Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  2. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  3. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  4. "Ich sehe nicht, wie die außerordentliche Form des Römischen Ritus Probleme verursachen könnte"
  5. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  6. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  7. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  8. Brötchentüten für die Demokratie
  9. Vatikan erfreut über Fortschritte in China: Diözese neugeordnet
  10. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  11. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  12. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"
  13. Nein, Herr Kardinal Schönborn, die Armut nimmt weltweit ab!
  14. Vizepräsident Vance moderierte ‚Charlie Kirk Show‘ aus dem Weißen Haus
  15. Kardinal Sarah: Papier zu Homo-Segnung gefährdet Einheit der Kirche

Finanzplatz Vatikan wird auf Maßnahmen gegen Geldwäsche geprüft

4. Oktober 2020 in Chronik, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Inspektoren der europäischen Anti-Geldwäsche-Kommission Moneyval sehen sich zwei Wochen in Büros der päpstlichen Finanzaufsicht um. Die turnusmäßige Kontrolle trifft den Vatikan in einem delikaten Moment - Von Kathpress-Korrespondent Burkhard Jürgens


Vatikanstadt (kath.net/ KAP)

Dem Vatikan steht am Mittwoch Besuch von der Anti-Geldwäsche-Kommission Moneyval ins Haus. Zwei Wochen lang sollen die Inspektoren des Europarates aus Straßburg vor Ort untersuchen, welche Fortschritte der Heilige Stuhl in den vergangenen Jahren im Kampf gegen zwielichtige Geldgeschäfte und Terrorfinanzierung gemacht hat. Für die Kirchenleitung steht viel auf dem Spiel. Die turnusmäßigen Länderreports bestimmen die Vertrauenswürdigkeit als Finanzplatz. Doch bei interner Transparenz und Selbstkontrolle zeigte sich der Vatikan zuletzt nicht in bester Verfassung.

Der Moneyval-Bericht 2017 bescheinigte dem Vatikan Fortschritte, mahnte aber eine bessere Rechtsdurchsetzung an. So werde bei der nächsten Überprüfung eine Rolle spielen, ob jahrelang hängende Ermittlungen vorankommen und zu Ergebnissen führen. Auch bemängelte die Kommission damals eine personelle Unterbesetzung der vatikanischen Finanzaufsicht.

Zumindest in diesem Punkt ist Abhilfe geschaffen. Wie der Präsident der "Autorita di Supervisione e Informazione Finanziaria", Carmelo Barbagallo, im Juli mitteilte, wurde das Personal von sechs auf zwölf Mitarbeiter aufgestockt. Als Ziele nannte er eine bessere Zusammenarbeit mit Einrichtungen des Heiligen Stuhls und des Vatikanstaats sowie eine Intensivierung der Aufsichtstätigkeit. Das dürfte Moneyval gefallen.


 

Finanzaufsicht und Investmentaffäre

Barbagallo kündigte im Rahmen einer Neuordnung seiner Behörde auch neue Statuten und eine neue Geschäftsordnung an. Deren Veröffentlichung steht noch aus. Von vier Aufsichtsratsposten sind derzeit bloß drei besetzt. Noch kürzer als der Ende November ernannte Barbagallo sind der Direktor der Finanzaufsicht, Giuseppe Schlitzer, und sein Vize Federico Antellini Russo im Amt; sie wurden im April berufen.

Faktisch ist die Behörde in der Phase eines Neustarts. Vorausgegangen waren Turbulenzen im Oktober 2019: In Zusammenhang mit einer Investment-Affäre im Staatssekretariat gerieten auch die Büros der Finanzaufsicht in eine Razzia. Neben anderen wurde Direktor Tommaso Di Ruzza suspendiert und mittlerweile entlassen, ohne dass der Vatikan je Vorwürfe öffentlich machte. Der frühere Präsident Rene Brülhart sowie zwei von vier Aufsichtsräten warfen das Handtuch.

Der Eklat entzündete sich am Umgang mit einer Geldanlage des Staatssekretariats in dreistelliger Millionenhöhe. Die finanziell klamme Leitungsbehörde steckte das Geld in Erwartung solider Renditen in eine Immobilie in der Londoner Sloane Avenue. Dem Augenschein nach profitierten von der Investition über verschachtelte Fondsgesellschaften vor allem italienische Geschäftsfreunde des Vatikan wie Raffaele Mincione und Enrico Crasso. Inwieweit Gesetze gebrochen wurden, wird gerade gerichtlich untersucht. Papst Franziskus selbst sprach von Korruptionsverdacht.

Eine Folge der Ermittlungen für die vatikanische Finanzaufsicht war ihr zeitweiliger Ausschluss von der Austauschplattform der Egmont Group, einer internationalen Arbeitsgemeinschaft verwandter Behörden. Sie mussten befürchten, dass bei der Razzia geschützte Informationen in falsche Hände gelangten. Seit Januar ist die Exkommunikation aufgehoben - auch das wird Moneyval günstig vermerken.

Möglich wurde die Londoner Investment-Affäre nicht zuletzt dadurch, dass unterschiedliche Behörden in der Kurie eigene Vermögen hüten. Der frühere Wirtschaftschef Kardinal George Pell sprach 2014 von "Hunderten Millionen Euro", die nicht in der allgemeinen Bilanz erschienen. Er scheiterte indessen mit dem Versuch, eine umfassende Kontrolle über die Finanzen zu gewinnen - unter anderem im Konflikt mit Kardinal Giovanni Angelo Becciu, damals Substitut im Staatssekretariat und kürzlich aus dem Amt als Leiter der Heiligsprechungskongregation entlassen. Pells Nachfolger Juan Guerrero bemüht sich seinerseits um eine zentrale Haushalts- und Anlagepolitik.

Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga, Moderator des Kardinalsrats zur Kurienreform und damit einer der engsten Berater des Papstes, räumte ein, unter den Vatikanbehörden habe es in Finanzdingen "zu viel Autonomie" gegeben. Das Kontrollsystem müsse korrigiert, die Hoheit des Wirtschaftsrates in Budgetfragen gestärkt werden, sagte er der Zeitung "La Stampa" (Online-Ausgabe Dienstag). Unterdessen ernannte der Papst als zusätzlichen Staatsanwalt am Vatikangericht Gianluca Perone, einen Professor für Handelsrecht. Das Aufräumen geht weiter.

 

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

Foto: (C) Armin Schwibach


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kurie

  1. Diese Vatikanbeamten verlesen die Reden des kranken Franziskus
  2. Den Glauben zu bewahren
  3. Papst Franziskus: Im Vatikan gibt es keine Sondervermögen
  4. Vatikan sichert sich weitere Befugnisse bei Ordensneugründung
  5. Vatikan regelt Funktion des Postulators in Heiligsprechungsverfahren
  6. Vatikan überprüft auch die Entwicklungsbehörde
  7. Vatikan begrenzt Amtszeit für Leitung katholischer Laienverbände
  8. Vatikanische Kurie vor personellem Umbruch in Spitzenfunktionen
  9. Kurienerzbischof Paglia retweetet Foto mit mehreren nackten Erwachsenen und Kindern
  10. Medienbericht: Papst Franziskus hat Dokument für die Kurienreform unterzeichnet






Top-15

meist-gelesen

  1. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  2. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  3. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  4. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  5. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  6. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  7. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  8. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  9. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“
  10. Papst betet für Familie des ermordeten Charlie Kirk
  11. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"
  12. Bischof Barron über Charlie Kirk: Er war ‚in erster Linie ein leidenschaftlicher Christ‘
  13. Brötchentüten für die Demokratie
  14. Kardinal Sarah: Papier zu Homo-Segnung gefährdet Einheit der Kirche
  15. Im Zeichen des Kreuzes

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz