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| Mehr als Nostalgie: Jahresabschluss mit Augustinusvor 4 Tagen in Spirituelles, 1 Lesermeinung Gottes Fingerabdrücke in unserer Geschichte finden und daraus fürs Neue Jahr lernen: Inspirationen des heiligen Augustinus zum Jahresschluss. Wien (kath.net / pk) Alle Jahre wieder geht die vorweihnachtliche Hektik fast nahtlos über in die Aufgeregtheit rund um den Jahreswechsel: Lange Schlangen an der Kassa im Supermarkt, erneutes Aufräumen, Putzen und Vorbereiten, letzte Arbeitsstunden in der Firma, zu guter Letzt auch noch die obligatorischen Vorsätze für das Neue Jahr. „Inmitten der Hektik lohnt es sich zu fragen: Wie können wir das alte Jahr angemessen abschließen?“, heißt es in einem Artikel von „Aleteia“, der auf Gedanken des heiligen Augustinus zurückgreift. Er habe uns ein tieferes Verständnis von Zeit und Erinnerung vermittelt sowie die Notwendigkeit, stets nach vorne und auch zurück zu blicken. „Für Augustinus ist die Zeit eine einzigartige menschliche Erfahrung, die zwischen Erinnerung (Vergangenheit) und Erwartung (Zukunft) angesiedelt ist. In seinen ,Confessiones‘ (,Bekenntnisse‘) schrieb er den bekannten Satz: ,Was ist Zeit? Wenn mich niemand fragt, weiß ich es. Wenn ich sie erklären will, weiß ich es nicht.‘“ Für Augustinus war die Zeit nicht eine Abfolge von Augenblicken, die vergehen, sondern ein Zusammenspiel von Erinnerung und Erwartung, die beide im gegenwärtigen Augenblick verankert sind. In der Erinnerung geht es für den Heiligen nicht nur darum, sich an vergangene Ereignisse zu erinnern, sondern die zerrissenen Teile unseres Lebens zu einem zusammenhängenden Ganzen zusammenzufügen und zu erkennen, wie Gott in ihnen gewirkt hat. Dieser Akt des Erinnerns ermögliche es uns „zu erkennen, wie die Vergangenheit unsere Identität formt und uns auf die Zukunft vorbereitet. Es ist eine geistliche Disziplin, ein Weg, den Freuden und Schwierigkeiten des Jahres einen Sinn zu geben.“ Das Wort „sich besinnen“ kommt vom lateinischen Wort „recollectere“ und bedeutet „sich wieder sammeln“. „Am Ende des Jahres kommt dieser doppelten Bedeutung eine besondere Bedeutung zu. Einerseits sind wir aufgerufen, uns an die Ereignisse des vergangenen Jahres zu erinnern – an unsere Triumphe, Verluste und Momente der Gnade. Andererseits sind wir eingeladen, uns geistig, seelisch und körperlich zu rüsten und uns auf das vorzubereiten, was vor uns liegt. Besinnung in diesem augustinischen Sinne sei „mehr als Nostalgie“, sondern „ein aktiver Prozess, in dem wir Gottes Fingerabdrücke in unserer Geschichte finden und diese Lektionen in unser Leben integrieren“. Augustinus selbst praktizierte dies durch Schreiben und Beten, indem er Gott sein Herz ausschüttete und inmitten der Komplexität des Lebens nach Klarheit suchte. „Für ihn bestand der eigentliche Zweck der Erinnerung darin, sich demjenigen zu nähern, der außerhalb der Zeit steht und doch in jeden Moment der Zeit eingebunden ist.“ Warum ist ein Abschluss notwendig? „Ohne Abschluss riskieren wir, ungelöste Belastungen in die Zukunft zu tragen – Groll, Bedauern oder unerfüllte Erwartungen. Wenn wir uns Zeit nehmen, um uns zu besinnen, können wir diese Erfahrungen verarbeiten, sie Gott anbieten und sie von seiner Gnade verwandeln lassen. Abschließen bedeutet nicht, die Vergangenheit auszulöschen, sondern sie an einen Ort des Friedens zu bringen.“ Um das Jahr gut abzuschließen, ist es gut darüber nachzudenken, wo ich Gott begegnet bin, wo ich gewachsen bin, wo ich noch Heilung brauche. Dabei geht es nicht nur darum, Vorsätze zu fassen, sondern auch darum, aus der Vergangenheit zu lernen. „Augustinus erinnert uns daran, dass die Zeit selbst ein Geschenk ist, das uns in die Ewigkeit führen soll.“ Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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