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Hausschulunterricht: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

4. September 2013 in Familie, 140 Lesermeinungen
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Eltern verweigern die Schulpflicht – Vier Kinder sind jetzt im Heim untergebracht


Darmstadt/Eschwege/Dreieich (kath.net/idea) Vier Kinder einer christlichen Familie aus der Nähe von Darmstadt sind zwangsweise in staatliche Obhut genommen worden. Die Eltern, Dirk und Petra Wunderlich, unterrichteten ihre acht- bis 14-jährigen Kinder selbst und weigerten sich, sie auf eine öffentliche Schule zu schicken. Am 29. August verschafften sich ein Gerichtsvollzieher sowie Fachkräfte aus Jugendhilfe und Justiz unter Polizeischutz Zutritt zu der Wohnung der Familie und trennten die Kinder von den Eltern. Die Minderjährigen wurden in einer Jugendhilfeeinrichtung untergebracht, wie der Pressesprecher des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Frank Horneff (Darmstadt), der Evangelischen Nachrichtenagentur idea auf Anfrage mitteilte. Nach seinen Angaben war für die Zwangsmaßnahme ausschlaggebend, dass die Eltern jegliches Schulsystem ablehnen: „Es gibt aber die Schulpflicht, der sich Eltern nicht entziehen können.“ Dabei gehe es nicht allein um Bildung, sondern auch um das soziale Miteinander und das Auseinandersetzen mit anderen Ansichten. Die Unterbringung in einer Jugendeinrichtung sei nach einer vom Oberlandesgericht in Frankfurt am Main bestätigten richterlichen Entscheidung erfolgt. Alle Versuche, zu einer gütlichen Einigung mit den Eltern zu kommen, etwa durch Gespräche in der Ferienzeit, seien erfolglos geblieben.


Sorgerecht vor einem Jahr teilweise entzogen

Laut Horneff war den Eltern bereits im Herbst 2012 das Sorgerecht für ihre Kinder auf Antrag des staatlichen Schulamtes Darmstadt an das dortige Familiengericht teilweise entzogen worden. Dem Jugendamt wurde das Aufenthaltsbestimmungsrecht, das Recht zur Regelung der schulischen Angelegenheiten sowie das Recht zur Antragstellung bei Ämtern und Behörden übertragen. Dirk und Petra Wunderlich hätten sich weiterhin geweigert, die Schulpflicht zu akzeptieren. Ob und wann die Kinder zu ihren Eltern zurückkommen, ist noch unklar. Horneff: „Unser Jugendamt ist jetzt wieder mit den Eltern im Gespräch – bewegt hat sich also etwas!“

Rechtsanwalt: Kindeswohl nicht gefährdet

Rechtsanwalt Andreas Vogt (Eschwege), der die Eltern vertritt, will juristisch gegen die „Inobhutnahme“ der Kinder vorgehen. Das Vorgehen sei unverhältnismäßig gewesen, sagte er auf idea-Anfrage. Auch sei das Kindeswohl, das eine solche Maßnahme rechtfertigen würde, nicht gefährdet. Er halte es für einen „kurzsichtigen und falschen Schluss“, allein die Tatsache, „dass Kinder nicht in einem Schulgebäude sitzen“, als Gefährdung anzusehen. Es sei auch falsch, dass sich die Eltern dem Gespräch mit dem Jugendamt verweigert hätten. Vielmehr habe er im vorigen Jahr des Jugendamt mehrmals Gespräche angeboten; dieses habe darauf aber nicht reagiert. Für Vogt steht im Hintergrund ein aus seiner Sicht nicht endgültig geklärter Grundrechtskonflikt zwischen dem Elternrecht und der Schulpflicht. Man müsse fragen, ob es nicht Ausnahmen geben könne, denn entscheidend für Hausschuleltern sei ihre Pflicht, für die Bildung ihrer Kinder selbst zu sorgen. In vielen anderen Ländern Europas, etwa in Frankreich, sowie in den USA erlaube der Staat den Eltern, ihre Kinder zu unterrichten.

Kein Einzelfall in Hessen

In Hessen wie auch in anderen Bundesländern ist das Schicksal der Familie Wunderlich kein Einzelfall. Erst am 22. Mai verurteilte das Amtsgericht Fritzlar (Nordhessen) das christliche Ehepaar Thomas (51) und Marit Schaum (47) zu einer Geldstrafe von 700 Euro, weil sie ihre Kinder gesetzwidrig zu Hause unterrichten. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten gefordert, da es sich um Wiederholungstäter handele. Bereits zweimal zuvor waren die Eltern zu Geldstrafen verurteilt worden.

„Staatlicher Kindesraub“

Für das Recht auf Hausschulunterricht setzt sich in Deutschland unter anderem die Initiative „Schulunterricht zu Hause“ (Dreieich bei Frankfurt am Main) ein. Der Vorsitzende, Rechtsanwalt Armin Eckermann (Dreieich), bezeichnete gegenüber idea das Vorgehen der Darmstädter Behörden als „staatlichen Kindesraub“. Eine Gefährdung des Kindeswohls liege eindeutig nicht vor. Darum gehe es den Ämtern in solchen Fällen auch gar nicht, sondern allein um das Durchsetzen der Schulpflicht. Durch das Zerreißen einer Familie sei ferner der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel missachtet worden.

Familie aus Baden-Württemberg suchte in den USA Asyl

Das Vorgehen erinnert Eckermann an den Fall einer christlichen Familie aus Baden-Württemberg. Hannelore und Uwe Romeike waren 2008 mit ihren fünf Kindern von Bissingen/Teck bei Stuttgart nach Morristown (Bundesstaat Tennessee) gezogen, weil die deutschen Behörden nicht duldeten, dass die Kinder zu Hause unterrichtet wurden: Sie belegten die Eltern mit hohen Bußgeldern. Auch aus Furcht, das Sorgerecht zu verlieren, flohen Romeikes in die USA und beantragten Asyl.

Dem wurde lediglich in erster Instanz stattgeben. In den USA werden etwa zwei Millionen Kinder zu Hause unterrichtet. In Deutschland sind es nach vagen Schätzungen 500 bis 1.000. Der Bundesgerichtshof hatte 2007 entschieden, dass Eltern, die ihre Kinder aus Glaubensgründen von der Schule fernhalten, zumindest teilweise das Sorgerecht entzogen werden kann. Es liege im Interesse der Allgemeinheit, der Entstehung von religiös oder weltanschaulich geprägten „Parallelgesellschaften“ entgegenzuwirken, hieß es zur Begründung.


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Lesermeinungen

 anallog 8. Oktober 2013 
 

Schulpflicht

Die Gesetze des Staates sind eindeutig und sie müssen über religiösen Überzeugungen stehen. Diese Eltern vernachlässigen ihre Kinder indem sie diese nicht fit machen für ein Leben in unserer Gesllschaft. Das Jugendamt hat völlig richtig gehandelt.


0
 
 JaCDesigns1 10. September 2013 
 

Danke für das positive Feedback.

So etwas schätz ich sehr :-).


1
 
 Thaddäus Öllenstroth 10. September 2013 
 

@JaCDesigns1

Ich schließe mich den anerkennenden Worten von @Bergsteiger an. Chapeau!


1
 
 Thaddäus Öllenstroth 10. September 2013 
 

@Bergsteiger

Danke für die Antwort und die gute Erklärung.Da habe ich Ihre Aussage in der Tat nicht so verstanden, wie sie gemeint war. Das ist schon auch richtig, was Sie sagen.


1
 
 Bergsteiger 10. September 2013 
 

@JaCDesigns1

Ich finde es toll, dass du deinen Mann stehst. Mach weiter so. Sei eine Leuchte und sei Salz.

Ich schicke dir von hier aus noch Psalm 1 und einen lieben Gruss.


2
 
 Bergsteiger 10. September 2013 
 

Aussenseiter 2

Als meine Tochter auf die Uni kam, war sie das Uni-unikum. "Da kommt die, die glaubt noch an die Schöpfung!" Es wurde getuschelt, mit dem Finger gezeigt, nachgerufen "wie war's in der Kirche?" usw. Meine Tochter hat es mit Humor genommen, entwickelte sehr guten Kontakt zu den Mitstudenten und es gab heftige, positive Diskussionen. Aber da war sie ja auch schon einige Jahre älter und die "zur -Gruppe-gehören-wollen-Phase" lag hinter ihr.


2
 
 Bergsteiger 10. September 2013 
 

Aussenseiter

Zu dieser Frage:
Ein Kind möchte in der Gruppe von Menschen, mit denen es täglich mehrere Stunden zusammen sein muss, kein Aussenseiter sein. Es möchte dazugehören, aufgenommen sein, sich sicher fühlen.
Ist das aber möglich, wenn Eltern die Nachfolge Jesu wirklich ernst ist? Dann hat das doch Folgen in der Lebensführung und wird das Kind doch automatisch zum Aussenseiter.
Obwohl es in seinem Glauben vielleicht noch gar nicht so gefestigt ist.

Heimschulkinder sind ja in der Regel nicht den ganzen Tag allein zu Hause, sondern machen oft gemeinsam mit anderen Familien Unterricht, unternehmen mit anderen Heimschulfamilien Dinge, bleiben untereinader übernachten usw. Sie sind geborgen in einer Gruppe, siehaben gleichgesinnte Freunde, gehören dazu, fühlen sich sicher. Werden nicht hin und hergerissen zwischen zwei Welten. Gerade letzten Montag gab es hier einen Schulausflug, an dem 40 Heimschulkinder aus der Gegend teilgenommen haben.


2
 
 JaCDesigns1 10. September 2013 
 

Achja

Die Eltern können sich noch frei in ihrem Lebensweg entscheiden. Soweit geht der Staat noch nicht, dass er das verbietet. Die Eltern müssen nur gegen den Strom schwimmen.


2
 
 JaCDesigns1 10. September 2013 
 

In meiner Schule bin ich tatsächlich nicht sehr beliebt.

Aber das ist nicht nur wegen meines Glaubens.

Achja, wenn das Kind glauben will, dann wird ihn so schnell nichts aus der Bahn werfen.

In der Grundschule wurde schon in der 4ten Klasse in Sachkunde der Sexualunterricht nahegebracht. Angebracht fänd ich es in der Oberstufe, wenn der Schüler seine Reife hat, aber mich machte es nicht kaputt.

Und wenn keines der äußeren Einflüsse auf den Jugendlichen positiv zur katholischen Kirche steht (es reicht auch nur ein Einfluss!), dann wird der Jugendliche nicht zum Glauben gelangen können, es sei denn jemand führt ihn dahin.


2
 
 Thaddäus Öllenstroth 10. September 2013 
 

@Bergsteiger, @Agent

Ich bin verblüfft. Zur Erklärung zitiere ich im Folgenden aus Ihren Posts:

"Und vor den Freunden als Sonderling dastehen möchten nicht viele" (@Agent)
"Denn Kinder in diesem Alter wollen dazugehören, wollen keine Außenseiter sein" (@Bergsteiger)

Interessant. Genau das denke ich auch. Diese Argumente lassen sich durchaus gegen das Verhalten der Eltern Wunderlich verwenden. Darum würde es mich schon interessieren, wie Sie diese Sätze damit in Einklang bringen, die Eltern zu verteidigen. Das ist doch Sonderling pur.
Weiter Außenseiter geht ja fast nicht.


4
 
 Agent 10. September 2013 

ceterum censeo

ecclesiam excitandam esse quae adiuvet patres...


0
 
 Agent 10. September 2013 

Welcher elterliche Einfluss? Der ist unerwünscht.

Außerdem wird der Einfluss der Eltern immer geringer, da der liebe Vater Staat sie alle als Leistungsmaschinen und Steuerzahler braucht... Das fängt mit einer Ausweitung von Kitas an, ihrer agressiven Bewerbung (beste Förderung!), das Pushen der Frau aus dem Kreissaal in die Wirtschaft, geht weiter über Ganztagskindergärten und Ganztagsschulen- bald stehen Internate ebenfalls als die beste Alternative dar - und irgendwann ist der junge Erwachsene nach Plan fertig... Dann kann er sofort wirtschaftskräftige Fächer studieren oder Genderstudies- beide sehr von Interesse... Ich hatte Glück - irgendwie hatten meine Eltern durch meine Ganztagsmutter noch die Möglichkeit mich zu erziehen. Wie oft wurde die wunderbar gute Frau nicht deswegen verletzt? Wieviele Widerstände mussten und müssen sie ertragen? Ist das ein Idealstaat? Und darf dieser die Erziehung diktieren? Ist es nicht für sie schwierig, wenn das Kind schon in der 3. lernt was ein Diaphragma sei, zu reagieren?


2
 
 Agent 10. September 2013 

Wie soll sich ein 4 oder 6 jähriges Kind wehren? Die fangen schon im Kiga an!

@JaCDesigns1: Sie wissen sicher: In der Pubertät muss ein Jugendlicher sich entscheiden gegen wen oder was er rebelliert. Und vor den Freunden als Sonderling darstehen möchten nicht viele. Eltern können Kinder nicht zwingen in die Rolle eines couragierten Einzelkämpfers zu springen. Sie haben recht, meine Posts sind überspitzt und polemisch: natürlich gibt es auch Lehrer, welche eben nicht nur den ideologischen Vorgaben der Ministerien folgen und welche die einen gewissen Spielraum zu nutzen wissen. Schülern traue ich einiges zu, allerdings verlange ich nichts v. ihnen, was nicht zu verlangen ist. Die Aufgabe einer Schule ist es zu auszubilden, es ist nicht die Aufgabe einer Schule, die Kinder mit geistigem Müll zu indoktrinieren.
Wenn ein gesamtes Bildungssystem einem Staat bzw. seinen Ländern untersteht, welches wiederum ideologisch vollstens durchsetzt ist, ist es ein gutes Recht der Eltern, welche das beste wollen, ihr Kind dieser Gefahr gar nicht erst auszusetzen.


2
 
 JaCDesigns1 9. September 2013 
 

@Taddäus Öllenstroth

Danke für deine Worte. Sowas kann ich gebrauchen. Aber ohne meine Eltern käme mein Glaube nicht zustanden, so kam ich erst durch meine Muttter auf diese Seite :)

Ich muss aber sagen, dass sich die Schüler weniger durch Unterricht, sondern durch Medien manipulieren lassen. So ist mindestens ein Mitschüler feat davon überzeugt, dass die "Beweise" der USA, die belegen sollen, dass Syriens Regierung Giftgas gegen das eigene Volk eingesetzt haben soll, echt sind, und dass sie öffentlich zugänglich gemacht werden würden (Darauf kann er lange warten, für die Amis ist "Top secret" heilig...).

Insofern haben wir mehrere Quellen der Beeinflussung:

Den Staat
Die Bildung
Die Familie
Die Medien
Das Milleu
Und noch seine Vorbilder.

Wenn allesamt antichristlich gesinnt sind... dann ist auch der Schüler selber ebenfalls antichristlich gesinnt.

So gesehen ist die Bildung, also die Schule nur ein kleiner Bestandteil der Einflussquellen.


1
 
 Thaddäus Öllenstroth 9. September 2013 
 

@JaCDesigns1, Klasse, daß Du Dich hier einbringst. Danke Dir.

Ich freue mich über Deine Beiträge, denn Du bist vermutlich der einzige Praktiker unter uns Theoretikern. Sozusagen „vom Fach“. Wenn Du als 15-jähriger gläubiger Schüler sagst, daß es Ok ist, in die Schule zu gehen, vorausgesetzt das familiäre Umfeld paßt, dann zählt das für mich deutlich mehr als wenn wir von außen darüber eine Meinung haben.
Wünsche Dir viel Kraft, und viel Segen weiterhin beim Ausbilden eines gescheiten christlichen Rückgrates. Damit kann man überall leben und muß nicht davonlaufen, wenn man den Wolf kommen sieht…


5
 
 Agent 9. September 2013 

Und das wichtigste - das A und O

Es ist absolut und unter allen Umständen verboten sich für eine "rationale" Argumentation auf Gott zu beziehen.
Selbst wenn es darum geht "Normen und Werte zu definieren". Absolut- ein ganz böses Wort, denn daher kommt der Absolutismus und der ist im Vergleich zur Demokratie BÖÖÖSE- ist nur eines: Nichts ist absolut... Wer dieses Glaubensbekenntnis nicht drauf hat, ist unwissenschaftlich, unprofessionell, ein religiöser Träumer, wirtschaftsuntauglich, eine Last für die Gesellschaft und politsch - Gott bewahre (achjah den gibt es nicht) - einfach nicht korrekt! Das System, das System, das hat immer recht...


4
 
 JaCDesigns1 9. September 2013 
 

@Agent

Deshalb brauchen wir Eltern, die diese Zustände durch richtige Erziehung ausgleichen. Ich würde fast sagen, der Schüler muss wissen, was er alles nicht tun sollte.

Dann ist halt die Bildung auf dem Holzweg. Was der Schüler daraus macht, hängt von der elterlichen Erziehung ab. Die Eltern helfen ihrem Kind/Jugendlichen, die Welt richtig zuverstehen.

Außerdem sind wir hir nicht auf polemik.net, sondern auf kath.net ;)


7
 
 Agent 9. September 2013 

PS: katholische Schulen und Einrichtungen erst recht nicht ausgenommen....

Die besten Partner der Profamilia...
Auch hier gilt immer: Absolute Anwesenheitspflicht.
Krankschreiben? Nur wenn davor nicht christlich auffällig- sonst kommt die Polente.


3
 
 Agent 9. September 2013 

kleiner Nachsatz- Setzen Sechs...

Es wird vorausgesetzt jeder der Schüler ist an den Aufklärungsstunden(inoffiziell u.offiziell) anwesend. sei es nun ein kleiner geiler Porno im Reliunterricht oder der Theaterbesuch mit der gesamten vierten Klasse zu "Mein Bauch gehört mir"... Nicht genug? Für die Drittklässler gibt es auch Zeichentrickpornos und ach ja absolutes Denkverbot was die Begriffe Homoehe und Schwangerschaftsabbruch betrifft...
Das mit den Begriffen ist so eine Sache: Wer konsequent 'vorgeburtliche Kindstötung' sagt, läuft Gefahr aus Gewissensgründen durchzufallen...
Und ISLAM ist selbstverständlich mit Friede zu übersetzen, der Buddhismus ist die friedlichste Religion auf Erden und die Kreuzzüge waren allesamt Raubzüge und Religionskriege. Außerdem wurde Gallilei gefoltert und die Kirche ist immer machtgeil und böse gewesen. Außerdem war die SED-Diktatur gar nicht so schlimm und alles was nicht links ist, ist böse rechts. Apropos: Wer von euch Kindern ist nochmal der Meinung, Aufklärung sei Verdunkelung?


6
 
 Ulrich Motte 9. September 2013 
 

Burchard 63- Ihr Ton/Schule in Afrika

Ich habe wegen der langjährigen Diskussion auf diesem Forum zum Thema (sexuellen) Mißbrauchs einen leicht verständlichen Analogieschluß gezogen: Mutmaßlicher Mißbrauch bei jemanden rechtfertigt eben nicht Verbot bei denen, denen kein Mißbrauch vorzuwerfen ist.
Und Sie haben den Fall bei Augsburg mit mutmaßlichem Mißbrauch mit dem Fall bei Darmstadt, wo niemand diesen Vorwurf erhebt, eben argumentationsethisch unzulässig in Verbindung gebracht.
Und ich äußerte mich nicht zur Gültigkeit von Gesetzen, sondern zu deren Berechtigung. In Afrika können Kinder aus Geldmangel nicht zur von Eltern bzw. ihnen erwünschten Schule gehen, in der BRD können Kinder wegen mit Gewalt unterdrückter Freiheit nicht zur von ihren Eltern bzw. ihnen erwünschten Home School gehen.


3
 
 JaCDesigns1 9. September 2013 
 

Außerdem

Darf lernt man am besten die Gesellschaft kennen, indem man ihr ausgesetzt ist. Sonst kann man zu leicht manipuliert werden, wenn man nur die Wahrheit eingetrichtert bekommt, da es dem Manipulierendem leicht ist, seine "Wahrheit" als die einzig richtige zu verkaufen.

Heimschüler sind dazu noch zu sehr von der Außenwelt abgeschottet.


2
 
 burchard63 9. September 2013 
 

"Vielleicht sollten wir die Möglichkeiten, die uns hier offenstehen, mehr schätzen lernen.
Für mich haben Herr und Frau Wunderlich nicht alle Tassen im Schrank."

Genau so sehe ich das auch.

@Bene16
Bei dem von mir geschilderten Beispiel handelt es sich um den Fall bei Augsburg und dieser sollte als Warnung davor dienen, daß in zu sehr abgeschotteten Mielieus es leider zu unkontrollierten gefährlichen Entwicklungen kommen kann. Das dies im zugrunde liegenden Fall vorgekommen ist, wollte ich damit nicht unterstellen.


2
 
 Bergsteiger 9. September 2013 
 

Fortsetzunf Bildung 3

Die 3 letzten Schuljahre unserer Kinder (Niveau Gymnasium) war dann eine Art "Heimschule", in der sie mit gutem Schulmaterial im Selbststudium ihr Abitur machten.
Sohn hat nun einen Bachelor Hochschule, und macht den Master an der Uni. Tochter hat den Bachelor Lehrerin Englisch/ Mathe 7.-10. Schuljahr. Tochter Nr.2 fângt diesen Monat an der Uni an.

Ich bin froh, dass ich nie vollzeitlich Heimunterricht geben musste, aber ich kann Eltern verstehen, die es tun. Eben wegen dieser furchtbaren Zerrissenheit, die Kinder gläubiger Eltern erleben.
In der Heimschule bildet Schule, Kirche, Elternhaus und Freundeskreis (man bildet ja Heimschulgruppen mit anderen Eltern und Kindern)eine Einheit.

Und wenn dann das Alter für Ausbildung, Hochschule oder Uni erreicht ist, sind die Kinder, die sich dafür entschieden haben, Jesus nachzufolgen, gereifter, innerlich stârker, und fähig, wo nötig gegenden Strom zu schwimmen.


3
 
 Bergsteiger 9. September 2013 
 

Fortzetzung Bildung

Nach den 6 Grundschuljahren,also mit 12, waren wir froh, dass wir eine gute, christliche Schule finden durften, bei der Schule, Kirche und Elternhaus eine Einheit bildeten. Denn Kinder in diesem Alter wollen dazugehören, wollen keine Aussenseiter sein, wollen von den Klassenkammeraden akzeptiert sein und auch vom Lehrer. Wenn wir aber ernsthaft Jesus nachfolgen wollen, müssen wir gegen den strom schwimmen. Und das ist für pubertierende Jugendliche keien leichte Aufgabe. Sie werden entweder zerrissen zwischen Schule und Elternhaus/Kirche und entwickeln sich zu Heuchlern, oder werden sehr einsam, weil sie nicht dazugehören (Musik, Kleidung, Liebschaften, Filme usw,) wenden sich vom Glauben ab oder werden tatsächlich stark im Glauben.
Ich bin froh, dass wir den Kindern in der schwierigsten Lebensphase diese zerrissenheit ersparen konnten. Sie gingen wahnsinnig gerne in diese Schule, aber das Opfer war: wir sahen sie nur in den Ferien und es kostete viel Geld.


3
 
 Bergsteiger 9. September 2013 
 

Bildung

Wie ich schon mehrfach sagte, ist für mich Heimschule kein Ideal, sondern eine Notlösung. Und ich denke auch, dass wir sehr froh und dankbar sein dürfen, dass uns und unseren Kindern eine gute Bildung nicht verwehrt wird, sondern ihnen da alle Türen offen stehen.
Wir haben mit unseren Kindern einen turbulenten "Schul"weg abgelegt.
Die ersten 6 Schuljahre in der hiesigen katholischen Grundschule, in der nebenbei bemerkt von den 7 Lehrern 3 in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung leben und der Religionslehrer biblische Geschichten als grossen Quatsch bezeichnete.
Wir waren zufrieden mit der Schule. Es gab Momente, an denen wir unsere Kinder entschuldigt zu Hause leissen. Wenn z.B. ein Bibliotheekbesuch angesagt war, bei dem der Schreiber von äusserst okkulten Kinderbüchern zum Vorlesen kam. Die Unterschiede zwischen Kirche und Elternhaus im Vergleich zur Schule konntenwir als Eltern selber aufarbeiten. Unddie Lehrer akzeptierten uns.


3
 
 Thaddäus Öllenstroth 9. September 2013 
 

Doch mein Interesse ist geweckt. Ich werde mich in meinem Bekanntenkreis umhören, es finden sich dort u.a. Lehrer, Priester, Sozialpädagogen, eine systemische Therapeutin. Mal gucken, was die dazu sagen. Eine erste Antwort habe ich schon erhalten, ich habe meine Frau gebeten, den Fall einzuschätzen.
Ihre lapidare Antwort:

Diese Eltern sind in der pubertären Trotzphase steckengeblieben.

Und noch ein letztes. Hier wird immer ins Spiel gebracht, daß Heimunterricht auf der ganzen Welt möglich ist. Ich weiß hingegen von Freunden, die in Entwicklungsländern waren, daß sich viele Kinder dort von Herzen wünschen, zur Schule gehen zu dürfen. Das ist ihr größter Traum. Und die, die dürfen, tragen ihre Schuluniform hocherhobenen Hauptes, mit Stolz.
Vielleicht sollten wir die Möglichkeiten, die uns hier offenstehen, mehr schätzen lernen.
Für mich haben Herr und Frau Wunderlich nicht alle Tassen im Schrank.


4
 
 Ester 9. September 2013 
 

Also Bergsteiger

ich bin kein Legalist, der Gesetzen eine quasi göttliche Wahrheit zubilligt.
Für mich hat das ganze die Qualität von Straßenverkehrsregeln, da und da darf man nicht fahren, weil das eben eien Einbahnstraße ist.
Wenn morgen das Einbahnstraßenschild weggkommt, kann man da fahren.
Es gibt rein theoretisch und manchmal auf praktisch Gesetze, die muss man brechen, weil man Gott mehr gehorchen muss, als den Menschen, aber Schulpflicht ist keines davon.
Und das Heimunterbringung teuer ist, und von den Eltern bezahlt werden muss, das ist immer so. Möglicherweise kann Familie Wunderlich das von der Steuer absetzen.


1
 
 Bergsteiger 9. September 2013 
 

@Ester

Liebe Ester

ich meinte eigentlich:
Wäre Heimschule auch verkehrt und bekämpfenswert, wenn der Staat sie erlauben würde?
Ist Heimschule, ganz los gesehen vom Staat gesehen, sowieso grundsätzlich falsch?
Oder ist Heimschule NUR falsch, weil der Staat sie nicht erlaubt?

Dazu noch die Frage: ist alles, was der Staat erlaubt, in Gottes Augen richtig? Und ist alles, was der Staat verbietet, in Gottes Augen ebenfalls falsch?

Haben sie von Römer 13 die ersten 6 Verse alle gelesen?
Ich finde, dass Apg. 5, ab Vers 21 auch sehr aussagekräftig ist.

Liebe Nachbar der Familie Wunderlich. Wie furchtbar!


2
 
 Bene16 9. September 2013 
 

Danke @Ulrich Motte

Ohne Ihren Kommentar (und meine anschließende Internet-Recherche) wüsste ich nicht, dass @burchard63 uns Leser einfach irreführt.

@burchard63 schreibt:
„Ein Aspekt der Geschichte welcher hier geflissentlich überlesen wird: Christian Engelsberger, Sprecher der Augsburger Staatsanwaltschaft, sagte der Zeitung "Augsburger Allgemeine", seine Behörde ermittle "wegen Misshandlung Schutzbefohlener und gefährlicher Körperverletzung", zunächst gegen Unbekannt. Bei einer Durchsuchung seien "Stöcke und Ruten gesichert" worden. Außerdem habe man "Räume gefunden, bei denen der Verdacht besteht, dass dort Misshandlungen stattgefunden haben".“

Alle diese Angaben (vielmehr Unterstellungen) haben nichts, aber auch gar nichts mit der Familie von Dirk und Petra Wunderlich zu tun. Grund genug für eine Verleumdungsklage?


5
 
 flimnap 9. September 2013 
 

@Bergsteiger

Leider nirgendwo. Ich weiß es nur, da es sich bei der betroffenen Familie um Nachbarn handelt.
Herr Wunderlich zeigte meiner Mutter die Rechnung, als sie vorgestern dort zu Besuch war.


1
 
 Ester 9. September 2013 
 

Ja es ist verkehrt

weil der CHrist (und gerade evangelikale sollten das wissen) den Trägern der staatlichen Gewalt Gehorsam schuldet. (Außer, es handelt sich zum wiedergöttliches Recht).
Das die Schulpflicht wiedergöttlich ist, das seh ich nicht.


1
 
 Bergsteiger 9. September 2013 
 

@flimnap

wo findet man denn diese Information?


2
 
 Bergsteiger 9. September 2013 
 

Warum?

Lassen wir nun mal Pflicht und Gesetz weg.
Ester und Burkhard, wenn der Staat statt Schulpflicht Bildungspflicht einführen würde, gäbe es dann noch Argumente gegen Heimschule? Oder wäre es dann OK?
Ist eurer Meinung nach Heimschule verkehrt? Oder ist es nur verkehrt, weil das Gesetz es nicht erlaubt?


4
 
 flimnap 9. September 2013 
 

Kurzes Update in der Sache

Mittlerweile haben die Eltern vom Jugendamt die Rechnung für die (Zwangs-)Unterbringung ihrer vier Kinder erhalten. Sie beträgt für die erste Woche etwas über 4900 Euro.


1
 
 Ester 9. September 2013 
 

@ burchard 63

Danke seh ich auch so!
Die Schulpflicht ist ein Gesetz und zwar kein unrechtes.
Ich finde in der Diskussion vermengen sich die Kategorien, einerseits berechtigte Kritik an der Schule wie sie nun mal ist, und nciht sein soll.
Gleichezeitig Vergleiche, die nahelegen Schulpflicht sei ein Unrechtsgesetz.
Schulpflicht ist kein ehernes Gesetzt, da gab es immer wieder Veränderungen und es sind auch solche möglich.
Ich kenne eine Gruppe russischer Baptisten, die haben es geschafft einen eigene, private Grundschule zu errichten, und es gibt auch genug Schulinitiativen und private Schulen.
Nur wenn man sich hinstellt, und sagt "Der Staat ist böse und wir sind gut" dann zieht man Fronten, die verkehrt sind


0
 
 burchard63 9. September 2013 
 

Ulrich Motte - ABWEGIG

Wo kommt denn hier der sexuelle Mißbrauch her ? Niemand hat davon geschrieben. Immer diese krampfhafte Fixierung auf das Sexuelle.
Eine körperliche Mißhandlung ist doch wohl allein auch schon aussreichend um einzugreifen. Und solche sind bei fehlenden Aussenkontakten noch weniger festzustellen.
Aber generell ist die Schulpflicht hierzulande nun einmal verbindlich. Da bleibt nur der lange Weg durch die Institutionen um sie abzuschaffen, oder tatsächlich der Weg in ein anderes Land - was ich den Kindern natürlich nicht wünsche.
Bestehende Gesetze sind nun einnmal einzuhalten und bei nichtgefallen muß man versuchen sie zu ändern. Schade, daß diese Position tatsächlich hier verteidigt werden muß.


1
 
 Ulrich Motte 9. September 2013 
 

Burchard 63 -ABWEGIG

Beim von Ihnen angesprochen Fall bei Augsburg betrieben einige Familien nicht Home Schooling, sondern eine bis vor kurzem staatlich genehmigte Privatschule. Und was soll bitte der Fall bei Darmstadt mit dem von Ihnen angesprochenen Fall bei Augsburg überhaupt zu tun haben? Darf ein mutmaßlicher oder angeblicher Mißbrauch (eventuell auch ein sexueller, was bei Augsburg NICHT der Fall ist) in einer Kirchengemeinde zum Verbot aller Kirchengemeinden derselben Konfession führen? Natürlich nicht. Dann muß aber auch gelten, daß ein mutmaßlicher Mißbrauch in einer Homeschoolfamilie doch nicht zum Verbot für alle Home Schooler führen darf.


3
 
 burchard63 9. September 2013 
 

Ein Aspekt der Geschichte

welcher hier geflissentlich überlesen wird:
Christian Engelsberger, Sprecher der Augsburger Staatsanwaltschaft, sagte der Zeitung "Augsburger Allgemeine", seine Behörde ermittle "wegen Misshandlung Schutzbefohlener und gefährlicher Körperverletzung", zunächst gegen Unbekannt. Bei einer Durchsuchung seien "Stöcke und Ruten gesichert" worden. Außerdem habe man "Räume gefunden, bei denen der Verdacht besteht, dass dort Misshandlungen stattgefunden haben". Die Ausstattung lege diesen Schluss nahe.


1
 
 Bergsteiger 9. September 2013 
 

Und kein Homeschoolfan verlangt die Abschaffung

von Schulen.
Dies als Ergänzung zu Ulrich Mottes Beitrag.
Ganz bestimmt gibt es auf beiden Seiten Menschen, die ihre Sicht für die einzig richtige halten. Aber das finden wir ja überall.


2
 
 Ulrich Motte 9. September 2013 
 

Definitionen, Definitionen

Freikirchen werden definiert als Kirchen ohne staatliche Anbindung bzw. Bevorzugung (wie auch die römisch-katholische Kirche-RKK-in den USA)oder als Kirchen, die nicht aus so früher staatlich bevorzugten hervorgingen oder als Kirchen, die innere Willensfreiheit zur Bekehrung lehren (wie die RKK).
Ansonsten unterscheiden sich Freikirchen. Gesetzlichkeit wird definiert als Hinzufügen von Vorschriften, die die Bibel nicht kennt, für Christen oder als Auffassung, daß gute Werke zum Ewigen Heil beitragen (statt "nur" den zum Heil notwendigen Glauben anzuzeigen). "So und nicht anders geht es" kennzeichnet letztlich mehr oder weniger jeden Wahrheitsanspruch. In der Debatte hier geht es darum, daß die BRD sehr kleinen Minderheiten von Eltern sagt: Wer sagt, es geht auch anders (wie faktisch weltweit), dem entziehen wir mit Gewalt die Kinder. Kein Home Schooler fordert, daß Eltern ihre Kinder entzogen werden, weil sie ihre Kinder nicht zuhause unterrichten!


2
 
 Agent 9. September 2013 

Die NursogehtsFrakt. ist am Pult und sagt einzig 'alles und nichts geht' geht ...

@T. Öllenstroth: Bestimmt gibt es auch unter Freikirchlern Menschen, die sich einigen Realitäten oder Wahrheitsaspekten verschließen und sich weigern sich des Irrtums überführen zu lassen.
Allerdings: Eigene Ansichten sind nur insofern für einen selbst fragwürdig, indem sie Mutmaßungen sind, aus Mangel an Gewissheit und Info. Wenn aber etwas wahr ist, muss niemand etwas gelten lassen, es gilt schon. Dann kann man dieser Realität nur 100%ig zustimmen oder man ist ganz oder in Teilen im Irrtum und weiß es nur nicht. Andernfalls belügt man sich und andere.
Die Meinungsextremisten ('es gibt nur Meinungen') gehören zu der Sorte- und eine solche Mentalität ist an Schulen gern gesehen. Pathologische Lügner werden an Schulen herangezüchtet und hinterher die Beschwerde über unehrliche Politiker? Da sind mir normale Fundis lieber, die sind wenigstens ehrlich und erkennbar (außer ihr Glaube erlaubt Falschaussagen über ihren Glauben, als taktische Maßnahme- was wiederum gemein ist).


3
 
 Thaddäus Öllenstroth 8. September 2013 
 

@Ulrich Motte, Zustimmung

„Extremistisch“ und „fundamentalistisch“ sind in der öffentlichen Debatte Totschlagkeulen geworden. Dagegen wende ich mich auch. Das sind Begrifflichkeiten aus Mangel an Argumenten.
Allerdings kennen Sie sicher auch Christen, mit denen aufgrund innerer Unbeweglichkeit und Enge leider nur ganz schwer auszukommen ist? Im Bereich der Freikirchen nennt man das glaube ich „gesetzlich“. Ich nenne solche Zeitgenossen die „Nur-so-geht’s-Fraktion“.
Das sind Leute, ich wiederhole mich gern, die nichts anderes gelten lassen als ihre eigene Ansicht, und zwar zu 100 %. Müßig, festzustellen, daß es sich gleichzeitig meist um Leute handelt, deren Horizont an der eigenen Kniescheibe endet.


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 Thaddäus Öllenstroth 8. September 2013 
 

@Ulrich Motte

Sie fragen, woher ich wissen will, daß die ständigen Umzüge den Kindern geschadet haben.
Nun, ich kenne Menschen im näheren Umfeld, die jetzt erwachsen sind und die noch immer verwundet sind aufgrund der vielen Umzüge ihrer Eltern, also: immer wieder neue Freunde suchen, und wenn sich Freundschaften gebildet haben, wieder rausgerissen werden. Unterschätzen Sie das nicht.
Das heißt natürlich nicht, daß es allen Kindern immer so gehen muß. Aber das gilt im umgekehrten Sinne ja auch nicht. Ich mache Rückschlüsse aus meinen Beobachtungen heraus, und Sie machen Rückschlüsse aus Ihren Beobachtungen heraus.
Zur Freiheit: ich stelle die innere Freiheit von Christen infrage, die sich in unserer Gesellschaft ständig von Feinden umzingelt sehen. Wer Angst vor dem Ertrinken hat, sollte nicht das Wasser meiden, sondern Schwimmen lernen.


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 Ulrich Motte 8. September 2013 
 

Wer ist extrem(istisch)?

Ohne Definition kann jeder jedem (Gegner) den Begriff überstülpen, Linkskatholiken und andere (demnächst) etwa papsttreuen Kathnet-Freunden? Extremistisch, fanatisch, usw. ist doch als Gewaltanwendung bzw. deren Befürwortung gegen harmlose Mitbürger (besonders Minderheiten) am besten definiert. Und in der BRD werden ein paar wenigen Eltern (verschiedener Religion und Weltanschauung)mit Gewalt und Riesenaufwand ihre Kinder entrissen, nur weil sie diese so beschulen wollen wie das weltweit und in Nachbarländern Millionen von Eltern erfolgreich tun... In NRW wandern regelmäßig Mütter von 8 bis 14 Kindern (aus Freien Baptistengemeinden bei Salzkotten) in Ersatzhaft ins Gefängnis, weil sie ihre Kinder ein paar ganz wenige Stunden nicht zum wahrhaft antibiblischem Unterricht lassen.... Wer ist hier der wahre Extremist? Derselbe Staat erschwert die Gründung von Privatschulen mit oft sehr hohen Auflagen.


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 veruschka 8. September 2013 
 

In einem Artikel heißt es, die Eltern hätten zurückkommen müssen nach Deutschland, weil der Vater nirgends eine Arbeitsstelle gefunden habe. (http://kultur-und-medien-online.blogspot.co.at/2012/10/eltern-wurde-sorgerecht-entzogen-wegen.html)

In Österreich gibt es den Hausschulunterricht - allerdings müssen die Kinder schon durch Prüfungen am Jahresende zeigen, dass sie was gelernt haben. Vielleicht gibt es hier einen christlichen österreichischen Unternehmer, der den Vater beschäftigen könnte? Ich habe sehr wohl gelesen, dass die Familie jetzt nicht ausreisen darf. Aber wenn sie in Österreich eine Wohnung und Arbeit zur Verfügung hätten, kann ich mir vorstellen, dass der deutsche Staat gerne auf die Zwangsunterbringung der Kinder in Heimen verzichtet. Ich kenn leider keine entsprechenden christlichen Unternehmer hier in Österreich. Aber wär das nicht eine Lösung, die gut für Kinder wäre? (Politisch kann trotzdem inzwischen weitergekämpft werden für Homeschooling)


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 Ester 8. September 2013 
 

Leute, die BRD mitsamt der Schulpflicht

ist dich nicht dem NS Regime vergleichbar.
Mich wundert immer, dass die homschooler so fanatisch sind und was den Staat angeht, eine Rhetorik drauf haben die mich an irgendwelche K-Gruppen und Bewaffneten Kämpfer Rhetorik erinnert.
Man kann vernünftig über Schulpflicht diskutieren und das wird wohl auch in manchen Bundesländern strenger und in anderen lockerer gesehen.
Ich habe überhaupt nix gegen den Versuch die Bildung der Kinder mehr den Eltern zu überlassen, jedoch war dem ja bis vor einigen Jahren noch so, das es selbstverständlich war, das Eltern die Hausaufgaben kontrollieren (Und dabei selber was gelernt habe). Richtig sit auch, dass wir aktuell eine Politik haben die Elternrechte aushebelt. Aber sagen wir mal so, die meisten Eltern sind ja sooo versessen drauf die lieben Kleinen so früh und so lange wie möglich "los zu werden". Das aufzudröseln sprengt hier den Rahmen, aber manche homeschooler scheinen ins andere Extrem zu verfallen.


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 Ulrich Motte 8. September 2013 
 

S. g. Herr Öllenstroht

A) Meine Aussage, wonach die BRD "böser Staat" ist, bezog sich auf die Kritik an dieser Einstufung durch einen Kommentator kurz vorher, B) In Bezug auf die Dinge, die (zumindest primär) nur einen selbst bzw. die Seinen betreffen, ist es Freiheit, daß mein (unser) Wille geschehe (unter Gott versteht sich). Woher wollen Sie wissen, daß die Kinder unter den Familienumzügen leiden und das mehr als Kinder, die etwa unter dem staatlichen Schulsystem leiden: Mir ist ein hochbegabter Junge bekannt, der in und wegen der Staatsschule in der Nervenheilanstalt landete und als Home Schooler aufblühte. Und - zugespitzt gesagt - haben auch Märtyrer (etwa gegen Hitler) (mehr)Leid für ihre Kinder in Kauf genommen, oder? Sowenig die BRD "Hitler ist", so sehr ist unsere Freiheit immer mehr bedroht. Kompromisse sind notwendig, aber ohne Grenzen helfen sie der "Salamitaktik" in Richtung totaler Staat...


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 Thaddäus Öllenstroth 8. September 2013 
 

@Ulrich Motte, Fortsetzung

Zum hohen Gut Sozialkompetenz gehört auch, Kompromisse schließen zu können und nicht koste es was es wolle die eigene Position durchzusetzen. Mir persönlich ist kaum ein Mitmensch so zuwider wie einer, der sich nicht bewegt, egal, ob gläubig oder nicht. Man redet mit solchen Leuten und sie kennen nur eine Alternative: Mein Wille geschehe, und zwar zu 100 %.
Und das im Namen Jesu????
Wie gesagt: mir tun die Kinder leid.
Es gibt gewiß in Deutschland Leute, die in der Lage sind, Homeschooling zu betreiben, und denen sollte das auch gestattet werden. Die hier genannte Familie gehört m.E. nicht dazu.


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 noir58 8. September 2013 
 

Sehe ich auch so

Ich schließe mich Ulrich Motte voll an.

Auch für mich als Katholik stellt sich die Sache genauso dar. Es ist nicht akzeptabel, dass unsere Kinder in der Schule voll mit Irrlehren zugemüllt werden.


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 Mumma 8. September 2013 

Bildung Zuhause

Eine Bildung Zuhause ist in der Schweiz möglich. Siehe bildungzuhause.ch
Vorteile vom Homeschooling sehen nicht nur freikirchliche Christen. Zu den Homeschoolern gehören Familien, die Familienwerte pflegen und eine andere Bildung für ihre Kinder wünschen. In der Homeschoolbewegung bestehen hauptsächlich zwei Strömungen: auf der einen Seite die Christen auf der anderen Seite Freilerner aus der alternativen Szene.


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 Ulrich Motte 8. September 2013 
 

Böser Staat

A) Für mich und alle anderen Mitglieder evangelisch-konservativer Kirchen (Gemeinden)ist die BRD schon allein deshalb "böse", weil sie die massenhafte Tötung ungeborener Mitmenschen duldet, teils fördert
B) Und "böse" ist auch ein Staat, der Eltern Kinder wegnimmt und damit den Kindern die Eltern, nur weil die Eltern ihr Elternrecht und die zuerst IHNEN (der Staat hat "nur" ein Überwachungsrecht) obliegende Elternpflicht zur Erziehung, wie Artikel 6 des Grundgesetzes ausdrücklich erwähnt,wahrnehmen und ein Erziehungssystem wählen, das weltweit in vielen zivilisierten Staaten (auch in unserer Nachbarschaft)problemlos funktioniert.


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 chorbisch 7. September 2013 
 

@ willibald reichert

Danke für Ihre Antwort. Sie haben Recht, diese hohe Zahl Schulschwänzer ist erschreckend, ebenso, daß dagegen offenbar zu wenig getan wird. Aber was tun? Die Polizei hat Besseres zu tun, als täglich Schulschwänzer zu jagen. Mir fällt da im Moment keine Patentlösung ein.
Aber der Vergleich der Schulschwänzer mit den hier besprochenen Fällen passt nicht. Die Schulschwänzer machen das aus eigenem Antrieb und ihre Eltern sind entweder damit überfordert, oder es interessiert sie nicht, leider.
Bei der Familie hier, und den anderen, über die berichtet worden ist, sind es die Eltern, die den Schulbesuch kategorisch ablehnen. Das ist ein völlig andere Situation.
Uns Anhängern der Schulpflicht wird hier eine "blinde Staatsgläubigkeit" vorgehalten. Aber das Bild des Staates, das Sie und andere hier zu haben scheinen, ist sehr einseitig, @ Steve Acker hat das ja gut beschrieben.
Es geht vielen nicht um Wahlfreiheit, die Schulpflicht wird abgelehnt, weil der Staat, der sie verlangt "böse" ist.


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 Steve Acker 7. September 2013 
 

Gipsy Suarez

Wenn man so manche Homeschooling-Fans hört, sind die Schulen "Gender-Indoktrinierungsanstalen" und quasi Christenpflicht seine Kinder davon fernzuhalten.
Es ist nun mal in Deutschland nicht erlaubt.Nun gibt es 2 Möglichkeiten. Man kann sich dafür engagieren, z.B. politisch, dass die Möglichkeit eingeführt wird.Oder, wenn man auf keinen Fall seine Kinder in die Schule schicken will, muss man halt ins Ausland z.B. Österr.oder Belgien gehen.
Selber Kulturkreis, selbe Sprache.sollte kein so großes Probl.sein.Wenn ich da an die Fam.denke die nach USA ausgewandert ist, so ein Irrsinn.
Aber was bei dem vorliegenden Fall gemacht wurde, zu versuchen "mit der Brechstange" das Homeschooling durchzusetzen, und dies auf dem Rücken der Kinder , finde ich absolut unverantwortlich.


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 Steve Acker 7. September 2013 
 

willibald Reichert

Die Schulpflicht gibt es schon weit vor der Nazi_Zeit. Unter anderem ist sie in der Weimarer Verfassung von 1919 festgeschrieben. Bitte also nicht die Nazi-Keule schwingen.


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 willibald reichert 7. September 2013 
 

chorbisch/Theodor69

Ich habe gerade dieser Tage noch gelesen,
daß allein in Berlin etwa 600-700 Schul-
pflichtige nicht zum Unterricht erscheinen. Leider kann ich im nachhin-
ein nicht mehr sagen, wo ich diese Info
her habe. Da ich das Thema Schulbesuch
seit Jahren verfolge, kann ich Ihnen
sagen, daß hochgerechnet auf die gesamte
Bundesrepublik die Formulierung Tausende
zutreffend ist. Es verwundert mich immer
wieder, wie die staatliche Schulpflicht,
die es erst seit der Braunen Zeit gibt,
so verabsolutiert wird, wo doch sonst der Selbstverwirklichung und dem Plura-
lismus von den gleichen Verfechtern
immer die oberste Priorität gegeben wird. Daher finde ich es schlimm, daß
daß durch die links-grünen Umerzieher
der Staat wie eine Krake sich immer mehr
Kompetenzen unter den Nagel reißt, weil
das angeblich besser ist. Sieht denn
keiner, daß das Ganze mit einer ideolo-
gischen Beeinflussung sondersgleichen
einhergeht und wo alle konventiellen
Werte mehr und mehr entsorgt werden?
Das ist Relativismus pur.


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 Bergsteiger 7. September 2013 
 

Prof. Dr. theol. Dr. phil. Thomas Schirrmacher, PhD, DD

Sehr interessant zum Thema ist sicher das Buch von Schirrmacher mit dem Titel "Wenn Kinder zu Hause zur Schule gehen"


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 Marc Aurel 7. September 2013 
 

Was nützt es den vielen katholischen Kindern, wenn einzelne Eltern ihre Kinder zu Hause unterrichten? Diese Möglichkeit haben nur wenige privilegierte. Dringlicher wäre eine Änderung an den Schulen, auf die es hinzuwirken gilt. Letztendlich aber sind die Schulen auch nur ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Realität. Ob es Sinn macht, den Kindern diese Realität so lange wie möglich zu verheimlichen, möchte ich bezweifeln Oder sollen die Kinder später auch eine Berufsausbildung von den Eltern bekommen oder gar einen Uni-Abschluss?
Zurzeit befinden sich die Kinder wohl noch im Heim. Das es dazu kommt, war für die Eltern letztendlich absehbar. Ich hoffe die Kinder können dies ihren Eltern später mal verzeihen!


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 Gipsy 7. September 2013 

@ Suarez

Letztendlich ist eben Heimunterricht, wer dies zu leisten vermag, für die Kinder nicht schädlich, im Gegenteil.
------------------------------------
das sehe ich auch so, zumal es in anderen Ländern problemlos so gehandhabt werden darf. Warum in Deutschland immer alles bis in die letzten Winkel der Individualität geregelt werden muss, das liegt wohl in der Mentalität der Bevölkerung.
Manchen Kindern geht es in der Schule gar nicht gut, darüber wird aber nicht so lamentiert, wie über eine gute Bildung incl.Persönlichkeitsbildung, die im Elternhaus gewährleistet werden kann, wobei dies natürlich eine Ausnahme bleibt, denn die wenigsten Eltern sind dazu in der Lage, ihre Kinder zu Hause zu unterrichten.
An diesen wenigen wird sich nun "hochgezogen".


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 Suarez 7. September 2013 

@Ester

Aber es will doch niemand hier die Schulpflicht abschaffen oder den Staat verteufeln. Es geht doch in dieser Diskussion darum, ob der Wunsch von Eltern, ihre Kinder zu Hause zu unterrichten, es rechtfertigt, ihnen die Kinder wegzunehmen. Es geht um Verhältnismäßigkeiten, sonst nichts.

Die Linksautonomen wollten den ihnen verhassten Staat abschaffen und einen anderen(!) Staat an seine Stelle setzen, der dann klar totalitäre Züge hat.

Will das jemand hier in der Diskussionsrunde? - Nein!

Sie geraten in die Gefahr den Staat an sich zu überhöhen und ihm so - sicher unbeabsichtigt - einen totalen Machtanspruch zuzuerkennen. Dagegen wende sich die Kritik. In einem toleranten Staat muss es auch Formen geben der Schulpflicht zu genügen, die den Unterricht zu Hause einschließen.

Und zur christlichen Ausrichtung der Schulen möchte ich auf das sogenannte "Kruzufix-Urteil" des BVerfG verweisen. Seit diesem Urteil ist der Bezug auf das Christentum aus der Schule eindeutig verbannt worden.


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 Ester 6. September 2013 
 

@ Suarez und Bergsteiger

in den Schulgesetzen steht "Die Schule erzieht in der Verantwortung vor Gott und den Menschen"
Ich weiß schon das das in der Praxis keinen mehr interessiert, aber es steht da und man kann sich drauf berufen.
Wenn ich mir die Argumentation mancher Homeschoolfans anhöre erinnert mich das an die Rhetorik diverser linksauotnomer, für die der Staat per se der Böse ist.
Jedoch genauso wie die Linksautonomen nimmt man gerne die Sozialleistungen selbigen Staates an.
Es ist nun mal Aufgabe der Christen in der Welt zu sein und da zu leben.
Paulus sagt " Jeder leiste den Trägern der staatlichen Gewalt den schuldigen Gehorsam Denn es gibt keine staatliche Gewalt, die nicht von Gott stammt; jede ist von Gott eingesetzt. Wer sich daher der staatlichen Gewalt widersetzt, stellt sich gegen die Ordnung Gottes, und wer sich ihm entgegenstellt, wird dem Gericht verfallen.
Röm 13, 1ff
Ich sehe in der Schulpflicht nicht den Fall eins widergöttlichen Gesetzes, dem man sich widersetzen muss.


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 Bergsteiger 6. September 2013 
 

@Philalethes

Ich fürchte, ich verstehe Sie jetzt nicht ganz.
Heimschulkinder in Belgien legen Ende des 6.Schuljahrs eine Abschlussprüfung der Grundschule ab, danach alle 2 Jahre eine weitere Prüfung. D.h. alles zusammen 4 Prüfungen.
Wenn deutsche Kinder im Ausland mit dem ILS Material, das sogar vom deutschen Staat subsidiert wird, den Gymnasialabschluss machen wollen, können sie das an einem Gymnasium, zum Beispiel in Hamburg tun.
Soweit ich weiss, legen auch Heimschulkinder in Deutschland Prüfungen an einer öffentlichen Schule ab, wenn sie einen Hauptschul- oder Realschulabschluss haben wollen.
Arbeitet man mit dem Schulmaterial von ILS, müssen innerhalb des Schuljahrs Prüfungen abgelegt werden, die von ECHTEN lehrern benotet werden. Und so weiter


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 Philalethes 6. September 2013 
 

@Bergsteiger

Das ist doch kein Vergleich. Ich meinte das von Ihnen persönlich anvisierte und erst noch einzurichtende Heimschulprojekt allein für Ihre Kinder.
Heimschulkinder mit Zeugnissen kommen doch nicht aus einem Heimschulprojekt.


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 Ester 6. September 2013 
 

@ Bergsteiger

erinnern sich sich an ihren Sozialkundeunterricht, oder an ihre Großmutter, die Ihnen sicher beigebracht hat, dass wer Rechte hat, auch Pflichten hat.
Naja und wer Kinder hat, hat das Recht auf Kindergeld, Schutz der Kinder vor bösen Menschen und bösen Filmen, Versorgung mit Wohnraum und Kleidern, sprich all das.
Deshalb, wenigstens theoretisch, ergibt sich all das aus einer Grundübereinkunft, dass man sich umeinander kümmern muss und auch das Recht drauf hat, dass sich um einem gekümmert wird. Damit das weiter funktioniert, müssen alle im gleichen Geist gebildet werden.
Unausgesprochen gehört dazu der Ansatz, dass Bildung was Gutes ist, und allen zugute kommen soll.
Es gibt Länder ohne Schulpflicht und es gibt Länder, da werden sie auf die Straße gelegt um dort zu sterben!
In den USA z.B können Sie viel mehr machen was sie wollen, das ist schon korrekt, nur wenn sie dort abloosen, dann haben sie halt Pech gehabt, Suppenküche ist dann angesagt.
Freiheit hat immer 2 Seiten!


2
 
 Philalethes 6. September 2013 
 

@ Bergsteiger

"Kontrolle der Lehrpflicht durch Vertreter des Staates, selbstverständlich."

Ebenso selbstverständlich wäre die Kontrolle der LEHRBEFÄHIGUNG durch Vertreter des Staates!
Das dürfte das Heimschulprojekt aber wesentlich erschweren. "Können" und "erklären können" sind nicht dasselbe. Didaktik und Methodik muss man beherrschen.(Wofür Andere mehrere Jahre studieren.)
Auch das muss einmal mit aller Deutlichkeit ausgespochen werden.


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 Ester 6. September 2013 
 

@ Suraez

Ich habe darauf hingewiesen dass der Staat sowohl das überfahren roter Ampeln (wegen der Gefährdung) und auch das zu schnell fahren (was ja im Vergleich zum Überfahren roter Ampeln vergleichsweise harmlos ist) ahndet.
Der Staat ahndet auch z.B schwarzfahren, wo man ja argumentieren könnte, die Bahn fährt eh, egal ob ich das schwarz mitfahre oder nicht, im Wiederholungsfall sehr empfindlich.
Was ich sagen will im Zusammenleben vieler Menschen sind Gesetze (die naturnotwendig fehlerhaft sind, nicht umsonst ist Justitia blind) einfach notwendig.
Im konkreten Fall, der Staat sorgt mittels gesetzlicher Krankenkassen und Sozialstaat dafür, dass ich mich, als Mutter , im Gegensatz zu dem was immer propagiert wird, (da ist ein Unterschied zu dem was politisch gewollt wird udn was praktisch möglich ist, aber das nur nebenbei) ausschließlich um meine Kinder kümmern kann.
Jedoch muss ich dann, wenn ich Rechte in Anspruch nehme auch Pflichten erfüllen, udn eben meine Kinder zur Schule schicken!


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 Suarez 6. September 2013 

@chorbisch

Ich hatte schon an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass die von Bismark in Deutschland eingeführte Schulpflicht sicher einen Fortschritt darstellt, weil so verhindert wurde, dass Kinder wieterhin zur Arbeit herangezogen wurden, statt ihnen Ausbildung zukommen zu lassen.

Ich stelle also Schulpflicht nicht grundsätzlich infrage, nur sehe ich die Verhältnismäßigkeit nicht gewahrt, wenn Eltern ihre Kinder zu Hause unterrichten wollen und man ihnen deshalb ihre Kinder wegnimmt und den Kindern sowie den Eltern so einen schweren seelischen Schaden zufügt.

Sicher muss man jeden einzelnen Fall genau beurteilen, aber ich hatte hier auch schon auf einen Fall in Baden-Württemberg hingewiesen, wo die Kinder durch in Prüfungen nachgewiesene Bestleistungen auf Gymnasialniveau zeigten und man trotzdem seitens des Jugendamtes den Eltern mit Heimeinweisung ihrer Kinder drohte.

Ich glaube, uns täte mal ein etwas kritischerer Blick auf den Staat gut.


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 chorbisch 6. September 2013 
 

@ Suarez

Auch an Sie die Frage: Warum Hausunterricht, bzw. was spricht gegen die Schulpflicht?
Wahlfreiheit ist ein durchaus wichtiges Gut, aber ich sehe in Deutschland keine Notwendigkeit für Hausunterricht, es sei denn, man hält die Schule für ein Werkzeug eines totalitären, antichristlichen Staates. Aber dann ist jede Diskussion sinnlos, denn gegen solche Meinungen kommt man mit Argumenten nicht an.
Und auch hier nochmal: Die Behörden haben jahrelang versucht, die Eltern davon zu überzeugen, ihre Kinder in eine Schule zu schicken. Es musste auch keine staatliche Schule sein, auch die Zusatzkosten sollte der Staat - also wir alle - tragen.
Die Eltern sollen jede Zusammenarbeit abgelehnt und auch eine Überprüfung der Qualität ihres Hausunterrichts abgelehnt haben, was in Ländern, die Hausunterricht zulassen, selbstverständlich ist.
Wenn das so war, ist der schwere Eingriff des Staates in das Recht der Eltern für mich verständlich.


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 Theodor69 6. September 2013 
 

@ willibald reichert

Darf ich die Bitte an Sie von "chorbisch" wiederholen: "Könnten Sie bitte belegen, daß "tausende" von Kindern aus - ich nehme an muslimischen Familien - aus religiösen Gründen von ihren Eltern nicht zur Schule geschickt werden und die Behörden nichts unternehmen?"
- Höre immer wieder solche oder ähnliche Behauptungen und wenn man nachfragt wird es ruhig. Vielleicht können Sie mir helfen, wo dies belegt ist. Danke!


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 Suarez 6. September 2013 

@Bergsteiger

Herzlichen Dank für Ihre Zustimmung!

Ich habe übrigens früher viel Hochgebirgstouren in den Westalpen unternommen, das prägt.

Ich vermute, daher erklärt sich ein Stück weit auch unsere Übereinstimmung.


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 Ester 6. September 2013 
 

@ Suarez

der Staat verurteilt Leute die über rote Ampeln fahren genauso wie Leute die in der 30er Zone 50 fahren.
Das eine ist viel gefährlicher als das andere, aber niemand stellt das prinzipielle Recht des Staates Verkehrsregeln aufzustellen in Frage.
So ähnlich sehe ich das mit der Schulpflicht und der Zwangsverheiratung.
Übriges beobachte ich seit Jahren das bei moslemischen Kindern, die viel mehr, als deutsche Kinder, von klein auf rundum die Uhr staatlich betreut werden, (die Eltern lassen sich da leicht zu überreden, weil die Sprache und kosten tut es halt auch nix...)die ganze westliche Indoktrination "für die Katz ist" , (ist jetzt verkürzt dargestellt, ich weiß)
Man könnte als Christ mal daraus lernen, dass Schule sich zwar viel einbildet, was Manipulation von Denken angeht, aber sooooooo tolll nun auch wieder nicht ist.


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 chorbisch 6. September 2013 
 

@ Theodor69

Vielen Dank für Ihre Antwort. Der Fall aus Österreich, den Sie schildern, ist nachvollziehbar, hat aber mit Lerninhalten nichts zu tun. Und darum scheint es den Eltern in den hier besprochenen Fall ja gegangen zu sein. Laut Jugendamt sollen die Eltern jede Zusammenarbeit verweigert haben, unter anderem auch die Überprüfung der Qualität ihres Heimunterrichts. Möglicherweise sind die Eltern also keine unschuldigen Opfer staatlicher Willkür, wie mnache hier meinen.
Minderheitenrechte sind ein hohes Gut, aber ist es wirklich notwendig, daß die Gemeinschaft jede Marotte zuläßt?
Aber da sind wir verschiedener Meinung und es ist schön, daß dies in unserem angeblich so totalitären Staat problemlos möglich ist.


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 Bergsteiger 6. September 2013 
 

@Suarez

Ich danke Ihnen für Ihrer guten Beitrâge. Sie sagen, was ich denke, aber nicht so ausdrücken kann.

Ich habe gestern gegoogelt und konnte weiter nichts finden, das man diesen Eltern vorwirft, als dass sie ihre Kinder lieber zu Hause unterrichten und sie nicht zur Schule schicken.
Das einzige Verbrechen, das also so einen Polizeieinsatz nötig macht, ist, dass die Kinder zu Hause unterrichtet werden.

Sind diese Eltern schuldig? Sind sie starrköpfig? Kämpfen sie einen Kampf aus auf den Köpfen der Kinder? Oder tut das nicht eigentlich der Staat?
Dr durch diese Aktion ganz sicher die jungen Kinder fürs Leben traumatisiert hat.
Und was haben eigentlich Kindergeld usw. mit Schulbesuch oder Heimunterricht zu tun?

In den Niederlanden ist es übrigens erlaubt, um Heimunterricht zu machen, wenn man zeigen kann, dass es in der Umgebung keine Schule gibt, die der eigenen Überzeugung entspricht. Auch dort gehen nicht alle Kinder zur (Privat)schule.


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 Ulrich Motte 6. September 2013 
 

S. g. Herr Chorbisch!

Die Freiheit zum Home Schooling ist Minderheitenrecht, das immer unabhängig sein muß von Mehrheitsmeinungen. In Ländern, die wie die Niederlande auch kleinen Minderheiten (dort vor allem verschiedene calvinistisch-konservativen Kirchen)private Schulen großzügig genehmigen und gleich wie Staatsschulen finanzieren, sinkt die Nachfrage nach Home Schooling. Belgien finanziert seine privaten (dort fast alle römisch-katholischen) Schulen genauso gut wie die Niederlande und erlaubt gleichzeitig Home Schooling wie ja auch andere Nachbarländer mit mehr Privatschüleranteil als die BRD, etwa Frankreich und Dänemark. Ich selber würde kein Home Schooling "machen", setze mich aber für die (kontrollierte) Freiheit dazu ein. Auch Religionsfreiheit ist ja die Freiheit (von - kleinen- Minderheiten)von Anders- und Falsch- und Nichtgläubigen.


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 Theodor69 6. September 2013 
 

@chorbisch

Ich bin kein Anhänger des Hausunterrichts, aber ein Verfechter dieser Möglichkeit. Ich kenne eine Mutter die Hausunterricht in Österreich macht. Entstanden ist dies aus einer "Notlage" (Übersiedlung, Weg zur Schule usw.) Sie hat aber dann festgesllt, dass sie mit viel weniger Stunden die gleichen Lehrinhalte vermitteln kann und hat somit dieses Model für die anderen Kinder bei der Volksschule weitergeführt. Sie hat auch sicher die Gabe dies gut zu machen - meine Bewunderung. Für meine Frau und mich ist dies keine Option.


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 Suarez 6. September 2013 

@prof.schieser

Ich gebe Ihnen völlig recht!

Ein solches staatliches Vorgehen, wie im Artikel beschrieben, erinnert sehr an Methoden totalitärer Staaten.

In der Tat ist in vielen Köpfen tief verwurzelt, der Staat sei die höchste, auch moralische Instanz, nach der sich jeder auszurichten habe. Diese Sicht entstammt der Staatstheorie Fichtes, die schon Hegel als sehr problematisch erkannt hat. Wo die Gesellschaft im Staat aufgeht, also Gesellschaft und Staat gleichgesetzt werden, nimmt der Staat zwangsläufig totalitäre Züge an und beansprucht dann die Hoheit über unser Gewissen. Hegel nennt das mit Blick auf die Französische Revolution die Herrschaft der Guillotine.

Eine solche Sicht auf den Staat ist aber mit christlichem Glauben unvereinbar.
„So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!“ (Mt 22,21)

Jesus sagt uns doch damit: Die Steuern gehören dem Staat, nicht aber die Seele des Menschen!


3
 
 bellis 5. September 2013 

Ideologisierung durch die Schule

Lassen wir uns nicht gegeneinander aufhetzen! Alle zusammen für die Reinigung der Schulpläne aller Bundesländer von antichristlichem, totalitären Gedankengut, das zwangsindoktriniert wird, nicht neu, aber heute immer schneller und immer mehr. Selbst Physik kann man nutzen, Gehirnwäsche zu betreiben. Wenn wir zu Jesus gehören, sind wir immer mehr außerhalb der antichristlichen Gesellschaft. Man sagte über die ersten Christen "sie haben auch Kinder, aber sie setzen ihre Kinder nicht aus, sie töten sie nicht....."


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 chorbisch 5. September 2013 
 

@ S. g. Herr Ulrich Motte

Vielen Dank. So gesehen, habe ich auch nichts gegen "Parallelgesellschaften". Die gibt es auch in Deutschland, schließlich ist es nur normal, daß sich Menschen vor allem mit solchen Menschen umgeben, die ihre Ansichten und Werte teilen, und sich von Leuten fernhalten, die in grundsätzlichen Fragen anderer Ansicht sind. Macht das Zusammenleben deutlich angenehmer.
Doch wie Sie selbst schreiben, gehen auch in den Niederlanden die Kinder in die Schule, ob privat oder staatlich. In die Schule zu gehen ist dort offensichtlich normal und die Mehrheit empfindet das nicht als Zwang und Verstoß gegen die Rechte der Eltern.


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 Agent 5. September 2013 

Vor kurzem noch in der Schule gewesen.

Und ich kann ehrlich nicht behaupten, dass Lehrkräfte automatisch kompetenter seien als Eltern. Zumal das meiste aus den Lehrbüchern diktiert wird. Viel muss ein Lehrer auch nicht tun, wenn die meiste Zeit, gemäß den Vorgaben, Zwangsgruppenarbeit und Selbsterarbeitung des Stoffes auf dem Programm steht...
Besonders die gessellschaftswissenschaftlichen Fächer kann man sich sparen. Political correctness und wortreiche Weichspülentdeckungsfahrten durch das Nirvana der gegenwärtigen Ideologien dominierten zB. 45 min einer "Gemeinschaftskunde" genannten Zeitverschwendung... Eigentlich nennt man so etwas Gehirnwäsche mit System, wer nachdenkt wird bestraft. Die einzigen Fächer welche vielleicht gut unterrichtet werden: Mathematik, Physik - da kann man nicht viel indoktrinieren. Aber auch dort- würde mehr Zeit die man mit Übungen beschäftigt sein darf, statt dem Frontalunterricht folgen zu müssen, weitaus mehr bringen. Auch hier wird laut Richtlinien vermehrt auf Eigenständigkeit gesetzt...


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 jadwiga 5. September 2013 

Die Schule muss sich mehr auf Gott öffnen.

Ich wünschte mir so sehr, dass man in den modernen Schulen eher schweigsame, demütige Kinder nicht diskriminiert indem man denen, eben wegen den zwei Tugenden, schlechtere Noten gibt.

Was lernen die Kinder daraus? Wenn du dich nicht nach vorne drängst, wenn du nicht der lauteste bist, dann bist du nicht gut genug.

Dieses Schulmodel erinnert mich an folgende Ideologie; Alles, was klein und schwach ist, muss man töten. Diese Ideologie ist genau das Gegenteil davon, was der Gott von den Menschen erwartet.

"Lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig"

@Theodor69,@Chorbisch auf Ihre Fragen habe ich nur eine Antwort; Pädagogisch und menschlich-logisch gesehen, haben sie Recht. Aber unsere Denkweise ist nicht der göttlichen gleich.

Viele von uns werden verdutzt mit, offenem Mund von dem Thron des Allerheiligsten stehen und nicht begreifen können, wie kann man so klein und zugleich so mächtig sein wie Er.


4
 
 JaCDesigns1 5. September 2013 
 

In der Schule lernt man mehr als zu Hause.

Vor Allem Kritik an der Gesellschaft und eine eigene, feste Meinung bilden. Was einen nicht umhaut, macht einen stark. Aber natürlich nur bei richtiger Erziehung.

Diesen Eltern hätte ich aber geraten, ihre Kinder auf die Privatschule zu schicken.

Achja. Zum athema Unterricht:

Als Schüler eines katholischen Gymnasiums hab ich in Punkto Glauben natürlich etwas Glück, aber nicht allzu viel. Denn gläubg sind meist nur die Lehrer.

Aber gerade das und die direkte Konfrontation mit dem Gesellschaftsbild machte mich stark in meiner konsrvativen Persönlichkeit.

Ich hab schon anderswo geschrieben, das ich ein 15 jähriger Schüler in. Ich weiß also, was ich meine ;)


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 Theodor69 5. September 2013 
 

@Suarez

Warum weiche ich aus? Nochmals: Nach meinen moralischen Vorstellungen halte ich die Vorgangsweise des Staates für falsch! Ich möchte aber nicht sagen, dass diese Frage allgemeingültig zu beantworten ist - offenbar sehen dies andere anders. Möchte in diesem Punkt meine Ansicht nicht als allgemein gültige moralisch verbindliche Norm darstellen.
Wir sind aber in dieser Frage grundsätzlich einig: Der "Staat" sollte die Möglichkeit der Eltern zum Hausunterricht geben. Und wir sind auch einig, dass das Verhalten der Eltern eine ganz andere Frage ist. Hierzu kenne ich Ihre Meinung nicht. Bin nun einmal Vater und überlege eher, was ich unter den gegebenen Umständen gemacht hätte - Ich hätte sicher vorher eingelenkt - zum Wohle meiner Kinder!


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 Suarez 5. September 2013 

@Theodor69 - Sie weichen immer aus

Es geht doch einzig um die Frage, ob ein Staat das Recht hat, Eltern die Kinder wegzunehmen, nur weil sie ihre Kinder zu Haus unterrichten.

Die Beantwortung dieser Frage lässt sich sehr wohl allgemeingültig beantworten - siehe mein Hinweis auf die Urteulsbegründung des BVerfG im Fall Gustl Molltah. Er darf es nicht, zumindest nicht auf einer darart dürftigen rechtsgrundlage, wie der Scghulpflicht.

Ein Staat kann Recht nicht willkürlich setzen und interpretieren, zumal es hier um elementare Freiheitsrechte geht, ansonsten handelt es sich um einen Unrechtsstaat.

Ob die Eltern sich dem Unrecht hätten beugen sollen, um von ihren Kindern ein schlimmeres Unrecht faktisch abzuwenden, ist eine ganz andere Frage. Da kann man zwar der Meinung sein, dass es verständlich ist, wenn Eltern so handeln, doch daran ändert das rein gar nichts an der Tatsache, dass das staatliche Handeln hier objektiv(!) moralisch verwerflich ist, ganz unabhängig davon, wie die Eltern darauf reagieren.


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 prof.schieser 5. September 2013 

Haarsträubend!

Haarsträubend ist nicht nur die brutale "Autorität" der staatlichen Behörden, die das verfassungsmäßige Elternrecht (Grundgesetz und Universale Menschenrechtsdeklaration der UNO)mißachten, sondern auch die Meinung mancher, daß der Staat überhaupt Autorität in Bildungsfragen hat.
Der Hinweis auf USA (und Canada, wo sehr viele Kinder und Jugendliche "home-schooled" werden und dort höhere Leistungen erbringen, als selbst die besseren Privatschulen!) ist fehl am Platz.
Deutschland ist das einzige Land in Europa (und wohl weltweit), wo Homeschooling verboten ist. Wir haben immer noch zu viele Nazis und Kommunisten in den Jugendämtern, die es noch nicht mitbekommen haben, dass das "Dritte Reich" und die "DDR" vorbei sind!


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 willibald reichert 5. September 2013 
 

Ulrich Motte

Sie haben es auf den Punkt gebracht und
es ist schon bezeichnend, wie die Staats-
macht diese aus der braunen Periode
Deutschlands herrührende Ausschließlich-
keit faktenresistent verteidigt.
Demokratie habe ich mir immer als die
Möglichkeit vorgestellt, wonach es einen
fairen Wettbewerb in allen Dingen geben
sollte. Aber ein Staat, der meint, er
könnte durch seine Allmacht das vorran-
gige Erziehungsrecht der Eltern beden-
kenlos zu Gunsten der Wirtschaft und
anderer Lobbyisten ersetzen,
erinnert mich mehr an einen Eine-Mei-
nungs-Staat, der jegliche Individuali-
tät durch regierungsamtliche Vorgaben
unterdrückt. Ich habe Angst vor einem
solchen Zukunftsszenario!


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 Suarez 5. September 2013 

@Theodor69- Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet:

"Woraus leitet sich aber konkret(!) das moralische(!) Recht des Staates ab, Eltern ihre Kinder wegzunehmen, nur weil die sie zu Hause unterrichten?"

Natürlich können Sie immer mit der normativen Kraft des Faktischen argumentieren, dem sich die Eltern zu beugen hätten. Dann ist jede Diskussion über staatliche Macht sinnlos. Das halte ich aber für eine höchst bedenkliche Einstellung, die den Staat geradezu vergöttlicht, ihn quasi an die Stelle Gottes setzt. Damit würde jede Gewissensentscheidung relativ. Im übrigen haben so z.B. NS-Täter argumentiert, hätten sie dem Staat nicht gehorcht, wären sie und ihre Familie Sanktionen ausgesetzt worden.

Die Schulpflicht hat allein den Sinn, Kindern ein allgemeines Bildungsniveau zu garantieren. Wenn Eltern dies durch Hausunterricht selbst leisten wollen und können(!), ist überhaut nicht einzusehen, woraus sich ein so weitreichendes Freiheitsentzugsrecht herleiten sollte, Eltern die Kinder wegzunehmen!


4
 
 Ester 5. September 2013 
 

Die Sache ist doch gnaz einfach

wenn ich auf der Autobahn ein Schild sehe 100, ist es mein gutes Recht das doof und ungerechtfertigt zu finden, trotzdem wenn ich geblitzt werden muss ich zahlen.
So ist das mit der Schulpflicht auch, ich darf ja Schule doof und ungerechtfertigt finden, jedoch muss ich meine Kinder eben dahin schicken.
Wenn im vorliegenden Fall alles korrekt zugegangen ist, so hat man vorher wohl versucht mit Bußgeld und Abdrohung des Kindesentzugs, die Familie zu bewegen ihre Kinder in die Schule zu schicken.
Ich kenne selber auch einige homeschool Eltern, ich finde immer die übertreiben, soooooo schlimm ist die Schule nun auch wieder nicht


2
 
 chorbisch 5. September 2013 
 

@ Bergsteiger

Selbstverständlich ist es keine "Verwahrlosung", wenn Eltern ihr Kind daheim unterrichten. Das habe ich auch nie unterstellen wollen.
Andererseits liest man in den Medien immer wieder von Fällen schrecklicher Gewalt gegen Kinder, wo die Jugendämter zu spät eingeschritten sind.
Daher halte ich ein solches Recht des Staates grundsätzlich für richtig. Kinder sind nicht das Privateigentum der Eltern, die damit machen können, was sie wollen.
Im Fall, um den es hier geht, lautete eine Begründung ja, daß die Eltern den Kindern das nötige Wissen nicht vermittelt haben.
"Heimunterricht" ist nichts Schlechtes. Aber ich sehe nicht ein, warum man das in diesem Land tun sollte.
Anders als in Ländern wie USA oder Australien, wo Heimunterricht oft wegen zu großer Entfernung zur Schule nötig ist, sind es in Deutschland ja eher religiöse Motive. Und das halte ich nicht für gerechtfertigt. Nach strenggläubigen Christen kämen Muslime, Völkische und andere "Fanatiker".
Das möchte ich nicht!


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 Bergsteiger 5. September 2013 
 

@chorbisch

Ganz bestimmt gibt es schlechte Eltern. Eltern, die ihr Kind verwahrlosen. Würde man allen Eltern, die ihre Kinder verwahrlosen, die Kinder wegnehmen, können Sie sich vorstellen, wo das enden würde?
Ich kenne diese Familie nicht, aber ist es wirklich Verwahrlosung, wenn ein Kind zu Hause lernt?

jede Familie sollte selber entscheiden dürfen, welches Schulsystem oder Lernsystem das Beste für ihr Kind ist. Und als Christ möchte ich dabei noch betonen, dass jede glâubige Familie betend den Willen Gottes für das einzelne Kind suchen sollte. Und wenn Gott einen Weg zeigt, so, wie er es uns ja in seinem Wort sehr oft verspricht, sollen wir dann IHM oder dem staat mehr gehorchen?


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 Suarez 5. September 2013 

@Theodor69

"Sie wollten die Kinder vielleicht vod dem "bösen Einfluß" schützen, aber haben durch ihre sture Haltung genau das Gegenteil erreicht. Die Eltern sind für mich ganz klar Mitschuld an dieser Situation."

Sie entlasten durch Ihre Argumentation immer wieder den Staat. Woraus leitet sich aber konkret(!) das moralische(!) Recht des Staates ab, Eltern ihre Kinder wegzunehmen, nur weil die sie zu Hause unterrichten?

Offenbar wollen Sie das grundsätzliche Problem nicht sehen. Wenn in Nordkorea Eltern zu Hause eine Bibel aufbewahren, dann kann das, wird sie gefunden, zur Internierung der ganzen Familie führen. Haben dann nach Ihrer Auffassung diejenigen, die eine Bibel besitzen eine Mitschuld an ihrer Internierung?

Ich weiß, dass ist ein krasses Beispiel, aber es zeigt den Grundkonflikt. Wie weit darf der Staat die Erziehung der Kinder gegen den Willen der leiblichen Eltern bestimmen und inwieweit dürfen Eltern sich einem Allmachtsanspruch des Staates zum Wohle des Kindes widersetzen.


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 chorbisch 5. September 2013 
 

@ Jadwiga

Natürlich gehört es zu den Aufgaben der Eltern, ihre Kinder vor schlechten Einflüssen zu schützen und ihnen die Werte zu vermitteln, die sie selbst für richtig halten.
Aber rechtfertigt das, die Kinder aus der Schule zu nehmen?
Es mag die Erziehung und die Vermittlung von Werten erschweren, wenn die Kinder in der Schule mit abweichenden Ansichten konfrontiert werden und dann Fragen stellen.
Es ist natürlich bequemer, wenn man Werte ungestört unter Berufung auf die elterliche Autorität verkünden kann, anstatt hin und wieder argumentieren zu müssen.
Aber so ist das Leben.
Ich war auf Schulen in Hessen und hatte etliche Lehrer der 68er Genaration, deren Ansichten ich nicht geteilt habe. Doch dadurch habe ich gelernt, mich mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen, die eigenen Ansichten zu prüfen und besser für meine Ansichten und Werte zu argumentieren.
Hat mir nicht geschadet, glaube ich.


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 placeat tibi 5. September 2013 
 

@bern2 und andere

Es geht doch, wie schon gesagt, nicht darum, staatliche -oder staatlich anerkannte- Schulen abzuschaffen, sondern schlicht den Zwang aufzuheben, daß alle Kinder da hinmüssen.

Es geht auch nicht darum, Kinder von Eltern, die Privatunterricht nicht erteilen oder organisieren können, verwahrlosen zu lassen, sondern den Familien, die es können und wollen, diese Freiheit zu lassen.


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 Theodor69 5. September 2013 
 

@jadwiga

Sie schreiben "Diese Eltern haben nichts anderes gemacht als ihre Kinder von dem bösen Einfluss der Umgebung geschützt."
Sie wollten die Kinder vielleicht vod dem "bösen Einfluß" schützen, aber haben durch ihre sture Haltung genau das Gegenteil erreicht. Die Eltern sind für mich ganz klar Mitschuld an dieser Situation.


3
 
 Ulrich Motte 5. September 2013 
 

Schultoleranz

Es geht nicht um die Frage, welche Schulform die beste ist. Es geht darum, ob eine Schulform so schlecht ist, daß der Staat Anhängern einer solchen Schulform ihre Kinder wegenehmen darf. Und ein solcher Vorwurf grenzt nach allen Untersuchungen zum Home Schooling ans Absurde! Die frühere baden-württembergische Schulministerin A. Schavan (einst hohe Funktionärin der Römisch-Katholischen Kirche) sagte über Schüler der Hausschulen, daß es ihnen regelmäßig an nichts fehle!


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 Bergsteiger 5. September 2013 
 

Korrektur

Den meisten HEIMSCHULELTERN ist eine gute christliche Schule lieber. Ideal ist es doch, wenn Elternhaus, Kirche und Schule eine Einheit bilden. Sodass die Zerrissenheit der Kindes vermieden werden kann, bis es alt genug ist, und sich im Glauben gefestigt hat.

über die Wissensvermittlung in der Heimschule braucht man sich wenig Sorgen uz machen. Die ist durch ausgezeichnetes Material und eben viele Online-Lehrer gesichert.

Kinder sind eine Leihgabe Gottes an us. wir wollen sie ihm doch einmal zurückgeben können?


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 Bergsteiger 5. September 2013 
 

@Suarez, ganz genau, so ist es!

"Natürlich finden sich immer Möglichkeiten, sich staatlichen Zugriffen durch "Tricksen" zu entziehen. Das trifft aber hier nicht den Kern des Problems, ebensowenig wie die häufig beanstandete Sturheit der Eltern, die doch bitte zum Wohle des Kindes hätten nachgeben sollen.

Es geht primär darum, ob ein Staat moralisch(!) das Recht hat, Eltern die Kinder wegzunehmen, nur weil die ihre Kinder selbst unterrichten. Es geht also darum, wo der Allmachtsanspruch des Staates, alle Lebensverhältnisse zu regeln und zu bestimmen, seine Grenze hat und da lässt sich eindeutig sagen, dass die im vorliegenden Fall überschritten wurde.

Ich bin kein Gegner der Schulpflicht und sehe in ihr durchaus einen großen Fortschritt gegenüber Zeiten, wo Kinder statt sich auszubilden arbeiten mussten und so Analphabeten blieben.

Die Eltern haben aber ihren Kindern nicht die Bildungschancen genommen, sondern wollten auf Bildungsinhalte zentral einwirken."


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 jadwiga 5. September 2013 

Diese Eltern haben nichts anderes gemacht als ihre Kinder von dem bösen Einfluss der Umgebung geschützt.

Stellen wir uns vor, dass ein Politiker
heute sagen würde: "Wenn dich also dein
rechtes Auge zur Sünde verführt, dann
reiß es heraus".

Dann würden auch manche diesen Ausdruck
benutzen wie @Mysterium Ineffabile und sagen: Das ist ein fundamentalistischer Fanatiker.

Ich frage mich: Hätte Jesus heute in unserem Staat überhaupt eine Überlebenschance?


2
 
 Bergsteiger 5. September 2013 
 

Uns hat es nicht geschadet

Ja, ich bin 55 und mir hat die Schule nicht geschadet. Aber damals lernte man ja auch noch normale Dinge, damals ging es noch um Wissensvermittlung und nicht um Indoktrinierung von total antischristlichem Gedankengut.

Den meisten Eltern ist eine gute christliche Schule, in der Wissen vermittelt wird und das Kind mit seinen Gaben und Fâhigkeiten sich entfalten kann, aber auch von anderen Autoritätspersonen liebevoll korrigiert wird, weitaus lieber als Heimunterricht. Denn Heimunterricht bedeutet für die Elten tatsächlich eine grosse Mehrbelastung an Zeit, Energie und Finanzien. Leider sind die guten christlichen Schulen dünn gesäht.
Was die Wissensvermittlung betrifft: es gibt wirklich sehr gutes Material und viele Online-Lehrer, die (freiwillig) zur Verfügung stehen.


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 Suarez 5. September 2013 

@Thaddäus Öllenstroth

Natürlich finden sich immer Möglichkeiten, sich staatlichen Zugriffen durch "Tricksen" zu entziehen. Das trifft aber hier nicht den Kern des Problems, ebensowenig wie die häufig beanstandete Sturheit der Eltern, die doch bitte zum Wohle des Kindes hätten nachgeben sollen.

Es geht primär darum, ob ein Staat moralisch(!) das Recht hat, Eltern die Kinder wegzunehmen, nur weil die ihre Kinder selbst unterrichten. Es geht also darum, wo der Allmachtsanspruch des Staates, alle Lebensverhältnisse zu regeln und zu bestimmen, seine Grenze hat und da lässt sich eindeutig sagen, dass die im vorliegenden Fall überschritten wurde.

Ich bin kein Gegner der Schulpflicht und sehe in ihr durchaus einen großen Fortschritt gegenüber Zeiten, wo Kinder statt sich auszubilden arbeiten mussten und so Analphabeten blieben.

Die Eltern haben aber ihren Kindern nicht die Bildungschancen genommen, sondern wollten auf Bildungsinhalte zentral einwirken. Ihnen darum die Kinder zu entziehen, ist nur unmenschlich.


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 Bergsteiger 5. September 2013 
 

Der Staat soll im Dienst des Bürgers stehen und nicht der Bürger im Dienst des Staates.

Zu all dem Guten, das bereits gesagt wurde, möchte ich noch ergänzen, dass Heimschuleltern im Allgemeinen den Heimunterricht eher als Notlösung sehen und nicht als das Ideal.
Sie sehen ihre Kinder als Leihgabe von Gott und sie sehen ihre Verantwortung für diese Kinder nicht nur darin, sie für dieses Leben zu tüchtigen, positiven und das Land bereichernden Bürger zu erziehen, sondern sie sehen in ihren Kindern auch die unsterblichen Seelen. Diese gilt es zu hegen, zu pflegen, zu schützen, zu nähren. Sie sollen Wurzeln bekommen, sie sollen einmal Wind und Wetter standhalten können, Frucht bringen, aber alles zu seiner Zeit.
Wie schwer ist es doch für Kinder, um zwischen Schule und Elternhaus hin und her gerissen zu werden. Nicht alle Kinder zu von klein an fähig, dieses Spannungsfeld zu meistern. Die christlichen Eltern, die Kirche werden geliebt, der atheïstische Lehrer auch. Und die Mitschüler, in deren Gruppe man ja schliesslich auch aufgenommen werden will.


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 Wenzel 5. September 2013 
 

Wären die Schulen in Deutschland noch humanistische Bildungsanstalten, dann könnte ich das Verhalten der Eltern nicht verstehen. Da Schule aber Tumelplatz aller möglichen Indoktinationen von Gender, Feminismus, Darstellung von Sxx-Praktiken usw und so fort ist, habe ich zumindest grundsätzlich Verständnis - jedoch Pflicht der Eltern wäre es zuallererst gewesen, Schulen zu suchen, die sich so wenig wie möglich der Indoktrination hingeben, um geltendes Recht nicht zu brechen. Darüberhinaus ist Unterricht von studierten Fach-Lehrkräften (hoffentlich) fundierter, als die selbst angelernten Kenntnisse in allen Schulfächern, die sich die Eltern hätten beibrigen können


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 Bergsteiger 5. September 2013 
 

Der Sttat soll ïm Dienst der Bürger stehen, nicht die Bürger im Dienst für den Staat.

Ergänzend zu


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 Theobald 5. September 2013 
 

Ideale

Kann es sein, dass die, die hier so vehement für Homeschooling eintreten, eine etwas idealisierte Vorstellung der durchschnittlichen deutschen Eltern haben???

Ich habe beruflich viel mit Familien zu tun - und oh, mein Gott! Da wird ihnen aber Angst und Bange um die Kinder. Gut, dass sie wenigstens stundenweise in einer Schule außer Haus sind!


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 Ulrich Motte 5. September 2013 
 

Muslime /separate Erziehung

Länder mit hohem Anteil von Muslimen und Freiheit für Home Schooling etwa von Österreich über Großbritannien bis Belgien berichten keinerlei Probleme mit muslimischen Hausschuleltern.
Extremistische islamische Privatschulen wurden in der BRD geschlossen, die (BRD)im übrigen trotz Home School- Verbots genug islamistische Moslems hat, oder?
Separate (oft religiöse) Schulerziehung kennzeichnet im übrigen nicht nur Hausschulen, sondern Privatschulen und staatliche Bekenntnisschulen. in NRW und Niedersachsen gibt es allein über 1000 - oft heiß begehrte- katholische staatliche Bekenntnisschulen. Rund die Hälfte aller Privatschüler in der BRD besucht - oft besonders gute- katholische Privatschulen. "Isoliering" als Vorwurf gegen Home Schooler träfe doch zumindest weitgehend auch katholische und andere Privatschulen, etwa jüdische oder evangelikale, oder? Desweiteren zeigen alle Fakten, daß Vorwürfe gegen Home Schooler nur Theorie sind!


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 Bern2 5. September 2013 
 

@Claus

Dass das bis ca. zur 7. Klasse (oder bei gebildeten Eltern, bis zur 10.) inhaltlich geht, glaube ich schon; jedoch würde ich es mir nicht unbedingt zutrauen, die ganze Bandbreite von Oberstufen-Stoff zu vermitteln. Nicht umsonst hat ein Lehrer nur 2 Fächer mehrere Jahre lang studiert.

Und es geht auch um die Zeit: Wenn ich für ein Kind den ganzen Tag lang Unterricht mache (und das ist nötig, wenn es so viel lernen soll wie in der Schule!), wo bleiben dann die anderen? Ich kann mich ja nicht aufteilen.
Dass es viel Lehrmaterial gibt, kann ja sein. Aber wenn ein Kind etwas nicht verstanden hat, muss der Lehrer es eben doch erklären...


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 Bern2 5. September 2013 
 

2 Kommentare

@chorbisch
Sie sprechen mir aus der Seele!

@Thaddäus Öllenstroth & Steve Acker
Es geht natürlich nicht nur um die Lehrinhalte (die in den meisten Fächern nicht zu beanstanden sind), sondern wohl auch um den allgemeinen Einfluss durch Schule und vor allem Mitschüler.
Aber Sie schreiben richtig, dass man seine Kinder nicht von allen Einflüssen fernhalten kann. Es sei denn, man gaukelt ihnen eine christliche heile Welt vor, oder man erzieht sie zu einer Wagenburg-Mentalität ("die da draußen sind alle böse, du solltest nichts mit ihnen zu tun haben!"). Beides ist nicht förderlich, zumal Christen auch hier de facto eine Minderheit sind.
Viel eher sollten sie lernen, mit Andersdenkenden umzugehen und auch ihren eigenen Standpunkt argumentativ zu vertreten.
Ich teile übrigens auch die Ansicht, das bei einer Erlaubnis von Hausunterricht vor allem radikale Muslime davon Gebrauch machen würden. Und wer von uns will das?


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 Claus 5. September 2013 
 

@Bern2

Das mit dem Heimunterricht klappt schon ganz gut (wenn wir die Lizenz auch nicht bewilligt bekamen). Meine Frau und ich haben das Glück, beide Akademiker zu sein mit Arbeitsstellen, die es ermöglichen, unsere Kinder mit zu bringen. Ich bin PR Mann für die Landwirtschaftliche Versuchsanstalt unseres Colleges. Da hat mein Sohn bisher mehr über Biologie und Chemie lernen können als in jeder Schule. Ich selbst war mal Ingenieur. Da lernt er Mathe und Physik. Alles draußen in der Natur, alles anschaulich.
Von der Mutter (Psychologin) lernt er englisch und die Inselsprache, von mir deutsch. Die Oma bringt ihm die Bibel bei. Die Onkel lehren ihn Fischen, Jagen und Schlachten.
So wurde es über Jahrhunderte betrieben und hat recht gut funktioniert.
Es gibt Home Schooling Verbände, die jede Menge Unterrichtsmaterial anbieten.


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 Steve Acker 5. September 2013 
 

Das Verhalten der Behörde ist sicherlich total überzogen. Aber ich finde das Verhalten der Eltern total verantwortungslos. Wie kann man so einen Streit auf dem Rücken der Kinder austragen? Überhaupt finde ich dieses ganze Homeschooling ziemlich ideologiebehaftet.Mann kann die Kinder nicht ihr Leben lang unter der Käseglocke lassen.
Wenn ich mir überlege, wie bei uns
der Tagesablauf ist, dann frage ich mich echt wie das gehen soll, da auch noch Homeschooling zu betreiben. Dabei haben wir nur 3 Kinder.Meine Frau ist nicht erwerbstätig.
In USA soll das ja so toll laufen. Die öffentl. Schulen sind dort wirklich besonders schlecht. Ist also nicht so schwer diese zu übertreffen.Ausserdem besteht aufgrund der z.T.großen Entfernungen dort, eine andere Notwendigkeit für Homeschooling.
Allen Gegnern der Schulpflicht sei einfach nur gesagt: Schafft man diese ab,werden besonders auch die Moslems hier das nutzen, und dann entwickeln sich erst recht Parallelgesellschaften.


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 Ulrich Motte 4. September 2013 
 

Wie geht es praktisch?

Weltweit klappt der Unterricht millionenfach und zwar mit Eltern, die nicht wie Lehrer unterrichten (können)- Lehrbücher, Videos (DVD), usw. spielen dort eine große Rolle. Hierzu können Sie sich auf den deutschsprachigen wie den englischsprachigen Internetseiten zu Hausunterricht, Home Schooling informieren. Es gibt sehr reichhaltiges Unterrichtsmaterial. In Österreich wird der Lernerfolg regelmäßig vom Staat überprüft.


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 Faustyna-Maria 4. September 2013 
 

und wieder bin ich angewidert

Was die Behörden den Kindern antun, indem sie sie den Eltern wegnehmen? Das interessiert niemanden, hauptsache man setzt die Schulpflicht durch.

Man sollte das endlich in eine Bildungspflicht ändern und durch regelmäßige Prüfungen der Kinder ihre Leistungen kontrollieren.

Das ist doch keine Rechtfertigung:"s liege im Interesse der Allgemeinheit, der Entstehung von religiös oder weltanschaulich geprägten „Parallelgesellschaften“ entgegenzuwirken, hieß es zur Begründung."

DAS war aber nicht der Grund, warum die Nazis die Schulpflicht eingeführt haben. Kurzum, die Kinder SOLLEN moralisch verdorben und sexualisiert werden, ganz im Sinne von BigBrother Staat.

Ja, Kinder die verantwortungsvoll an Sex herangeführt werden und denen ein moralisches Gerüst an die Hand gegeben wird, ja, das ist wirklich eine gefährliche religiöse Parallelgesellschaft, eine ohne Abtreibung und Geschlechtskrankheiten, wäre schrecklich.

Die Schule gefährdet das Kindeswohl in großem Maße!!!


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 Ester 4. September 2013 
 

So sehr ich, wie ich schon schrieb

die Reaktion des Jugendamtes übertrieben finde, weil es eben genug wirkliche Problemfälle gibt, so sehr stimmt es, dass es in D eben eine Schulpflicht gibt.
In dem Momente wo ich die Leistungen des Staates als da sind Kindergeld, Zuschlag zum Kindergeld, Wohngeld, gesetzliche Krankenversicherung in Anspruch nehme, habe ich dem Staat gegenüber auch eine Pflicht.
Und so sehr man diversen Unfug in der Bildung auch ernsthaft kritisieren kann und muss, staatliche Schulen haben ihre Schwächen und schlechte Lehrer hat es schon immer gegeben (gute aber auch) und der Kontakt mit einem solchen kann einem ziemlich viel vermießen, aber wenn man keine Möglichkeit hat, sein Kind auf eine private christliche Schule zu schicken, dann muss man die Kinder halt in die normale Schule schicken und hoffen dass die Lehrer was dabei lernen.
Beten zum Schutzengel ist auch nicht verkehrt.


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 willibald reichert 4. September 2013 
 

Dismas

Ich möchte einmal darauf hinweisen, daß es
viele tausende Kinder, mehrheitlich sei-
tens der Migranten, gibt, solche Sanktionen
viel weniger zu befürchten haben. Das
nenne ich Messen mit zweierlei Maß und
Feigheit vor einer bestimmten Klientel.
Es wird ansonsten so viel von Plurali-
tät und Wettbewerb gesprochen. Hier
jedoch will die Willkür des Staates so
etwas nicht gelten lassen und holt den
Knüppel aus dem Sack. Für mich ist das
auch ein versteckter Angriff auf das
Christentum in einem Augenblick der
Zeitgeschichte, in der ansonsten alles
Zersetzende und Zerstörerische geför-
dert wird und die Folgen für die Zukunft
einfach weggeleugnet werden.


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 Bern2 4. September 2013 
 

Meine grundsätzliche Meinung

zum Thema Hausunterrricht ist:

Wenn die Eltern es tatsächlich schaffen, in fachlicher Hinsicht mit dem öffentlichen Lehrplan gleichauf zu liegen, habe ich im Prinzip nichts dagegen.

Wenn allerdings die Qualität des Hausunterrichts niedriger ist als der der Schule, sollte er nicht erlaubt sein. In so einem Fall würde ich eine Unterrichtspflicht befürworten. Allerdings müssen die Maßnahmen verhältnismäßig sein. Heimunterbringung halte ich nicht für Verhältnismäßig. Denn die Erfahrung, den Eltern entrissen zu werden, kann für die Persönlichkeit der Kinder wesentlich schlimmere Auswirkungen haben als ein niedrigerer Bildungsstand.

Argumente wie "nicht genügend soziale Kontakte" sind m.E. Humbug und nur vorgeschoben. Auch die Begründung, man wolle "Parallelgesellschaften vorbeugen", halte ich für bedenklich (obwohl einige Kommentatoren sicherlich jubeln würden, wenn strenggläubigen Muslimen der Hausunterricht verboten würde).


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 Bern2 4. September 2013 
 

Ich frage mich...

... wie so ein Hausunterricht praktisch überhaupt funktionieren soll.

Erst einmal muss ein Ehepartner mit seinem Beruf genügend Kleingeld heimbringen, so dass der andere überhaupt die Zeit zum Unterrichten hat.
Dann muss der so kompetent sein, dass er den Kindern überhaupt etwas beibringen kann (was bei älteren Kindern sehr schwer ist; wer kann schon fließend 2 oder 3 Fremdsprachen, ist Experte in deutscher Literatur und beherrscht Oberstufen-Mathematik und -Naturwissenschaften?).
Und dann frage ich mich: Wie findet man die Zeit? Nur ein Kind zu unterrichten, benötit schon quasi die ganze freie Zeit, die abzüglich Haushalt und sonstigen täglichen Pflichten noch bleibt. Wie kann ein Mensch dann mehrere Kinder unterschiedlichen Alters adäquat unterrichten?


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 Theodor69 4. September 2013 
 

Schulpflich und Schulbildungspflicht

Grundsätzlich bin ich für Freiheiten und Selbstverantwortung, aber das hat auch sicher seine Grenzen. Die Gesetzeslage in Österreich mit der Schulbildungspflicht (und nicht Schulpflicht) finde ich gut. Da ist Heimunterricht möglich. Gebe aber auch zubedenken, dass die Frage, wieweit nur die Eltern auf die Kinder Einfluß ausüben sollen, nicht nur christliche Familien betrifft. Wünschen wir uns, dass es reine Privatsache ist, wie muslimische Eltern ihre Kinder prägen? Nur so als Denkanstoß...


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 placeat tibi 4. September 2013 
 

@Rosengarten 1997

Danke für die Antwort!

Natürlich meinte ich das, was Sie vorbringen, nicht mit "Staatshörigkeit". Auch wenn ich das jetzige System für falsch halte, würde ich nicht deswegen riskieren, daß man mir meine Kinder wegnimmt.


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 jadwiga 4. September 2013 

Der Staat muss sein Wächteramt ernst nehmen und gleichzeitig das menschliche Recht auf Liebe

respektieren!
Ich erinnere mich an eine authentische Geschichte, die verfilmt wurde. Es ging um eine russische Mutter, die im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau von ihrem kleinem Sohn getrennt wurde. Dieses Drama trug den traurigen Titel "Vergiss deinen Namen nicht". Diese Worte schrie diese Mutter dem SS-Mann hinterher, der ihr Kind wegtrug.

Dieses Recht war nicht auf dem Felsen der Liebe gebaut und deswegen musste es zu Grunde gehen. Haben wir noch nicht genug aus der Geschichte gelernt? Liebe wird so wie so gewinnen, wie auch in diesem Film geschehen ist; Der dreijährige Junge hat seinen Namen nicht vergessen, er wurde durch eine fremde Frau großgezogen und 25 Jahre später fand er seine leibliche Mutter.

Diese starke Liebe zwischen Mutter und Kind wird auch den Satan bezwingen; Eine Frau mit 12 Sternen auf dem Kopf bezwingt den Drachen.


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 rosengarten1997 4. September 2013 

@placeat tibi

ich bin auch Ihrer Meinung, dass das System in Deutschland bezüglich der Wahlfreiheit auf den Prüfstand gehört, es stellt sich aber die Frage ob wir dies auf dem Rücken unserer Kinder austragen müssen. Mir als Vater von 4 Kindern, würde es das Herz zerreißen, wenn ich mir Vorstelle, dass diese mir weggenommen werden könnten "nur" weil ich meinen Kampf gegen dieses System kämpfen möchte. Dies hat ganz und gar nichts mit Saatshörigkeit zu tun, sondern mit Liebe zu meinen Kinder, deren Wohlergehen an erster Stelle stehen sollte und nochmal, da stellt sich für mich die Frage der Verhältnismäßigkeit, die ich immer zu Gunsten meiner Kinder beantworten möchte.


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 rosengarten1997 4. September 2013 

@Theodor69

Die ideologische Ausrichtung der HJ ist wohl nicht mit der eines Schulunterrichts bzw. des Besuchs einer Schule von heute vergleichbar. Von daher hinkt der Vergleich mit der HJ wohl etwas bzw. sollte mit diesem Fall nicht verglichen werden. Ansonsten bin ich ganz Ihrer Meinung.


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 Charlie_BN 4. September 2013 
 

@Gandalf

Dann ist es ja gut, dass wir hier über einen demokratischen Rechtsstaat sprechen und nicht über dunkle Staaten oder dunkle Zeiten in unseren heute zum Glück wieder zwei Staaten...


1
 
 placeat tibi 4. September 2013 
 

Bildung ist nicht des "Kaisers"!

Die Staatshörigkeit bei einigen hier ist schon erschreckend.
Es ist auch ein schwaches Argument, die Einzelfälle rauszupicken, in denen Homeschooling schief geht, dann muß man auch alle an oder auch durch die Schulen Gescheiterten und Gequälten nennen!

Mit einem System wie in Österreich oder Dänemark - also Schulpflicht nein, Unterrichtspflicht ja - könnte man glaube ich gut leben. Soviel Freiheit muß sein!

Der Staat soll ausreichend Schulen betreiben, für die, die Privatunterricht nicht wollen oder leisten können, alles drüber raus ist ein Übergriff auf die Elternrechte.

Wohin die Reise geht, sieht man u.a. an der Forderung S. Gabriels, Hausaufgaben abzuschaffen, weil viele sich keinen Nachhilfelehrer leisten können, ergo; Ganztagsschulenzwang für alle.

Guter Konter Kisslers dazu:

www.cicero.de/berliner-republik/gabriel-will-hausaufgaben-abschaffen-wie-die-spd-bildung-diffamiert/55630


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 Gandalf 4. September 2013 

@Charlie: Bitte etwas kritischer gegenüber Gesetzen. Und solche Normen, die grundlos Kindern von Eltern wegnehmen, sind unmoralisch und unethisch. Solche Gesetze erinnern an dunkle Zeiten in ganz dunklen Staaten, die sich zu sehr in die Kindererziehung einmischten.


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 rosengarten1997 4. September 2013 

@Suarez

Und nochmal, wer denkt bei dieser sturen Haltung eigentlich an die Kinder bzw. um wen geht es hier eigentlich, ums Recht haben oder um das Kindeswohl und dass der Staat hier am längeren Hebel sitzt ist offensichtlich, man sollte um der Kinder willen nicht stur gegen die Wand laufen, um Schaden von den Kindern abzuwenden, auch wenn man glaubt im Recht zu sein.


4
 
 Suarez 4. September 2013 

@Theodor69 - Ihr Vergleich hinkt

Welcher konkreten Gefährdung haben denn die Eltern ihre Kinder ausgesetzt?

Können sie vom Hausunterricht sterben oder schwer verletzt werden, wie es in Ihrem Beispiel der Fall wäre? - Nein!

Der Staat ist in der Tat zur Gefahrenabwehr verpflichtet, doch wenn dies so ausgelegt wird, dass den Eltern das Sorgerecht entzogen wird, nur weil sie ihre Kinder selbst unterrichten - immer vorausgesetzt, dass sie das können - dann hat das schon eine ganz andere Qualität.

Ich las von einem ähnlichen Fall in Baden-Württemberg und da hat man ebenfalls den Eltern das Sorgerecht entzogen, obwohl die Kinder beste Leistungen bei externen Prüfungen (auf Gymnasialniveau!) ablegten.

Wenn es nur um die Befähigung der Eltern ginge, hätte der Sprecher des Landrates nicht explizit auf fehlende Sozialkontakte verwiesen.

Man muss da aus meiner Sicht sehr achtgeben, wohin die Reise in unserem Land geht. Als Christ sehe ich die Verantwortung für das Wohl des Kindes primär bei den Eltern.


4
 
 Claus 4. September 2013 
 

Asyl in USA

Da ich selbst in den USA lebe und meine Kinder auch lieber zu Hause erziehen wollte, hab ich mich da ein bisschen umgehört. Es ist von Staat zu Staat verschieden, aber nicht so einfach, wie man denkt. Bei uns zum Beispiel muss man einen Nachweis erbringen, dass man in der Lage ist, seine Kinder zu lehren. Berufliche Qualifikation spielt da eine große Rolle. Dann werden die Kinder zwei Mal im Jahr staatlich geprüft. Fallen die Test schlecht aus, ist man seine Lizenz wieder los.
Es finden sich auch Elterngruppen zusammen, die ihre Kinder gemeinschaftlich erziehen. Sie können dann sogar eine Schullizenz bekommen (dabei wird mehr auf bauliche Dinge Wert gelegt).
Definitiv lockerer und besser als das strikte deutsche System.


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 chorbisch 4. September 2013 
 

@ Suarez; Gandalf

In einem anderen Artikel wurden Aussagen des Gerichts zitiert, daß die Eltern ihren Kindern den Lernstoff eben nicht ausreichend vermittelt hätten.
Wenn das stimmt, wäre das Verhalten des Jugendamts zumindest teilweise verständlicher.
Außerdem sollen die Behörden den Eltern angeboten haben, die Kinder auf eine christliche Privatschule zu schicken und die Kosten dem Steuerzahler aufzubürden, auch dies sei abgelehnt worden.
@ Gandalf, wissen Sie dazu Näheres?
Es ist richtig, der Kontakt von Kindern zu ihren Eltern ist zentral. Ebenso das Recht der Eltern, darauf zu achten, mit wem ihre Kinder "Umgang" haben. Aber Kinder brauchen brauchen auch Freunde und hier sollen die Eltern den Kindern jeglichen Kontakt zur "Außenwelt" verboten haben.
Das geht meiner Meinung nach nicht.
In einem Kommentar wurden muslimisch geprägte "Parallewelten" genannt. Solche "Parallelwelten" sind auch nicht gut, wenn sie von Christen eingerichtet werden.


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 Dismas 4. September 2013 

Ich bin der Meinung, dass auch bei uns das Recht

die eigene Kinder zu Hause zu unterrichten, also das Bestimmmungsrecht den Eltern hier unbedingt eingeräumt werden muss. Aber das steht in unserem Staat mit seinen inzwischen ideologisch-totalitären Zügen (Kita-Wahn, Genderismus uvm.) nicht zur Debatte. Nicht von ungefähr stammt dieses Schulgesetz von den Nazis! Diese wollten auch die unbedingte Hoheit über die Kindererziehung besitzen und die Freiheit der Eltern ausschließen. Wann wacht der dröge "deutsche Michel" endlich auf??


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 Theodor69 4. September 2013 
 

@Anastasija

Wenn sie sich ganz richtig über das Kindeswohl sorgen, dann würde ich aber auch eine Mitschuld der Eltern sehen. Ich würde als Vater von 4 Kindern die Sache nicht so auf die Spitze treiben, dass die Kinder mir zwangsweise weggenommen werden - auch wenn ich die Regelung eine Frechheit finde. Da muss ich schon abwägen, ob es für die Kinder nicht besser ist dieser staatlichen Verordnung zu beugen und sie in die Schule zu geben, wie es Millionen andere christlichen Kinder auch tun, oder die Kinder diesem traumatischen Erlebnis einer Zwangstrennung aussetze. Ich hätte als vierfacher Vater im Interesse des Kindeswohl anders gehandelt.


4
 
 Suarez 4. September 2013 

@Mysterium Ineffabile /@rosengarten1997/@Maulwurf

Die Schulpflicht begründet sich geschichtlich aus dem Anspruch des Kindes auf eine bestmöglich Ausbildung und damit Wissensvermittlung. Angesichts eines hohen Anteils an Analphabeten noch im 19 Jahrhundert, sollte also die Schulpflicht diesen Amspruch sichern helfen, was durchaus als Fortschritt zu werten ist. Wenn aber Eltern den Schulstoff zu Hause ihren Kindern selbst vermitteln und dies auch können, so ist nicht wirklich einzusehen, wo da die Benachteiligung des Kindes liegen sollte.

Daher argumentiert der Landkreis ja auch mit fehlenden Sozialkontakten, was eine völlig schwammige Argumentation ist. Auf welchen Sozialkontakt hat ein Kind den zuerst ein Grundrecht, doch auf den Kontakt mit den eigenen Eltern!

Man muss doch mal auf die Verhältnismäßigkeit schauen. Da werden Kinder ihren Eltern zwangsweise entzogen, nicht etwa, weil die ihnen Bildung verweigern, sondern nur weil sie diese selbst realisieren.


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 Gandalf 4. September 2013 

Eine Schande für Deutschland!

Mehr fällt mir dazu nicht ein! In Österreich ist das deutlich besser.


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 Anastasija 4. September 2013 

Kindeswohl?

Die armen Kinder, für die muss das ja ein wirklicher Schock sein. Ich hoffe, daß sich bald eine für beide Seiten veträgliche Lösung findet, daß die Kinder dahin zurückkehren können, wo sie hingehören: zu ihren Eltern.


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 QuintusNSachs 4. September 2013 
 

Unterrichtspflicht ja, Schulpflicht nein

Der letzte Satz im Artikel ist ja der Hammer! Wo ist der Staat denn aktiv dabei, die muslimische Parallelgesellschaften den Garaus zu machen? Gefährden diese unsere Gesellschaft nicht wesentlich mehr als einige Dutzende besorgte Eltern, die aus Sorge für ihre Kinder den Heimunterricht als einzige vertretbare Form des Unterrichts sehen? Ich bin selber heilfroh, daß meine Kinder so alt sind, daß sie nicht mehr diesen demnächst mit 'Schwulosophie' durchwachsenen Unterricht folgen müssen.


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 Ester 4. September 2013 
 

INteressant ist nur

das im Falle von notorischen Schulschwänzern, wenn der Ausschluß von der Schule, als härteste Schulstrafe, nix gebracht hat (finde ich ja immer ein Witz, Schulschwänzer damit zu strafen, dass sie nicht zur Schule dürfen) einfach nix gemacht wird.
"Frage von mir an eine besorgte Mutter, die ihre Tochter nicht mehr im Griff hat!" Kommt da nicht die Polizei und bringt die XY zur Schule? Antwort "Nein! ich wünschte die würden kommen und was machen. Aber die wenden sich nur immer an mich und die hört nicht auf mich!"
Zweierlei Maß halt, oder sagen wir mal so an kiffende, chillende und in Banden herumlungernde Kinder von meist Leuten mit und ohne MIgrationshintergrund, traut sich halt keiner dran.


4
 
 Ulrich Motte 4. September 2013 
 

BVerfG/USA

Alle diesbzgl. Verfassungsbeschwerden von Home School-Eltern sind gescheitert. In den USA schneiden Home Schooler nach Tests durchschnittlich besser ab als Staats- und Privatschüler und staatliche wie private US-Eliteuniversitäten schicken Werber zu Home School Kongressen, weil sie an solchen Schülern interessiert sind. US-"Fundamentalisten" sind im übrigen evangelisch-konservative Christen, die typischerweise besonders projüdisch und demokratisch (für Staat UND Kirche) gesonnen sind.


1
 
 Lämmchen 4. September 2013 
 

einseitiger Aktionismus

von einer Kollegin weiß ich um eine Jugendliche, die einen Bruch nach dem anderen machte, die Sorgen des Vaters wurden vom Jugendamt nicht ernst genommen. Die Tochter kam in eine FREIE betreute Wohngruppe (1x die Woche kommt ein Sozialarbeiter vorbei, ansonsten 4 Jugendliche alleine), sie ging weiterhin nicht in die Schule. Als die schulpflichtige Tochter das zu Hause machte, gab es Probleme mit dem Amt, jetzt in der Wohngruppe weiß jeder, dass sie nicht zur Schule geht und alle - bis auf den Vater - haben kein Problem damit..... Das Nachfragen des VAters wird konstant ignoriert!


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 Suarez 4. September 2013 

@Apollinaris

Das BVerfG scheint mir heute keine Garant des Schutzes der im GG festgeschriebenen Grundrechte. Vielmehr erleben wir einen äußerst aggressiven Säkularismus, der sich auch in den Entscheidungen des BVerfG manifestiert - siehe Kruzifix-Urteil etc.

Das Wohl des Kindes tritt hinter die Durchsetzung einer vom Säkularismus bestimmten Ideologie zurück. Darum argumentiert der Pressesprecher des Landkreises Darmstadt-Dieburg auch so wachsweich mit fehlenden Sozialkontakten. Als ob Kinder ohne die eigenen Eltern glücklicher wären.

Der staatliche Zugriff auf unsere Kinder wird immer weiter ausgeweitet. In Zukunft werden Eltern befürchten müssen, dass man ihnen die Kinder schon wegnimmt, wenn sie sie nicht mit anderthalb Jahren in den Hort geben. Auch da ließe sich doch mit fehlenden Sozialkontakten argumentieren.

Der Staat setzt sich an die Stelle der Eltern, die lediglich noch für die materielle Versorgung der Kinder zuständig sein sollen.

Aus Freiheit wird totale Unfreiheit.


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 Theobald 4. September 2013 
 

Was der obige Bericht verschweigt, ist, dass sich die ELtern auch dem Angebot, ihre Kinder auf eine christliche Privatschule zu schicken, verweigert haben.

Und ab dem Punkt verstehe ich so ein Verhalten nur noch schwer.
Die guten Absichten der Eltern in allen Ehren - aber sie tragen ihren Glaubenskrieg zu einem guten Teil auf dem Rücken ihrer Kinder aus.
Ich bin nicht glücklich über unser deutsches Schulsystem. Ich habe aber auch nicht den Eindruck, dass von dort nur noch total verkorkste und verrohte Kinder kommen.


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 Maulwurf 4. September 2013 

Schulpflicht einhalten

Ich bin auch der Meinung, dass die Gesetze zunächstmal einzuhalten ist. Etwas anderes ist es, wenn es z.B. um Widerstand gegen einen zu frühen oder ungeeigneten Sexualkundeunterricht o.ä. geht. Solche Fälle gab es ja auch schon. Aber generell aus der Schulpflicht auszubüxen, das kann es nicht sein.

Der Gehorsam unter die jeweiligen weltlichen Mächte ist nicht zuletzt auch Christenpflicht (gebt dem Kaiser was des Kaisers ist).


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 rosengarten1997 4. September 2013 

Für mich als Vater von 4 Kindern

stellt sich die Frage, wie weit bin ich bereit zu gehen, um mein vermeintliches Recht durchzusetzen. Ich denke das Kindeswohl sollte das Erste und Wichtigste sein, eine Trennung von den Eltern wie sie jetzt erfolgt ist, kann niemals zum Wohl der Kinder sein. In einem solchen Fall sollten auch die Eltern sich überlegen ob die Verhältnismäßigkeit der Mittel noch gewahrt ist, denn die Leidtragenden sind vor allem jetzt die Kinder.


8
 
 Mysterium Ineffabile 4. September 2013 

Völlig zurecht

Es gibt in Deutschland Gesetze, die einzuhalten sind. Ich habe nichts für diese fundamentalistischen Fanatiker übrig. Wo das hinführen kann, konnte man in den USA immer wieder sehen.


7
 
 Apollinaris 4. September 2013 
 

Verfassungsbeschwerde

Die Eltern haben die Möglichkeit, sich an das BVerfG zu wenden.


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