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Mexikanischer Kardinal offen für Debatte über Marihuana-Freigabe

18. Februar 2014 in Weltkirche, 10 Lesermeinungen
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In den USA hatte der Bundesstaat Colorado diesen Schritt getan


Ciudad de Mexico (kath.net/KAP) Der mexikanische Kardinal Francisco Robles Ortega (Foto) hat sich offen für eine Diskussion über die Legalisierung von Marihuana gezeigt. "Die Haltung der Kirche ist bekannt, aber in diesem Moment ist das Wichtigste, eine Debatte zu eröffnen", zitiert die Tageszeitung "El Informador" (Montag) den Vorsitzenden der Mexikanischen Bischofskonferenz. An einem ernsthaften Dialog sollten sich auch Experten aus dem Bereich von Drogenprävention, Medizin und Justiz beteiligen sollten.


Kardinal Robles, zugleich Erzbischof von Guadalajara, vertrat bisher die Haltung von Papst Franziskus, der sich beim Weltjugendtag in Rio de Janeiro im Juli 2013 strikt gegen eine Freigabe von Drogen gewandt hatte. "Das Übel des Drogenhandels, das Gewalt fördert und Schmerz und Tod sät, erfordert ein mutiges Handeln der gesamten Gesellschaft", sagte Franziskus bei einem Besuch einer Entzugsklinik. Man verringere die Abhängigkeit nicht, indem man Drogen freigibt, "wie es in einigen Teilen Lateinamerikas diskutiert wird", so der Papst.

In Mexiko tobt seit Jahren ein Drogenkrieg. Seit 2006 sind ihm nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen mehr als 70.000 Menschen zum Opfer gefallen. Uruguay hatte zu Jahresbeginn als erstes lateinamerikanisches Land Marihuana legalisiert. In den USA hatte der Bundesstaat Colorado diesen Schritt getan. Seit Beginn des Jahres sind in Colorado Verkauf und Erwerb von Marihuana erlaubt.

Copyright 2014 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

  22. Februar 2014 
 

Warum sollte man sich betäuben?

Die Begeisterung der Befürworter spricht Bände. Die Gedanken Kreisen um den nächsten Drogenkonsum.

Zudem fördert dieser Konsum die Entstehung von Psychosen. Und das ist eine äußerst dramatische Erkrankung, welche auch zum Tot führen kann.


0
 
 SpatzInDerHand 19. Februar 2014 

@bellis: das ist schön gedacht und es ist natürlich auch ein Gutteil Wahrheit drin.

Aber eine Garantie für den Einzelfall ist es natürlich nicht. Auch Kinder aus einer geborgenen Kindheit können eine Drogenkarriere hinlegen. Dass sie statistisch gesehen seltener dazu neigen, ist dann im Einzelfall leider kein Trost.


1
 
  18. Februar 2014 
 

Stabile Kinder und Jegndliche

Nur stabile Kinder und Jugendliche können die Sucht in allen Formen ablehnen. Deshalb müssen die Kinder zu Hause bei der Mutter bleiben und im Urvertrauen leben dürfen. Fest verwurzelte Kinder werden nicht süchtig - nach keiner "Droge". Wo keine Nachfrage - da auch kein Drogenhandel.


0
 
  18. Februar 2014 
 

Lieber @PBaldauf, es war bestimmt nicht leichtfertig

was der Kardinal gesagt hat. Niemand, ob Priester oder Atheist, dürfte das wagen, angesichts der Leichenberge in Mexiko. Bitte bedenken Sie, 70 000 Mordopfer seit 2006! Und das immer wieder erschütternde ist die furchtbare Grausamkeit, mit der die Drogenkartelle vorgehen. Es wird nicht nur gemordet, es wird oft zu Tode gefoltert, und die verstümmelten Leichen werden öffentlich aufgehängt, um Terror zu verbreiten.

Unvorstellbar. Ich habe an Informationen nur, was ORF, ZDF etc. berichten, aber es kann einem kotzübel werden davon.

Grund für diese himmelschreienden Verbrechen ist das Riesengeschäft, das sich mit Drogen machen lässt, und dieses Geschäft - so die erwähnte Meinung - würde zusammenbrechen, wenn der Drogenkonsum staatlich ähnlich geregelt würde wie jetzt Tabak oder Alkohol.

Das ist ein Denkansatz aus purer Verzweiflung, es ist ein Stück Kapitulation. Aber ich hier in meinem bequemen Sessel wage es nicht, dazu eine Meinung zu haben.


1
 
  18. Februar 2014 
 

Es ist nicht so,

dass ich dieser "Denkschule" angehöre. Ich habe nur gezeigt, wie man tatsächlich argumentieren kann.

Und hier geht es um Hanf, der in dem Drogenkrieg gar keine große Rolle spielt, wie Adson_von_Melk andeutet. Ich kenne die Diskussion in Mexiko nicht, vermute aber, dass es ähnlich ist wie hier in Europa: Wenn Hanfprodukte illegal sind, kommt man über sie schnell in Kontakt zu kriminellen Strukturen. Ich vermute, dass es darum geht, diese Kette bei "harmlosen Konsumenten" zu durchtrennen.


0
 
 PBaldauf 18. Februar 2014 
 

@Adson_von_Melk

Ein bedenkenswerter Beitrag, vor diesem Hintergrund stellt es sich anders da und der Kardinal äußerte sich sicherlich nicht leichtfertig. Bitten wir die heilige Jungfrau von Guadalupe für Mexico, auch in diesem Anliegen.

www.kathshop.at/suche.php?sb=9783903028371


1
 
  18. Februar 2014 
 

Nein, @speedy, Debatten haben vor allem eine klärende Wirkung

Beim obigen Artikel hätte man sich noch mehr Klärung erhofft. Denn der unglaublich grausame Drogenkrieg in Mexiko dreht sich vor allem um Kokain und um synthetische Drogen wie Ecstasy oder (besonders gefährlich) Crystal. Damit ist allemal mehr Geld zu machen als mit Hanf, den jeder der möchte auch selbst anbauen kann.

Der Kardinal hat sich aber zu der Frage geäußert, ob der Besitz von Cannabis strafbar sein soll, wenn Zigaretten und Schnaps es nicht sind. Strafverfolgt werden ein paar Joints ja schon jetzt nicht mehr wirklich. Beweis: Straßenbild.

Es gibt aber, wie @Bern2 andeutet, eine radikalere Denkschule, die meint dass sogar bei den harten Drogen die Illegalität weniger Probleme verhütet (Drogensucht und daraus folgende Krankheiten) als schafft (Gewaltverbrechen, Aidsrate)

Ich habe dazu keine belastbare Meinung, aber so sehr ich @PBaldaufs Verse schätze, diese Diskussion wird wohl ganz ernsthaft geführt werden müssen.


1
 
  18. Februar 2014 
 

Ich bin

für eine sachliche Debatte.

Drogen haben eine zerstörende Wirkung - aber nicht nur auf die Konsumenten (die bei Marihuana sogar "relativ" niedrig ist), sondern auch auf die Gesellschaft, durch den illegalen Handel. Aus dieser Perspektive ist es durchaus bedenkenswert, ob man durch Austrocknen des illegalen Handels nicht mehr Menschen retten kann.


2
 
 PBaldauf 18. Februar 2014 
 

Eine Kardinal steht auf der Matte
Und wünscht sich: Ernsthafte Debatte:

Freie Fahrt für Marihuana?
Kiffen à la Mexicana?

Der Papst, er sprach ein klares Wort:
Trägt bald der Rauch es wieder fort?

www.kathshop.at/suche.php?sb=9783903028371


2
 
 speedy 18. Februar 2014 
 

von wem wird er bestochen für diese aussage?
Debatten haben eine zerstörende Wirkung


3
 

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