Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Unterwerfung
  2. God bless the USA!
  3. Massive Katholiken-Welle - Trump wird neuer und alter US-Präsident
  4. Entwöhnung von der Eucharistie
  5. Initiative Neuer Anfang: „Der Synodale Weg beruht auf einer Erpressung“
  6. Ziele des deutschen Synodalen Weges und der Weltbischofssynode gehen nicht Hand in Hand!
  7. Da war doch was…
  8. Papst Franziskus besucht umstrittene kranke Politikerin Bonino in Rom
  9. Das Erzbistum München wird noch 'queerer'
  10. Wirr, wirrer, die Grünen!
  11. US-Hexen beklagen sich, dass ihre Zaubersprüche gegen Trump nicht funktionieren
  12. Die Petrusbruderschaft wächst weiter und ist überraschend jung: Durchschnittsalter 39 Jahre
  13. Journalistin Julia Ruhs: „Eine Person bezeichnete mich vor versammelter Menge als ‚rechtsextrem‘“
  14. Bistum Würzburg hat sein Twitter-Profil endgültig gelöscht
  15. Priester in Nigeria bot sich als Geisel im Tausch gegen Schüler an

Diakon als 'Auge der Kirche'

8. Mai 2017 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Wenn der Diakon 'Auge der Kirche' ist, muss in diesem Auge auch der Glaube an das erlösende und befreiende Tun Jesu Christi aufleuchten." Von Bischof Heinz Josef Algermissen


Fulda (kath.net/pbf) In einer vermutlich im 5. Jahrhundert entstandenen syrischen Kirchenordnung heißt es: „Der Diakon wird das Auge der Kirche sein“. In diesem schönen Wort spiegelt sich der hohe Anspruch wider, den die frühe Kirche an den Diakon stellte. Es ist auch heute des Nachdenkens wert, zumal am kommenden Samstag, 6. Mai, im Fuldaer Dom vier Kandidaten zu Diakonen geweiht werden.

Das Bild vom „Auge der Kirche“ muss nicht groß erläutert werden. Es spricht für sich und erklärt sich durch zahlreiche Redewendungen. Ich denke da an Redensarten wie: „Mit offenen Augen durch die Welt gehen, Augen für etwas haben, ein Auge auf etwas werfen, nicht aus den Augen verlieren“.

Eine Kirche, die gelernt hat, sich als „Sakrament“, d. h. „als Zeichen und Werkzeug“ Gottes für die Welt zu verstehen, wird wachen Auges auf eben diese Welt und die Menschen in ihr blicken. Sie wird auf die Nöte der Menschen achten und ihnen zur Hilfe kommen, wo immer und wie immer es ihr möglich ist. Das ist die diakonale Aufgabe unserer Kirche, die - im Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) programmatisch formuliert - Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute teilen will.

Auf solchem Hintergrund muss man das Amt des Diakons sehen. Der Diakon soll in seiner Person das „Auge der Kirche“ verkörpern. Er muss einen Blick haben, ein Gespür entwickeln für die materiellen, geistigen und geistlichen Nöte der Menschen und diese in der Kirche zu Gehör und zum Bewusstsein bringen. Damit versucht er, der im Kapitel 29 der Dogmatischen Konstitution über die Kirche gestellten Aufgabe der „Diakonie der Liturgie, des Wortes und der Nächstenliebe“ zu entsprechen.


Mehr noch: der Diakon hat den Auftrag, den diakonalen Dienst der Kirche dort einzuklagen, wo er hinter wenn auch noch so richtigen Worten und Lehren, hinter noch so erhabenen, aber konsequenzenlosen Liturgien in Vergessenheit zu geraten droht.

Augen sind wie ein Buch. An ihnen kann man eine Menge ablesen: Jemand hat ehrliche, leuchtende, offene, wohlwollende, gütige Augen. Aus den Augen eines Menschen lässt sich ersehen, wie ernst er es meint.

Wenn sich die Kirche als diakonale Kirche versteht, darf dies nicht nur in Grundsatzerklärungen ausgesprochen, sondern muss von ihr in konkreter Münze eingelöst werden. Wenn der Diakon „Auge der Kirche“ ist, muss in diesem Auge auch der Glaube an das erlösende und befreiende Tun Jesu Christi aufleuchten. Infolgedessen sollen die Diakone, wie es im Direktorium (1998) für den Dienst und das Leben der Diakone heißt, im Dienst der Nächstenliebe „die Gleichgestaltung mit Christus, dem Gottesknecht, anstreben, den sie repräsentieren“.

„Repräsentieren“ heißt: gegenwärtig machen, darstellen, keinesfalls aber herstellen.

Das müssen wir uns immer wieder klarmachen: Das Entscheidende können wir nicht herstellen. Wir können Jesus Christus nicht herstellen, allenfalls darstellen. Wir können bestenfalls den Vorgang, dass ER sich uns erlösend mitteilt, zur Darstellung bringen: in Diakonie, Liturgie, Katechese verleiblichen.

Vielleicht kann uns ein Bild hilfreich sein, das der hl. Bernhard von Clairvaux gebraucht hat, um die Existenz geistlicher Menschen zu deuten. Er vergleicht deren Existenz mit einer Muschel und einer Röhre.

Muschel bedeutet: Der geistliche Mensch muss ganz Ohr sein, muss gesammelt leben, denn er kann nichts weitergeben, wenn er nichts gesammelt hat.

Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, dass da heute manches im Argen liegt. Ich weiß, dass manche geistliche Berufskrise hier ihren Ausgangspunkt hat.

Röhre bedeutet: Der geistliche Mensch ist Vermittler. Alles, was er erhält, muss er weitergeben. Gilt schon von jedem und jeder Getauften, dass er oder sie nicht Christ sein kann für sich selber, sondern nur mit anderen und für andere, so erst recht von dem, der aus dem Dienst der Vermittlung einen Beruf gemacht hat.

Muschel und Röhre: Nie darf der Diakon oder Priester nur Röhre sein, ausgegossen, veräußerlicht, nur funktionierendes Vermittlerglied. Nie darf er aber auch nur Muschel sein, in sich selbst verschlossen, introvertiert. Beides zusammen in Balance ergibt erst den, den eine Gemeinde und die ganze Kirche brauchen.^

Bistum Eichstätt - Amt eines Ständigen Diakons - Anselm Blumberg ist Ständiger Diakon mit Zivilberuf (im Hauptberuf TV-Journalist bei ´Kirche in Not´)


Bistum Aachen - Berufe der Kirche: Ständiger Diakon


Foto Bischof Algermissen (c) Bistum Fulda


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

  10. Mai 2017 
 

Augustinus

Die Aufgabenteilung sollte klar sein.
Aber ich befürchte,daß er,trotz Ihrer
Ausführungen, vor dem Priester in den
Vordergrund gehoben werden soll; evtl.
zusammen mit Diakoninnen.Das Amt des Priesters könnte in weitere Fernen gerückt werden.Das halte ich für Falsch.
Im Übrigen halte ich es für eine gute
Übung für den Priester ,sich diakonisch zu betätigen; so wie ein Arzt eben auch
seine Patienten nicht nur in der Ordination sehen sollte; dem Menschen sollte auch der Priester in allen Facetten begegnen können!Darüberhinaus besteht ein Zusammenhang zwischen
Sakramentalen Aufgaben(des Priesters)
mit Diakonischen!!


0
 
 Micha1984 8. Mai 2017 

Lieber Archangelus,
ich gebe Ihnen recht, dass Diakone keine Ersatzpriester sein sollen, wobei ich nicht weiß, was Sie mit dem Wort "entscheidend" meinen. Sie können keine Wandlung durchführen und Bischof Algermissen fügt oben die weiteren Kriterien hinzu, so dass die Aufgabenteilung völlig klar sein sollte. Der Priester ist in erster Linie zur Sicherstellung der Feier der Sakramente zuständig und für die Leitung der Gemeinde. Der Diakon tut das, was schon in seinem Namen steht. Er ist Diener, geweihtes Werkzeug Gottes mit dem Blick für die "materiellen, geistigen und geistlichen Nöte" der Menschen.


1
 
 bücherwurm 8. Mai 2017 

Danke für diese Ausführungen, Herr Bischof Algermissen!


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Diakon

  1. Bischof Rudolf weiht zwei Männer zu Ständigen Diakonen
  2. Der „Dienst an den Tischen“ und der Auftrag der Kirche
  3. Papst: Diakone sind Leben spendendes Zeichen für ganze Kirche
  4. ‘Ehelosigkeit auch in Zukunft kostbare Gabe für die Kirche’
  5. Papst zu Frauendiakonat: „Es gibt Zweifel“
  6. Expertendiskussion zur Geschichte der weiblichen Diakone
  7. Vor 50 Jahren führte Paul VI. den Ständigen Diakonat ein
  8. Ägypten: Orthodoxe planen Einführung des Frauendiakonats
  9. Papst empfing Diakone aus allen Kontinenten
  10. Papst an Ständige Diakone: Rangordnungen auf den Kopf stellen







Top-15

meist-gelesen

  1. Malta - Fronleichnam 2025 - Auf den Spuren des Hl. Paulus - Mit Michael Hesemann und P. Leo Maasburg
  2. Unterwerfung
  3. God bless the USA!
  4. Entwöhnung von der Eucharistie
  5. US-Hexen beklagen sich, dass ihre Zaubersprüche gegen Trump nicht funktionieren
  6. Initiative Neuer Anfang: „Der Synodale Weg beruht auf einer Erpressung“
  7. Da war doch was…
  8. Massive Katholiken-Welle - Trump wird neuer und alter US-Präsident
  9. Interview mit einem Exorzisten bricht Rekorde
  10. Ziele des deutschen Synodalen Weges und der Weltbischofssynode gehen nicht Hand in Hand!
  11. Valencia: Kirche blieb inmitten der Zerstörung verschont
  12. Das Erzbistum München wird noch 'queerer'
  13. Die Petrusbruderschaft wächst weiter und ist überraschend jung: Durchschnittsalter 39 Jahre
  14. Dokumentation über Papst Benedikt XVI. gewinnt Emmy
  15. Papst Franziskus besucht umstrittene kranke Politikerin Bonino in Rom

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz