Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  6. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  7. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  8. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  9. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  10. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  11. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  12. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  15. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit

Drohbotschaft und Dualismus - Giftköder Satans?

4. August 2018 in Spirituelles, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Satan, der Lügner von Anbeginn, bedient sich heute mehr denn je an sich richtiger, aber unvollständiger, zu wenig differenzierender, oder im Kontext falscher Aussagen, um die Menschen zu verwirren - Spirituelle Gedanken von Stefan Fleischer.


Linz (kath.net)
"Einen Leib-Seele-Dualismus gibt es nicht!" schleuderte mir jüngst jemand entgegen, als ich von der Sorge um das ewige Heil der unsterblichen Seelen sprach. Ich bin weder Philosoph noch Theologe, sodass ich eigentlich in dieser Frage nicht mitreden sollte. Doch in meiner Jugendzeit war die Rede von der unsterblichen Seele noch gang und gäbe, und auch die einfachen Gläubigen wussten, was damit gemeint war, auch wenn sie es wohl kaum theologisch korrekt hätten ausdrücken können. An einen Dualismus, in welchem die zumindest theoretische Möglichkeit bestünde, dass der Leib in der Hölle, die Seele aber im Himmel landen würde oder umgekehrt, daran glaubte kein Mensch.

Die Gläubigen wussten aus Erfahrung, dass der menschliche Körper nach seinem Tod zerfällt und in den Kreislauf der Natur zurückkehrt. "Gedenke Mensch, dass du aus Staub bist und wieder zum Staub zurück kehrst" wurde den Gläubigen mindestens einmal im Jahr, am Aschermittwoch, in Erinnerung gerufen. Andererseits lehrte die Kirche klar und unmissverständlich die Auferstehung der Toten. Diese war am Jüngsten Tag angesiedelt, beim Endgericht. Wie das sein werde, da gab es verschiedene Spekulationen. Doch die allermeisten Prediger und Erzieher verwiesen bei dieser Fragestellung schlicht auf Paulus: "Was für eine törichte Frage!" (vgl. 1.Kor 15,36 ff)


Andererseits war da ein Glaube, eine Gewissheit vorhanden, dass es etwas im Menschen gibt, dass diesen leiblichen Tod überdauert. Darauf baute dann zum Beispiel auch unsere Verehrung der Heiligen, von denen wir sicher glaubten, dass sie leben. Logisch war dann, dass sich diese "Seele" bei er Auferstehung wieder mit dem dann verklärten Leib vereinigen wird. Das war unser Glaube. Von Dualismus sprach niemand, wohl aber von einem grossen Geheimnis, in welchem sich die Gottähnlichkeit des Menschen kristallisiert. Nun frage ich mich, ob nicht Satan den Begriff des Leib-Seele-Dualismus in die Welt gesetzt hat, um den Gläubigen Zweifel an der Vernünftigkeit der Lehre der Kirche einzuhauchen.

Ähnliches lässt sich auch beim Begriff der Drohbotschaft sagen. Gott war der gerechte Richter der Lebenden und der Toten. Bei ihm gab es keine faulen Ausreden. Er war aber genauso barmherzig für alle, welche ihn fürchteten, das heisst, welche ihn als ihren Herrn und Gott anerkannten, sich ehrlich bemühten seinen Willen zu tun und sich immer und immer wieder mit ihm versöhnen liessen in der Heiligen Beichte. Dazu liesse sich noch viel sagen. Auch hier, wir glaubten, dass dem so ist, auch wenn wir ehrlicherweise sagen mussten, dass wir nicht genau wussten, wie das konkret sein könnte. Um diesen einfachen, aber konkreten Glauben zu zerstören, dazu scheint mir, hat Satan den Begriff der Drohbotschaft in die Welt gesetzt. Und damit trifft er zwei Fliegen auf einen Streich. Die einen hindert er damit, sich in ihrer Schuld vertrauensvoll an Gott zu wenden, andere verleitet er dazu, den ganzen Ernst der Sünde zu verniedlichen oder gar zu leugnen.

Satan, der Lügner von Anbeginn, bedient sich heute mehr denn je an sich richtiger, aber unvollständiger, zu wenig differenzierender, oder im Kontext falscher Aussagen, um die Menschen zu verwirren und von einem Glauben abzuhalten, welcher das unergründliche Geheimnis Gottes nicht zerredet, sondern eine persönliche, kindlich-liebende Beziehung zu Gott erlaubt.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 lakota 9. August 2018 
 

Lieber Stefan Fleischer,

ich kann Ihrem Beitrag nur zustimmen. Vielleicht liegt es daran, daß ich auch schon älter bin und die Lehre von der unsterblichen Seele seit meiner Jugend verinnerlicht habe. Wie sagte Jesus in Mt.10,28:"Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet vielmehr den, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle zu stürzen vermag."
Ihre Überschrift: "Drohbotschaft und Dualismus - Giftköder Satans" trifft es genau. "Frohbotschaft statt Drohbotschaft" hieß es ja. Ich habe schon damals nicht verstanden, warum man die gutgemeinten Warnungen Gottes als Drohbotschaft bezeichnete und alle Stellen im Evangelium wegließ, die auf die Folgen hinwiesen, wenn wir Gottes Wort mißachten und Böses tun. Nachdem das viele Jahre praktiziert wurde, wundert es mich nicht, daß wir jetzt einen "lieben" Gott haben, der vor lauter Barmherzigkeit alle in den Himmel läßt, egal was sie verbrochen haben. Wo spricht man noch von der Gerechtigkeit Gottes?