Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Schweiz: Grüne Skandal-Politikerin und Muslimin schießt auf Jesus
  2. Tötung bis zur Geburt? - Diese Frage möchte Kamala Harris nicht beantworten
  3. Irischer Lehrer verhaftet – Auseinandersetzung um Transgender-Schüler
  4. 'Glaub doch, was Du willst' - Altkatholische Provokation gegen Katholiken in Bonn
  5. Drei Queerseelsorger für Hildesheim
  6. 'Und bin so klug als wie zuvor!' - Der 'Sachverhalt' der Erzdiözese Salzburg
  7. Behindertenfeindliche Aussagen: TV-Sender Sat1 nimmt Sendung des Komikers Mockridge aus dem Programm
  8. Stift Lilienfeld distanziert sich von wahlwerbendem Pater
  9. Kardinal Schönborn: „Wir dürfen nicht vergessen, dass der Herr in seiner Kirche am Werk ist!“
  10. Trump liegt bei Katholiken, die täglich zur Messe gehen, vor Harris
  11. Gänswein als Vatikan-Botschafter in Litauen eingeführt
  12. Schönborn: Bruckners Musik lässt Gottes Größe erahnen
  13. CDU-Menschenrechtsexperte Brand und Familie wurde in Ägypten festgehalten, schikaniert, angeschrien
  14. Debatten-Bilanz zum „queeren Abendmahl“ der Olympiade in Paris
  15. Schweiz: Bischöfe verurteilen „inakzeptables Verhalten“ von Ameti - Im religiösen Empfinden verletzt

Einfach mal abhängen - Am Freitag ist der «Tag der Hängematte»

21. Juli 2016 in KNA, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Einfach mal alle Viere von sich strecken, Fünfe gerade sein lassen und dem süßen Nichtstun frönen.


Sachen gibt's: Am Freitag lassen Freunde des entspannten Baumelns die Hängematte hochleben. Der weltweite Aktionstag ist wie gemacht für heiße Sommertage. Bei Lichte besehen steckt dahinter noch mehr.

Bonn (KNA) Einfach mal alle Viere von sich strecken, Fünfe gerade sein lassen und dem süßen Nichtstun frönen. Auf einer Hängematte, leicht schaukelnd und von der Sonne beschienen, geht nichts leichter als das. Unbekannte haben vor einiger Zeit den 22. Juli zum Tag der Hängematte ausgerufen. Von den USA aus hat sich das Datum inzwischen um die Welt verbreitet - und erobert allmählich seinen Platz im Reigen der wirklich wichtigen und weniger ernsten Aktions- und Gedenktage des internationalen Kalenders.

Einen eigenen Trend gibt es selbstredend auch schon. Beim sogenannten «Hammocking», abgeleitet vom englischen «hammock» für Hängematte, werden leichte, flexible Hängematten überall dort, wo es gerade passt, aufgespannt, um in Gesellschaft oder alleine «abzuhängen». In Mainz findet sogar ein Weltrekordversuch statt, wenn auch nicht am eigentlichen Aktionstag, den die Gemeinde offenbar ganz entspannt vorüberziehen lässt. Im Rahmen der Veranstaltung «Mainzer Sommerlichter» wollen sich am 31. Juli mehr als 250 Menschen in ihren Hängematten entspannen, neudeutsch «chillen», und damit - so der Plan - im Guinness-Buch der Rekorde landen.


Allerdings: Ganz so locker und luftig leicht ging es in der Geschichte der Hängematte nicht immer zu. Als mutmaßlich erster Europäer trat Kolumbus auf seiner Amerikafahrt 1492 mit den transportablen Liegemöbeln in Kontakt. Sie dienten den Indigenen als schnell aufzubauende Schlafstatt, die zudem Schutz vor allerlei kreuchendem und fleuchendem Getier bot. «Betten und Decken, auf denen jene Leute schliefen, sind eine Art Wollnetze», notierte der Mann aus Genua, der im Auftrag der Spanier die «Neue Welt» erreichte, die er zunächst für Indien hielt.

Seefahrer aus aller Herren Länder lernten auf langen Überfahrten rasch die Vorteile der Hängematte schätzen. «Das Schwanken des Schiffs wird durch die Bewegung der Hängematte ausgeglichen; der Matrose rutscht dadurch bei hohem Seegang nicht aus der Hängematte, wie es bei einem Bett der Fall wäre.» Und: «Die Hängematte kann bei Nichtgebrauch platzsparend verstaut werden», fasst die Internet-Enzyklopädie wikipedia die Pluspunkte zusammen.

Von der bei einigen Indigenen üblichen Bezeichnung «hamaka» leitet sich neben dem englischen unter anderem auch der spanische («hamaca») und französische («hamac») Begriff ab. Die Menschen deutscher Zunge sprachen zunächst ebenfalls von «Hamacos» oder «Amakken», wie das «Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache» festhält. «Wegen der eigentümlichen Gestalt dieser Liegestatt» habe sich jedoch im Deutschen wie im Niederländischen im 17. Jahrhundert die «Hengmatten» durchgesetzt.

Eben diese sorgte in der politischen Debatte vor einigen Jahren für Furore. Da war die Rede von der «sozialen Hängematte», in der sich Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger angeblich ausruhten. Sozialverbände und Kirchen wehrten sich gegen solcherart pauschale Verunglimpfungen. So wie Reinhard Marx, seinerzeit Bischof von Trier und heute Erzbischof von München und Freising sowie Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. «Die meisten Menschen wollen etwas tun, ihr Leben gestalten und arbeiten. Aber sie finden nichts, sie haben keine Chance», so Marx im Jahr 2003.

Zwischen Mexiko und Argentinien, ihrer ursprünglichen Heimat, schaukelt das Image der Hängematte zwischen dem eines praktischen Alltagshelfers, eines Symbols für ein Leben in Ursprünglichkeit, aber mitunter auch in Armut, und dem Klischee der glückselig machenden Siesta. Tatsache ist, dass andernorts die Nachfrage rapide steigt. So verdoppelte sich in den USA zwischen 2013 und 2015 der Umsatz von 26 auf 53 Millionen US-Dollar, in europäischen Kinderzimmern galten vor einigen Jahren Baby-Hängematten als der letzte Schrei.

Fair gehandelt, beschert die Liegestatt auch manchen kleinen Produzenten aus Mittel- und Lateinamerika einen zusätzlichen Gewinn. Adveniat, das Lateinamerika-Hilfswerk der katholischen Kirche, führt in seinem Internet-Shop das Modell «Orinoco» aus El Salvador im Angebot. Wer jetzt bestellt, kann dann beim nächsten Tag der Hängematte mitschaukeln.

(C) 2016 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

KNA-Watch

  1. Ethan Hawke schätzt den Buddhismus - und meditiert beim Joggen
  2. Zwischen Queen und Sex Pistols - Sänger Campino wandelt in London auf
  3. Regisseur Almodovar hält «Opus Dei» für gefährlich
  4. Der 'Franziskus-Katholik'
  5. Basketballstar Dennis Schröder will später nach Mekka pilgern
  6. Jesuitenpater Mertes fordert Aufarbeitung kirchlicher Homophobie
  7. Spiegel-Verlag startet Bezahlangebot im Internet
  8. Australischer Priester kämpft gegen Notwehr-Paragrafen
  9. 60 Prominente fordern von Grünen Unterstützung für Volker Beck
  10. 'Breite Zustimmung' für angekündigte Prüfung von Frauen-Diakonat






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  2. Malta - Fronleichnam 2025 - Auf den Spuren des Hl. Paulus - Mit Michael Hesemann und P. Leo Maasburg
  3. Schweiz: Grüne Skandal-Politikerin und Muslimin schießt auf Jesus
  4. Drei Queerseelsorger für Hildesheim
  5. „Trick: man stellt die heterodoxe Position als pastoral sensibel der orthodoxen Position gegenüber“
  6. 'Glaub doch, was Du willst' - Altkatholische Provokation gegen Katholiken in Bonn
  7. Tötung bis zur Geburt? - Diese Frage möchte Kamala Harris nicht beantworten
  8. 'Und bin so klug als wie zuvor!' - Der 'Sachverhalt' der Erzdiözese Salzburg
  9. Sylvester Stallone: Ich lebe nur weil die Abtreibungsversuche nicht funktioniert haben
  10. Irischer Lehrer verhaftet – Auseinandersetzung um Transgender-Schüler
  11. Schweiz: Bischöfe verurteilen „inakzeptables Verhalten“ von Ameti - Im religiösen Empfinden verletzt
  12. Gänswein als Vatikan-Botschafter in Litauen eingeführt
  13. 'Happy Birthday Mary' - Trump überrascht Katholiken mit der Muttergottes von Guadalupe
  14. Stift Lilienfeld distanziert sich von wahlwerbendem Pater
  15. Nizza: „Wütender Mann“ wirft in katholischer Kirche Messer auf Frau, zerstört Statuen – Festnahme

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz