Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  2. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  3. Eine 'Ordensfrau' ohne Schleier soll Heiligenkreuz visitieren!
  4. 'Mörderische Bastarde'
  5. „Da sammeln sich Mehrheiten, die bringen Minderheiten hervor, das treibt die Einheit auseinander“
  6. „Mir ist aufgefallen, dass Kirchen beim Lebensschutz deutlich leiser sind als beim Tempolimit“
  7. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  8. Papst Leo XIV. hält außerirdisches Leben für möglich
  9. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  10. Katholische Kirchgemeinde in Düsseldorf lädt zu Gottesdienst zum CSD ein
  11. Christen stehen auf der Seite von Israel!
  12. Sommerpause in Castel Gandolfo - Papst Leo XIV. kehrt zurück
  13. Brian A. Graebe zum Pontifikat von Leo XIV.: „Eine Zeit der Heilung“
  14. USA: 20.000 Ständige Diakone - Aber zu wenige kommen nach, trotz der Zulassung von Verheiraten!
  15. Vatikan "sehr besorgt" wegen Sterbehilfe-Urteilen in Italien

St. Martin und die politische Korrektheit

9. November 2015 in Deutschland, 12 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Laternenfest statt Martinsfest? Das sorgte dieses Jahr vor allem in Nordrheinwestfalen für große Diskussionen - Doch Muslime äußern keine Probleme mit dem Martinsfest, im Gegenteil: Man hört von ihnen positive Stimmen.


Düsseldorf (kath.net) „Sankt Martin heißt Sankt Martin und nicht Lichterfest“, stellte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Düsseldorf fest und distanzierte sich explizit von Forderungen einer Düsseldorfer DRK-Kita. Die Leitung jener Kita wollte das St. Martins-Fest dieses Jahr „Lichterfest“ nennen, damit auch Kinder an nichtchristlichen Familien teilhaben dürfen. Darüber berichtete das Nachrichtenmagazin „Focus“. Das DRK Düsseldorf äußerte weiter, dass in den Kindertagesstätten des DRK/Düsseldorf das Erzählen der Martinsgeschichte zum Martinsfest dazu gehöre. „Hilfe für den Nächsten ist die zentrale Aufgabe des Roten Kreuzes und die Martinsgeschichte beschreibt diesen Gedanken in einer besonders schönen und anschaulichen Weise“, sagte Thomas Jeschkowski, stellvertretender Geschäftsführer des DRK Düsseldorf, „wir halten überhaupt nichts davon, diesen Namen zu ändern“. Jeschkowski betonte außerdem, man habe in den Düsseldorfer Kitas diese Position noch einmal deutlich gemacht.

Dechant Michael Dederichs (Düsseldorf/Erzbistum Köln) ist nicht einverstanden mit Versuchen der Neu-Etikettierung und äußerte gegenüber der „Rheinischen Post“: „Es greift immer mehr um sich, vor allem in Kitas. Gut ist es aber nicht, weil durch die Umbenennung das originär Christliche dieses Festes zu sehr in den Hintergrund rückt.“ Birgit Nösser, Leiterin der Düsseldorfer Carl-Sonnenschein-Schule, sagte nach Angaben der „Rheinischen Post: „"Ich war unlängst in einer Kita, in der ,Laterne, Laterne‘, nicht aber ,St. Martin' gesungen werden sollte. Ausgerechnet die türkischstämmigen Kinder forderten dann, endlich ,St. Martin‘ zu singen.“


In einem Kommentar in der Welt erinnerte Welt-Redakteurin Claudia Becker daran, dass der heilige Martin eigentlich alles habe, „was ihn zu einer Symbolfigur der politischen Korrektheit machen könnte. Er war ein Pazifist, ein Verweigerer gar. Er hatte so wenig Respekt vor Uniformen, dass er seine eigene zerschnitt. Und er war wirklich richtig sozial.“ Obendrein habe er auch selbst Migrationshintergrund: „Schließlich war Martinus Italiener“. Becker bezeichnete es als „umso merkwürdiger…, dass es alle Jahre wieder die eine oder andere Kindertagesstätte gibt, die sich bewusst dafür entscheiden, den St-Martins-Umzug zum ‚Sonne, Mond, Sterne‘-Fest umzubenennen oder zum ‚Lichterfest‘, weil die Laternenumzüge für alle Kinder offen sein sollen, nicht nur für christliche“. Sie verweist darauf, dass beispielsweise „in diesem Jahr bei dem großen gemeinsamen Sternmarsch von sechs Kindertagesstätten im rheinlandpfälzischen Kreuznach das Wort ‚St. Martin‘“ nicht mehr vorkomme. Vielmehr lüden die Kitas zum „Fest der Lichter“ und zum „Laternenfest“. Eine Erzieherin habe dazu erklärt, dass man als nichtkirchliche Einrichtung „das Teilen im Allgemeinen und nicht den Bischof in den Mittelpunkt stellen“ wolle, man habe das Fest „bewusst neutral und damit für alle Nationen offenhalten wollen“.

In ihrem Kommentar in der „Welt“ wies Becker darauf hin, dass das derzeitige „Ausmaß an politischer Korrektheit“ viele zum Kopfschütteln brächte, „auch Muslime“. Denn „dass muslimische Eltern die Abschaffung von St. Martin fordern, davon kann keine Rede sein. ‚Das Leben des heiligen Martin ist doch geradezu vorbildlich‘, so Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland, 2013 in der ‚Welt‘, ‚auch für Muslime‘“. Becker weist abschließend darauf hin, dass der Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt Niederrhein sogar eine Kita kennt, „in der ein muslimischer Vater zum St. Martin wird“.

St. Martinsumzug in Koblenz-Stolzenfels mit vielen traditionellen Elementen


Traditioneller Martinsumzug im Bistum Augsburg: ´St. Martin, St. Martin ritt durch Schnee und Wind´



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Gesellschaft

  1. Mike Johnson: Westen muss sich wieder auf christliche Werte besinnen
  2. Unschuldig angeklagt und verurteilt
  3. Scott Hahn: ‚Mit Kompromissen gewinnen wir nicht’
  4. Verkauf eines Feminismus-kritischen Buchs auf Facebook und Instagram gesperrt
  5. Österreichs Integrationsministerin richtet „Dokumentationsstelle politischer Islam“ ein
  6. Eine Kathedrale in Istanbul - und eine in Nantes
  7. US-Stadt will barbusige Frauen in öffentlichen Parks erlauben
  8. „Wäre das Kinderkopftuch eine christliche Tradition, wäre es schon lange verboten“
  9. CNN-Moderator Chris Cuomo: Amerikaner "brauchen keine Hilfe von oben"
  10. Fridays For Future Weimar: „Die Polizei diskriminiert, mordet, prügelt, hehlt“






Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net!
  2. Eine 'Ordensfrau' ohne Schleier soll Heiligenkreuz visitieren!
  3. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  4. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  5. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  6. „Mir ist aufgefallen, dass Kirchen beim Lebensschutz deutlich leiser sind als beim Tempolimit“
  7. 'Mörderische Bastarde'
  8. Brian A. Graebe zum Pontifikat von Leo XIV.: „Eine Zeit der Heilung“
  9. „Da sammeln sich Mehrheiten, die bringen Minderheiten hervor, das treibt die Einheit auseinander“
  10. Christen stehen auf der Seite von Israel!
  11. Katholische Kirchgemeinde in Düsseldorf lädt zu Gottesdienst zum CSD ein
  12. Papst Leo XIV. hält außerirdisches Leben für möglich
  13. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  14. Bistum Eichstätt beendet Dienstverhältnis mit Priester
  15. Schlicht und authentisch: Neues Exorzisten-Drama im Kino

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz