Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan verbietet Alte Messe im Bistum Tyler
  2. Franziskus an Beichtväter: Gebt auch Andersglaubenden den Segen
  3. Der alte und künftige römische Ritus
  4. Kardinal Eijk: „Wir müssen die katholische Sexualethik an die junge Generation weitergeben“
  5. Kardinal Müller: „Deshalb haben sich Katholiken für Trump entschieden“
  6. Christbaum für Petersplatz: Proteste gegen Fällung uralter Tanne - "Anachronistisches Massaker"
  7. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  8. Studie: Antibabypille führt zu Schrumpfung des Gehirns
  9. ‚Markus Krall ist kein Antisemit’ – Portal der Schweizer Bischöfe muss Widerruf veröffentlichen
  10. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  11. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  12. „Ist die Synode über ‚Synodalität‘ reibungslos zu Ende gegangen?“
  13. Mit allen Mitteln gegen das Recht auf Leben
  14. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  15. Nicaragua: Bischofskonferenz-Vorsitzender wurde ins Exil geschickt

NS-Märtyrer Max Josef Metzger in Freiburg selig gesprochen

vor 10 Stunden in Chronik, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Von Nationalsozialisten 1944 ermordeter deutscher Priester, der auch in Graz wirkte, war einer der großen christlichen Vorkämpfer für Frieden und Ökumene im 20. Jahrhundert - Grazer Bischof Krautwaschl: War "für die steirische Kirche ein Unbequemer"


Freiburg (kaht.net/KAP) In Vertretung von Papst Franziskus hat Kardinal Kurt Koch am Sonntag im deutschen Freiburg den von den Nationalsozialisten ermordeten Geistlichen Max Josef Metzger (1887-1944) selig gesprochen, der als Seelsorger von 1915 bis 1928 auch in Graz wirkte. Der Kurienkardinal würdigte Metzger als prophetischen Kämpfer für Frieden und Gerechtigkeit. Er sei auch heute Vorbild dafür, in einer zerrissenen Welt im Widerspruch und im klaren Widerspruch zu grassierenden Ideologien zu leben und die Gesellschaft zu gestalten, sagte Koch.

Metzger hatte nach dem Ersten Weltkrieg mehrere katholische Friedensgruppen gegründet. Auch setzte er sich für den Dialog zwischen den christlichen Kirchen ein. Seine pazifistische Haltung und seine Ablehnung der NS-Ideologie brachten ihn in Konflikt mit dem Hitler-Regime. Er wurde mehrfach verhaftet und im Oktober 1943 in einem Schauprozess in Berlin zum Tod verurteilt. Am 17. April 1944 richteten ihn die Nationalsozialisten in Brandenburg an der Havel hin.


Beim Seligsprechungsgottesdienst im voll besetzten Freiburger Münster, an dem auch der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl teilnahm, kamen von Max Josef Metzger kurz vor seiner Hinrichtung in der Todeszelle geschriebene Lieder zur Aufführung. Nach Verlesung des päpstlichen Seligsprechungsdekrets wurde ein überlebensgroßes Porträtfoto Metzgers enthüllt.

Im Auftrag des Papstes übergab Kardinal Koch die Seligsprechungsurkunde an den Freiburger Erzbischof Stephan Burger. "Möge der neue Selige Fürsprecher bei Gott für Frieden und Einheit sein, die wir heute so dringend benötigen", sagte Burger laut Katholischer Nachrichten-Agentur (KNA). In dem stimmungsvollen Gottesdienst wurde auch eine Reliquie Metzgers präsentiert - ein Goldgefäß, das Knochensplitter des neuen Seligen enthält.

Krautwaschl: Neuer Seliger war "unbequem" für Kirche

Von 1915 bis 1928 hatte der promovierte Theologe und Priester Metzger als Seelsorger in Graz gewirkt - und war damals "für die steirische Kirche ein Unbequemer", wie Bischof Krautwaschl in einem Grußwort in der zur Seligsprechung erschienen Sonderausgabe des Freiburger "Konradsblatts" erinnerte. "Voll Dankbarkeit" schaue man heute auf das vorbildhafte Wirken des neuen Seligen, so Krautwaschl, der gleichzeitig nicht verhehlte, dass Metzger in Graz in seinem bedingungslosen Einsatz für den Frieden bei der damaligen Kirchenleitung immer wieder angeeckt sei.

Unter dem Eindruck gesellschaftlicher und Wirtschaftskrisen der damaligen Zeit hatte Metzger in Graz eine Missionsgesellschaft und eine ökumenische Bruderschaft gegründet. Dieses Christkönigs-Institut wurde 1928 in Meitingen bei Augsburg ansässig. Außerdem geht die Bruderschaft "Una Sancta", die sich für die Einheit der Christenheit einsetzt, auf Metzgers Initiative zurück.

Steiermark im Konflikt verlassen

Das Grazer Ordinariat stieß sich damals vor allem an Metzgers Gründung sozialer, karitativer und religiöser Vereinigungen ohne obrigkeitliche Erlaubnis und an seiner angeblichen "Nähe zum Kommunismus". Wegen des Konflikts verließ Metzger die Steiermark und ging zurück nach Deutschland.

Die Ulrichskirche beim Wallfahrtsort Ulrichsbrunn in Graz-Andritz wurde über Jahrzehnte von den Schwestern der Christkönigsgesellschaft vom Weißen Kreuz geführt und war die Hauptwirkungsstätte von Metzger in der Steiermark. An dem Ort befindet seit einigen Jahren ein "Stolperstein", ein Gedenkstein am Fußweg, der an den Märtyrerpriester erinnert. An der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz ist zudem ein Hörsaal nach Max Josef Metzger benannt.

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto Dr. Metzger (c) Erzbistum Freiburg/Christkönigs-Institut


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Hängematte vor 6 Stunden 
 

Am 27.1.1918 hielt Max Josef Metzger in der Grazer Mariahilferkirche

eine aufsehenerregende Predigt.
Darin prangert er die Missachtung der sieben Seligkeiten als "Sintflut des 20.Jahrhunderts" an.
Übrigens, das Palais Galler am Grazer Karmeliterplatz hat seinem Missionsverein
Weißes Kreuz bis zur Enteignung gehört. Jetzt ist es die Landeszentrale der ÖVP Steiermark.


0
 
 Hängematte vor 6 Stunden 
 

Der neue Selige hat infolge seines Pazifismus' Esperanto, die Sprache des Friedens,

erlernt und eine katholische Esperantobewegung gegründet. Dieser für Metzger so wichtige Aspekt ist in den Ansprachen leider nirgendwo erwähnt worden - ich habe an der Seligsprechung per Livestream teilgenommen.
Er ist der dritte Esperantist, der zur Ehre der Altäre erhoben wurde.
Seine Vorgänger:Der albanische Märtyrer Lazër Shantoja (Seligsprechung 5.11.2016),
und der heilige Dachau-Märtyrer Titus Brandsma (Heiligsprechung 15.5.2022) aus den Niederlanden.
Im Rahmen des nächstjährigen Esperanto-Kongresses in Graz wird am 11.5.2025 in der Karlauerkirche eine Dankmesse mit einem Priester aus Wien stattfinden, der exzellent auf Esperanto predigt.


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN!
  2. Kardinal Müller: „Deshalb haben sich Katholiken für Trump entschieden“
  3. Vatikan verbietet Alte Messe im Bistum Tyler
  4. Franziskus an Beichtväter: Gebt auch Andersglaubenden den Segen
  5. „Das Wunder der Welle“
  6. Der alte und künftige römische Ritus
  7. Die ersten Personalentscheidungen von Trump werden den Autokraten dieser Welt nicht gefallen
  8. „Ist die Synode über ‚Synodalität‘ reibungslos zu Ende gegangen?“
  9. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  10. Paris: Weitere Details zur Wiedereröffnung von Notre-Dame bekannt
  11. „Demokratie, in der nur noch linke Positionen zulässig sind, ist keine Demokratie“
  12. Bischof Barron will Synode für „überwältigende Mehrheit der Laien“
  13. Kardinal Eijk: „Wir müssen die katholische Sexualethik an die junge Generation weitergeben“
  14. ‚Markus Krall ist kein Antisemit’ – Portal der Schweizer Bischöfe muss Widerruf veröffentlichen
  15. Studie: Antibabypille führt zu Schrumpfung des Gehirns

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz