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Lass dich von deinen Zweifeln nicht umstimmen

11. Mai 2018 in Kommentar, 6 Lesermeinungen
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Eines der wichtigsten Dinge, die ich in den letzten Jahren gelernt habe war: Habe Zweifel und tu es trotzdem! - BeneDicta am Freitag von Isabella Gräfin Kageneck


Linz (kath.net)
Das deutsche Wort „Zweifel“ ist aus dem mittelhochdeutschen „zwîvel“ entstanden, was soviel bedeutet wie „doppelt, gespalten, zweifach und zwiefältig“. Der Duden definiert Zweifel als „Bedenken, schwankende Ungewissheit, ob jemandem, jemandes Äußerung zu glauben ist, ob ein Vorgehen, eine Handlung richtig und gut ist, ob etwas gelingen kann.“ Die Heilige Schrift, wenn man so will auch eine Art „Duden Gottes“, beschreibt Zweifel zum Beispiel in Jakobus 1,6-8 so: „Wer bittet, soll aber voll Glauben bitten und nicht zweifeln; denn wer zweifelt, ist wie eine Welle, die vom Wind im Meer hin und her getrieben wird. Ein solcher Mensch bilde sich nicht ein, dass er vom Herrn etwas erhalten wird. Er ist ein Mann mit zwei Seelen, unbeständig auf all seinen Wegen.“

Nun ist es natürlich vollkommen menschlich, Zweifel zu haben. Tatsächlich kann es auch in einigen Fällen dringend geboten sein, gute Zweifel zu haben; nämlich immer dann, wenn wir bewusst auf eine falsche Fährte geführt werden sollen oder uns im schlimmsten Fall sogar die Unwahrheit gesagt wird. Eines der obersten Gebote unseres Zeitalters des Relativismus könnte geradezu lauten, grundsätzlich erstmal alles und jeden anzuzweifeln, der für sich behauptet d i e Wahrheit in Christus gefunden zu haben und ihr bzw. Ihm zu folgen. Ist das nicht antiaufklärerisch? Bedient sich dieser Mensch denn nicht seines Verstandes? In Bezug auf Gott und seinen Weisungen für unser Leben sind Zweifel nicht nur unangebracht und unnötig, sondern können im schlimmsten Fall sogar verhindern, dass wir den Plan Gottes für unser Leben erfüllen können. Doch ebenso wie sich Gott auch unseres Verstandes bedient, um ihn erkennen zu können, versucht der Feind dies ebenso. Haben wir ihm erst einmal Einlass gewährt, fühlen wir uns tatsächlich wie eine Meereswoge, die hin- und hergetrieben wird. Alles, was uns vorher sicher und klar erschien, wird nun in Frage gestellt. Mir kommen meine Zweifel dabei schon gar nicht mehr bloß wie eine Woge vor, sondern manchmal schon eher wie ein kleiner Tsunami. Manchmal türmt sich ganz schön etwas auf in einem. Man fühlt sich völlig ausgelaugt und gelähmt. Der Feind klatscht lachend in die Hände: „Na den bzw. die habe ich erstmal ausgeschaltet und unschädlich gemacht!“

Bevor dieser „Zweifel-Tsunami“ auf Land stößt und verheerende Schäden verursachen kann, sollten wir ganz schnell zu Gott flüchten und das Gespräch mit ihm suchen. Aber nein, was macht der zweifelnde, ratsuchende Mensch allermeistens zuerst? Genau: er spricht mit Freunden oder zumindest anderen Menschen darüber. Das Problem dabei ist: alle anderen Menschen sind selbst froh, wenn sie mit ihrem Leben halbwegs klarkommen, und dann erwarte ich mir dort Hilfe? Sicher, es ist durchaus richtig, wie es auch die Bibel sagt, bei verständigen Menschen Rat zu suchen. Aber diese können niemals dein Gespräch mit Gott ersetzen. Selbst bei praktizierenden Freunden habe ich leider manchmal die Erfahrung machen müssen, dass sie falsch geraten haben. Menschen können eben irren. Doch Gott irrt sich nie. Er hat sich nicht bei dir und seinem Plan für dein Leben geirrt. Wir können uns blind auf seine Worte verlassen.

Als ich vor vier Jahren mein Zweitstudium begonnen habe, war ich voller Elan, Tatendrang und regelrecht erfüllt vom Geist Gottes. Zu viele wunderbare Dinge und geistliche Erlebnisse sind mir geschenkt worden, als dass ich auch nur einen einzigen Zweifel zugelassen hätte. Nun gut, mein Fleisch jammerte höchstens etwas herum: „Nochmal studieren?! Och nö! Muss das wirklich sein? Na guuut.“ Doch dann galt es im grauen Alltag, zwischen Arbeit als Lehrerin an der Schule und Studium, diesen Elan beizubehalten. Die Tage dieser besonderen geistlichen Erlebnisse lagen immer weiter zurück. Ich musste mich im Dunkeln mühsam vorarbeiten. Tag für Tag.

Hausarbeit für Hausarbeit, Klausur für Klausur. Ich habe oft zu Freunden gesagt: „Ich fühle mich wie eine dreifache Mutter, die die Familienplanung mit ihrem Mann eigentlich schon abgeschlossen hatte und plötzlich erfährt, dass sie mit Zwillingen schwanger ist.“ So wie diese imaginäre Mutter schon all ihre Kindersachen weggegeben hat, so waren meine ganzen Uniordner schon längst in den Tiefen des Kellers verschwunden. Meine Tage des Erststudiums lagen lange zurück. Und nun musste ich mich noch einmal den Professoren und ihren bohrenden Fragen stellen. Genau dann, wenn das Vorwärtskommen mühsam wird, flüstert uns der Feind Zweifel ins Ohr. Dein Ruf? Ach, hast du dir nur eingebildet! Warum machst du dir denn all diese Mühe? Du hättest es dir doch auch viel einfacher machen können! Dann gesellt sich zu den Zweifeln ein zweiter Partner hinzu: das Selbstmitleid. Was mich an all dem stutzig werden ließ: Das ohnehin schon mühsame Vorwärtskommen, kommt nun völlig zum Erliegen und das fast schon buchstäblich: Am liebsten würde man morgens gleich ganz im Bett bleiben. Alles ist einem zu viel und lästig. Wer vom Selbstmitleid befallen ist, kreist auch nur noch um sich selbst und wird unfähig, die Bedürfnisse anderer zu sehen (liebe Grüße an meinen Mann an dieser Stelle!).

Man wird immer weiter eingeengt, bis man von seinem eigenen Gewicht erdrückt wird. Da hilft nur die Flucht nach vorne zu Gott! Nur Er kann dich aus dieser Enge und von dieser Last des Zweifelns befreien. In Markus 11,23-24 sagt Er uns: „Amen, das sage ich euch: Wenn jemand zu diesem Berg sagt: Heb dich empor und stürz dich ins Meer!, und wenn er in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, dass geschieht, was er sagt, dann wird es geschehen.“ Mein Durchbruch war, dass ich meine Zweifel ins Meer geworfen habe, so wie es Christus uns hier sagt. Wir dürfen uns niemals von ihnen umstimmen lassen, da wir immer auf Gottes Wort an uns vertrauen können.

Als ich Gott ganz offen fragte, ob ich mich denn wirklich geirrt hätte und alles nur eine Illusion gewesen sei, sagte Er mir: „Es mag sein, dass du dich irrst. Aber Ich irre mich nicht.“ Und wenn ich mich an eines erinnere, dann daran, dass Gott damals wirklich da war und ich Ihn gespürt habe. Eines der wichtigsten Dinge, die ich in den letzten Jahren gelernt habe war: Habe Zweifel und tu es trotzdem!

P.S.: In Anbetracht meiner letzten acht Examensprüfungen in den nächsten Monaten bin ich für jedes unterstützende Gebet dankbar :-)



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