Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  3. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  6. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  7. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  8. Republik der Dünnhäutigen
  9. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  10. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
  11. Die Achillesferse des Teufels
  12. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  13. Manuel Ostermann, Vize-Vorsitzender der Polizeigewerkschaft: „Die Kriminalität explodiert“
  14. Thomas von Aquin über Migration
  15. US-Bischof Daniel Thomas/Ohio: „Gott hat Transsexualität nicht vorgesehen“

Erzbistum Berlin streicht 400 Stellen

11. Juni 2003 in Deutschland, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kardinal Sterzinsky will bis 2005 das Haushaltsdefizit ausgleichen. Statt 207 Pfarren wird es nur mehr 106 geben, das Priesterseminar St. Petrus wird geschlossen.


Berlin (www.kath.net) Das mit 148 Millionen Euro hoch verschuldete Erzbistum Berlin wird 400 Stellen abbauen und die Zahl seiner Pfarrgemeinden halbieren. Damit soll innerhalb der nächsten drei Jahre die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit des Erzbistums wieder hergestellt werden, kündigte der Berliner Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Berlin an. "Spätestens 2008 werden wir nach dem jetzt vorliegenden Sparkonzept schuldenfrei sein", sagte der Kardinal bei der Präsentation des Sanierungsplans.

Dieser sieht unter anderem den Abbau von rund 400 der insgesamt ca. 2.700 Vollzeitstellen und eine Zusammenführung der jetzt 207 auf 106 Kirchengemeinden bis Mitte kommenden Jahres vor. „Katholische Schulen, Kindertagesstätten und der Religionsunterricht an staatlichen Schulen werden nach derzeitigem Stand beibehalten“, betonte Sterzinsky. Das Erzbistum will betriebsbedingte Kündigungen zum Ausgleich des Haushaltsdefizits vermeiden. Als „ultima ratio“ seien sie aber nicht ausgeschlossen, sagte der Kardinal. Das Erzbistum stehe derzeit mit der Mitarbeitervertretung in Verhandlungen über einen Sozialplan. Nach einer Einigung sollen noch im Juni bzw. Juli die ersten Gespräche mit den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geführt werden.

Bis Ende 2004 werden nach Angaben des Kardinals von den derzeit 207 Kirchengemeinden 29 unverändert bestehen bleiben, weil sie eine ausreichende Größe aufweisen bzw. bereits fusioniert sind. Die verbleibenden 178 Gemeinden werden in drei Wellen zu 77 Kirchengemeinden zusammengelegt. Insgesamt werde es letztlich 106 Kirchengemeinden geben. Die rechnerische Durchschnittsgemeinde werde 2004 über 4 statt bisher 6,4 Vollzeitstellen verfügen. Dies bedeute einen Abbau um etwa 255 (38%) von derzeit 680 Vollzeitstellen. Der Stellenabbau betreffe alle Berufsgruppen.

Kardinal Sterzinsky erklärte, die Organisation der Erzbischöflichen Kurie neu zu strukturieren. Neben der Zentralstelle werde es künftig vier statt bisher sechs Dezernate geben: Finanzen und Bau, Personal, Seelsorgeamt, sowie Schule. Von derzeit 160 Vollzeitstellen werden etwa 65 (40%) abgebaut. Aufgegeben werden u.a. die Tischlereiwerkstatt, das Institut für Lehrerfort- und Weiterbildung und die Arbeitsstelle für Zeitgeschichte. Weitere Einsparungen sollen nach Angaben des Kardinals die Neuorganisierung des Gebäudemanagements, eine Restrukturierung der Öffentlichkeitsarbeit, die Reduzierung der hauptamtlichen Diözesanrichter, sowie die Neuorganisation des Sekretariatsdienstes erbringen.

Die kategoriale Seelsorge werde für das Erzbistum Berlin auch weiterhin von zentraler Bedeutung sein, betonte Kardinal Sterzinsky. Die Sparmaßnahmen zielten u.a. auf die Beseitigung von Doppelstrukturen in der Verwaltung und die gemeinsame Nutzung von Sekretariaten. Insgesamt werden etwa 55 (35%) von derzeit 155 Vollzeitstellen abgebaut. Im Bereich Krankenhausseelsorge werde etwa ein Viertel der Vollzeitstellen wegfallen, die Versorgung der kleineren Krankenhäuser werde an die Gemeinden delegiert. Im Bereich Jugendseelsorge werde durch die räumliche Zusammenlegung von Erzbischöflichem Amt für Jugendseelsorge und Bund der Deutschen Katholischen Jugend ein Drittel der Stellen eingespart. Bei den fremdsprachlichen Gemeinden fällt jede zweite Stelle weg; die Integration mittlerer und kleinerer fremdsprachlicher Gemeinden in die Territorialgemeinden wird fortgesetzt.

Das Angebot an katholischen Schulen soll im bisherigen Umfang beibehalten werden. Das Erzbistum Berlin habe allerdings das Schuldezernat verpflichtet, Einsparungen vorzunehmen, sagte der Kardinal. Auch der Religionsunterricht an staatlichen Schulen werde im bisherigen Umfang aufrecht erhalten. Die Ausgaben würden allerdings auf dem aktuellen Niveau eingefroren. Als weitere Maßnahmen kündigte Kardinal Sterzinsky die Schließung des Priesterseminars St. Petrus und die damit verbundene Verlegung des Pastoralkurses an das Priesterseminar in Erfurt an. Das Priesterseminar Redemptoris Mater werde den Betrieb künftig ohne den Zuschuss des Erzbistums fortführen müssen. Gleichzeitig würden jedoch die Veranstaltungen der Katholischen Akademie in Berlin in vollem Umfang beibehalten. Insgesamt würden in diesen Einrichtungen 20 Vollzeitstellen wegfallen und Zuschüsse im Umfang von etwa eine Million Euro eingespart.

Zum Abbau der aufgelaufenen Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt etwa 126 Millionen Euro werde sich das Erzbistum von einem Großteil seiner Immobilien trennen, kündigte Kardinal Sterzinsky an. Kirchlich genutzte Immobilien, insbesondere Kirchen, stünden aber nicht zum Verkauf. Gottesdienststandorte werden in aller Regel beibehalten. Sterzinsky dankte den deutschen Bistümern, die einen Solidaritätsbeitrag zur Entschuldung des Erzbistums Berlin in Höhe von bis zu 50 Millionen Euro leisten werden.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Bistümer

  1. EU-Petition wird nur von 5 Bischöfen/Bistümern explizit unterstützt!
  2. Bischof von Regensburg kritisiert 'Ergebnis' des Dialogprozesses
  3. Bischöfe: Noch keine Entscheidung über Reform des Arbeitsrechts
  4. Speyer: Domkapitular Franz Jung wird Generalvikar
  5. Die Türen stehen offen
  6. Erzbistum München sagt antichristlichen Vortrag in kirchlichem Haus ab
  7. Unterstützte Caritas Würzburg Homosexuellenparade?
  8. Berliner Kathedrale wird mit Werbeplakaten verhüllt
  9. Rücktritt von Kardinal Wetter
  10. Bistum Essen schließt 100 der 350 katholischen Kirchen






Top-15

meist-gelesen

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  3. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  6. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  7. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  8. Erste fliegende Papst-Pressekonferenz: Lob für Vermittler Erdogan
  9. Die Achillesferse des Teufels
  10. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  11. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  12. Papst-Attentäter Mehmet Ali Agca wollte in Iznik mit Papst Leo reden
  13. Thomas von Aquin über Migration
  14. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
  15. Republik der Dünnhäutigen

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz