Kickl-Lob von Schönborn: "Weiß, dass ich mich damit nicht beliebt mache"vor 4 Stunden in Österreich, keine Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Wiener Erzbischof geht auf Distanz zum Links-Kurs der "Katholischen Aktion" und zeigt sich bei Interview islamkritisch: "Das islamische Konzept von Identität, von Staat und Religion ist für uns in dieser Form nicht mehr akzeptabel."
Wien (kath.net)
Kardinal Christoph Schönborn hat am Sonntag im Rahmen einer ORF-Pressestunde überraschend wohlwollende Töne für den FPÖ-Chef Herbert Kickl gefunden und damit sich klar vom Linkskurs der "Katholischen Aktion" distanziert. "Ich weiß, dass ich mich damit nicht beliebt mache: Aber als ich ihn in seiner Zeit als Innenminister um eine menschliche Lösung für Migranten aus dem Iran gebeten habe, haben sie alle Asylstatus bekommen. Es ist wichtig, dass wir einander nicht verteufeln", so der Kardinal, der betont, dass er als Bischof nicht der Belehrer Nation sein möchte.
Beim Thema "Migration" an sich ruft er zu mehr Sachlichkeit auf, da Österreich Zuwanderung für Stellen in der Gastronomie und in der Pflege benötige. Gegenüber den Migranten müsse aber klar gestellt werden, dass diese sich an Grundwerte der Demokratie halten und zu Österreich bekennen müssen. "Das islamische Konzept von Identität, von Staat und Religion ist für uns in dieser Form nicht mehr akzeptabel", so Schönborn.
Beim ORF-Lieblings-Thema "Frauen-Weihe" zeigt sich Schönborn zurückhaltenden und betont, dass in Rom bei der Synode dazu keine Klärung erfolgt sei. "Eine Änderung kann nur ein ökumenisches Konzil beschließen". Er stelle sich die Frage, ob wir im Jahr 2024 so viel gescheiter als eine 2.000 Jahre alte Tradition seien. Die Frage sei, ob dies wirklich der Wille Gottes sei. Schönborn bezweifelt, dass es bald zu einer Entscheidung kommen werde. Der Kardinal bedauerte beim Gespräch im ORF auch den Streit in der Kirche und zwischen den Bischöfen vor einigen Jahren. Das seien "harte Jahre" gewesen. Selbstkritisch fragte er sich aber auch: "Vielleicht sind wir jetzt zu wenig kantig."
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