Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Weihnachtsinterview von Bischof Bätzing kommt ohne Weihnachten aus
  2. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  3. Truthahn, Zahnschmerzen und die Schwiegermutter
  4. War der Magdeburger Weihnachtsmarkt-Mörder doch ein Islam-Anhänger?
  5. Österreichischer Verfassungsgerichtshof (VfGH) kippt Kärntner Veranstaltungsverbot am Karfreitag
  6. Heiliges Jahr der Hoffnung 2025. Geistliche Erneuerung und Verpflichtung zur Umgestaltung der Welt
  7. Stille Nacht, Heilige Nacht
  8. Wie tief kann eine evangelische Kirche noch sinken? - Weihnachtsmarkt mit Hamas-Symbolen!
  9. Ab 20. Januar ist Schluss mit 'Gender-Wahnsinn' in den USA
  10. Arianismus und Modernismus. Das Vergehen gegen die Wahrheit des Christentums
  11. Katholisches Bistum übernimmt 2025 „St. Johannes“ als vierte katholische Kirche in Stockholm
  12. Kirchenbesucher sorgten für Eklat bei Christmette in Freiburg
  13. Pasha Lyubarsky, Berliner Jude: „Fünf historische Fakten zu Jesus“
  14. Immer wieder rührt die Schönheit dieses Evangeliums unser Herz an
  15. Noel

Vatikan: Keine Geheimdokumente zur Vertuschung von Missbrauchsfällen

19. März 2010 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Vatikanischer Rechtsexperte: Keine kirchliche Dienstvorschrift zur Vertuschung von Missbrauchsfällen. Im Gegenteil: Ein «klares Prinzip», dass kirchliche Stellen Strafanzeige stellen müssten, wenn dies nach dem staatlichen Recht verlangt werde


Vatikanstadt (kath.net/KNA)
Ein vatikanischer Rechtsexperte hat zurückgewiesen, dass es kirchliche Dienstvorschriften zur Vertuschung von Missbrauchsfällen gebe. Im Gegenteil sei es ein «klares Prinzip», dass kirchliche Stellen Strafanzeige stellen müssten, wenn dies nach dem staatlichen Recht verlangt werde, sagte Charles J. Scicluna, Kirchenanwalt der Glaubenskongregation für schwere kirchenrechtliche Vergehen, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag. Darüber hinaus bestehe eine allgemeine «moralische Pflicht», mit staatlichen Behörden zu kooperieren.

Scicluna wandte sich gegen die Behauptung, es existierten kirchliche Geheimdokumente zum Umgang mit sexuellem Missbrauch. Einzig die Anweisungen in «Crimen sollicitationis» von 1922 und 1962 über das Vorgehen bei kircheninternen Ermittlungen seien ursprünglich vertraulich gewesen. «Sie sind es nicht mehr, weil sie im Internet stehen», so der Rechtsexperte. Der Eindruck der Geheimhaltung sei durch eine nicht autorisierte «schlechte Übersetzung dieses Textes ins Englische» entstanden. Tatsächlich solle das Ermittlungsgeheimnis dem Schutz der beteiligten Personen dienen.


Die «moralische Pflicht» zur Zusammenarbeit mit staatlichen Ermittlern ergebe sich aus den allgemeinen Prinzipien des Kirchenrechts. Dieses fuße auf grundlegenden ethischen Pflichten, wie sie in der Moraltheologie formuliert seien, so der Jurist. Katholische Obere seien durch das Kirchenrecht verpflichtet, glaubwürdige Vorwürfe in Rom anzuzeigen. Dagegen gebe es nicht in allen staatlichen Rechtsordnungen eine rechtlich bindende Anzeigepflicht für Sozialarbeiter oder Mitarbeiter der Kirche, die auf irgendeine Weise von Missbrauchsfällen Kenntnis erhielten.

Zu der Klausel des «päpstlichen Geheimnisses» (secretum pontificium) in den kirchenrechtlichen Vorschriften zur Missbrauchsthematik sagte Scicluna, diese Verschwiegenheitspflicht müsse vom Beichtgeheimnis unterschieden werden. Das Beichtgeheimnis sei unter allen Umständen unverletzlich, auch wenn ein Priester etwa vor einem staatlichen Gericht als Zeuge befragt werde.

Bei dem «secretum pontificium» gehe es um einen weitestgehenden Persönlichkeitsschutz für Kläger und Beschuldigte im kirchlichen Verfahren. Dieses sei vom staatlichen Vorgehen unabhängig, folge eigenen Regelungen - etwa bei der Verjährung - und könne nur im kirchlichen Bereich Strafen verhängen. Staatliche Gerichte interessierten sich hingegen für diejenigen Sachverhalte, die ihren Jurisdiktionsbereich beträfen.

(C) 2010 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Vatikan

  1. Kritik an 'Krippe von Bethlehem' im Vatikan – Jesuskind auf einem Palästinensertuch
  2. Medien: Haushaltsdefizit des Vatikans um 5 Millionen gestiegen
  3. Vatikan verbietet Messe im Alten Ritus für spanische Wallfahrer
  4. Vatikan: Erklärung Dignitas infinita über die menschliche Würde
  5. Keine öffentliche offene Aufbahrung mehr für tote Päpste
  6. Synode über Synodalität verwendet Bilder von Marko Rupnik
  7. Missbrauchsexperte Zollner: ‚Keine Kultur der Rechenschaftspflicht’ in der Kirche
  8. Papst ernennt Bischof Elbs zum Übergangsleiter der Erzdiözese Vaduz
  9. Katholische Laien der Schweiz bitten Vatikan um Klarstellung
  10. Vatikan bereitet Dokument über Geschiedene in neuen Partnerschaften vor







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  2. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  3. Weihnachtsinterview von Bischof Bätzing kommt ohne Weihnachten aus
  4. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  5. War der Magdeburger Weihnachtsmarkt-Mörder doch ein Islam-Anhänger?
  6. Katholisches Bistum übernimmt 2025 „St. Johannes“ als vierte katholische Kirche in Stockholm
  7. Truthahn, Zahnschmerzen und die Schwiegermutter
  8. Sweden: Catholic diocese to take over “St. John” as fourth Catholic church in Stockholm in 2025
  9. O clavis David
  10. Wie tief kann eine evangelische Kirche noch sinken? - Weihnachtsmarkt mit Hamas-Symbolen!
  11. O Rex gentium
  12. Ab 20. Januar ist Schluss mit 'Gender-Wahnsinn' in den USA
  13. Arianismus und Modernismus. Das Vergehen gegen die Wahrheit des Christentums
  14. Sr. Angela Maria Autsch - Der „Engel von Auschwitz“ starb vor 80 Jahren
  15. O Oriens, lucis aeternae

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz