Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Werden Sie auch an einem Sonntag mit einem Wortgottesdienst beglückt? Dann fliehen Sie!
  2. Deutschlandwahl: Katholiken haben überdurchschnittlich oft Union gewählt
  3. CDU/CSU stellt im Bundestag Anfrage nach staatlicher Mitfinanzierung von NGOs bei Gegen-Rechts-Demos
  4. Terrordrohung gegen Österreich und Deutschland: Der IS fordert zu Autoattentaten auf
  5. US-Bischofskonferenz verklagt die Regierung Trump
  6. Lebensschützer kritisieren Förderung der künstlichen Befruchtung (IVF) durch Präsident Trump
  7. Milde Jugendstrafe für geplantes islamistisches Attentat auf Kirche: Zwei Jahre Haft auf Bewährung
  8. Fasching: IS ruft zu Terroranschlägen, zb. Köln und Nürnberg – Erste Umzüge wurden abgesagt
  9. Ukrainische Bischöfe warnen vor "ungerechtem Frieden"
  10. Klimafasten ist peinlich
  11. US-Vizepräsident Vance: ‚Wir sollten den Tod nicht fürchten‘
  12. ‚Zensur hat die Nazis nicht aufgehalten, sie hat ihnen geholfen‘
  13. US-Vizepräsident Vance: ‚Das ungeborene Leben ist schutzwürdig‘
  14. Schokolade in der Fastenzeit
  15. Umfrage: Linke Frauen sind am wenigsten zufrieden und am einsamsten

Video „Papa Francisco“ für den kranken Papst wird heimlicher YouTube-Hit

vor 10 Stunden in Spirituelles, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Das Video: für meinen Geschmack heftig kitschig. Die Liebe zum Papst: allzu kindlich. Das Bildmaterial: komplett KI-generiert und sichtbar schwächelnd – Kann einem das Video dennoch etwas Positives sagen? Ja! – kath.net-Kommentar von Petra Lorleberg


Vatikan (kath.net/pl) Der Vatikan bittet um das Gebet für unseren ernsthaft erkrankten Papst Franziskus – und die Gläubigen reagieren weltweit darauf. Nun kursiert ein Lied nebst KI-Bildmaterial, das versucht, die aktuelle Situation auf eine spirituellere Ebene zu heben. Gezeigt wird Papst Franziskus auf dem Krankenbett ausschließlich in Umgebungen, die nicht der Gemelli-Klinik entsprechen. Teilweise trägt er eine Sauerstoffmaske auf dem Gesicht (soweit wir wissen, erhält der Papst den Sauerstoff aber tatsächlich über eine Nasenbrille).

Das Video wurde schnell zum YouTube-Hit: Die spanische Ausgabe des Videos wurde in nur fünf Tagen über 880.000-mal gesehen und hat 11.400 Likes. Die italienische Ausgabe wurde ca. 180.000-mal gesehen, die polnische 20.000-mal. Die englischsprachige Ausgabe ging erst vor wenigen Stunden online und fängt bereits an viral zu gehen. Zu finden ist es unter dem Titel „Papa Francisco“ auf dem recht neuen YouTube-Kanal VEVO „CantosDeFe“ [Lieder des Glaubens], der aus dem katholisch-spanischsprachigen Raum zu stammen scheint [VIDEOs siehe unten].

Das Lied im Schlagerstil hat einen ernsthaftem Text: „Papst Franziskus! Wohin du auch gehst, wir folgen deinen Schritten der Liebe und des Lichts. Wir beten gemeinsam für deine Kraft und Gesundheit. Gott schütze dich mit seinem Segen. Du hast nie aufgegeben, du hast uns deine Liebe gegeben. Heute umarmen wir dich mit jedem Gebet.“ Die professionell klingende musikalische Aufarbeitung in verschiedenen Sprachen scheint durch echte Sänger dargeboten zu werden, Näheres dazu war dem Internet bisher aber nicht zu entlocken.


Wenn man sich damit abfindet, dass das Bildmaterial nicht nur mittels Künstlicher Intelligenz erstellt wurde, sondern meines Erachtens auch sehr kitschig ist, dann kann man sich auch inhaltlich auf seine Bildsprache einlassen. Das Bildmaterial der spanischsprachigen und der italienischsprachigen Einspielung zeigt einen ruhenden, ja einsamen Papst, der auf die Entscheidung über sein Lebensschicksal wartet - dabei mag einem vielleicht auffallen, dass „Ruhe“ und „Einsamkeit“ keine Begriffe sind, die man bisher mit diesem immer aktiven und immer menschenzugewandten Lateinamerikaner verbunden hatte. Ob der Papst leidet, wird nicht direkt gezeigt, doch weisen die teilweise sichtbaren medizinischen Überwachungsgeräte darauf hin, ebenso gelegentlich ein müder Gesichtsausdruck.

Interessant ist, dass das Bildmaterial dabei direkt auf die Ebene der katholischen Frömmigkeit geht: Man sieht die Gottesmutter den Papst trösten. Man sieht Jesus, der ihm vorliest und hilft, ja, ihm das Kreuz vorhält. Eines der Bilder zeigt Franziskus im Krankenhaushemd auf einem schlichten Holzbett in denkbar einfacher, ja ärmlicher Umgebung, andere Bilder zeigen ihn in vatikanähnlichen, repräsentativen Gemächern. Einmal steht ein weiterer Papst im Halbdunkel dabei, vielleicht Pius X.?. Wenn man den Kitsch aushält, mag man das in blau getauchte Bild, wie der Papst vor einem Kreuz in Richtung zum Petersdom hin kniet, als durchaus aussagekräftig empfinden.

Die erst neu herausgekommene englischsprachige Version bringt etwas mehr Bildmaterial, so dass ich empfehle, sie erst als zweites Video anzuschauen. In der inhaltlichen Ausrichtung ist sie aber nicht wirklich anders. Hinzugefügte Bilder zeigen etwa den Papst auch im Rollstuhl, außerdem die Muttergottes von Guadalupe, die natürlich unbedingt zu einem lateinamerikanischen Papst gehört.

Ich selbst muss gestehen: Zunächst war mir dieses Video deutlich zu kitschig. Dennoch habe ich es aus Interesse in voller Länge angeschaut – um dann seinen überraschend guten Nachgeschmack zu entdecken. Denn das in Frömmigkeit und Liebe gestaltete KI-Bildmaterial weitet den Horizont weg von den täglichen medizinischen Bulletins aus der Gemelli-Klinik und weg von so mancher Diskussion um Entscheidungen dieses Papstes hin auf den überzeitlichen Horizont: hier ist ein Papst, der um sein Leben ringt, der dabei kraft seiner Taufe, kraft seiner eigenen Glaubensentscheidung und kraft seines Amtes auf den Trost und das Geleit durch Jesus und durch die Gottesmutter hoffen darf. Nur hätte ich mir noch erhofft, dass der Gedanke der streitenden, leidenden und triumphierenden Kirche mit in das Bildmaterial aufgenommen worden wäre.

Wenn ich also gefragt werde, ob diese Videos – trotz KI, trotz Kitsch – sehenswert sind, dann komme ich zu der Antwort: ein vorsichtiges Ja. Zumindest der Versuch lohnt sich.

Doch wer merkt, dass Lied und Bildmaterial seine eigene Geschmackstoleranz allzu kräftig übersteigen, der kann dieses Lied auch getrost wieder ausschalten – man kann auch ohne dieses Video für unseren schwer erkrankten Papst Franziskus beten. Vergessen wir vor allem nicht: Oremus pro Pontifice!

Spanischsprachige Originalversion:



Englischsprachige Version:


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 SalvatoreMio vor 2 Stunden 
 

Italiener und religiöse Kunst

Seit Jahren betrachte ich dieses Phänomen übers Internet! Was hierzulande als "Kitsch" gilt, scheint man dort mit "kindlichen" Augen zu sehen! Während hier Glaubensphänomene immer mehr seltsam abstrakt, oft nur noch mit einigen Strichen und Farben dargeboten werden, geht man in Italien offenbar ganz real damit um, wie wir es jetzt bei den Papst-Darstellungen sehen. Italien hat offenbar auch eine starke Verbundenheit zu seiner Vergangenheit und lebt sie aus durch viele Traditionen, Bräuche und Prozessionen.


0
 
 SalvatoreMio vor 2 Stunden 
 

Gläubige Italiener und religiöse Kunst

Seit Jahren betrachte ich dieses Phänomen übers Internet! Was hierzulande als "Kitsch" gilt, scheint man dort mit "kindlichen" Augen zu sehen! Während hier Glaubensphänomene immer mehr seltsam abstrakt, oft nur noch mit einigen Strichen und Farben dargeboten werden, geht man in Italien offenbar ganz real damit um, wie wir es jetzt bei den Papst-Darstellungen sehen. Italien hat offenbar auch eine starke Verbundenheit zu seiner Vergangenheit und lebt sie aus durch viele Traditionen, Bräuche und Prozessionen.


0
 
 mimamo vor 4 Stunden 
 

Wunderbar

wie in all dem Pomp und Prunk des Vatikans doch deutlich wird, woher der echte Trost kommt, dessen wir bedürfen, seien wir krank oder sterbend.
Gelungen auch wie der Papst so gezeichnet wird, bereit, zu nehmen, was kommen mag ... und sich sicher weiss, an Seiner Seite und Seiner Mutter.

Ich mag normalerweise so etwas gar nicht ...war selbst überrascht, wie es mich berührt und danke Santos de Fe für den Mut so gefühlvoll diese schwierige Thema in "Szene" gesetzt zu haben .. auch diese Musik ist nun gar nicht meine, aber das ist nicht wirklich wichtig.

Viel zu selten wird darauf hingewiesen, dass wer wirklich glaubt, niemals allein ist, auch und vor allem! nicht im Sterben und dass es nicht immer nur darum geht, wieder gesund zu werden ...

Im Falle von einem so hochbetagten Menschen wie Papst Franziskus weiss man nicht, was besser ist.
Aber alles zur größeren Ehre Gottes!


0
 
 Everard vor 6 Stunden 
 

Ich finde diese farbenprächtigen

Hintergründe und dieses ganze damit zum Ausdruck kommende Erhabene sehr würdig und keineswegs kitschig. Mir gefällt es außerordentlich. Eine sehr gelungene Interpretation von klassisch römischen Glanz der Kirche.


0
 
 Walahfrid Strabo vor 6 Stunden 

Natürlich ist es kitschig, und dann, typische KI-Darstellungsdefizite: Probleme mit Händen. Christus hat zwischendrin einen Kropf.

Aber trotzdem ist es katholischer als alles, was aus deutschen Kirchenamtsstuben produziert werden würde (von privaten Initiativen abgesehen). Und Geschmäcker sind verschieden, auch kulturell bedingt.

Insgesamt finde ich es berührend, und mit Sicherheit mit einer guten Intention gemacht. Die KI setzt ja nur um, was man ihr - sehr detailliert - aufträgt.


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Papst Franziskus ist seit gestern auf Intensiv! – Zustand „kritisch“
  3. Werden Sie auch an einem Sonntag mit einem Wortgottesdienst beglückt? Dann fliehen Sie!
  4. Drama um Papst Franziskus
  5. Zustand des Papstes kritisch - Atemnot und Bluttransfusion
  6. Terrordrohung gegen Österreich und Deutschland: Der IS fordert zu Autoattentaten auf
  7. Kongo: 70 evangelische Christen gezielt ermordet
  8. US-Vizepräsident Vance: ‚Wir sollten den Tod nicht fürchten‘
  9. Kardinal Müller gegen Papstrücktritt
  10. Münchner Top-Arzt zur Papst-Erkrankung: 'Erreger schwer zu bekämpfen'
  11. Er wurde in seinem Pfarrhaus erwürgt - Polnischer Priester wurde beigesetzt
  12. Klimafasten ist peinlich
  13. Gesundheitszustand des Papstes laut Vatikan weiterhin kritisch
  14. Deutschlandwahl: Katholiken haben überdurchschnittlich oft Union gewählt
  15. Vatikan: Dem Papst geht es nicht besser

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz