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Kein Zusammenhang mit dem Missbrauchsfall

31. Mai 2011 in Aktuelles, 7 Lesermeinungen
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Gemeinschaft der Seligpreisungen nimmt zu Berichten von "La Croix" Stellung: Die kirchlichen Autoritäten haben die Umorientierung zu einer „kirchlichen Familie geweihten Lebens“ nicht mit Missbrauchsvorfällen begründet


Paris (kath.net)
Die Gemeinschaft der Seligspreisungen hat am Dienstag gegenüber kath.net zu der von der französischen Zeitung "La Croix" verbreiteten Darstellung über die neueste Entwicklung der Gemeinschaft Stellung genommen. P. Jochen Maria, ein Sprecher der Gemeinschaft, erzählt im Gespräch mit kath.net, dass die französische Zeitung einige Tage vorher in einer Internetausgabe unrichtig über die Versetzung von Philippe Madre in den Laienstand berichtet hatte. Die Journalistin hat die Richtigstellung zum Anlass genommen, Fr. Henry Donneaud über den aktuellen Stand der Statuten und über die Errichtung der Gemeinschaft als „öffentlichen Verein von Gläubigen in Hinblick auf die Errichtung einer neuen kirchlichen Familie geweihten Lebens“ zu befragen.

In dem Artikel von „La Croix“ bestehe laut dem Sprecher keine logische Verbindung zwischen dem ersten Teil (die Gemeinschaft auf dem Weg zu einer „neuen kirchlichen Familie geweihten Lebens“) und dem zweiten (korrekte Darstellung der Verurteilung von Philippe Madre wegen sexuellen Missbrauchs). P. Jochen betont, dass die zuständigen kirchlichen Autoritäten in Rom in den zahlreichen Stellungnahmen der letzten Jahren niemals die Umorientierung von einer Laiengemeinschaft zu einer „kirchlichen Familie geweihten Lebens“ mit Vorfällen sexuellen Missbrauchs begründet haben. Es sei daher zu bedauern, dass in dem Artikel von "La Croix" diese logische Verbindung hergestellt wurde.


Laut dem Sprecher der Gemeinschaft ist der "wirkliche Grund" für die genannte Umorientierung, dass der Heilige Stuhl sich nach Ablauf der fünfjährigen Anerkennung ad experimentum als „privater internationaler Verein von Gläubigen päpstlichen Rechtes“ beim Päpstlichen Rat für die Laien für eine endgültige Anerkennung hätte aussprechen müssen. Dies sei im Wissen, dass damit der Weg für eine neue Form geweihten Lebens, nämlich innerhalb einer Laiengemeinschaft, eröffnet würde, passiert. "Viele andere Gemeinschaften haben auf diese Entscheidung gewartet. Rom hat dann entschieden, dass es keine neue Form geweihten Lebens dieser Art geben soll, sondern dass wir uns in eine schon seit einigen Jahren bestehende Rechtsform fügen sollen, nämlich die der 'neuen kirchlichen Familie geweihten Lebens'“, erklärt P. Jochen Maria.

Mit dieser Entscheidung vollzog sich auch der Wechsel vom Päpstlichen Rat für die Laien zur Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens. Der Sprecher betont, dass diese Kongregation sich der Gemeinschaft "mit viel Wohlwollen" angenommen habe. Um als „neue kirchliche Familie geweihten Lebens“ anerkannt zu werden, müsse die Gemeinschaft zunächst auf diözesaner Ebene als „öffentlicher Verein von Gläubigen in Hinblick auf die Errichtung einer neuen kirchlichen Familie geweihten Lebens“ errichtet werden. Laut dem Sprecher wird dies aller Voraussicht nach der Erzbischof von Toulouse Ende Juni vornehmen.

Die Neuheit besteht daher ab sofort in getrennten Leitungsstrukturen. Ab sofort sind Brüder für Brüder verantwortlich, Schwestern für Schwestern und Laien für Laien. Es gehe darum, die Autonomie jedes Lebensstandes und dadurch das Charisma der Communio der Lebensstände zu stärken. Laut P. Jochen Maria wünsche Rom ausdrücklich die Einheit der Lebensstände in einer einzigen Gemeinschaft und ihr enges Zusammenwirken.

Der Sprecher der Gemeinschaft erklärt auch, dass die neuen römischen Anweisungen für die Neuorientierung in keinster Weise „Ermahnungen“ seien. "Die päpstliche Anerkennung wird nicht – quasi als Abstrafung – 'zurückgenommen', sondern nun bei der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens angestrebt, was – nach kirchlichem Recht – zunächst die Etappe der diözesanen Anerkennung als 'öffentlicher Verein von Gläubigen in Hinblick auf die Errichtung einer neuen kirchlichen Familie geweihten Lebens' erfordert." Die Tatsache, dass die Gemeinschaft nun nicht mehr als „privater“, sondern als „öffentlicher Verein von Gläubigen“, also auf Initiative der Kirche, errichtet werde, sei übrigens ein "Hinweis auf die kirchliche Wertschätzung des Charismas".


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Lesermeinungen

 cor 1. Juni 2011 

@WoL

Was hat die Neuerung der getrennten Leitungsstrukturen mit Ihren Gedanken zu tun?!


1
 
 WoL 1. Juni 2011 
 

Die Frage bleibt, was denn nun das Charisma der Gemeinschaft ist? Es war doch gerade das Zusammenleben der verschiedenen Lebensstaende, Brueder , Schwestern und Familien. Natuerlich gab es Gefahren im engen Zusammenleben von Zoelibataeren beiderlei Geschlechts und Ledigen, die einen Partner suchten. Deshalb ist auch eine klare Unterscheidung noetig, was ist noch geschwisterlich und was geht zu weit. Das bedarf einer weisen Fuehrung und vor allem eines starken Feststehens in seiner Berufung. Wenn man z.B. als zoelibataerer Bruder mit zoelibataeren Schwestern gemeinsam baden geht (alles geschehen bei den Seligpreisungen), braucht es entweder schon einen hohen Grad an Abtoetung oder man kommt in Versuchungen. Deswegen halte ich die Entflechtung des intimen Zusammenlebens fuer richtig und reinigend, aber ich halte es auch fuer wichtig, das das Charisma der gegenseitigen Ergaenzung der Geschlechter nicht verlorengeht. Beten wir, dass Gott allen Verantwortlichen die noetige Weisheit schenkt.


1
 
  1. Juni 2011 
 

Diese Klarstellung war wichtig. So ein Verantwortungssplitting, nur darum ging es, erscheint mir richtig und gut.


2
 
 Gembloux 31. Mai 2011 
 

Beispiel für eine andere \"kirchliche Familie des geweihten Lebens\"

Das Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke, der Fidesdienst, schildert auf der verlinkten Seite die Geschichte einer anderen \"kirchlichen Familie des geweihten Lebens\". Dieser Bericht lässt gut die Bedeutung dieser neuen Form des geweihten Lebens begreifen, die die Kirche vor einigen Jahren geschaffen hat:

www.fides.org/aree/news/newsdet.php?idnews=9981&lan=deu


2
 
 M.Schn-Fl 31. Mai 2011 
 

Gute Klarstellung. Danke!

Wichtig finde ich den letzen Satz: \"Hinweis auf die krichliche Wertschätzung des Charismas.\"


5
 
 cor 31. Mai 2011 

Danke, für diese differenzierte Darstellung!

Wünsche der Gemeinschaft Gottes Segen für die Zukunft!


5
 
 Vogelfrei2010 31. Mai 2011 
 

Wichtige Klarstellung

Vielen Dank!!


5
 

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