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Maradiagas Weihbischof bleibt trotz Anschuldigungen im Amt

1. Mai 2018 in Weltkirche, 16 Lesermeinungen
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Juan José Pineda soll Seminaristen sexuell belästigt und missbraucht sowie für finanzielle Unregelmäßigkeiten verantwortlich sein. Auch gegen Kardinal Maradiaga selbst gibt es schwere Vorwürfe.


Tegucigalpa/Vatikan (kath.net/jg)
Trotz schwerwiegender Vorwürfe gegen seine Person gibt es bis jetzt offenbar keine Konsequenzen gegen Juan José Pineda, den Weihbischof des Erzbistums Tegucigalpa (Honduras), dessen Erzbischof Kardinal Maradiaga eine wichtiger Berater von Papst Franziskus ist. Dies berichtet der Vatikanexperte Edward Pentin vom National Catholic Register. kath.net hat über die Anschuldigungen erst vor wenigen Wochen berichtet: Missbrauchsvorwürfe gegen Kardinal Maradiagas Weihbischof

Quellen in der Hauptstadt von Honduras hätten ihm mitgeteilt, dass die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs und schwerer finanzieller Unregelmäßigkeiten und Korruption für den Weihbischof bis jetzt keine Folgen gehabt hätten. „Überall wird Schweigen bewahrt und es geht alles so weiter wie es immer war“, sagte ein Informant aus Honduras gegenüber Pentin. „Leider hat sich nichts verändert, außer das es Drohungen gegen diejenigen gab, die etwas gesagt haben“, sagte die Person wörtlich.


Eine zweite Quelle habe ihm diese Aussagen bestätigt. Pineda bleibe in seiner einflussreichen Position, leite die Erzdiözese während der häufigen Abwesenheiten von Kardinal Maradiaga, unter dessen Schutz er weiterhin stehe, berichtet Pentin.

Die Vorfälle der vergangenen Monate würden ernsthafte Anfragen an Kardinal Maradiaga nach sich ziehen, schreibt Edward Pentin: Warum werden die Vorwürfe gegen Weihbischof Pineda offensichtlich ignoriert? Sie betreffen aber auch Maradiaga selbst. Was ist mit den insgesamt umgerechnet 600.000 Dollar, die er als Kanzler der Universität Tegucigalpa 2015 erhalten hat?

Laut Angaben des Kardinals sei das Geld für Studiengebühren von Seminaristen, Gebäudeerhaltung und die Unterstützung armer Priester verwendet worden. Nach Untersuchungen des National Catholic Register, die später von der italienischen Zeitung L’Espresso bestätigt worden seien, tauche der Betrag aber nicht in der Buchhaltung auf, welche das Erzbistum Tegucigalpa Papst Franziskus beim letzten Ad limina Besuch übergeben habe.

Gegen Maradiaga steht weiterhin der Vorwurf im Raum, 1,2 Millionen Dollar verspekuliert zu haben. kath.net hat hier berichtet: Finanz-Skandal rund um den Obersten Papstberater Maradiaga

Anfragen des National Catholic Register an Kardinal Ouellet, den Präfekten der Bischofskongregation, An Erzbischof Ladaria, den Präfekten der Glaubenskongregation sowie direkt an Weihbischof Pineda und Kardinal Maradiaga blieben unbeantwortet.

Einer der Informanten Pentins hofft indessen auf zunehmende internationale Aufmerksamkeit. „Ist es möglich, dass uns keine Gerechtigkeit widerfährt“, fragt er und bittet dann: „Bitte helfen sie uns, unsere Stimme zu erheben.“



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Lesermeinungen

  12. Juni 2018 
 

Von wegen Papst Franziskus räumt gründlich auf!!

Unter "tabula rasa" verstehe ich etwas anderes! - Hier wird eindeutig mit zweierlei Maß gemessen!


0
 
 kreuz 2. Mai 2018 

@Stephanius

ich hoffe natürlich daß Kardinal Pell die Vorwürfe ausräumen kann.
und auch, daß er kein "Platzhalter" ist zur Betrafung des bisl. ranghöchsten Geistlichen der RKK wg Mißbrauch.

auch Bischof Mixa wurde dessen beschuldigt - einen Tag bevor er (deswg) zurücktrat, wenige Wochen später wurden die Vorwürfe fallengelassen. das Mittel hat den Zweck geheiligt..

we will see..


4
 
 Hadrianus Antonius 1. Mai 2018 
 

Torpediert

Anderen katholischen Informationsmedien zufolge liegt inzwischen noch mehr belastendes Material gegen Pineda und Maradiaga vor.
Es ist nur eine Frage der (geringen) Zeit, bis der Fall erledigt wird.
Die Beschützer geraten jetzt auch schon unter direktem Beschuß.
@Stephaninus, Sie scheinen mir sehr blauäugig zu sein:
Die wohlwollende Toleranz und Promotion des institutionalisierten Mißbrauch ist doch eins der Hauptkennzeichnen ddr St.-Gallenmafia und ihre Nachfolgeorganisation.
Zu dumm und zu bunt sollte man es jedoch nicht treiben:
auf der semi-offiziellen Website der niederländishspr. Bischöfe von Belgien "kerknet" (2015-2018) findet man (dd 30.04.2018) 313 Artikel betr. "misbruik", davon sehr viele (2015-2017) über ältere Wortmeldungen v. PFranziskus gegen Mißbrauch- wobei die jüngste Ereignisse (Fall Barros/ Fall Karadima/Fall Pineda) doppelt merkwürdig und sehr wenig logisch erscheinen.
Wschl. alles neue Paradigmen :-(

On AF is water short


4
 
 Zeitzeuge 1. Mai 2018 
 

Nochmals:

Wer nicht, wie jeder Jurist und irgenwie Gebildeter, nicht unterscheiden kann/will
zwischen

Tatvorwürfen und gerichtlich zweifelsfrei festgestellten und bestraften Fällen,
Auszugszitat:
"7% der australischen Priester....haben Kinder missbraucht...","von den passierten Missbräuchen...."

setzt sich dem Verdacht aus, diese Vorwurfszahlen zu Instrumentalisierungszwecken zu gebrauchen!


Jede einzelne, wirklich geschehene Tat ist unentschuldbar und schrecklich, ja schwer sündhaft, da gibt es nichts zu relativieren und zu entschuldigen!

Aber für weitergehende Anschuldigen, auch hier auf dem Forum("Relativierung") und noch weitergehende Schlussfolgerungen reichen
die berichteten

Zahlen von Vorwurfsfällen allein

nicht aus.

Natürlich gelten meine Ausführungen für
alle Tat-Vorwürfe, auch im ausserkirchl. Bereich!

Hierzu verweise ich nochmas a.d. Dissertation v. RA Dr. Florian Wille von 2012: Aussage gegen Aussagen in sexuellen Missbrauchsverfahren, 2012 erschienen!


3
 
 Alpenglühen 1. Mai 2018 

@Stephaninus - Jeder Fall von Kindsmißbrauch ist ein Fall zuviel.

Aber es darf keine „Sippenhaft“ geben. Kard. Pell selber hat Untersuchungs- u. Gerichtsverfahren gefordert. Nicht weil er als hoher Repräsentant der kath. Kirche bekannt ist, hat er deshalb als Stellvertreter für alle anderen herzuhalten. Oder deshalb, weil der tatsächl. Täter evtl. nicht - mehr – greifbar ist. Was von der Anklage zu halten ist, da empfehle ich die nachstehenden Links.
Übrigens: Auch für Sie hat Kard Pell als unschuldig zu gelten, bis er ggf. rechtskräftig als schuldig verurteilt wurde. Ihren süffisanten Ton „hat nichts mehr einzufordern“ können Sie sich also sparen.

www.lifesitenews.com/opinion/cardinal-pell-faces-a-witch-trial
www.lifesitenews.com/news/crucial-abuse-charge-against-cardinal-pell-likely-to-be-dropped
Art. 62806, 62951 v.kath.net

catholicherald.co.uk/news/2018/03/02/australian-prosecutor-drops-abuse-charge-against-cardinal-pell/

www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/online/Australien-Missbrauchsanklage-gegen-Kardinal-Pell-zurueckgezogen;art4691,186418


8
 
 Herbstlicht 1. Mai 2018 
 

@Stephaninus

Kardinal Pell muss sich vor Gericht verantworten, okay!
Bis April wird entschieden, ob es zum Prozess kommt.
Okay! Möge dadurch hoffentlich die Wahrheit ans Licht kommen! So oder so!

Aber warum wird Weihbischof Pineda klugerweise nicht für einige Zeit von seinen Pflichten entbunden?
Hat nicht Franziskus für Null-Toleranz bei Verdacht auf Missbrauch plädiert?
Und warum auch darf sich Kardinal Maradiaga seiner unangefochtenen Stellung erfreuen trotz ungeklärter Finanzfragen?
Es ist nicht gut, wenn der Eindruck entsteht, der Vatikan sei bei einigen großzügiger als bei anderen.


10
 
 Stephaninus 1. Mai 2018 
 

@Kreuz @ alle

Kardinal Pell hat, so wie der Sachverhalt steht, nichts mehr einzufordern: Die australischen Behörden selber haben - nach Untersuchung, die Pell wohl an manchen Stellen belastet - entschieden, dass es zu einem Prozess kommt (es geht nicht mehr um Untersuchungen)!
Das Problem des Kindsmissbrauchs in der katholischen Kirche kann nur in Realitätsverkennung als Einzelfallproblem abgetan werden (& es nützt nichts, wenn man bei anderen Dreck am Stecken sucht). Es zeigt sich in der australischen Untersuchung, dass die katholischen Schuleinrichtungen klar mehr vom Missbrauch heimgesucht waren als Einrichtungen andere Provenienz.
Ich habe Mühe, wenn im Forum Kindsmissbrauch herhalten muss, um Kardinal Maradiaga, den man als nicht mag, zu attakieren, man aber gleichzeitig(insbesondere auch bei konservativen Exponenten) den Missbrauchsskandal relativiert. Es ist gerade solches Gebaren, was immer mehr Menschen, auch in Südamerika, der Kirche entfremdet.


3
 
 kreuz 1. Mai 2018 

@ Stephanius

Kardinal Pell hat dieses Verfahren selbst eingefordert.
das machen die andern nicht.

also diejenigen, die wirklich "Dreck am Stecken" haben..

de.catholicnewsagency.com/story/verfahren-gegen-kardinal-pell-wird-eroffnet-3138


7
 
 Zeitzeuge 1. Mai 2018 
 

Exkurs: Missbrauch mit dem Missbrauch

Bzgl. Australien wurden für die Zeit von 1950-2010 gegen 7% kath. Geistlicher Vorwürfe erhoben, keineswegs aber entspr. Urteile gesprochen!

Lt. RTL v. 20.2.13 wurden bereits damals in Deutschland 33 Missbrauchsfälle tägl. angezeigt, die Dunkelziffer, da meist in Familien diese Taten geschehen, liegt viel höher!

Empfehle dringend, sich nicht auf die Massenmedien für Aussagen wie "Massenphänomen" zu stützen, sondern auf Verfahrensausgänge!

Erinnert sei aber auch an die Wormser Prozesse 1993/97 oder den "Montessori-Prozess" 1995, wo falsche Anklagen großes Unheil angerichtet haben!

Lit.: Florian Wille: Aussage gegen Aussage in sexuellen Missbrauchsverfahren,

Thomas Darnstädt: Der Richter und sein Opfer

Damit mich jetzt niemand absichtlich falsch versteht: Jeder Priester als Täter ist, genau wie jeder andere Täter, einer zuviel, Null-Toleranz bei
eindeutig nachgewiesenen Vergehen die
einzig richtige Bestrafung inkl. Laisierung.

Bei Zahlenangaben aber zuerst genauer recherchieren!


10
 
 wedlerg 1. Mai 2018 
 

Die Methode Franziskus

Nach diesem Pontifikat wird es jede Menge erkenntnisse geben, was Franziskus an absolutistischen Entscheidungen getroffen hat. Der Fall Pineda in Honduras, der Fall Chile, die seltsame Würdigung der Diktatoren in Bolivien und Venezuela, die unkritische Haltung zu Kuba, die hymnische Verklärung CHinas surch Sorondo - all das wirft Fragen auf.

Maradiaga ist jetzt jedenfalls das perfekte Werkzeug für Franziskus: eigentlich nicht tragbar, lebt er nur von Gottes Gnaden, äh Gnaden seines Chefs. Von dieser Sorte gibt es etliche im Vatikan und in Argentinien.


13
 
 Stephaninus 1. Mai 2018 
 

@Cosmas

Dass Kardinal Pell vor Gericht gestellt wird, ist keine Vorverurteilung, aber die Vorwürfe gegen ihn wiegen wohl schwer.
Wir müssen endlich sehen: Der Missbrauch in der Kirche war leider kein Einzelphänomen sondern eher schon ein Massenphänomen. Untersuchung hat ergeben: 7% der australischen Priester haben in einem Zeitraum von wenigen Jahrzehnten Kinder missbraucht. Das ist eine sehr grosse Zahl, erschreckend gross. Von der passierten Missbräuchen in religiösen Institutionen ereigneten sich mehr als 60% in katholischen!


4
 
 girsberg74 1. Mai 2018 
 

Wie, Sie wissen das nicht?

@Ginsterbusch ((et al))
„Woran das bloß liegt???“

Maradiaga und Konsorten werden dringend gebraucht! Es gibt keine(n) Treuere(n) im Gefolge!


11
 
 Stephaninus 1. Mai 2018 
 

Auf der konservativen Seite liesse sich gleiches zeigen

Kardinal Pell kommt nun vor Gericht, also sind die Vorwürfe wohl schwerwiegender als teilweise angenommen

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/missbrauchsvorwuerfe-papst-vertrauter-kommt-vor-gericht-15568198.html


3
 
 Cosmas 1. Mai 2018 
 

....aber Kardinal Pell wird vor Gericht gestellt! Widerlich!


11
 
  1. Mai 2018 
 

Man kann sich nur wundern

Der Skandal um Maradiaga, sein Bistum, seine Position, seinen Weihbischof ist enorm. Allein wenn man an den Finanzskandal denkt, und dies im ärmsten Land Lateinamerikas, wo 63% der Bevölkerung in Armut unter dem Existenzminimum leben. Gleichzeitig hat der Erzbischof während seiner Amtszeit das Bistum so heruntergewirtschaftet, dass es zu denen gehört, die am meisten Gläubige verloren haben. Es dürfte nicht zu viel gesagt sein, wenn man Maradiaga als Symbolfigur des südamerikanischen Filz bezeichnet.

Was wundert: keiner interessiert sich dafür, spärliche Medien, die das aufgreifen und wenigstens Fragen stellen. Gleichzeitig gebärt sich Maradiaga als der Große "Vorreiter der Revolution von Franziskus". Nun denn, wenn solche Leute Galionsfiguren dieser "Revolution" sind, dann ist es wohl besser, sich mal diese "Revolution" genauer anzuschauen und dann von ihr Abstand zu nehmen, zum Wohl der Kirche. Den südamerikanischen Sumpf auf die Weltkirche ausdehnen - nein danke!


16
 
 Ginsterbusch 1. Mai 2018 

Woran das nur liegt???


8
 

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