Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  6. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  7. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  8. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  9. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  10. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  11. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  12. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  13. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  14. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  15. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit

Der 'Franziskus-Katholik'

25. Juli 2016 in KNA, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Hillary Clinton hat mit Tim Kaine einen "praktizierenden Katholiken" zu ihrem Vizepräsidentschaftskandidaten berufen. Tim Kaine kämpft im Wahlkampf an Hillary Clintons Seite - Von Thomas Spang (KNA)


Washington (KNA) Das neue Gesicht im US-Wahlkampf stammt aus einer streng katholischen Familie im Mittleren Westen. «Wenn wir am Sonntagabend um halb acht aus dem Urlaub zurückkamen, wussten unsere Eltern garantiert, wo es in Kansas City noch eine Abendmesse um acht Uhr gab», erzählte Tim Kaine (58), der frisch gekürte demokratische «Running Mate» Hillary Clintons, jüngst dem Fernsehsender «C-Span».

Kaines Vater besaß einen kleinen Handwerksbetrieb und verdiente sein Geld mit Schweißarbeiten. Ein Teil der Einkünfte floss in die Ausbildung Tims an einer jesuitischen Privatschule, die Spuren hinterließ.

1980 unterbrach Kaine sein Studium an der renommierten Harvard Law School für ein Jahr, um Missionaren der Jesuiten in Honduras zu helfen. Ein prägendes Jahr für den jungen Mann, der in dem zentralamerikanischen Land Spanisch lernte und seine Leidenschaft für den Kampf um soziale Gerechtigkeit vertiefte.

Bei seinem ersten Auftritt an der Seite Hillary Clintons an der Florida International University in Miami richtete er sich in fließendem Spanisch an seine Zuhörer, darunter viele Latinos, und hieß sie mit freundlichen Worten willkommen. Eine demonstrative Abgrenzung zum republikanischen Kandidaten Donald Trump, der unter Hispano-Amerikanern wegen seiner kritischen Aussagen zu mexikanischen Einwanderern eher unbeliebt ist.


William D'Antonio, Experte der Catholic University, nennt den dreifachen Familienvater Kaine einen «Franziskus-Katholiken». Clintons Wahlkampfpartner setze politisch ähnliche Schwerpunkte wie das Oberhaupt der katholischen Kirche. «Den Armen zu dienen und der Einsatz für soziale Gerechtigkeit machen die Arbeit Kaines aus.»

Diese Ziele verfolgte Kaine während seiner gesamten Karriere: Von den Anfängen im Stadtrat der ehemaligen Hauptstadt der Südstaaten-Konföderation Richmond über den Aufstieg zum Bürgermeister dort bis hin zu seiner Arbeit als Gouverneur und Stellvertreter im US-Bundesstaat Virginia sowie zuletzt im US-Senat.

Zusammen mit seiner Ehefrau Anne Holton schloss er sich in Richmond der Gemeinde St. Elizabeth an, in der die Mehrheit der Gemeindemitglieder Schwarze sind. Der Politiker gründete einen Studienkreis für Männer und engagierte sich im Gospel-Chor.

Der Jazz-Freund und Harmonika-Spieler steht offen zu seinem Glauben, den er als «meinen Nordstern» bezeichnet. Dazu gehört für ihn auch die Ablehnung von Abtreibungen und Todesstrafe. «Persönlich bin ich dagegen», betonte er in einem Interview seine Position. In puncto Schwangerschaftsabbruch will er das «Ja» zum Kind zwar erleichtern, hält die Entscheidung zugleich jedoch für eine persönliche: «Das Letzte, was Frauen benötigen, ist eine Regierung, die sich in persönliche Entscheidungen einmischt.» Konservative kritisieren diese Haltung als inkonsequent, während Organisationen wie Planned Parenthood Kaine Bestnoten geben.

Auch beim Thema Todesstrafe ist Kaines Vorgehen zwiespältig. Als Gouverneur von Virginia erlaubte er die Exekution von elf zum Tode verurteilten Gefangenen. «Das ist meine Verpflichtung unter dem Gesetz von Virginia», erklärte er den Widerspruch zu seiner persönlichen Überzeugung.

Im Senat machte er sich für eine umfassende Einwanderungsreform stark und diente im Auswärtigen Komitee. In den Augen Clintons ein weiterer Pluspunkt, der Kaine für das Amt des Vizepräsidenten qualifiziert. Darüber hinaus ist er ein entschiedener Befürworter strengerer Waffenkontrollen.

Letzteres hat mit der bisher größten Bewährungsprobe seiner Laufbahn zu tun. Als am 16. April 2007 ein Amokläufer an der Virgina-Tech-Universität eines der schwersten Massaker in der Geschichte des Landes anrichtete, brach der damalige Gouverneur eine Reise nach Japan ab und erwarb sich als besonnener Krisenmanager Respekt. Auch deshalb könnte er der umstrittenen Kandidatur Clintons etwas mehr Balance verleihen.


(C) 2016 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

KNA-Watch

  1. Ethan Hawke schätzt den Buddhismus - und meditiert beim Joggen
  2. Zwischen Queen und Sex Pistols - Sänger Campino wandelt in London auf
  3. Regisseur Almodovar hält «Opus Dei» für gefährlich
  4. Einfach mal abhängen - Am Freitag ist der «Tag der Hängematte»
  5. Basketballstar Dennis Schröder will später nach Mekka pilgern
  6. Jesuitenpater Mertes fordert Aufarbeitung kirchlicher Homophobie
  7. Spiegel-Verlag startet Bezahlangebot im Internet
  8. Australischer Priester kämpft gegen Notwehr-Paragrafen
  9. 60 Prominente fordern von Grünen Unterstützung für Volker Beck
  10. 'Breite Zustimmung' für angekündigte Prüfung von Frauen-Diakonat







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  5. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  6. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  7. Der Teufel sitzt im Detail
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  10. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  11. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  12. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  13. Taylor sei mit Euch
  14. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  15. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz