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Papst würdigt neuen Seligen aus der Ukraine und bittet um Fürsprache

vor 14 Stunden in Chronik, keine Lesermeinung
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Seligsprechung von griechisch-katholischen Märtyrer-Priester Peter Paul Orosz (Oros) in Bilky (Bilke) in der Karpato-Ukraine - Leo XIV.: Möge die Ukraine trotz Kriegstragödie im Glauben treu sein


Vatikanstadt/Budapest (kath.net/KAP) Papst Leo hat am Samstag um die Fürsprache eines neuen ukrainischen Seligen gebeten, "damit das geliebte ukrainische Volk trotz der Kriegstragödie mit Standhaftigkeit im Glauben und in der Hoffnung verharren kann". Der Märtyrerpriester Peter Paul Orosz (Oros), auf den sich der Papst bezog, wurde am selben Tag in Bilky in der Karpato-Ukraine selig gesprochen.

Der aus der Eparchie Mukatschewo stammende Geistliche wurde 1953 aus Glaubenshass ermordet, führte der Papst aus. Er würdigte die Standhaftigkeit des griechisch-katholischen Priesters, der mit 38 Jahren starb: "Als die griechisch-katholische Kirche verboten wurde, blieb er dem Nachfolger Petri treu und übte seinen Dienst mutig im Verborgenen aus, obwohl er sich der Risiken bewusst war", so Leo. Die Seligsprechungszeremonie in der 8.000 Einwohner zählenden westukrainischen Gemeinde Bilky (Bilke) leitet der polnische Kardinal Grzegorz Rys, Erzbischof von Lodz.

Die Seligsprechung in Bilky, dem letzten Wirkungsort von Peter Paul Orosz, war ein Fest des griechischen Katholizismus: Neben den ukrainischen Bischöfen nahmen auch die drei griechisch-katholischen Bischöfe aus Ungarn und geflohene und ausgewanderte griechisch-katholische Bischöfe aus Europa und Amerika teil, ebenso mehrere römisch-katholische Bischöfe, darunter Janos Szekely, der Vorsitzende der ungarischen katholischen Bischofskonferenz. Die Seligsprechung feierten zudem einige hundert Priester und mehrere tausend Gläubige mit.


Kardinal Rys betonte bei der Feier, dass man Peter Paul Orosz nur dank des Gedächtnisses der Gläubigen kenne, da kein einziger schriftlicher Text von ihm erhalten geblieben ist. Wenn von ihm die Rede ist, nennt man zuerst sein Erbarmen, seine Demut und Güte - erst danach sein Martyrium. "Das Leben von Peter Paul Orosz war selbst ein Kreuztragen", so der Kardinal.

Griechisch-katholischer Märtyrer-Priester

Peter Paul Oros wurde am 14. Juli 1917 im ungarischen Dorf Biri in eine Familie aus Transkarpatien (Ukraine) geboren, dem Gebiet, in das sein Vater Ivan, ein griechisch-katholischer Priester, entsandt worden war, um seinen Dienst auszuüben. Im Alter von neun Jahren starb seine Mutter und bald danach sein Vater, weshalb er mit zehn von der Familie eines anderen griechisch-katholischen Priesters in der Karpato-Ukraine aufgenommen wurde, die im östlichen Teil des Karpatenbeckens liegt. 

Seine im Seminar von Uschhorod (Uschgorod) begonnenen Studien musste er in Olmütz fortsetzen. 1942 wurde er in der Karpato-Ukraine zum Priester geweiht. Nach dem Zeugnis der Gläubigen zeichnete er sich durch Güte, Bescheidenheit, Aufrichtigkeit, hingebungsvolle seelsorgliche Fürsorge sowie eine besondere Liebe zu den Armen und Obdachlosen aus. 

Nach der sowjetischen Besetzung der Karpato-Ukraine 1944 begann die Verfolgung der griechisch-katholischen Kirche. Orosz setzte seinen priesterlichen Dienst bis zur völligen Auflösung der griechisch-katholischen Kirche im Jahr 1949 fort. Man drängte auch ihn zum Übertritt zur Orthodoxie, was er aber ablehnte.

Ab 1949 wirkte er im Untergrund - im Versteck, nachts von Dorf zu Dorf wandernd - feierte Liturgien, hörte Beichten, taufte, traute und beerdigte. Mehrmals wurde er verhaftet und misshandelt. Man wusste, dass er weiterhin priesterlich tätig war, und versuchte, ihn auf frischer Tat zu ertappen. 1953 feierte er eine Göttliche Liturgie für Pilger, dabei wurde er gefasst. Auf dem Weg ins Gefängnis wurde er am 27. August 1953 im Dorf Zarichchia vor den Augen seiner Gläubigen von einem Geheimdienstagenten erschossen. Seine Leiche wurde versteckt aus Angst vor der Verehrung durch die Gläubigen. 

Nach dem Zerfall der Sowjetunion und der Legalisierung der griechisch-katholischen Kirche wurden seine sterblichen Überreste unter dem Beton des Garagengebäudes der Polizei in Irschawa gefunden. Am 5. August 2022 unterzeichnete Papst Franziskus das Dekret zur Anerkennung des Martyriums des Priesters.

Wechselvolle Geschichte 

Das wechselvolle Leben von Peter Paul Orosz spiegelt die tragische Geschichte seiner Heimat und seiner Kirche wider. Die Karpato-Ukraine war bis 1920 Teil des Königreichs Ungarn und somit des Habsburgerreiches, dann fiel es infolge des Vertrags von Trianon an die Tschechoslowakei. 1938 kehrte es bis 1944/45 zum Königreich Ungarn zurück, bis zur sowjetischen Besetzung. Von 1945 bis 1991 war es Teil der Sowjetunion, seit 1991 gehört es zur Ukraine.

Hinsichtlich der Religionsverteilung lebte und lebt hier die Mehrheit der griechisch-katholischen Gläubigen der Ukraine. Auch reformierte und römisch-katholische Gemeinden sind stark vertreten, die vor allem mit der ungarischen Bevölkerung verbunden sind. 1946 zerschlugen die sowjetischen Behörden die gesamte Struktur der Kirche mit einer 950-jährigen christlichen Tradition. Der Klerus wurde gezwungen, die Einheit mit Rom aufzugeben und sich der Russisch-Orthodoxen Kirche anzuschließen. Unter der Sowjetherrschaft wurden 128 ruthenische Priester, Bischöfe und Ordensleute inhaftiert oder nach Sibirien deportiert. 36 Priester der Eparchie Munkacs erlitten den Märtyrertod, darunter Bischof Theodore Romzha, der 1947 ermordet wurde. Papst Johannes Paul II. sprach ihn 2001 bei seinem Besuch in der Ukraine selig.

Copyright 2025 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

Archivfoto Peter Paul Orosz (c) gemeinfrei


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