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Die katholische Kirche in Gefahr

23. September 2019 in Kommentar, 16 Lesermeinungen
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„Wenn die deutschen Bischöfe nun in der Mehrzahl – zum Glück gibt es noch immer Ausnahmen – die Mahnungen aus Rom in den Wind schlagen, dann liegt tatsächlich der Geruch des Schismas, der Kirchenspaltung in der Luft.“ Gastkommentar von Felix Honekamp


Berlin (kath.net/Papsttreuer Blog) Lieber möchte ich mich um Evangelisierung und meine persönliche Beziehung zu Christus kümmern. Aber die Kirche ist in Gefahr, dem kann man sich nicht entziehen.

Wer als Katholik wach durch die Welt geht, dem kann nicht entgehen, dass es ordentlich knarzt im Kirchengebälk. Maria 2.0 versucht, sich mit Macht – und teilweiser Unterstützung von Klerikern – eine Position zu verschaffen, die ihr genau so wenig zusteht wie dem Zentralrat der deutschen Katholiken: Laienvertreter, die für sich den Anspruch erheben, DIE Laien in der katholischen Kirche zu vertreten, was sie nicht tun. Dann führen die deutschen Bischöfe eine Synode durch, deren Methodik erst vom Papst in freundlichen Worten, jetzt auch vom Vatikan mit Mahnungen in Frage gestellt wird. Reinhard Marx, seines Zeichens Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, lässt sich aber dadurch nicht beirren und bleibt auf Konfrontationskurs mit Rom und mit denjenigen Katholiken, die die Lehre der katholischen Kirche nicht auf dem Altar des Zeitgeists geopfert sehen möchten. Vorschläge einzelner Bischöfe, die dankenswerterweise auch DAS Kernthema der Kirche, die Evangelisierung, auf die Agenda der Synode setzen wollen, bleiben unbeachtet.

Kirchenpolitik

Nun hatte ich mir in der Vergangenheit vorgenommen, zu kirchenpolitischen Themen keine Beiträge mehr zu schreiben. Das möchte ich, über das oben gesagte hinaus, auch eigentlich (!) nicht tun. Ich komme allerdings nicht umhin zu bemerken, in welche riskante Situation uns die Entwicklung bringt. Man könnte ja sagen: Na gut, dann sind da eben ein paar Leute unterwegs, die sich von Rom abwenden, und auch wenn es ein Kardinal ist, muss mich das in meiner persönlichen Einstellung zur Kirchenlehre und besonders in meiner Beziehung zu Christus nicht mehr stören als der sprichwörtliche in China umfallende Sack Reis. So leicht kann man es sich aber in einer Situation wie der aktuellen nicht machen.


Als Mitglied der katholischen Kirche bin ich auch als Laie ihr Vertreter. Das ist meine Kirche, und wenn mich jemand auf der Straße anspricht, dann trete ich für diese Kirche ein. Das kann ich aber nicht, wenn die katholische Kirche in Deutschland den Katechismus in die Tonne tritt und bisherige Lehren zur Disposition stellt, aus keinem besseren Grund als dem, dass es ein bisschen unangenehm wird, sie nach außen mit Standfestigkeit zu vertreten, für sie zu argumentieren, und dafür möglicherweise auch gesellschaftliche Nachteile, wie politischen bzw. medialen Bedeutungsverlust oder die Einsortierung in eine wie auch immer geartete rechte Ecke in Kauf zu nehmen.

Kirchenaustritt?

Wenn die deutschen Bischöfe nun in der Mehrzahl – zum Glück gibt es noch immer Ausnahmen – die Mahnungen aus Rom in den Wind schlagen, dann liegt tatsächlich der Geruch des Schismas, der Kirchenspaltung in der Luft. Und leider kommt man hierzulande nicht daran vorbei, dass man mit der „Kirchenmitgliedschaft“ nicht nur seine Nachfolge Christi und der Apostel dokumentiert, sondern auch die Aktivitäten der Kirche finanziert. Wenn also nun die „offizielle“ katholische Kirche in Deutschland (ich mag den Begriff der Amtskirche nicht, aber hier scheint er passend) Positionen vertritt, die ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren kann (weil sie schlicht allen widersprechen, was Bibel, Wirken des Heiligen Geistes und Lehre in den letzten beiden Jahrtausenden vermittelt haben), dann sehe ich mich in der Verantwortung, dieses Treiben nicht auch noch mit Kirchensteuergeldern zu unterstützen.

In Deutschland bedeutet das gleichzeitig einen – jedenfalls offiziellen – Ausschluss von den Sakramenten, egal wie gläubig, fromm, christuszentriert und der Lehre der Kirche folgend man sonst ist. Aus Gewissensgründen keine Kirchensteuer zahlen zu können bedeutet austreten zu müssen und möglicherweise das Vorenthalten der Sakramente Gott aufopfern zu müssen. Vermutlich wird das aber, wenn es hart auf hart kommt, anders laufen und es wird irgendwann Priester und Bischöfe geben, die den gläubigen Katholiken die Sakramente nicht aufgrund eines Austritts aus einer weltlichen Körperschaft vorenthalten werden. Das allerdings zementiert die Spaltung dann nur noch umso mehr.

Kirchenspaltung

Die Einheit der Kirche ist in Gefahr, und man muss annehmen, dass sie ganz bewusst auf’s Spiel gesetzt wird zur Umsetzung eigener Interessen der Hauptakteure. Dass das nicht im Sinne Jesu sein kann, wird jedem klar sein, der Jesu Worte zur Einheit kennt und auch in der Vergangenheit schon für die Einheit der Christen gebetet hat. Und als wenn eine Spaltung der katholischen Kirche in zwei Teile nicht schlimm genug wäre: Machen wir uns nichts vor, diese Art der Spaltung wird nicht mehr so laufen wie zu Luthers Zeiten. Die Zersplitterung der protestantischen Kirchen mag eine Mahnung sein: Es werden sich dann absehbar auch Splittergruppen bilden, die ganz eigenen Vorstellungen von Kirche folgen werden.

Da wird es die Anhänger von Marx und Co geben, diejenigen von Papst Franziskus (die nun nicht mehr die gleichen sein werden), diejenigen die für sich entscheiden, einfach weiter Papst Benedikt XVI. zu folgen, andere werden wieder andere Schwerpunkte setzen, und Scharlatane, die eine Kirche nach ihrem ganz eigenen Geschmack zusammenbauen, werden nicht auf sich warten lassen. Für den gläubigen Katholiken wird es dann umso schwerer werden, wirklich die Wahrheit von der Verwirrung zu unterscheiden. DAS ist neben der äußeren Trennung und dem damit gesetzten Zeichen der Spaltung der Christenheit das Dramatische an der jetzigen Situation.

Alternativlosigkeit gibt es nicht

Und das bringt mich einerseits dazu, noch nicht das Handtuch zu werfen und die deutsche Kirche zu verlassen – von diesem roten Knopf habe ich in den vergangenen Wochen schon mehrfach die Schutzvorrichtung abgenommen, es dann aber doch dabei belassen. Andererseits ist diese Weigerung des Rückzugs auch das Pfund derjenigen, die eine Spaltung in Kauf nehmen würden: Solange die Mitgliedschaft in der katholischen Kirche in Deutschland (als Institution) für Gläubige quasi als alternativlos angesehen werden muss, werden die sich nicht beirren lassen und die Herde weiter nach ihren eigenen Vorstellungen führen.

Irgendwann wird das, was jetzt passiert, dramatische Konsequenzen haben. Diejenigen, die die Entwicklung vorantreiben, werden sich irgendwann vor Gott verantworten müssen, aber auch wir als Laien werden nicht umhinkönnen, irgendwann Zeugnis ablegen zu müssen. Es macht mich unfassbar traurig, meinen eigenen Beitrag zu lesen und zu keinem anderen Schluss zu kommen. Zum Glück ist mein Vertrauen in unseren Herrn groß genug, dass er einen Weg wissen wird, wie wir aus diesem Schlamassel wieder herauskommen. Ich mag nicht annehmen, dass der oben skizzierte Weg unausweichlich ist – für Gott gibt es das Wort nicht, auch wenn mir und uns nichts mehr einfallen mag.
Knotenlöserin

Gebet wird hier aber nicht schaden – zu Jesus für seine Kirche und um Fürbitte bei Maria, der Knotenlöserin:

Maria vom Knoten,
wer hätt‘ es gedacht,
zum ersten Mal heut‘
wardst du mir gebracht.

Maria vom Knoten,
wer hörte nicht drauf –
der Knoten sind viel,
sie gehen nicht auf!

Maria vom Knoten,
wie tröstlich das klingt:
es gibt eine Hand,
die Knoten entschlingt.

Maria vom Knoten,
den Knäuel hier, schau‘!
ich bring ihn nicht auf –
hilf, heilige Frau!

Maria vom Knoten,
der Knäuel bin ich –
ins letzte verwirrt,
o erbarme dich!


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