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| Co-Parenting ist 'letztlich leib- und liebfeindlich'20. August 2016 in Kommentar, 2 Lesermeinungen Kinder sind doch kein Besitz, nichts, was man sich designed oder als egoistisches Eigentum bestellt! Gastkommentar von Martin Lohmann Berlin (kath.net) Mit einem Jochen König hatte ich das "Vergnügen", bei Dunja Hayali im ZDF-Donnerstalk in Berlin live zu diskutieren. Nun ja, ein paar Gedanken auszutauschen angesichts des von König propagierten "Co-Parenting". Also: Da WILL jemand ein Kind und sucht sich einen "Partner", den er weder liebt noch mit dem oder der er zusammenleben möchte. Ein Kind entsteht dann, ohne Sexualität und ohne Liebe. So was "Romantisches" braucht der Gesprächspartner nicht. Also letztlich leib- und liebfeindlich. Irgendwie absurd und bestenfalls merkwürdig. Ich bin da eher für das Original von Familie also ehr für Co-Living, direktes und echtes Leben miteinander. Und vor allem: Kinder sind doch kein Besitz, nichts, was man sich designed oder als egoistisches Eigentum bestellt! Ist das, was da vorgestellt wurde, nicht letztlich eine alles andere als dem Kind gerecht werdende Instrumentalisierung des Kindes? Und was ist mit dem Kindeswohl? Muss das nicht auch berücksichtigt werden? Der sich so "kinderfreundlich" gebende Jochen König meinte anschließend, als ich zu ihm und zwei bei ihm stehenden Freundinnen ging und das Gespräch suchte, dass wir uns ja in wenigen Wochen wiedersehen würden, denn er sei beim Marsch für das Leben am 17. September in Berlin "auf der anderen Seite". Also bei denen, die schreien. Als ich ihn fragte, warum man dort denn so aggressiv schreie, bekam ich zur Antwort: "Wie soll man denn sonst zu Wort kommen?" Aha, das Schweigen unserer Teilnehmer, die ein freundliches und friedfertiges Zeichen für das ungeteilte Lebensrecht geben, ist für manche eine eklatante Provokation und eine Herausforderung, auf die sie nur mit brutalem Schreien reagieren zu können glauben! Meine Bemerkung war dann: Aber wir schweigen doch, da muss man gar nicht schreien, sondern könnte mit normalem Reden zu Wort kommen - falls man denn Argumente hat. Dass dies offenbar auch eine überfordernde Herausforderung oder Anforderung darstellt, bekam ich sofort zu spüren, als mein Versuch der inhaltlichen Argumentation von jenem Jochen König, der sich zuvor in der Sendung als liebevoller Vater präsentierte, schroff mit dem Abbruch des Gespräches und der Dialogverweigerung quittiert wurde. Er wolle mit mir nicht weiter sprechen. Zuvor hatte ich auf eine Behauptung seinerseits mit einem Argument der Logik reagiert. Doch genau das ist nicht gewollt oder zugelassen. Schade, dass es offensichtlich bei manchen eine regelrechte Fakten- und Wissensphobie gibt, die dann in eine Dialog- und Logikphobie mündet. Und eine solche Dialogverweigerung ist meines Erachtens auch alles andere als souverän. Das offenbar aus Bindungsangst und Leibfeindlichkeit sowie Liebesphobie erwachsene neue "Familienmodell" von zwei Single-AGs mit Kindbesitz sehe ich nun erst recht im Zusammenhang mit dem Dialogabbruch hinter der Kamera keineswegs als zukunftsweisend oder kindgerecht oder ehrlich. Ach ja, auch ich weiß, dass viele Ehen scheitern und viele Kinder darunter leiden müssen. Aber dieses Scheitern ist doch kein Beweis dafür, dass damit die - nennen wir es mal so - klassische Familie ausgedient hat! Vielmehr sollten wir überlegen, was man tun müsste, damit weniger Sehnsüchte nach Geborgenheit, Liebe und Seelenheimat zerbrechen. Ganz abgesehen davon, dass drei von vier Kindern in Deutschland in ganz "normalen" und zum großen Teil gelingenden Familien bestehend aus Erst- und Originaleltern leben. Dass sind rund zehn Millionen Kinder! Wer an der Familie, an Treue, an Nachhaltigkeit, an Liebe (was ja wesentlich mehr ist als gefühlige Verliebtheit), an Bindungsfähigkeit, an gelebter Vergebung und an realistischen Erwartungen scheitert, ist sicher zu bedauern. Aber ist nicht dann ein Versuch, als "Alternative" ein eher technisches und liebesbefreites "Familien"-Modell zu konstruieren, auch eine Flucht oder gar eine Bankrotterklärung? Am Kindeswohl geradewegs vorbei? Ich bleibe auch nach der Vorstellung von "Co-Parenting" was ein netter Name für eine ziemlich egoistische Kiste zu sein scheint ein überzeugter Anhänger von Co-Existenz, Co-Living, Co-Responsibility, echter Kommunikation, echtem Leben mit viel konkretem Realismus. Denn Kinder brauchen Eltern, also einen Vater und eine Mutter. Konkret. Täglich. Real. Heimat im Leben. Dasein. Da ist nicht immer alles wunschgemäß, nicht immer alles einfach. Aber am Ende des Tages gibt es doch auch, weil man vor Konflikten nicht wegläuft oder kapituliert eine Menge Glück. Auch und gerade für Kinder, die als Persönlichkeiten heranwachsen und keine Haben-Produkte sein dürfen. Für die Familie und ihre Beständigkeit und den notwendigen Schutzraum der Sicherheit gilt letztlich auch das, was Werner Bergengruen in seinem "Spanischen Rosenstock" so formulierte: "Denn wohl erprobt sich die Liebe in der Treue aber sie vollendet sich erst in der Vergebung." Ich wünsche allen, auch jenen, die offenbar von Lebensbrüchen den befreienden Mut verloren haben, die Entdeckung dieser Liebe. Sie schenkt Reichtum - für Herz, Seele und Geist. Und davon profitierten auch Kinder. Ganz sicher. Einladung zum Marsch für das Leben, Berlin, 17.09.2016 ZDF donnerstalk 18.08.2016 mit Dunja Hayali. Ab Min 45: Wenn Freundespaare Kinder kriegen. Patchwork, Regenbogen, alleinerziehend U.a. mit Martin Lohmann Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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