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Irak: Trauer um verstorbenen Weihbischof Abouna von Bagdad

28. Juli 2010 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Kurz nach seiner Bischofsweihe wurde Saddam Hussein gestürzt. Die Christen gerieten zwischen alle Fronten und Abouna versuchte, seinen Gläubigen inmitten der Lebensgefahr beizustehen und jene zu betreuen, die nicht fliehen konnten.


Bagdad (kath.net/KIN) Weihbischof Andreas Abouna von Bagdad ist tot. Wie das weltweite katholische Hilfswerk "Kirche in Not" mitteilt, erlag der 67jährige am Dienstag Morgen im Krankenhaus der kurdisch-nordirakischen Provinzhauptstadt einem Nierenleiden. Im Gespräch mit dem Hilfswerk sagte Erzbischof Bashar Warda von Erbil, mit Weihbischof Abouna habe ein "auch in den schwierigsten Situationen stets lächelnder" Seelsorger die irakische Kirche verlassen.

Der Erzbischof von Kirkuk, Louis Sako, bezeichnete Abouna gegenüber "Kirche in Not" als "demütigen und weltoffenen Mann", der sich um jeden einzelnen seiner Priester gekümmert habe und dem stets die Einheit der Kirche am Herzen gelegen habe. Sako fügte hinzu: "Ich hoffe, er betet nun für uns im Himmel."


"Kirche in Not"-Irakreferentin Marie-Ange Siebrecht betonte, Weihbischof Abouna habe es immer geschafft, die Priester in Bagdad davon zu überzeugen, dass das Christentum im Irak trotz aller Widrigkeiten eine Zukunft habe.

Weihbischof Andreas Abouna wurde Dienstag Abend in der St. Josefs Kathedrale in Ankawa nahe Erbil beigesetzt. Die Trauerfeier wird von dem chaldäischen Patriarchen Emmanuel III. Delly geleitet.

Andreas Abouna wurde am 23. März 1943 im Dorf Bedar nahe der nordirakischen Stadt Zakho geboren. Im Alter von 14 Jahren wurde er im Seminar St. Petrus in der nordirakischen Metropole Mossul aufgenommen und dort am 5. Juni 1966 zum Priester geweiht.

Von 1967 bis 1971 war er Pfarrer in der südirakischen Diözese Basra, bevor er in die St. Josefs-Kirche nach Bagdad versetzt wurde, wo er zwanzig Jahre lang Dienst tat. 1989 wurde Abouna persönlicher Sekretär des chaldäisch-katholischen Patriarchen Raphael I. Bidawid von Bagdad.

1991 zog er nach London und übernahm dort die Leitung der syrisch-katholischen Mission in England, bis er am 11. November 2002 zum Weihbischof von Bagdad ernannt wurde und in seine Heimat zurückkehrte, nachdem er am 6. Januar 2003 von Papst Johannes Paul II. in Rom geweiht worden war.

Nur einige Wochen später wurde im Irak Saddam Hussein gestürzt und große Teile des Landes, darunter auch Bagdad, versanken in Gewalt. Die Christen gerieten zwischen alle Fronten und Weihbischof Abouna versuchte, seinen Gläubigen inmitten der Lebensgefahr beizustehen und jene zu betreuen, die nicht vor der Gewalt fliehen konnten.

Trotz seiner schlechter werdenden Gesundheit blieb Weihbischof Abouna so lange es ging in Bagdad und hielt, so weit es die Sicherheitslage erlaubte, Pfarrveranstaltungen wie etwa. Jugendtreffen ab. Als sein Gesundheitszustand dies nicht mehr erlaubte, wurde er ins verhältnismäßig sichere Erbil gebracht, wo er am Morgen des 27. Juli 2010 verstarb.

Foto: (c) KIRCHE IN NOT


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