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Sie war sehr aktiv, vielseitig talentiert und bescheiden: Helena Kmieć

25. Jänner 2025 in Jugend, 1 Lesermeinung
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„Das größte Geschenk ist, dass ich Gott kenne und ich kann es nicht für mich behalten, ich muss es weitergeben“ - Laienmissionarin war mit nur 26 Jahren bei Missionseinsatz brutal ermordet worden - Seligsprechung läuft - Von Viktoria Samp


Krakau (kath.net/Blog Holyzont/vs) Ein kleiner Ort in Bolivien, eine ruhige Januarnacht im Jahr 2017. Die letzten Tage verbrachten zwei junge, fröhliche Freiwillige aus Polen, Helena und Anita, damit, eine Einrichtung für Kinder auf deren Aufenthalt vorzubereiten. Schon in Kürze sollen die Kinder hier nach den Ferien zurückkehren, spielen, miteinander lachen, singen, tanzen. Die beiden jungen Frauen können es kaum erwarten, wann die Kinder sich an dem Spielzeug und den gemütlichen Räumlichkeiten erfreuen werden. So gehen sie nach einem weiteren arbeitsreichen Tag schlafen, in fröhlicher Erwartung darauf, was die nächsten Tage bringen werden.

Doch auf einmal wird die Stille der Nacht unterbrochen. Anita hört, wie im Nachbarzimmer ihre Freundin Helena nach Hilfe schreit. Sofort stürmt sie in Helenas Zimmer und alarmiert die Schwestern per Telefon, doch sie ist nur in der Lage einen Schrei von sich zu geben. Die Schwestern stürmen in das Zimmer. Es ist zu spät, Helena liegt blutend und bewegungslos dort, es sind Spuren von Messerstichen zu sehen. Es scheint wie ein Albtraum, doch es ist Wirklichkeit. Auf brutale Weise ist Helena ermordet worden. Bei einem Raubüberfall. Alle sind entsetzt. Nun muss die tragische Nachricht an die Familie in Polen kommuniziert werden.

Dies ist eine Geschichte, die sich vor genau acht Jahren ereignete. Schon kurz nach ihrem Tod verbreitet sich der Ruf eines heiligen Lebens. Die Bestattungszeremonien haben staatlichen Charakter. Helena wird in ihrem Heimatort Libiąż beigesetzt. An der Beisetzung nehmen 4.000 Menschen teil, darunter 120 Priester. Posthum wird ihr vom Staatspräsidenten das Goldene Verdienstkreuz für ihre karitativen und sozialen Aktivitäten und ihr Engagement für hilfsbedürftige Menschen verliehen.


Viele Menschen, die Helena kennenlernen durften, schauen mit einer neuen Perspektive auf die tragischen Ereignisse von der Nacht des 24. Januar 2017 – wenn es auch eine Tragödie war, so konnten dank ihr viele Menschen von Helena hören, von ihrem tugendhaften und wunderschönen Leben, und sich inspirieren lassen. Heute nennen wir Helena Kmieć „Dienerin Gottes“, denn ihr Seligsprechungsprozess läuft. Dieser beruht nicht – wie man vermuten könnte – auf einem Martyrium. Der Vatikan hat sein „nihil obstat“ (Unbedenklichkeitserklärung) ausgedrückt und am 10. Mai des vergangenen Jahres wurde der Beatifikationsprozess eingeleitet. In einem Interview teilt uns der Krakauer Erzbischof Marek Jędraszewski mit, er hoffe auf einen schnellen und positiven Abschluss dieses Prozesses. Dazu werden Zeugen verhört und Beweise gesammelt, um die Heiligmäßigkeit ihres Lebens zu prüfen. Es ist auch die offizielle Anerkennung eines Wunders erforderlich.

Priester Mirosław Stanek SDS, Direktor des missionarischen Freiwilligendienstes der Salvatorianer, berichtet, dass der Mord an Helena Kmieć die jungen Menschen nicht davor abgeschreckt hat, eine Mission anzutreten. Vielmehr ist das Interesse an Missionsreisen seit dem Vorfall gestiegen, die jungen Menschen wurden zum ehrenamtlichen Engagement inspiriert und möchten in Helenas Fußstapfen treten. Nach ihrem Tod ist auch eine nach ihr benannte Stiftung gegründet worden, die den ärmsten Kindern weltweit helfen soll. Es sind Filme und Bücher über ihr Leben entstanden. Helenas gebürtige Schwester Teresa, eine sehr nette, lebhafte junge Dame, die bestimmt schon zum hundertsten Mal dieselben Fragen gestellt bekommt, nimmt mit Freude unsere Bitte um ein Gespräch entgegen. Sie erzählt uns voller Geduld und Eifer von zahlreichen Wundern, die zwar nicht offiziell anerkannt sind, von denen ihr aber zahlreiche Menschen berichten, die Helena um ihre Fürsprache bitten. Viele dieser Geschichten stehen im Zusammenhang mit Kindern oder mit Schwierigkeiten, Nachwuchs zu bekommen – Helena arbeitete sehr gerne mit Kindern und auch nach ihrem Tod scheint sie eine besondere Sympathie für sie zu hegen.

Helena Agnieszka Kmieć kam am 09.02.1991 in Krakau (Polen) zur Welt und wuchs in dem kleinen Ort Libiąż auf. Helena war in der Kirche im Chor und in der Licht-Leben-Jugend aktiv, später bei der Caritas, bei der Organisation des Weltjugendtages 2016 in Krakau sowie in kirchlichen Jugendgruppen. Sie übersprang die 4. Schulklasse und erhielt ein Stipendium für einen Schulabschluss in Großbritannien. Als sie beim Vorstellungsgespräch danach gefragt wurde, was sie tun würde, wenn sie bei dieser Ausbildungsreise nicht die Möglichkeit gehabt hätte, ihren Glauben zu praktizieren, antwortete sie, dass sie darauf verzichtet hätte. Während des Studiums des Chemieingenieurwesens besuchte sie fast täglich die heilige Messe. Neben dem Studium absolvierte sie die Musikschule. Helena war vielseitig talentiert, teilte diese Begabungen gerne mit ihren Mitmenschen, war sehr aktiv und engagiert und in dem allen sehr bescheiden – so berichten Freunde und Bekannte von Helena. Beruflich als Stewardess tätig, engagierte sich Helena u.a. bei den Salvatorianern, mit denen sie auf mehreren Missionsreisen war, u.a. in Rumänien, Ungarn, Sambia und zuletzt eben in Bolivien. Die Entscheidung zum Dienst in Bolivien fiel, nachdem sie an ignatianischen Exerzitien teilgenommen hatte.

Laut Berichten ihrer Stiefmutter (ihre biologische Mutter verstarb einig Wochen nach ihrer Geburt und ihr Vater heiratete erneut) war Helena ein Mensch, der immer die positiven Seiten sah. Sie sei ein aktiver, sanftmütiger und tapferer Mensch gewesen, eine ruhige, aber sehr engagierte Person, stets bereit zu helfen. In einem ihrer Bewerbungsschreiben für die Missionstätigkeit schrieb Helena: „Ich habe Gottes Gnade […] erhalten, und ich muss dieses Geschenk weitergeben! Alle Fähigkeiten, die ich habe, die Fähigkeiten, die ich erwerbe, die Talente, die ich entwickle – sind nicht dazu gedacht, mir zu dienen, sondern damit ich sie nutzen kann, um anderen zu helfen. Das größte Geschenk ist, dass ich Gott kenne und ich kann es nicht für mich behalten, ich muss es weitergeben! Wenn ich jemandem helfen, zum Lächeln bringen, glücklicher machen, etwas beibringen kann – dann möchte ich es tun!“.

Eine Arbeitskollegin von Helena schreibt in einem Zeugnis über ihr Leben: „Ich erinnere mich, dass einmal nach einem Gespräch mit Helena ein niederländischer Kollege auf mich zukam und mit einer unglaublichen Wertschätzung gegenüber Helena sagte, dass Helena wirklich an das glaubt, wovon sie spricht, dass sie ihre Prinzipien klar definiert hat und dass es wirklich nicht viele Menschen wie sie auf der Welt gibt.“

Für den positiven Abschluss des Seligsprechungsprozesses ist die offizielle Anerkennung eines Wunders erforderlich. Zeugnisse über Gnaden, die der Fürsprache Helenas zugeschrieben werden können, können an das Postulationsbüro in Krakau gemeldet werden ([email protected]).

Archivfoto Helena Kmieć © Fundacja im. Heleny Kmieć, helenakmiec.pl


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