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Schweden: Prominenter freikirchlicher Pastor wird katholisch

12. März 2014 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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„Wir haben bei den Katholiken eine große Liebe zu Jesus gesehen und eine gesunde Theologie, welche sich auf die Bibel und auf das klassische Dogma gründet“, sagte Ulf Ekman, Gründer einer freikirchlichen Großgemeinde. Von Petra Lorleberg


Uppsala (kath.net/pl) „Wir haben bei den Katholiken eine große Liebe zu Jesus gesehen und eine gesunde Theologie, welche sich auf die Bibel und auf das klassische Dogma gründet. Wir haben den Reichtum des sakramentalen Lebens erfahren“ und den Sinn der „soliden Struktur des Priestertums“ gefunden. „Wir haben ethische und moralische Stärke und Beständigkeit entdeckt, welche es wagt, sich mit der allgemeinen Meinung auseinanderzusetzen“, gepaart mit „Güte gegenüber den Armen und Schwachen“. Dies sagte der prominente schwedische Freikirchen-Pastor Ulf Ekman (Foto), als er am vergangenen Sonntag in der Predigt seine Konversion zur katholischen Kirche bekannt gab. Seine Ehefrau Birgitta geht den Weg in die katholische Kirche mit, einer der vier Söhne, Benjamin Ekman, wurde bereits vor einigen Monaten in die katholische Kirche aufgenommen und promoviert derzeit in Theologie.

Der 64-jährige Ekman hatte 1983 in Uppsala die „Word of Life“-Gemeinde gegründet und mitaufgebaut. Die Gemeinde gehört der „Wort-des-Glaubens-Bewegung“ an. Diese Bewegung ist eine nicht völlig unumstrittene Strömung innerhalb der Pfingstbewegungen. Die Gemeinde in Uppsala hat 3.000 feste Mitglieder und ingesamt zwölf Gemeindepastoren. Unter der Mitarbeit Ekmans baute die Gemeinde das größte Kirchengebäude einer schwedische Freikirche, sie betreibt die eine Universität, eine Bibelschule sowie eine Schule mit ca. 1000 Schülern. Ekmans aufgezeichnete Lehransprachen wurden international verbreitet, seine Bücher wurden in 60 Sprachen übersetzt, er initiierte TV-Sendungen. In vielen Strömungen und Gemeinden der weltweiten Pfingstbewegung wurde Ekman als geistliche Autorität und als „Pastor für Pastoren“ anerkannt.

Die Wort-des-Glaubens-Bewegung/Schweden schreibt auf ihrer Homepage: „Während unseres letzten Sonntagsgottesdienstes teilte Pastor Ulf Ekman mit, dass er und seine Ehefrau in die katholische Kirche aufgenommen werden. Ein vieljähriger Prozess des Gebetes und der Reflektion habe zu dieser Entscheidung geführt. Während der vergangenen zehn Jahre hatten Ulf und Birgitta Kontakt mit Katholiken und dem katholischen Glauben“. Dies habe eine Reflektion über den katholischen Glauben und über das geistliche Leben, das sie bei ihren katholischen Brüdern und Schwestern sahen, ausgelöst.


„Für Birgitta und mich war dies ein langsamer Prozess“, erläuterte Ekmann, zitierte Wort-des-Glaubens-Bewegung/Schweden auf ihrer Homepage weiter aus seiner Predigt des vergangenen Sonntags. Im Laufe der Entwicklung sei das Ehepaar von der Entdeckung neuer Dinge zur Wertschätzung des Entdeckten übergegangen, „wir näherten uns an und lernten sogar von unseren Mitchristen“. Last not least seien sie in Kontakt mit den Repräsentanten vieler Millionen charismatischer Katholiken gekommen „und wir haben ihren Glauben gesehen“. So zählt beispielsweise Pater Raniero Cantalamessa, Prediger des Päpstlichen Hauses, zu den Freunden des Ehepaars Ekman, wie anderweitig berichtet wurde.

Dies alles habe das Ehepaar sowohl „attraktiv“ wie auch „herausfordernd“ gefunden. „Dies hat unsere protestantischen Vorurteile wirklich herausgefordert, und wir realisierten, dass wir in vielen Fällen keinen Grund zur Kritik hatten“. Das Ehepaar Ekman stellte fest, dass es vielmehr nötig sei, „den katholischen Glauben besser zu kennen“. Dies habe dazu geführt, dass „wir realisierten, dass es genaugenommen Jesus war“, der „uns in die Einheit mit der katholischen Kirche leitete“, so Ulf Ekman.

Das Ehepaar Ekman betont, dass dies „eine persönliche Reise“ sei. Sie wollten dadurch nicht die „Wort-des-Glaubens-Bewegung“ als Ganze in diese Richtung führen. Sie liebten ihre Herkunftskirche und „wir könnten nie etwas anderes als dankbar sein für die Zeit, die wir gemeinsam hatten, doch wir haben einen klaren Ruf des Herrn zu diesem neuen Schritt. Während wir diesen nun tun, sind wir überzeugt, dass die ‚Word-of-Life-Kirche‘ in guten Händen ist“ und „weiterhin gedeihen und Frucht bringen“ werde.

Ein weiteres prominentes Mitglied der „Wort-des-Glaubens-Bewegung“ ist der US-amerikanische Fernsehprediger und Autor Kenneth Copeland. Papst Franziskus lies Anthony Palmer im Rahmen einer persönlichen Begegnung am 14. Januar spontan via iPhone eine Videobotschaft aufzeichnen. Darin sprach der Papst „von Herz zu Herz“ die in einer Leiterkonferenz der „Kenneth-Copeland-Ministries“ versammelten Pfingstler an. Franziskus sagte, „wir wollen uns gegenseitig eine geistliche Umarmung schenken“ und bat die Pfingstler, zum Herrn zu beten, „dass er uns vereinigen möge“. „Dies ist ein Wunder: Das Wunder der Einheit hat begonnen“. Die Pfingstler reagierten bei der Ausstrahlung der Botschaft sehr bewegt und beteten intensiv.

Momentan lässt es sich nicht abschätzen, welche Auswirkungen die Konversion eines solch prominenten Pfingst-Pastors wie Ekman haben wird. Denkbar wäre eine stärkere Beachtung der bisher verschwindend kleinen katholischen Minderheit in Schweden. Denkbar und wünschenswert wäre auch eine stärkere Entspannung in der bisher nicht immer leichten Ökumene zwischen Katholiken und Pfingstlern, sowohl für den schwedischen Raum wie auch international bis hin in die USA und nach Lateinamerika. Insgesamt sprechen derzeit immer mehr Anzeichen für eine Verbesserung des Klimas zwischen katholischen und freikirchlichen, evangelikalen oder/und pfingstlerischen Christen. Die gegenseitige Wahrnehmung und Wertschätzung des christlichen Glaubens- und Lebenszeugnisses wird häufiger.

kath.net-Lesetipp
Warum werden wir nicht katholisch?
Denkanstöße eines evangelisch-lutherischen Pfarrers
Von Andreas Theurer
96 Seiten
2012 Dominus Verlag
ISBN 978-3-940879-22-6
Preis 6.10 EUR

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Foto (c) www.ulfekman.org


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Lesermeinungen

 benefranz 14. März 2014 
 

Es sieht tatsächlich nach einem neuen Pfingsten aus

Willkommen in unserer geliebten katholischen Kirche, verehrter Pastor Ekman!


2
 
  13. März 2014 
 

kleine Hoffnungszeichen!

Vor über einem Jahr war ich in einer nahen Wallfahrtskirche zur Hl. Messe.
Dort habe ich erlebt, wie es ist, wenn ein Mensch zur katholischen Kirche findet.
Ein gestandener Mann, ein selbständiger Geschäftsmann des nahen Städtchens ließ sich taufen.
Das ging wirklich tief unter die Haut.
Dieses Gefühl, ein ganz wunderbares Ereignis miterlebt zu haben, hielt sehr, sehr lange an.

Vor etwa 4 Jahren kam ich während der jährlichen Exerzitien mit einem jungen Mann ins Gespräch, der mitten in den geistlichen Vorbereitungen zur Konversion steckte.
Er sagte, wie glücklich er darüber sei, bald katholisch sein zu dürfen.
Und das sah man ihm auch an.

Von solchen Dingen liest man selten, von Kirchenaustritten dagegen umso mehr.


5
 
 Labrador 13. März 2014 
 

Lieber Fink

es gibt auch noch die Web Seite des Coming Home Network International vom Gastgeber der Reihe "The Journey Home". Dort gibt es auch eine Vielzahl von Zeugnissen der Rückkehr zur KK.

Da es für manche vielleicht einfacher ist Englisch zu lesen, hier der Link:
http://chnetwork.org/converts/


2
 
  12. März 2014 
 

Erstaunlich

wie der Pastor in der heutigen katholischen Kirche soviel Positives entdecken kann. Dafür muss man wohl in Schweden leben. Bei uns ist es auch vorhanden, aber nicht so leicht zu finden.

Dank dem Heiligen Geist, welcher der Kirche immer wieder einen Schub in Vorwärtsrichtung gibt!


5
 
 Fink 12. März 2014 
 

Evangelische werden katholisch, Beispiel USA

Im EWTN-Fernsehen gibt es jede Woche eine Gesprächssendung jeweils mit einem Konvertiten. Das ganze auf hohem Niveau.
Man kann diese Sendungen (englisch-sprachig) ganz leicht auf YouTube an-
schauen. Einfach die Begriffe "The Journey Home" und "EWTN" eingeben.


7
 
 Wiederkunft 12. März 2014 
 

Wunderbar

Das ist sehr erfreulich! Hoffentlich wird diese Familie nicht enttäuscht, wenn sie mit den progressiven Flügel unserer Kirche konfrontiert werden!


6
 

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