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Kann man auch ohne Kirche an Gott glauben?

3. April 2014 in Deutschland, 3 Lesermeinungen
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Soziologe: Mit der Abnahme der Kirchenbindung schwindet der Glaube


Münster (kath.net/idea) Mit dem Rückgang der Kirchenbindung schwindet der Glaube an Gott. Auch wenn die meisten Deutschen in Umfragen immer wieder angeben, sie könnten auch ohne Kirche glauben, tun dies in der Praxis nur wenige. Darauf hat der Soziologe Prof. Detlef Pollack (Münster) aufmerksam gemacht. Er sprach bei einer Tagung des Centrums für Religion und Moderne, die vom 1. bis 2. April in Münster stattfand. Sie beschäftigte sich mit der im März veröffentlichten fünften Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Seit 1972 lässt die EKD alle zehn Jahre in einer repräsentativen Studie untersuchen, wie Kirchenmitglieder und Konfessionslose über religiöse Fragen denken. Pollack zufolge glaubt von den Evangelischen, die nie einen Gottesdienst besuchen, weniger als die Hälfte an Gott. Von denen, die mindestens einmal im Monat zur Kirche gehen und sich in der Gemeinde engagieren, bekennen sich hingegen so gut wie alle zum Glauben an Gott. Pollack:

„Der Glaube verkümmert, wenn der Austausch mit dem Pfarrer und anderen Gleichgesinnten sowie gemeinsame Riten im Gottesdienst fehlen. Die Kirche fungiert für jene Protestanten, die regelmäßig den Gottesdienst besuchen, als Stütze des Glaubens.“ Zwar werde häufig von einem Trend zum „Glauben ohne Mitgliedschaft“ gesprochen. Diese Form christlicher Religiosität sei jedoch sehr selten. Der Glaube bedürfe der Unterstützung durch die Kirche.


Gleichgültigkeit vieler Protestanten gegenüber ihrer Kirche wächst

Nach Pollacks Einschätzung ist jedoch eine wachsende Gleichgültigkeit vieler Protestanten gegenüber ihrer Kirche festzustellen. Laut der EKD-Untersuchung fühlen sich 32 Prozent mit ihrer Kirche kaum bis gar nicht verbunden. Dass sie kontinuierlich Mitglieder verliert, sei die Folge einer wachsenden religiösen Individualisierung. Persönliche Glaubensüberzeugungen würden immer öfter individuell aus Versatzstücken verschiedener Traditionen oder religiöser Neuschöpfungen zusammengesetzt. Die Kirchen treffe das besonders, da individuelle Selbstbestimmung häufig mit Skepsis gegenüber institutionellen Vorgaben einhergehe.

Ergebnisse sind ein „Menetekel“

Der Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD, Prof. Gerhard Wegner (Hannover), bezeichnete die Ergebnisse der Untersuchung als ein Menetekel. Die vorherrschende liberale Lehrmeinung, wonach es in der Gesellschaft ein breites Interesse an Religion gebe, gerate an ihr Ende. Außerhalb der Kirchen gebe es kaum religiöse Verständigung. Wenn Religion in der Gesellschaft wieder mehr akzeptiert werden solle, müsse sich die Aufmerksamkeit auf eine bessere Kommunikation richten. Wegner sprach sich für eine „sperrige“ Botschaft aus. Sie sei attraktiver als eine Verkündigung, die auf breite Resonanz setze. Dies erzeuge nur Gleichgültigkeit. Wegner: „Die Angst, gesellschaftlich nicht mehr anschlussfähig zu sein, darf die Kirche nicht weiter in eine Kultur der Harmlosigkeit treiben. Sie ist das, was tatsächlich zur Marginalisierung führt. Die Menschen wollen sich zu etwas bekennen, was einen Unterschied macht.“

Besuchen 22 oder nur fünf Prozent den Gottesdienst?

Auf der Tagung wurde auch diskutiert, wie realistisch die Ergebnisse der EKD-Studie sind. So gaben 22,4 Prozent der Kirchenmitglieder an, mindestens einmal in der Woche einen Gottesdienst zu besuchen. Dagegen hatte die 2012 durchgeführte Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften ergeben, dass dies lediglich bei 5,4 Prozent der Fall sei. Laut Zählungen der EKD im Jahr 2011 besuchten an einem durchschnittlichen Sonntag 3,7 Prozent aller landeskirchlichen Protestanten einen Gottesdienst. Laut der wissenschaftlichen Mitarbeiterin am Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD, Anne Elise Liskowsky (Hannover), könnte das hohe Ergebnis in der Untersuchung damit zusammenhängen, dass die Befragten ein „erwünschtes Antwortverhalten“ zeigten, sich also an die Vorstellung des Auftraggebers – der EKD – anpassten.

Das Centrum für Religion und Moderne ist ein interdisziplinärer Forschungsverbund in der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Ihm gehören 25 Wissenschaftler der Fachrichtungen Religion, Politik, Recht, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft an. Ziel ist es, die Rolle von Religionen zu erforschen.


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