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Papst empfing Präsident Hollande: Auch Nahost-Christen Thema

18. August 2016 in Weltkirche, 2 Lesermeinungen
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Der Besuch erfolgte drei Wochen nachdem zwei islamistische Terroristen in der Normandie den brutalen Mord am katholischen Priester Jacques Hamel, verübten - Video


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat am Mittwochnachmittag Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande im Vatikan empfangen. Das Treffen war das zweite der beiden Staatsoberhäupter nach Jänner 2014; es dauerte nach italienischen Medienberichten etwa 40 Minuten. Nach der Begegnung mit dem Papst traf Hollande Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Details der als privat bezeichneten Begegnung wurden zunächst nicht bekannt.

Es gehe darum, die Beziehungen "enger zu gestalten und dies zum Ausdruck zu bringen", war im Elysee-Palast erklärt worden. Gemeinsamkeiten gebe es "in ökologischen Fragen, bei der Migration und bei Krisen wie dem Terrorismus", wo sich die Positionen träfen. Der Besuch erfolgte drei Wochen nachdem zwei islamistische Terroristen in der Normandie den brutalen Mord am Pfarrer von St.Etienne-du-Rouvray, Jacques Hamel, verübten, kath.net hat berichtet.

Begleitet wurde Hollande von Bernard Cazeneuve, dem für Inneres und ebenso für religiöse Angelegenheiten zuständigen Minister. Man wolle dem Papst "eine Botschaft der Anerkennung und Dankbarkeit" mitgeben, so Hollande kurz vor der Audienz den Medien gegenüber. "Der Papst hatte nach dem Attentat in Nizza Worte, die sehr tröstend waren. Er gab die Versicherung, dass er wie ein Bruder an der Seite der Menschen in Frankreich steht", sagte der Präsident.


"Ich komme auch, um mit dem Papst die Frage der bedrängten Christen im Nahen Osten zu erörtern", sagte Hollande weiter. "Es ist sehr wichtig, im Namen aller Franzosen, natürlich der Katholiken, aber auch aller anderen, dem Papst zu sagen, wie tief unser Empfinden über seine Worte war, die er zu den Ereignissen ausgesprochen hat", fügte er hinzu.

Vor seinem Treffen mit Franziskus suchte Hollande die französische Nationalkirche San Luigi dei Francesi nahe der Piazza Navona in Rom auf, um dort der Terroropfer zu gedenken. Im Anschluss äußerte er sich Medienvertetern gegenüber.

Der Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun, hatte zuletzt erklärt, Jacques Hamel könnte als christlicher Märtyrer durchaus seliggesprochen werden; er sammle bereits Zeugenaussagen für die Einleitung eines entsprechenden Prozesses auf Diözesanebene. Die zuständige vatikanische Heiligsprechungskongregation sagte auf Anfrage, es liege noch kein einschlägiges Material vor. Jeder Prozess werde nach einheitlichen Regeln behandelt.

Einig sind sich Hollande und Franziskus, dass Islam und Gewalt - auch trotz der jüngsten Anschläge - nicht gleichzusetzen sind. Wohl mehr als 5 Millionen Muslime sind unter den 66 Millionen Einwohnern Frankreichs die zweitgrößte Religionsgemeinschaft. Die meisten von ihnen sind Einwanderer aus den früheren Kolonien in Nord- und Westafrika. Zentren des Islam sind die Vorstädte von Paris, Marseille, Lyon, Nizza und Straßburg.

Franziskus stellte zuletzt klar, man könne wohl die Terroristen des "Islamischen Staates" als gewalttätig bezeichnen, nicht aber den Islam als ganzen. "Wenn ich von islamischer Gewalt spreche", so der Papst, "dann muss ich auch von katholischer Gewalt sprechen".

Das Verhältnis zwischen dem Vatikan und der sozialistischen Regierung Hollande war zuletzt nicht unbelastet. Viele ihrer Gesetzesinitiativen veränderten die französische Gesellschaft in einer dem Vatikan nicht genehmen Weise. So wurde die "Homo-Ehe" eingeführt, embryonale Stammzellforschung bedingt zugelassen. Dazu kamen ein Gesetzesvorstoß für aktive Sterbehilfe und eine Liberalisierung der Abtreibungsgesetze.

Auch ein erst im Mai beigelegtes langes diplomatisches Tauziehen um die Ernennung eines offen homosexuell lebenden Diplomaten zum Pariser Botschafter beim Heiligen Stuhl - wobei der Elysee-Palast schließlich einlenkte - sowie Rücktrittforderungen von Ministerpräsident Manuel Valls an den Lyoner Kardinal Philippe Barbarin trübten die Beziehungen ein.

Papst Franziskus empfängt den französischen Präsidenten Francois Hollande, zwei Wochen nach dem Attentat an französischem Priester Hamel (engl.)


Copyright 2016 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto oben (c) Paul Badde


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Lesermeinungen

 Herbert Klupp 18. August 2016 
 

Formulierungen

Es kann einem schon der Atem stocken, wie selbst die wortwörtliche Wahrheit mißbraucht werden kann. ZITAT: "Einig sind sich Hollande und Franziskus, dass Islam und Gewalt ... nicht gleichzusetzen sind" ZITATENDE. Gleichzusetzen ? Man kann weder Alkoholismus (am Steuer) mit einer Unfallgefahr "gleichsetzen", noch eine Krebserkrankung mit dem Tod. Aber der Krebs führt oft zum Tode, und Alkohol am Steuer oft zu Unfällen - und der Islam (zu) oft zu Wahnvorstellungen, man müsse Ungläubige töten um sicher ins Paradies zu kommen. Auch ich setze Islam und Terror nicht "gleich". Aber der Terror kommt aus dem Herzen des Koran und daher des Islam. Diese evidente Wahrheit so "raffiniert" qua Formulierung auszublenden ... ist das nicht auch schon eine Sünde (wider die Wahrheit) ?


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 Bernhard Joseph 18. August 2016 
 

Sozialismus und christlicher Glaube

Die Ideologie des Sozialismus setzt sich doch zum erklärten Ziel, christlichen Glauben zu "überwinden" respektive zu zerstören. Genauer betrachtet, finden sich zwischen dem Weltbild der Sozialisten wie Hollande und katholischem Glauben keinerlei Schnittmenge. Insofern kann man schon den Eindruck gewinnen, dass hier der Papst vor den Karren einer Ideologie gespannt wird, die insbesondere die Katholische Kirche als Feindbild Nummer 1 ansieht.

Die heutige Heuchelei in Politik, Gesellschaft und Kirche ist wirklich bedrückend. Es wäre an der Zeit, dass die Kirche den Sozialismus als das Lügengebäude anspricht, das er ist. Toleranz gegenüber der Zerstörung christlichen Glaubens, wie den an die Schöpfungsordnung, führt nur zur Verwässerung des Glaubens, wobei in Zeiten heutiger Not, das genaue Gegenteil dringend notwendig wäre.


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