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„Die verlassene Generation“ sind heute die Kinder

1. Oktober 2020 in Buchtipp, 6 Lesermeinungen
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Gabriele Kuby beschreibt die Widerwärtigkeiten, denen Kinder heutzutage ausgesetzt sind – von Abtreibung des Kindes bis Scheidung der Eltern. Buchtipp von Martin Bürger


Kissleg (kath.net) Auch wenn es paradox klingt: „Die verlassene Generation“ von Gabriele Kuby ist ein exzellentes grauenvolles Buch. Was soll das heißen? Einerseits ist das soeben beim fe-Medienverlag erschienene Buch unglaublich grauenvoll, was die beschriebene Wirklichkeit betrifft. Kuby geht es um die Kinder, die in der modernen Gesellschaft in jeglicher Hinsicht benachteiligt sind, von Verhütung und Abtreibung über Stress in der Kinderkrippe und Sexualisierung im Kindergarten und in der Schule bis hin zur Omnipräsenz des sogenannten Smartphones und der Scheidung der Eltern. Andererseits handelt es sich um ein exzellentes Buch, denn die renommierte Autorin versteht es, die Probleme schonungslos offenzulegen, sodass das Böse als solches eindrücklich erkennbar wird, um am Ende trotzdem ein altbekanntes, aber in unserer Zeit für viele ganz neues Familienbild zu entwerfen, in dem für Eltern und Kinder Erfüllung zu finden ist.

Kuby beschreibt die verschiedenen Methoden der Abtreibung, von denen eine grausamer ist als die andere. Im zweiten Trimester, beispielsweise, werden zur Tötung des ungeborenen Kindes „200 Milliliter Fruchtwasser abgesaugt und durch eine Salzlösung ersetzt. Das Baby schluckt diese Lösung und atmet sie ein. Es stirbt qualvoll über Stunden an Salzvergiftung, Entwässerung, Gehirnblutung und Krämpfen. Innerhalb von 24 bis 48 Stunden wird dann das Baby durch künstlich eingeleitete Wehen geboren. Das Kind ist entweder verätzt oder tief rot. Mütter berichten, dass sie die wilden Bewegungen des Kindes in seinem stundenlangen Todeskampf fühlen konnten.“

Das Gesetz in Deutschland behauptet einerseits, dass eine Abtreibung rechtswidrig sei, um im gleichen Atemzug alle Beteiligten straffrei aus der Verantwortung zu ziehen. Kuby hat für dieses Konstrukt berechtigterweise wenig übrig: „Das ist so, als würde man dem Mann, der beim Ladendiebstahl erwischt wird, mit dem Diebesgut laufen lassen. Was wird die Folge sein? Das Unrechtsbewusstsein für die Tat wird abnehmen, immer mehr Menschen werden dieselbe Tat begehen, da sie wissen, dass sie straflos bleibt, bis irgendwann das Unrechtsbewusstsein für Diebstahl ganz verschwunden ist. Der Rechtsstaat hat abgedankt.“


Mit Abtreibung ist es jedoch nicht getan. „Die verlassene Generation“ habe auch ein zweites Menschenrecht verloren: „Der Aufhebung des Rechts auf Leben durch die Legalisierung der Abtreibung folgte die Aufhebung des zweiten elementaren Menschenrechts: des Rechts des Kindes auf seine biologischen Eltern. Das ohnmächtige Kind wird den selbstsüchtigen Wünschen des Erwachsenen geopfert. Die einen bringen das unerwünschte Kind um, die anderen vergewaltigen die Natur, um in den Besitz eines Kindes zu kommen. Für den modernen Menschen ist das eigene Ich zum Gott geworden ist. Das versperrt ihm den Weg, sein Schicksal anzunehmen, sich in das Gegebene zu fügen und darin einen neuen Lebenssinn zu entdecken.“ Hierbei geht es um die künstliche Befruchtung und alle damit verbundenen Konsequenzen.

Nach der Geburt geht es für viele Kinder relativ bald in die Kinderkrippe – oft notgedrungen, weil die Eltern es sich nicht leisten können, mit dem Kind zu Hause zu bleiben, während ein Krippenplatz finanziell massiv gefördert wird. „Kinderkrippen sind ein institutionalisiertes Hyperstress-System, das allen schadet: den Kindern, den Eltern, den Familien, der ganzen Gesellschaft“, betont Kuby. Schon im Kindergarten, und verstärkt in der Schule, beginnt die Sexualisierung der Kinder: „Die Geschlechtsidentität der Mädchen und Jungen zu destabilisieren, und das in einem Alter, in denen Kinder gerade im Begriff sind, sich mit ihrem Geschlecht zu identifizieren, in dem ein Mädchen so werden will wie Mama und ein Junge so wie Papa, ist ein schweres Vergehen an den Kindern.“ Die Autorin sieht in der Sexualisierung der Kinder keineswegs gute Absichten – eine Position, der man aufgrund der eindeutigen Faktenlage zustimmen muss. Die Ausbildung von Kindern zu „Verhütungsexperten“ sei „nicht die Vermittlung von Fertigkeiten, welche ein Jugendlicher bei Bedarf gewiss auch ohne schulische Unterweisung meistern würde, sondern die Durchbrechung der Schamgrenze und die Vermittlung der Botschaft: Geschlechtsverkehr für Jugendliche ist okay und ‚safe‘.“ Entsprechend habe ein „sexualisiertes Kind, dessen Schamgefühl systematisch gebrochen wurde, […] kein Warnsystem für sexuelle Übergriffe.“

Ein wichtiger Abschnitt von „Die verlassene Generation“ beschäftigt sich mit vaterlosen Haushalten. „Millionen von Kindern wachsen ohne Vater auf“, stellt Kuby fest. „In der Regel geht bei der Scheidung der Vater, die Mutter bleibt mit den Kindern allein zurück. Die Kinder alleinerziehender Mütter haben bis ins Erwachsenenalter oft keine tragende Beziehung zu irgendeinem Mann, denn nicht nur die Erzieherinnen sind fast alle Frauen, sondern auch drei Viertel der Lehrer.“ Die Abwesenheit von Vätern hat tragische Konsequenzen für die Kinder, die etwa unter mehr Armut leiden und öfter verhaltensauffällig sind. Auch Teenagerschwangerschaften sowie Drogen- und Alkoholmissbrauch treten bei vaterlosen Kindern gehäuft auf. „Die Leidtragenden der Demontage und Abwesenheit des Vaters sind die Kinder, deren Lebenschancen dadurch massiv beeinträchtigt werden“, betont Kuby.

Zuletzt präsentiert die Autorin ein kurzes Gespräch mit der Rumänin Julia Calinescu, einer Ehefrau und vierfachen Mutter, die ihre Kinder zu Hause unterrichtet. Die Leser des Buches finden hier viel Weisheit, was nach zahlreichen deprimierenden Kapiteln über die fast vollständig verlorene Gesellschaft, in der wir leben, eine Wohltat ist. Jeder Mensch kann – und muss – letztlich für sich selbst entscheiden, ob er sich ausklinkt und um seiner Kinder, seines Ehepartners und seiner selbst willen ein anständiges und gutes Familienleben führt, oder ob er sich das moderne Leben mit all seinen Problemen und Widerwärtigkeiten zu eigen macht. „Die verlassene Generation“ jedenfalls gehört in jeden Haushalt: zur Abschreckung vor dem, was schlecht ist, und zur Stärkung der über Jahrtausende bewährten Familie.

kath.net-Buchtipp
Die verlassene Generation
Von Gabriele Kuby
Buch, 368 Seiten
2020 Fe-Medienverlag
ISBN 978-3-86357-276-1
Preis Österreich: 18.30 EUR

 

 


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Lesermeinungen

 Holunder 2. Oktober 2020 
 

Alles richtig....aber:

Auch früher gab es schon Kinder, die viel Leid ertragen mussten. Ich denke dabei vor allem an die Generation meiner Eltern, die viel Prügel einstecken mussten. Wenn ich an die Eltern meiner Freundin denke - beide geschädigt durch den 2. WK, in einem ständigen Ehekrieg, der die Kinder bis heute belastet. Abtreibungen gab es auch schon immer - allerdings illegal in irgendwelchen Hinterhöfen, und nicht wenige Frauen gingen dabei drauf. Früher gab es viel mehr Armut als heute. Die heutigen Kinder haben es meistens sehr gut - fast zu gut. Das Idealbild der Familie: Vater und Mutter halten zusammen, die gemeinsamen Kinder wachsen in stabilen Verhältnissen auf, ist ein Idealbild, das man früher vielleicht mehr nach außen zeigte, als es innerlich vorhanden war.


0
 
 Katholikheute 1. Oktober 2020 
 

@ Fink

Ich konnte immer wieder erleben, dass Familien, die idyllischer nicht hätten sein können, ganz plötzlich auseinanderbrechen, ja einstürzen.

Alle sonstigen Werte, die außerhalb der eigenen Berufung zur Elternschaft und im Dienste der Berfung der Kinder sind, erwiesen sich als auf Sand gebaut.

Dazu muss man (glaube ich) kein Eremit sein, um das zu erkennen.

Falls dieser Rigorismus von mir ist, nehme ich ihn übrigens gerne zurück.
Falls er jedoch von unserem Herrn ist, dann ist mir dies nicht möglich.

Ich finde z.B. genau die von Ihnen erwähnte Rigorosität in seiner 3tätigen Abwesenheit als 12jähriger, oder sehen Sie unseren Herrn etwa als Rotzlöffel?

Das war damals eine notwendige, knallharte und schreckliche Lektion für Maria und Joseph.

Auch wir kommen an dieser Lektion nicht vorbei.

Ich meine deshalb, dass die von Ihnen erwähnte Herausforderungen nur dann bestanden werden können, wenn wir diese Lektion ernst nehmen und annehmen.


1
 
 ThomasR 1. Oktober 2020 
 

selbst die Erstkommunionkinder werden inzwischen oft von der Amtskirche verlassen

ERSTKOMMUNION OHNE ERSTBEICHTE wird in Deutschland weit und breit praktiziert (aber nur dort wo es nur Neue Messe gibt)


3
 
 Fink 1. Oktober 2020 
 

"Außerhalb davon hat die Familie keinerlei Wert!"

Das ist schon eine steile These @ Katholikheute !
Leben Sie als Einsiedler/ Eremit ?
Nein, Ehe und Familie haben mehr als einen Wert !
Vor allem stehen diese vor großen Herausforderungen. Mit Ihrem Rigorismus ist keinem gedient !


3
 
 Fink 1. Oktober 2020 
 

"Außerhalg davon hat die Familie keinerlei Wert


0
 
 Katholikheute 1. Oktober 2020 
 

Die heilige Familie

hat es deutlich vorgelebt:

Sinn der Familie ist es, als Mensch dafür vorbereitet zu werden, seine Berufung vor Gott erkennen, annehmen und erfüllen zu können.

Ausserhalb davon hat die Familie keinerlei Wert!

Das ist sehr, sehr hart und das hat Jesus im Alter von 12 Jahren seinen Eltern sehr deutlich gemacht, als er 3 Tage weg war.

Und bei uns: kein Sonntag der hl. Familie, wo kein Priester mit Schadenfreude darauf hinweist, dass die hl. Familie eine ganz normale Familie mit einem pubertierendem Sohn sei. Irre!

Je weniger echte Familie, umso größer die Entfernung zu Gottes Willen.

Bleibt zu hoffen, dass sich der Umweltgedanke (wir müssen die Umwelt retten) sich möglichst bald umwendet in einen Familiengedanken (wir müssen die Familie retten).


3
 

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