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Papstsprecher erklärt, warum Franziskus nicht "Rohingya" sagte

30. November 2017 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Greg Burke bei Pressekonferenz in Rangun: Vermeidung der Benennung erfolgte auf Anraten der Ortskirche - "Vatikanische Diplomatie ist nicht unfehlbar, das kann man natürlich kritisieren, die moralische Autorität des Papstes bleibt aber bestehen"


Rangun (kath.net/KAP) Die Reise von Papst Franziskus nach Myanmar dient laut Vatikan der Stärkung der jungen diplomatischen Beziehungen untereinander und der Stärkung der christlichen Minderheit. Deshalb sei bei der Planung kein Besuch in einem Flüchtlingslager vorgesehen gewesen, erklärte Vatikansprecher Greg Burke am Mittwochabend (Ortszeit) in Rangun gegenüber Journalisten. "Diplomatische Reisen sind etwas anderes als etwa die nach Lesbos", so Burke. Auch sei der Besuch in Myanmar geplant worden, bevor sich die Krise um die Rohingya im Sommer verschärfte.


Den von vielen westlichen Medien immer wieder erwarteten Begriff "Rohingya" habe der Papst auf Anraten der örtlichen Kirche nicht verwendet. Natürlich könne man - wie etwa Amnesty International - diese Entscheidung kritisieren, so Burke. "Vatikanische Diplomatie ist nicht unfehlbar", so der Sprecher des Papstes. Das könne man natürlich kritisieren. Die moralische Autorität des Papstes aber bleibe bestehen, zeigte sich Burke sicher.

Das Problem im Bundesstaat Rakhine, Heimat der Rohingya, sei schlimm, aber auch komplex. Anders als manche meinten, sei der Papst nicht allmächtig, müsse diplomatisch Kompromisse machen, sagte der Papstsprecher. Das nehme aber nichts von dem fort, was Franziskus früher schon gesagt habe und künftig sagen werde.

Nach dem Gewaltausbruch gegen die Rohingya in Rakhine Ende August hatte der Papst um internationale Hilfe unter anderem für "unsere Brüder und Schwestern, die Rohingya" gebeten. Der Heilige Stuhl und Myanmar hatten im Mai die Aufnahme offizieller diplomatischer Beziehungen vereinbart. Im August ernannte Papst Franziskus den südkoreanischen Erzbischof Paul Tschang In-Nam zum ersten Vatikanbotschafter für Myanmar.

Kathpress-Themenpaket mit allen aktuellen Meldungen und Hintergrundberichten zur Papstreise unter www.kathpress.at/papstinasien

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Lesermeinungen

 phillip 30. November 2017 
 

Aufbau einer gerechten und liebevollen Welt

ad Micha. Man muss nicht Jurist oder Theologe sein, um zu erkennen, dass gerade zB der Dekalog, die Lehre Christi, die Bergpredigt, die - auch und nur in der Tradition gründende - Lehre der Kirche bzw deren Beachtung und Einhaltung, die nicht nur als Ideal erstrebenswert, sondern mit den Gnaden und Segen Gottes auch möglich ist, zu einer Gemeinschaft führen, die gerecht, liebevoll, ja heilig sein wird; ich bezweifle, dass eine solche Gesellschaft hier auf Erden, die dem Fürst der Welt zu siebe anvertraut ist, möglich sein wird. Eine Gott-lose Gesellschaft wird eine solchen Zustand - hier irren auch alle sozialistischen Ideen - mE nicht erreichen. Das dümmste kann in diesem Zusammenhang nur sein, die Gebote oder Sakramente, die uns in diesem Jammertal begleiten und uns hier hindurch helfen können, abzuschaffen. Jedem, der solches auch nur andenkt, nicht verhindert oder betreibt, mag sich auf sonst was berufen, auf eine moralische Autorität mit Sicherheit nicht. Caritas ohne Gott? Nein!


6
 
 Micha1984 30. November 2017 

@phillip

Wenn Sie in diesem Punkt mit Papst Franziskus nicht übereinstimmen, dann ist das eine Position, die Sie und andere gerne vertreten können. Ich bin auch nicht glücklich über die Situation und die spaltenden Tendenzen, die durch AL entstanden sind.

Lassen Sie aber doch bitte unserem katholischen Oberhaupt die Autorität, die ihm zukommt, und seine Erfolge bei der Verwirklichung einer gerechteren liebevolleren Welt. Wir sind alle aufgerufen am Reich Gottes mitzubauen. Ich finde, dass dies Papst Franziskus wie die Päpste vor ihm in deutlicher Form tut.


5
 
 phillip 30. November 2017 
 

Moralische Autorität

Ich jedenfalls - und es dürften noch viel mehr sein - habe so meine Probleme damit, jemanden eine moralische Autorität zuzuerkennen, der die Aufhebung von - nach dem Willen des Stifters eingesetzte - Geboten und Sakramenten durch persönliche Befindlichkeiten jener, die sich nicht daranhalten wollen, entweder selbst betreibt oder nichts dagegen unternimmt, obwohl es geradezu seine Aufgabe wäre, die Interessen des Stifters gegen jedwede Willkür, Schisma und Häresie zu wahren.


9
 

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