Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  4. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  5. Der verkleidete Menschenfreund
  6. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  7. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  8. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  9. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber
  10. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  11. Wer viel wallfahrtet...
  12. Wörthersee: Kirche plant Strandbad bei Maria Wörth - Investitionsvolumen rund 70 Millionen Euro
  13. Nicaragua: Öffentliche Osterfeiern verboten
  14. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  15. „Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr“

Salafist im deutschen Fernsehen: Jesus ist Muslim

16. Mai 2012 in Deutschland, 44 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Eine ARD-Diskussionssendung mit einem Salafisten erregte am Dienstag zu später Stunde die Gemüter. Mit dabei waren Matthias Matussek, Michel Friedmann, Wolfgang Bosbach und einige Islam-Vertreter. Ausgeladen wurde ein Islam-Opfer


Berlin (kath.net/rn)
Zuerst das Fußballskandalspiel aus Düsseldorf, das am Rande eines Abbruchs stand, und dann die Sendung "Die Salafisten kommen: Gehört dieser Islam zu Deutschland?" Der Dienstag Abend dürfte in der ARD Fernsehgeschichte schreiben.

Unter dem Motto diskutierten am Dienstag bei Sandra Maischberger einige Islamvertreter mit dem katholischen „Spiegel“-Autor Matthias Matussek, dem Juden Michel Friedmann und dem CDU-Politiker Wolfgang Bosbach. Die Sendung war, ähnlich wie das Fußballspiel zuvor, zum Teil am Rande des Erträglichen.

Imam Scheich Hassan Dabbagh, der bereits im Vorfeld für heftige Reaktionen bei der ARD sorgte, zeigte, dass die Kritik an seiner Person durchaus berechtigt war und man sich fragen muss, warum der Scheich für seine kruden Thesen eine Plattform im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bekam. So meinte der Islamgelehrte während der Sendung ernsthaft, dass Jesus kein Jude, sondern Moslem war. Solch dreiste Geschichtslügen in einem öffentlich-rechtlichen Fernsehen sind durchaus bemerkenswert. Islam-Gründer Mohammed wurde etwa im Jahr 570 n. Chr. geboren.

Bemerkenswert und entlarvend für den Salafisten Hassan Dabbagh war am Beginn der Diskussion bereits, dass der Scheich auf die Frage, ob er denn Salafist sei und ob der Koran höher als das Deutsche Grundgesetz sei, keine klare Antworten geben wollte. Auf die Nachfrage von Sandra Maischberger, ob die Gesetze des Islams denn über dem Grundgesetz stehen, erklärt der Scheich dann wörtlich: “Der Islam sagt uns, dass wir, wenn wir in einem Land wie z. B. Deutschland leben und wir eine Minderheit sind, uns an die hiesige Ordnung ordnen müssen und dass wir nicht Chaoten werden und deshalb halten wir uns an die Gesetze in diesem Land.”


CDU-Politiker Bosbach stellte klar, dass die allermeisten Terroristen einmal Kontakt zu salafistischen Strömungen hatten und sich dadurch radikalisiert haben. Für Kopfschütteln sorgte die Antwort des Scheichs, der ernsthaft folgende These von sich gab: “Nicht alle Politiker sind Lügner, aber die meisten Lügner sind Politiker.”

Groteske Aussagen kamen auch von anderen Islam-Vertretern. Renan Demirkan meinte ernsthaft, dass Religionen jeglicher Form eine Ideologie seien. “Alles, was hermetisch ein Weltbild daherplaudert, scheitert damit und lebt in der Finsternis”, erklärte sie und behauptet, dass im Moment der Islam dämonisiert werde.

Matthias Mattussek wollte “Islam und Gewalt” thematisieren und verwies darauf, dass die Sure 9,5 den Mord an Ungläubigen thematisiere. Das Thema wurde allerdings von der Moderatorin vorerst einmal abgedreht.

Bosbach stellte dann eine wichtige These in den Raum. Er wolle den Islam nicht nach dem beurteilen, wie er sich verhält, wenn dieser in der Minderheit sei. “Ich beurteile den Islam, wie er ist, wenn er in der Mehrheit ist oder gar Staatsreligion ist.” Er stelle sich daher die Frage, warum in Staaten wie Saudi-Arabien Christen nicht ihren Glauben leben dürfen und verfolgt werden.

Fast schon surreal wirkte in der Sendung auch das Auftreten der Ex-MTV-Moderatorin Kristiane Backer, die zum Islam “konvertierte” und in der Sendung als Antwort auf Bosbach ernsthaft meinte: “Der Islam ist die einzige Religion, die alle anderen anerkennt. Das sagt der Koran.” Bosbach zeigte sich über die Antwort genervrt und meinte: “Wollen Sie mich jetzt veralbern? Kennen Sie die Situation in Saudi-Arabien?“ Backer meinte darauf, dass Saudi-Arabien eine falsche Interpretation des Islams betreibe. In der Welt heißt es zum Auftreten von Backer am Mittwoch: “Dass sie das Thema so rosarot gemalt hat, liegt womöglich an ihrer siebenjährigen Tätigkeit beim Musiksender MTV und den vielen weichgespülten Popsongs, die sie dort ansagen musste.”

Michel Friedmann warnte, dass man Muslime und Salafisten gleichsetze. Er könne nur raten, dass die Probleme offen benannt werden und jede Radikalisierung von Polizei und Gericht behandelt werden müsse. Friedmann erklärte, dass er die Salafisten nicht möge, weil diese die Intelligenz der jungen Menschen beleidige.

Maischberger stellte Matthias Matussek die Frage, ob der Koran und der Islam in Deutschland die gleiche Wertigkeit haben sollte wie die Bibel. Matussek verwies dazu auf das Konzilsdokument Nostra Aetate, wo der Islam mit einer großen Wertschätzung genannt werde. Der Papst schätze die Moslems hoch. Matussek verwies auf die Rede des Papstes in Regensburg und dass die Vernunft dazukommen solle.

Noch einmal erklärte die Konvertitin Backer, dass Toleranz absolut zum Islam gehöre. Für sie sei auch der Islam die “letzte Religion”. Dass die ehemalige Christin wenig Ahnung vom Christentum haben dürfte, zeigte die Aussage, dass es im Islam um einen Gott gehe und dass die Christen sich mit der “Dreifaltigkeit” verzettelt haben. “Wir sind allein verantwortlich für unsere Taten. Es hat nicht einer vor 2000 Jahren schon mal unsere Sünden von vornherein weggenommen. Wir stehen gerade für das, was wir tun”, meinte sie noch. Die Antwort von Matussek auf die wirren Aussagen von Backer kam prompt: “Lesen Sie die Bergpredigt.”

CDU-Politker Bosbach wies die Behauptung zurück, dass der Islam in Deutschland angeblich diskriminiert werde. Der Politiker stellte klar, dass weltweit das Christentum am meisten verfolgt werde und der Islam sich in Deutschland entfalten könne. “Wir haben keine islamische Tradition in Deutschland”, stellte Bosbach gegen Ende klar.

Die Sendung sorgte übrigens inzwischen für einen weiteren Skandal. So berichten deutsche Medien, dass das Islam-Opfer Sabatina James nicht an der Sendung teilnehmen durfte. Eine bereits verschickte Einladung wurde wieder “storniert”. Ein WDR-Sprecher meinte dazu gegenüber der “Bild”-Zeitung: “Wir haben versucht, eine inhaltlich vertretbare Sendung zu komponieren. Deshalb haben wir die Einladung an Frau James auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.” Für die CDU-Politikerin Erika Steinbach ist dies ein Skandal: “Dies ist ein TV-Skandal erster Ordnung. Der WDR-Fernsehrat muss einschreiten!”

Die Sendung als Video in voller Länge

Ihre Meinung zur Sendung - Jetzt auf Facebook mitdiskutieren


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Islam

  1. Berlin: Fastenbrechen mit ‚Allahu akbar‘-Rufen vor evangelischer Kirche
  2. Berliner Schule wollte Nicht-Muslime zum Ramada-Fastenbrechen verpflichten
  3. Vatikan bekräftigt zum Ramadan Gemeinsamkeiten mit Muslimen
  4. Erstmals in Berlin: Bezirksrathaus erhält Ramadan-Beleuchtung
  5. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  6. Progressive Imamin Ateş: Österreich ist ein ‚Hotspot für Islamisten‘ geworden
  7. Muhammad erstmals beliebtester Vorname in England und Wales
  8. ‚Mädelsabend in der Moschee‘: Seminarreihe für Mädchen und Frauen ab 13 zur Vorbereitung auf die Ehe
  9. Ideologie des politischen Islam ist zum Mainstream des Islam geworden
  10. Wiener Schuldirektor: ‚Mädchen tragen aus Angst Kopftuch’






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Der verkleidete Menschenfreund
  3. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  4. „In Blut getränkt“
  5. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  6. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  7. "Klaren Glauben nach dem Credo der Kirche zu haben, wird oft als Fundamentalismus abgestempelt"
  8. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  9. Vatikan: Bei Kirchenaustritt keine Löschung aus dem Taufregister
  10. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber
  11. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  12. R.I.P. Papst Franziskus
  13. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  14. 'Doch all das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat'
  15. Nicaragua: Öffentliche Osterfeiern verboten

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz