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'Innerlich über das Gehörte fast ein bissl erschüttert'

15. Jänner 2019 in Österreich, 23 Lesermeinungen
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Erzbischof Lackner nach 1. Tag der Visitation zu Schwarz-Vorwürfen: "Ich will keinem Bischof eine Botschaft ausrichten. Ich könnte mit solchen Vorwürfen nicht leben."


Klagenfurt (kath.net/KAP) Erzbischof Franz Lackner hat in seiner Funktion als Apostolischer Visitator der Diözese Gurk-Klagenfurt eine positive Bilanz nach einem ersten Gespräch mit der interimistischen Diözesanleitung unter Administrator Engelbert Guggenberger gezogen. Beim Zusammentreffen am Montag in Klagenfurt sei "viel wahrzunehmen und auszuräumen" gewesen, er sei "innerlich über das Gehörte fast ein bissl erschüttert" gewesen, teilte der Salzburger Erzbischof der "Kleinen Zeitung" (Dienstagausgabe) mit. Es sei erfolgreich an einer Vertrauensbasis gearbeitet worden. Nachdem das Gurker Domkapitel und auch er selbst "mit großen Bedenken ins Gespräch gegangen" waren, sei nun "Erleichterung" da, sagte Lackner.

Bei dem "ausführlichen und sehr ehrlichen" Gespräch sei ein "Minimalkonsens, der niemanden überfordert" gefunden worden: "Wir alle wollen uns ehrlich der Wahrheit stellen." Einige Befürchtungen seien ausgeräumt und Sorgen klar beantwortet worden, berichtete der Erzbischof. Lackner zitierte Bischof Benno Elbs, Mitglied des Visitationsteams, der beim Gespräch gesagt habe: "Wir fahren nicht durch Lawinengebiete nach Kärnten, um dann Schönfärberei zu machen." Das gelte für alle im Team.


Auf die Frage, ob Bischof Alois Schwarz angesichts der schwerwiegende Vorwürfe gegen ihn sein Amt in St. Pölten für die Zeit der Visitation nicht ruhend stellen sollte, antwortete Erzbischof Lackner: "Das geht kirchenrechtlich nicht so einfach. Ich will keinem Bischof eine Botschaft ausrichten. Ich könnte mit solchen Vorwürfen nicht leben." Einen Appell richtete Lackner aber an jene, die ihren Kirchenaustritt vom Ausgang der Visitation abhängig machen: "Man soll nicht austreten." Er habe Verständnis für Ärger und Enttäuschung, sagte gleichzeitig sein Bemühen um volle Wahrheit zu.

Im Zentrum des Austauschs mit der Kärntner Diözesanleitung, an dem das gesamte Visitationsteam teilnahm, standen der Visitationsauftrag und die weitere Vorgangsweise. Der Erzbischof werde sich - wie er ankündigte - in Rom dafür einsetzen, dass der Rohbericht über die Visitationsergebnisse der Kärntner Kirchenleitung zur Stellungnahme zugestellt wird. "Ob der Schlussbericht öffentlich wird, das ist mit Rom abzuklären."

Visitationsauftrag reicht bis 2008 zurück

Bereits am Montagabend hatte Heidi Zikulnig als Presseverantwortliche des Visitators gegenüber "Kathpress" den an Erzbischof Lackner ergangenen Visitationsauftrag erläutert. In den Blick soll die Situation in der Diözese Gurk als Ganzes genommen werden, wobei die Zeit von 2008 bis einschließlich der gegenwärtigen Sedisvakanz geprüft wird. Lackner habe festgehalten, dass sämtliche Unterlagen und Prüfberichte, die vom Diözesanadministrator und vom Domkapitel erarbeitet wurden, auch vom Visitationsteam berücksichtigt werden.

Was die Zeit seit Juli 2018 betrifft, so gehe es dabei um die Frage, ob innerhalb der Sedisvakanz das kirchenrechtliche Neuerungsverbot gemäß Kanon 428 des Kirchengesetzbuches (CIC) eingehalten wurde. "Während der Sedisvakanz darf nichts verändert werden", hält dazu das Kirchenrecht fest. Damit ist es einem Diözesanadministrator "untersagt, irgend etwas zu tun, was eine Beeinträchtigung der Diözese oder der bischöflichen Rechte mit sich bringen könnte", heißt es dazu im CIC.

Zur weiteren Vorgangsweise wurde erklärt, dass das Visitationsteam nun bis 25. und 26. Jänner viele Unterlagen studieren werde. Der Doppeltermin in zehn Tagen sei reserviert für Gespräche mit maßgeblichen Personen und kirchlichen Amtsträgern in Kärnten, Mitte Februar soll es auch einen "Sprechtag mit dem Apostolischen Visitator" geben.

"Faires Gespräch auf Augenhöhe"

Als ein "konstruktives und faires Gespräch auf Augenhöhe" bezeichnete Diözesanadministrator Guggenberger die erste Begegnung des Domkapitels mit dem Visitationsteam am Montagabend gegenüber der Austria Presseagentur (APA). Die Rechte und Pflichten des Diözesanadministrators würden auch während der Visitation uneingeschränkt aufrecht bleiben wie bisher, so Guggenberger zur APA. Weitere öffentliche Stellungnahmen werde es erst nach dem Abschluss der Apostolischen Visitation geben.

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto Erzbischof Lackner (c) Erzdiözese Salzburg/Sulzer


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Lesermeinungen

 Gandalf 19. Jänner 2019 

Märchenerzähler VK

"...Nach beinahe 20 Jahren entdecken die Verantwortlichen dass etwas in ihrer der Diözese nicht stimmt und treten mutig geschlossen gegen einen Verkünder des Wortes Gottes auf.."

So ein großes Märchen hat hier seit tagen schon keiner mehr erzählt.

Zu den Fakten: Seit über 10 Jahren haben etliche Leute aus Kärnten, dies beim Nuntius und beim Kardinal gemeldet. NIchts ist passiert...

Und ein "Verkünder des wortes Gottes".. naja.... Gut, verglichen mit manchen dt. Bischöfen ist Schwarz beim Verkünden relativ harmlos, aber ein "großer Verkünder des Wortes Gottes" war er definitiv auch nicht.

Was einige noch immer nicht verstehen: HIer gehts überhaupt nicht um konservativ-progressiv. Schwarz ist manchen Dingen durchaus konservativ, in anderen nicht. Das ist hier völlig nebensächlich. In Kärnten wird Schwarz von beiden Seiten, dvon konservativer und progressiver Seite kritisiert. Ein Dechant meinte im Gespräch: Er sollte froh sein, dass noch nicht alles in die Medien gekommen ist....


5
 
 labrador61 19. Jänner 2019 
 

Lieb vk - echt jetzt, ernsthaft

Sind Sie eine/r der verbliebenen „Sieben“, von denen Gandalf sprach?

Wenn ich Andere richtig verstanden habe, dann haben Viele schon lange informiert, es ist bloß nichts geschehen. Aber das kritisieren Sie ja nicht.

Sie wälzen, wie mir scheint, die Schuld des Nicht-Handelns auf die Personen ab, die Sie nach Lage der Dinge fälschlich des Verrats bezichtigen und denen Sie wieder fälschlich unterstellen, erst jetzt zu sprechen.


3
 
 vk 19. Jänner 2019 

Die Aufdecker

Nach beinahe 20 Jahren entdecken die Verantwortlichen dass etwas in ihrer der Diözese nicht stimmt und treten mutig geschlossen gegen einen Verkünder des Wortes Gottes auf. Wird sich nun der Zimmermann des Bischofs annehmen. Gewiss denn damals war es nur der Schatzmeister der ihn ausgeliefert hat. Heute ist es ein Domkapitel und einige Mitläufer.


0
 
 mphc 17. Jänner 2019 

Ich vertraue darauf, dass Erzbischof Lackner

alles tun wird, um die Wahrheit ans Licht zu bringen und um die Wunden zu heilen.


3
 
 winthir 17. Jänner 2019 

ja, im Team von EB Lackner sind echt fähige Leute dabei.

nur: weder EB Lackner noch das Team hat die Genehmigung, irgendetwas zu veröffentlichen.

ich habe eine Meinung, die ich ablese aus dem, was da immer noch passiert:

Die US-amerikanischen Bischöfe haben einen Maulkorb bekommen.

Der Diözeanadministrator Guggenberger hat auch einen Maulkorb bekommen (den er erst abgelegt hatte, nachdem Bischof Alois Schwarz die seiner Meinung nach für ihn sprechenden Passagen der Rohfassung öffentlich gemacht hatte).

warum sollte es diesmal anders laufen?


2
 
 Jesusfan 16. Jänner 2019 

@ winthir

Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits gegen Bischof Schwarz und Enzinger. In Graz wegen möglicher Befangenheit von Klagenfurt. Das Tesm von EB Lackner ist aber sicher kompetent und ich denke mal, da wird es schwer werden zu verharmlosen und zu verschleiern. Da sind echt fähige Leute dabei.


7
 
 winthir 16. Jänner 2019 

wenn das eine "weltliche" Untersuchung wäre,

wäre die Reaktion von Erzbischof Lackner gewesen: "ich muß mich leider in der Funktion des Visitators ablehnen wegen Besorgnis der Befangenheit. Ich bin mit Bischof Schwarz befreundet."


4
 
 winthir 16. Jänner 2019 

ich empfehle anzuschauen die Diskussion im ORF,

die (danke, kath.net) hier (links oben) unter "Anderswo" verlinkt ist.

hier noch mal der link:
https://tvthek.orf.at/profile/Politik-live-Das-System-Schwarz/13889811

(leider konnte kein kirchlicher Amtsträger an dieser Diskussion teilnehmen - nein! nicht deswegen, weil keiner eingeladen war.)


6
 
 Eliah 16. Jänner 2019 
 

Der Kernsatz..

...dieser Äußerung ist für mich folgender: "Ich will keinem Bischof eine Botschaft ausrichten. Ich könnte mit solchen Vorwürfen nicht leben." Das klingt doch sehr nach "Lieber Alois, aus alter Freundschaft will ich Dich nicht öffentlich zum Rücktritt auffordern, aber überleg doch mal, ob Du nicht lieber von selbst die Reißleine ziegen willst".
@ Einsiedlerin: Ja, Sprache ist verräterisch. Bischof Lackner klingt hier doch sehr nach "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass". Klare Sprache spricht in Salzburg wohl nur Weihbischof emeritus Andreas Laun.


14
 
 Montfort 15. Jänner 2019 

@Van Meer - Von Schifffahrt scheinen Sie trotz Ihres Namens wenig zu verstehen! ;-)

Es geht nicht um die Absetzung ANDERER durch einen Bischof, sondern darum, dass so manche "Würdenträger" in den letzten Tagen SICH vom "untergehenden" "Schwarz-Schiff" absetzen, um nicht mit in den Strudel des Untergangs hineingezogen zu werden.

Aber so mancher hier im Forum, der unsinnigerweise versucht, durch Verdrehung und Verleugnung den Untergang des "Schwarz-Schiffes" aufzuhalten, wird eben mit ihm untergehen, und das "Meer" wird selbst "Eisenherzen" mit in seinem "schwarzen" Schlund begraben. ;-)


11
 
 Einsiedlerin 15. Jänner 2019 
 

"fast ein bissl erschüttert"

fast - aber nicht wirklich?
ein bissl - nicht total?
erschüttert - nicht entsetzt?
ja, @freya Lawinengebiet!!


7
 
 Gandalf 15. Jänner 2019 

@cosmas

Ob es wirklich Rom war oder hier nicht Jemand über die römische Bande spielen wollte? ***hüstelhüstel***

Nur das Spiel ist jetzt endgültig aus, man beachte die Absetzungversuche von manchen Würdenträgern in den letzen Tagen vor dem "sinkenden Schwarz-Schiff" ;-)


10
 
 Konrad Georg 15. Jänner 2019 
 

Nicht einmal Papst Franziskus

könnte mich zum Austritt bringen.
Kirchensteuer zahle ich nicht mehr und zur Not gibt es Messen auch im Internet.


5
 
 Cosmas 15. Jänner 2019 
 

Durch den "Ungehorsam" des Administrators ist alles erst wirklich in Gang gekommen!

Das muß man klar sagen. Das Verbot von "Rom" - wer immer da initiierend dahinter war - , das Prüfungsergebnis zu veröffentlichen, war der allerletzte Vertuschungsversuch. Danach hat man die Flucht nach vorne angetreten. Sieh da, sieh da....das könnte für ähnlich gelagerte Situationen mutatis mutandis vorbildhaft sein.


13
 
  15. Jänner 2019 
 

Lawinengebiete - wo man hinschaut!

"Wir fahren nicht durch Lawinengebiete nach Kärnten, um dann Schönfärberei zu machen."
Die Naturphänomene geben Aufschluss über den inneren Zustand der Kirche und Welt.
Auf sämtlichen Gebieten - Lawinengefahr!


14
 
 Eichendorff 15. Jänner 2019 
 

Kann dieser Bischof

noch ruhig schlafen?


10
 
 Schroedel 15. Jänner 2019 
 

"Fast ein bissl erschüttert"....

Sagt alles!


18
 
 winthir 15. Jänner 2019 

"Man soll nicht austreten",

hat Erzbischof Lackner gemäß obigem Artikel gesagt.

ja. Der Kirchenbeitrag ist der Kirche wichtig (ob der Kirchenbeitrag für die Kirche wichtig ist, da bin ich mir nicht ganz so sehr sicher).


8
 
 Gandalf 15. Jänner 2019 

Die Experten sind durchaus wichtig...

... denn hier sind durchaus Persönlichkeiten dabei, die sich das sehr genau ansehen werden und die man nicht so leicht für Reinwaschpropaganda "kaufen" kann.


14
 
 Jesusfan 15. Jänner 2019 

Zuversichtlich und hoffnungsvoll

Bin nach der gestrigen Pressekonferenz zuversichtlich und hoffnungsvoll. Es war ein sehr weiser Schachzug von EB Lackner sich solch ein Experten-Team zu Hilfe kommen zu lassen. Die Wahrheit wird siegen!


12
 
 Gandalf 15. Jänner 2019 

Bin mal gespannt, was die Leugner-Fraktion über EB Lackner sagen wird ;-)


13
 
 gebsy 15. Jänner 2019 

Allgemein betrachtet,

geht es der Kirche geistlich schlecht, wenn es ihr materiell gut geht, bzw. sie nicht verfolgt wird ...


12
 
 Gandalf 15. Jänner 2019 

Die Chancen steigen, ...

...dass hier wirklich sich die Wahrheit durchgesetzt wird und aufgeräumt wird... Schwarz wird aber als Bischof vermutlich nur dann zurücktreten, wenn die Staatsanwaltschaft ihn anklagen wird und er verurteilt wird, vermute ich mal..


19
 

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