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Nuntius Eterović: „Wir wollen den Rosenkranz mit erneuter Freude in diesem Monat Oktober beten“

vor 4 Stunden in Deutschland, keine Lesermeinung
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Fatima Lichterprozession in Berlin – Predigt des Nuntius im Pontifikalamt: Mit „Zuversicht wollen wir am Ende der Heiligen Messe erneut Deutschland, Europa, die ganze Welt und uns selbst dem Unbefleckten Herzen Mariens weihen“


Berlin (kath.net) kath.net dokumentiert die Predigt von Nuntius Erzbischof Dr. Nicola Eterović im Pontifikalamt zur Fatima Lichterprozession in St. Clemens zu Berlin, 13. Oktober 2025, in voller Länge und dankt für die freundliche Erlaubnis zur Weiterveröffentlichung – Apg 1,12-13; Lk 1; Lk 1,26-38

„Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1,38).
Liebe Brüder und Schwestern!
In der ersten Lesung aus der Apostelgeschichte haben wir gehört, dass die Apostel „alle einmütig im Gebet verharrten, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern“ (Apg 1,14). Auch wir, liebe Schwestern und Brüder, sind in der Kirche von St. Clemens um die Statue unserer lieben Frau von Fatima zum Dankgebet versammelt, das Teil der lobenswerten Initiative ist: Deutschland betet Rosenkranz. Gemeinsam wollen wir der seligen Jungfrau Maria danken, denn auf ihre Fürsprache haben wir von Gott, dem Vater, Sohn und Heiligem Geist viele Gaben, Gnaden und Wohltaten empfangen. Zugleich vertrauen wir uns als fromme Kinder ihrer mächtigen Vermittlung von unzähligen Bittgebeten und Danksagungen an - für uns, unsere Familien und Gemeinschaften, für die Kirche und alle Einwohner von Deutschland und der ganzen Welt.

In Gemeinschaft mit dem Heiligen Vater.

Als Vertreter des Heiligen Vaters Leo XIV. in der Bundesrepublik Deutschland grüße ich Euch alle herzlich, liebe Brüder und Schwestern. Besonders herzlich grüße ich Herrn Manfred Benkert, den Vorsitzenden der Initiative Deutschland betet Rosenkranz e.V., für die herzliche Einladung, dieser Eucharistiefeier vorzustehen, die ich gerne angenommen habe. In diesem Monat Oktober, der in besonderer Weise der Verehrung der Gottesmutter geweiht ist, was vor allem im Gebet des Rosenkranzes zum Ausdruck kommt, wollen wir uns besonders mit Papst Leo XIV. vereinen, mit dem Bischof von Rom und Hirten der Universalkirche. Am gestrigen Sonntag, den 12. Oktober hat der Papst die Heilige Messe zum Jubiläum der marianischen Spiritualität in Rom gefeiert. Als Vorbereitung auf dieses wichtige Ereignis hat der Heilige Vater den Gläubigen das Rosenkranzgebet an Herz gelegt: „Der Monat Oktober … ist in der Kirche besonders dem Rosenkranzgebet gewidmet. Ich lade daher alle ein, … jeden Tag den Rosenkranz für den Frieden zu beten, einzeln, in der Familie und in der Gemeinschaft“ (Generalaudienz, 24. September 2025). Der Heilige Vater geht mit gutem Beispiel voran. Er hat alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vatikan eingeladen, jeden Abend um 19.00 Uhr in St. Peter den Rosenkranz zu beten. Daneben hat er am 11. Oktober um 18.00 Uhr bei der Vigil zum Jubiläum der marianischen Spiritualität den Rosenkranz mitgebetet und „des Jahrestags der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils“ gedacht (a.a.O., ebd.). Bei dieser Gelegenheit war auch die Originalstatue der Jungfrau von Fatima auf dem Petersplatz, die im 13. Mai 1917 am Ende ihrer ersten Erscheinung vor den Hirtenkindern eines portugiesischen Dorfes gefordert hat: „Betet täglich den Rosenkranz, um den Frieden für die Welt und das Ende des Krieges zu erlangen“.


„Friede sei mit euch“ (Joh 20,19.21).

Mit diesem Ostergruß des Herrn Jesus hat sich Papst Leo XIV. am Abend seiner Wahl zum 267. Bischof von Rom an die Gläubigen gewandt: „Der Friede sei mit euch allen! Liebe Brüder und Schwestern, dies ist der erste Gruß des auferstandenen Christus, des Guten Hirten, der sein Leben für die Herde Gottes hingegeben hat. Auch ich wünsche mir, dass dieser Friedensgruß in eure Herzen eingeht, eure Familien erreicht, alle Menschen, wo immer sie auch sind, alle Völker, die ganze Erde. Der Friede sei mit euch! Dies ist der Friede des auferstandenen Christus, ein unbewaffneter und entwaffnender Friede, demütig und beharrlich. Er kommt von Gott, dem Gott, der uns alle bedingungslos liebt“ (Zum ersten Segen Urbi et Orbi, 08. Mai 2025). Der Friede blieb eines der zentralen Themen in diesen ersten Monaten seines Pontifikates. Das liegt leider auch an der Weltlage, die gekennzeichnet ist von großer Gewalt, Terrorismus und Kriegen. Es genügt, an den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf Ukraine zu denken, der schon über dreieinhalb Jahre andauert und zahllose materielle und immaterielle Zerstörung brachte, vor allem viele Todesopfer und unzähliges Leid und tiefen Schmerz. Viele von uns sind bestürzt von der Situation im Nahen Osten, besonders im Gazastreifen. Es gibt aber auch noch andere Kriege in unserer Welt. Nach den Statistiken sind es 56 kriegerische Auseinandersetzungen von unterschiedlicher Intensität, was für unsere Zivilisation eine Schande ist, da sie sich einerseits gerne ihrer Fortschrittlichkeit, ihres Entwicklungsstandes und ihres Wohlstandes rühmt, dabei aber anderseits die traurige Seite unserer Zeitgeschichte vergisst. Der Heilige Vater und der Heilige Stuhl werden nicht müde, das Mögliche zu tun, damit die Waffen schweigen und die Kriegsparteien in einen Dialog eintreten, gerne mit der Unterstützung der Weltgemeinschaft. Der Heilige Stuhl bemüht sich aktiv darum, die internationale Ordnung wieder aufzurichten, denn ohne Achtung vor den Gesetzen des internationalen Rechts, das auf dem Naturrecht gründet, gibt es keinen gerechten und dauerhaften Frieden, der sich allein mit der Macht des Gesetzes durchsetzt und nicht durch das Gesetz der Macht. Wir Christen wissen, dass Frieden vor allem ein Gabe Gottes ist. Aus diesem Grund vereinen wir uns mit Papst Leo XIV. und beten ohne Unterlass, damit Friede werde in Europa, im Nahen Osten und auf der ganzen Erde. Beten wir auch für die Politiker, besonders für jene, die in Kriegshandlungen verstrickt sind, auf dass sie sich bekehren, damit Gott ihnen ihr Herz aus Stein herausnehme und ihnen ein Herz von Fleisch schenke (vgl. Ez 36,26).

„Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1,38).

Mit diesem Vertrauen wollen auch wir dem Beispiel Marias folgen, liebe Schwestern und Brüder, und uns bemühen, den Willen des Herrn in unserem persönlichen, familiären und sozialen christlichen Leben zu erfüllen. Das können wir umso leichter, wenn wir das Wort Gottes betrachten, das gleichsam in den Geheimnissen des heiligen Rosenkranzes konzentriert ist.

Wie bekannt, setzt sich der Rosenkranz aus zwanzig bedeutsamen Ereignisse im Leben Jesu und dem seiner Mutter Maria zusammen, die wir auch „Geheimnisse“ nennen können. Nach dem Apostolischen Schreiben Rosarium Virginis Mariae (RVM) des heiligen Papstes Johannes Paul II. vom 16. Oktober 2002 sind die Geheimnisse zu vier Kränzen zusammengefasst; in den Kranz der freudenreichen, der lichtreichen, der schmerzensreichen und der glorreichen Geheimnisse. Die freudenreichen Geheimnisse heben an mit der Ankündigung, dass Maria die Muttergottes werde, wie wir es im heutigen Evangelium gehört haben. Somit sind die freudenreichen Geheimnisse mit den Ereignissen um die Geburt Jesu verbunden. Die lichtreichen Geheimnisse hingegen führen uns dazu, wichtige Ereignisse während des öffentlichen Wirkens Jesu zu betrachten. Sie wurden von Papst Johannes Paul II. hinzugefügt und sind vielen noch nicht sehr bekannt. Der Papst hat hierzu geschrieben: „Im Bemühen, der christlichen Gemeinde fünf bedeutungsvolle Momente dieser Lebensphase Jesu – ,,lichtreiche“ Geheimnisse – aufzuzeigen, erachte ich, dass diese entsprechend ausgemacht werden können: 1. seine Taufe im Jordan, 2. seine Selbstoffenbarung bei der Hochzeit zu Kana, 3. seine Verkündigung des Reiches Gottes mit dem Ruf zur Umkehr, 4. seine Verklärung und schließlich 5. die Einsetzung der Eucharistie, der sakramentale Ausdruck des Ostergeheimnisses“ (RVM, Nr. 21). Mit den schmerzensreichen Geheimnissen verfolgen wir die Etappen des Kreuzweges unseres Herrn Jesus. Bei den glorreichen Geheimnissen nehmen wir teil an der Freude seiner Auferstehung, des Kommens des Heiligen Geistes, der Himmelfahrt der Gottesmutter Maria, wie auch an der Herrlichkeit der Königin des Himmels und aller Heiligen.

Den Rosenkranz zu beten, kann man leicht erlernen. Und es ist sehr praktisch, dass man ihn immer, zu jeder Zeit und überall beten kann, beispielsweise auf Reisen, beim Spazierengehen, im Krankenhaus, während einer Krankheit im Bett usw. Er hat großen Wert dadurch, dass die Grundgebete unseres christlichen Glaubens in den Gebetsrhythmus eingerahmt sind: das Vaterunser das Gegrüßet seist du, Maria; das Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Nach den Experten für das geistliche Leben und wie auch für die Gesundheit bringt das sich wiederholende Beten zahlreiche Segnungen mit sich. Die Wiederholung positiver Worte, wie der schon genannten, führt zu einem Zustand tiefer Ruhe und allgemeinen Wohlbefindens. Somit kann Stress reduziert, Unruhe abgebaut, emotionale Stabilität gefördert und das Immunsystem, wie auch Herz und Kreislauf gestärkt werden, wie einige Studien jüngst zeigen.

Liebe Brüder und Schwestern, wir wollen daher den Rosenkranz mit erneuter Freude in diesem Monat Oktober beten und umso eifriger, möglichst jeden Tag bedenken, weil wir von der positiven Erfahrung dieses Gebetes gestärkt wurden. Neben dem Gebet zur Bekehrung der Sünder ist der Friede in der Welt eine der wichtigen Gebetsanliegen, denn er ist unverzichtbar für das gedeihliche Leben von Männern und Frauen, uns Christen eingeschlossen. Im Übrigen richten wir dieses Gebet unaufhörlich an den Herrn Jesus, den „Fürst des Friedens“ (Jes 9,5), der an jeden von uns seinen Gruß richtet: „Der Friede sei mit euch“ (Joh 20,19.21). Vertrauen wir unsere Überlegungen der Fürsprache der seligen Jungfrau Maria an, unserer lieben Frau vom Rosenkranz. Im Bewusstsein der großen Gefahren in der Welt, in der wir leben, erfüllt uns ihre Verheißung mit Hoffnung: „Am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren … und eine Zeit des Friedens wird der Welt geschenkt werden“ (3. Erscheinung von Fatima am 13. Juli 1917). Mit dieser Zuversicht wollen wir am Ende der Heiligen Messe erneut Deutschland, Europa, die ganze Welt und uns selbst dem Unbefleckten Herzen Mariens weihen. Wir tun dies, indem wir der seligen Jungfrau Maria und ihrem Beispiel an Gottvertrauen folgen, die sich in den Worten voller Hoffnung ausdrücken: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1,38). Amen.

Foto aus diesem Pontifikalamt (c) Apostolische Nuntiatur/Mit freundlicher Erlaubnis


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