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| Unerschütterlich im Glauben - Leseprobe 216. Oktober 2021 in Buchtipp, 1 Lesermeinung Die Autobiografie von Erzbischof Fulton J. Sheen. Mit einem Vorwort von Raymond Arroyo - Leseprobe 2 Linz (kath.net) In der Zeit, in der ich mich im Priesterseminar St. Paul auf das Priesteramt vorbereitete, hielt der Spiritual jeden Nachmittag um halb sechs einen Vortrag für uns. Ich hörte an jenem bestimmten Tag mit der üblichen Aufmerksamkeit zu – und plötzlich hörte ich nichts mehr. Mein Geist schien mit Licht überflutet zu werden. Ich hörte kein Wort mehr von dem, was der Spiritual sagte, doch während dieser Erfahrung – ich weiß nicht, wie lange sie gedauert hat – erlebte ich eine Erleuchtung meiner Seele, ein Licht, das meinen Intellekt durchdrang und das die überwältigende Überzeugung einer absoluten Glaubensgewissheit mit sich brachte. Das Glaubensbekenntnis und die Erklärung „Ich glaube“ wurden für mich nicht nur zu einer intellektuellen Zustimmung: In diesem Moment ergriff mich die absolute, unwiderlegbare Substanz des Glaubens. Diese Erfahrung führte dazu, dass ich nie in meinem Leben am Glauben auch nur im Geringsten gezweifelt habe. Mein Glaube konzentrierte sich nicht nur auf das Glaubensbekenntnis, sondern auf die Kirche, und diese wiederum war durch den Papst als Haupt der Kirche und Stellvertreter Christi repräsentiert. Als ich noch ein kleiner Junge war, fand bei uns am Esstisch der Familie eine Diskussion darüber statt, ob die Entscheidung Pius X. weise war, Kinder zur Erstkommunion zuzulassen. Ein Verwandter, der zu Besuch war, stand dieser Entscheidung ablehnend gegenüber. Wie sehr war ich über ihn schockiert, dass er, der nur wenig Weisheit besaß, gegen den heiligmäßigen und weisen Pontifex Stellung nahm! In meinem ganzen Leben haben mich Angriffe gegen die Kirche genauso verletzt wie Angriffe gegen meine eigene Mutter. Mir hat es immer großen Kummer in meiner Seele bereitet, wenn ich von Männern oder Frauen des geweihten Lebens gehört habe, dass sie sich nicht mehr an ihre Gelübde hielten. Nachdem ich so viele Jahre für die Kirche im Missionswerk tätig war, konnte ich mich über die berühmten Rede eines chinesischen Priesters, Tong Che-tche, in Schanghai am 2. Juni 1951 begeistern. Er wurde von den kommunistischen Machthabern aufgefordert, seinem Glauben abzuschwören. Seine Antwort lautete: „Eine Bewegung, die außerhalb der katholischen Hierarchie entstanden ist, fordert uns auf, den Papst, der Jesus Christus repräsentiert, anzugreifen ... Meine Herren, ich habe nur eine Seele und ich kann sie nicht aufteilen. Doch ich habe einen Körper, der aufgeteilt werden kann. Mir scheint, das Beste, was ich tun kann, ist, meine ganze Seele Gott und der heiligen Kirche aufzuopfern, und meinen Körper meinem Land. Da ich den Konflikt nicht beilegen kann, bleibt mir nichts anderes übrig, als meine Seele der einen Seite und meinen Körper der anderen Seite aufzuopfern in der Hoffnung, auf diese Weise die Verständigung zwischen China und der Kirche zu fördern.“ Eines der besonderen Privilegien meines Lebens waren die Privataudienzen bei einigen Päpsten. Die erste Audienz bei einem Stellvertreter Christi, an der ich teilnehmen durfte, fand statt, als ich Doktorand an der Universität Löwen war. Damals war Pius XI. Papst, der zuvor Bibliothekar in Mailand gewesen war und deshalb Bücher liebte. Während der Audienz stellte er mir viele Fragen zu meinen Studien an der Universität. Als er sich dem Thema Ethik zuwandte, fragte er, ob ich jemals Taparelli gelesen hätte. Ich gab die sehr zerknirschte Antwort: „Nein, Eure Heiligkeit, ich habe Taparelli nie gelesen.“ – „Wie kann es sein“, bemerkte er, „dass Sie nie Taparelli gelesen haben!“ Er ergriff meine Hand und fuhr fort: „Ich möchte, dass Sie mir versprechen, dass Sie, wenn Sie sich von mir verabschiedet haben, in eine Buchhandlung gehen und die beiden Taparelli-Bände kaufen und jede Zeile darin lesen.“ Später habe ich die beiden lateinischen Bände gekauft und von Anfang bis zum Ende gelesen. Seinen Nachfolger, Pius XII., kannte ich schon aus der Zeit vor seiner Wahl zum Stellvertreter Christi. Ich durfte mit Kardinal Pacelli zu Abend essen und hatte mehr als eine Stunde in seinem Büro verbracht, als er Kardinalstaatssekretär war. Damals sprachen wir über den Nationalsozialismus und er verurteilte ihn nachdrücklich.
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