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Vatikan veröffentlicht neues Direktorium für die Katechese

26. Juni 2020 in Aktuelles, 9 Lesermeinungen
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Papst Franziskus: „Wir haben von Neuem entdeckt, dass auch in der Katechese die Erstverkündigung bzw. das ‚Kerygma‘ eine wesentliche Rolle spielt. Es muss die Mitte der Evangelisierungstätigkeit und jedes Bemühens um kirchliche Erneuerung bilden.“


Vatikan (kath.net/DBK) Der Päpstliche Rat zur Förderung der Neuevangelisierung, der unter anderem für Fragen der Katechese zuständig ist, hat am 25. Juni 2020 ein neues Direktorium für die Katechese vorgestellt. Das Dokument tritt damit in die Reihe der beiden vorausgegangenen Direktorien von 1971 und 1997 und formuliert Grundzüge der Katechese für die Universalkirche. Das Direktorium regt für die Ortskirche an, eigene Direktorien für die Katechese zu entwickeln. Im Dienst der Katechese begleitet die Kirche den Menschen auf dem Weg einer intensiver werdenden Beziehung zu Jesus Christus und zu einem lebendigen, ausdrücklichen, sich auch im Handeln ausdrückenden Bekenntnis zum Glauben.

 

Das neue Dokument spiegelt seinen zeitgeschichtlichen Kontext und lehramtliche Impulse wider. So beeinflussen die römische Bischofssynode über Die Neuevangelisierung zur Weitergabe des christlichen Glaubens (2012) und das Apostolische Schreiben Evangelii gaudium von Papst Franziskus (2013) das neue Direktorium. Gesellschaftliche Entwicklungen und kulturelle Kontexte verlangen eine permanente Erneuerung der Katechese: neue Wege, kreative Methoden und andere Ausdrucksformen in der Verkündigung (EG 11). Zudem fordern gegenwärtig Megatrends wie die Digitalisierung und Globalisierung die Katechese heraus.


 

Wie von Papst Franziskus vorgegeben, stellt das Direktorium die Katechese unter den Primat der Evangelisierung. Programmatisch zitiert das Geleitwort des Direktoriums Papst Franziskus: „Wir haben von Neuem entdeckt, dass auch in der Katechese die Erstverkündigung bzw. das ‚Kerygma‘ eine wesentliche Rolle spielt. Es muss die Mitte der Evangelisierungstätigkeit und jedes Bemühens um kirchliche Erneuerung bilden.“ (EG 164)

 

Unter diesem Vorzeichen führt das Direktorium in drei Abschnitten aus, was eine Katechese unter dem Primat der Evangelisierung bedeutet. Der erste Teil bestimmt das Wesen der Katechese, nimmt ihre unterschiedlichen Subjekte – von den Bischöfen über die Priester bis zu den Katechetinnen und Katecheten – in den Blick und betont die Verantwortung der Kirche für eine entsprechende Qualifizierung all derer, die in der Katechese tätig sind.

 

Im zweiten Teil wird der Prozess der Katechese mit ihren methodischen und zielgruppenspezifischen Aspekten behandelt. Hier kommen neben Familien, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auch Menschen mit Behinderungen oder mit Migrationshintergrund eigens in den Blick.

 

Der dritte Teil beschreibt Katechese im Horizont gesellschaftlicher und kultureller Entwicklungen. Säkularisierung und religiöser Pluralismus, Digitalisierung, Ökonomisierung und kulturelle Vielfalt kennzeichnen unsere Gesellschaften, in denen das Evangelium konkret zu werden, das heißt, sich zu inkulturieren hat. Deshalb verlangen weltkirchliche Ausführungen über die Katechese ihre Konkretisierung vor dem Hintergrund der kulturellen Erfahrungen und Traditionen der Kirche an ihrem jeweiligen Ort. Vor diesem Hintergrund steht die Kirche in den einzelnen Ländern, Diözesen und vor Ort vor der Aufgabe, ihre Übersetzungsarbeit für die Katechese in ihrem jeweiligen Kontext zu leisten.

 

Hinweis:

Die deutschsprachige Fassung des neuen Dokumentes Direktorium für die Katechese ist in einer Arbeitsübersetzung des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz unter www.dbk.de verfügbar.


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Lesermeinungen

 Andrzej123 29. Juni 2020 
 

@pillip:... sehr, sehr schwierige Lage

"Reicht es aus, sich auf die bestehenden katechetischen Grundlagen des Katholischen Katechismus zu beziehen und die Inkulturatoren - und Streber nach einer anderen Kirche als Jesus gestiftet hat - links liegen zu lassen und auf bessere Zeiten zuzuwarten?"

Nein, es reicht nicht aus.
Das "Konservative" "ich habe gesprochen und meine Seele ist gerettet" ist bestenfalls Selbstbetrug getrieben vom Bestreben, in "beiden Welten" operieren zu können.
Allerdings ist ein Ausweg auch nicht ganz einfach.
Einer der wenigen, die wirklich Klartext reden, scheint Bf. Vigano zu sein.
Leider wurden sehr viele der aktuellen Verantwortlichen bereits von JP II und B XVI eingesetzt und PF sorgt jetzt für "Unumkehrbarkeit".
Hinzu kamen "konservative Fehlgriffe" wie Tebartz van Elst (garnicht zu sprechen von Maciel, Mc Carrick uvam) , Schwäche bis Fehlverhalten bei der Missbrauchsthemtik (auch jetzt massiv bei SSPX) und der "Dialog" mit dem Neomarxismus (B XVI und Habermas).
Ich fühle mich auch ratlos.


0
 
 lesa 28. Juni 2020 

Reales Menschsein wahr-nehmen als Voraussetzung

@Ad Verbum Tuum: "Über Menschsein aus der Perspektive" des Glaubens nachzudenken ist vielleicht schon etwas zu anspruchsvoll. Offensichtlich müssen erst einmal Wahrnehmungsstörungen hinsichtlich der Gegebenheiten der Natur beseitigt werden.


0
 
 phillip 28. Juni 2020 
 

Wie lange noch ist/sind zu ertragen jener/jene der/die ..

...das Evangelium in die Säkularisierung, den religiösen Pluralismus, die Digitalisierung, die Ökonomisierung und kulturelle Vielfalt, die die aktuellen (Mainstream)Gesellschaften kennzeichnen, inkulturieren will/wollen, so frage ich mich und Euch in diesem Forum? Reichen Befreiungsgebete aus oder sind nicht schon Taten erforderlich oder soll den relativistischen göttlichen offenbarungs-, evangeliums- und katholischen glaubenswidrigen Umtrieben nach wie vor zugesehen werden? Reicht es aus, sich auf die bestehenden katechetischen Grundlagen des Katholischen Katechismus zu beziehen und die Inkulturatoren - und Streber nach einer anderen Kirche als Jesus gestiftet hat - links liegen zu lassen und auf bessere Zeiten zuzuwarten?


1
 
 Andrzej123 26. Juni 2020 
 

Ein Ausschnitt aus 143 Seiten: Der Diözesanplan für Katechese

Es ist erforderlich, dass die Diözese eine organische Pastoral entwickelt, damit die verschiedenen Charismen, Ämter, Dienste, Strukturen und Organisationen in demselben Evangelisierungsplan zu Wort kommen können. Im weiteren Kontext des diözesanen Pastoralplans gilt: „Der Diözesanplan für Katechese ist das globale katechetische Angebot einer Teilkirche, das auf gegliederte und kohärente Weise die verschiedenen katechetischen Programme integriert.“
Die verschiedenen katechetischen Wege sollten nicht getrennt, sondern als wechselseitig komplementär organisiert werden. Berücksichtigt werden muss hier folgendes: „Wie schon früher ausgeführt, ist das organisatorische Prinzip, das den verschiedenen von einer Teilkirche angebotenen katechetischen Prozessen Zusammenhalt gibt, die Beachtung der Erwachsenenkatechese. Sie ist die tragende Achse, um die sich die Katechese“ der anderen Altersgruppen dreht.


0
 
 SalvatoreMio 26. Juni 2020 
 

Mobbing gegen rechtgläubige Religionslehrer

@rebix: Ihre Erzählung verschlägt einem die Sprache. Aber es ist wahr, durch die Entwicklung der letzten Jahrzehnte haben wir uns GLATTEIS geschaffen, schlittern darauf herum, viele kommen zu Fall und diejenigen, die den anderen Halt geben wollen, werden gebranntmarkt oder kaltgestellt. - Mir fällt ein: In einer Domkirche stand beim Tabernakel ein Hinweisschild: "Aufbewahrungsort für die Brotreste ..." Das störte offenbar niemanden von der Priesterschaft, auch nicht den Bischof, sonst wäre diese Beschreibung wohl anders ausgefallen. Entsetzt schrieb ich einen Brief, erhielt auch Antwort, wurde aber zunächst auf mangelnde Nächstenliebe hingewiesen, weil mein Brief nicht freundlich genug verfasst war. So durfte ich erst einmal in mich gehen und mein eigenes Fehlverhalten bedenken.


2
 
 winthir 26. Juni 2020 

bitte nicht erst bei Adam und Eva beginnen - das war erst später,


1
 
 rebix 26. Juni 2020 
 

Mobbing gegen gläubige Religionslehrer

In einem deutschsprachigen Bistum wurde eine Religionslehrerin auf eine Pflichtfortbildung coram publico beschimpft: Sie sei keine Theologin, wenn sie Erstklässlern Jesus als den Guten Hirten darstelle. Jesus sei nur ein Mensch gewesen, der Gott mit einem Hirten vergleiche. (Zu diesem Zeitpunkt war die öffentlich wegen ihres Taufglaubens gerügte Religionslehrerin bereits pormovierte Dogmatikerin...). Bei einem Ordinariatstermin wird sie wieder gerügt: Es sei intolerant, die Realpräsenz Jesu in der Eucharistie in der Erstkommunionkatechese zu verkünden. Ihr Hinweis, dass auch Lutheraner und orthodoxe Christen an eine Anwesenheit Jesu in der Eucharistie glauben sei Zeichen ihrer mangelnden Eignung, etwas zur Didaktik der Erstkommunionkatechese zu äußern. Als die Lehrkraft diese Vorkommnisse brieflich an den damaligen Generalvikar meldet, wird das Schreiben abgefangen.


6
 
 Ad Verbum Tuum 26. Juni 2020 

Bei "Adam und Eva anfangen"

Ja, so ist es. Ich hatte einige Jahre Firmkatechesen gemacht, da wurde es immer dünner.
Gleichwohl - bei Adam und Eva beginnen - trifft doch das Eigentliche.
1) Als Mensch muss ich mich ganz bewusst damit auseinandersetzen ob ich Zufall bin oder Geschöpf und so die Demut vor GOTT lernen.
2) Die Theologie des Leibes knüpft ebenfalls ganz stark an diesem "Am Anfang" an.

Es geht damit genau um die Erkenntnis über das Menschsein aus der Perspektive des Glaubens - was zurecht am Anfang des Glaubensweges stehen kann.

Insofern haben Sie mit Ihrer schönen Problembennenung auch gleich die Lösung angesprochen!

Vielen Dank & Gottes Segen Ihnen.


5
 
 Stefan Fleischer 26. Juni 2020 

Das Problem

Das Problem bei alledem dürfte sein, dass die Katechese heute sozusagen bei Adam und Eva neu beginnen muss, dass heute oftmals nicht mehr klar zu sein scheint, welchen Gott wir überhaupt verkünden, jenen der Schrift, der zu uns sagt: «Ich bin der Herr, dein Gott» oder jener des MTD, dem es gleichgültig ist, ob wir uns um ihn kümmern oder nicht.
Und das andere Problem ist natürlich, dass der Gehorsam gegenüber den Weisungen der Kirche für nicht wenige schon beinahe eine Untugend geworden ist.


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