Kapuziner Paulus Terwitte: Der privilegierte Ausnahmezustand ist gleichzeitig „auch ein tiefer Einschnitt. Wer Papst wird, gibt alles auf. Ohne Rückfahrkarte“ – „Nicht Karrierehöhepunkt, sondern Entwurzelung – eine geistliche, existenzielle Umkehr“
Würzburg (kath.net/pl) „Mit der Wahl beginnt ein völlig neues Leben – radikal und unumkehrbar. Wer zum Papst gewählt wird, verliert in diesem Moment sein ganzes bisheriges Leben. Es gibt kein Zurück.“ Das erläutert Bruder Paulus Terwitte OFMCap gegenüber „t-online“. Mit der Wahl zum Papst verliere der betreffende Mensch „wirklich alles. Nicht nur das eigene Zuhause, sondern auch jedes Stück Alltag, jede Selbstverständlichkeit“. Wer gewählt sei, könne nicht noch mal kurz nach Hause fahren. Er könne nicht selbst seine Sachen packen oder ein letztes Mal seine Wohnung aufräumen. Er könne auch kein letztes Glas mit Freunden trinken oder einfach Abschied nehmen. Selbst ein einfaches Treffen mit den alten Freunde sei künftig nur noch mit mindestens fünf Personenschützern möglich.
Zwar stehe man plötzlich auf der Loggia und alle jubeln, dennoch sei man in diesem Moment „obdachlos. Das Leben, wie es vorher war, ist vorbei“, erläutert der Kapuzinerpater, Konferenzredner und Autor. Der privilegierte Ausnahmezustand sei gleichzeitig „auch ein tiefer Einschnitt. Denn wer Papst wird, gibt alles auf. Ohne Rückfahrkarte“.
Es gehe um einen radikalen Statuswechsel. Dabei werde ein Mensch nicht nur in eine neue Rolle versetzt, sondern sogar in eine neue Existenzform, so Terwitte. Dieser Bruch habe aber im katholischen Glauben eine tiefe religiöse Dimension, denn schon Jesus habe seine Jünger aus vertrauten Lebensverhältnissen herausgerufen.
Wörtlich erklärt der Kapuzinerpater noch: „In diesem Licht erscheint auch die Berufung zum Papst: nicht als Karrierehöhepunkt, sondern als Entwurzelung – eine geistliche, existenzielle Umkehr.“
Das erste Bildmaterial von Papst Leo XIV: direkt nach der Wahl und nachdem er die Wahl angenommen hat
"Wer Vater und Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert"
Die Worte des Kapuziners Terwitte finde ich sehr beeindruckend! An der Gestalt des Papstes wird ganz krass deutlich, was "Nachfolge Christi" bedeutet! Christsein im Alltag stellt uns alle infrage: inwieweit dürfen wir uns um das Wohl der eigenen Familie, des eigenen Volkes kümmern? Inwieweit müssen wir teilen und auch andere fördern? Tausend sittliche Fragen, die uns täglich herausfordern, und um deren Verbesserung sich längst Kirche, Gruppen, Staaten bemühen - gottlob.
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Fatima 1713 vor 2 Tagen
Lk 9,57-62
Diese Stelle kommt mir da spontan in den Sinn. Beten wir viel für unseren neuen Papst!
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723Mac vor 2 Tagen
Täglich seit 1685 (ausser in Kriegen) Rosenkranz für den amtierenden Papst
heute Papst Leon XIV 16.00 Uhr in der Münchner Herzogspitalkirche
mit der Bruderschaft von sieben Schmerzen Mariens
Anvertrauen wir den Papst und Sein Werk der schmerzhaften Mutter vom Münchner Herzogspital
Herzogspitalstr. 7, Innenhof
Öffnungszeiten 9 bis 17 Uhr, sonntags 8 bis 17 Uhr
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