Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der alte und künftige römische Ritus
  2. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  3. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  4. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  5. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  6. Kardinal Eijk: „Wir müssen die katholische Sexualethik an die junge Generation weitergeben“
  7. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  8. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  9. Christbaum für Petersplatz: Proteste gegen Fällung uralter Tanne - "Anachronistisches Massaker"
  10. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  11. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  12. Mit allen Mitteln gegen das Recht auf Leben
  13. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  14. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt
  15. Alle Macht den synodalen Räten?

Moskauer Patriarchat errichtet neue Diözesen in Afrika

2. Jänner 2022 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Russisch-orthodoxe Kirche geht damit auf direkte Konfrontation mit dem Patriarchat von Alexandrien, weil dieses im Kirchenkonflikt um die Ukraine auf der Seite Konstantinopels steht.


Moskau (kath.net/ KAP)

Die Heilige Synode des Moskauer Patriarchats hat am Mittwoch eine Resolution zur Schaffung von zwei Diözesen und einem Exarchat in Afrika verabschiedet. Zusätzlich wurden "102 Kleriker des Patriarchats von Alexandrien aus acht afrikanischen Ländern" in die eigene russisch-orthodoxe Zuständigkeit aufgenommen. Moskau geht damit auf offenen Konfrontationskurs zum Patriarchat von Alexandrien, dessen Jurisdiktionsbereich sich auf ganz Afrika erstreckt, weil sich Patriarch Theodoros von Alexandrien im innerorthodoxen Kirchenkonflikt um die Ukraine auf die Seite Konstantinopels gestellt und die Orthodoxe Kirche der Ukraine offiziell anerkannt hat,

In der Ukraine gibt es zwei miteinander konkurrierende orthodoxe Kirchen. Die Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU), die Anfang 2019 von Patriarch Bartholomaios die Unabhängigkeit (Autokephalie) verliehen bekam, und die Ukrainische Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats, die innerhalb der Russisch-orthodoxen Kirche autonomen Status hat, letztlich aber Teil des Moskauer Patriarchats ist. Moskau hat nach der Gewährung der Autokephalie an die OKU die Kirchengemeinschaft mit dem Ökumenischen Patriarchat ausgesetzt. Die OKU wurde bisher neben dem Ökumenischen Patriarchat nur von der Griechisch-orthodoxen Kirche Griechenlands, dem Patriarchat von Alexandrien und der Orthodoxen Kirche Zyperns anerkannt. Alle anderen orthodoxen Kirche stehen im Konflikt eher aufseiten Moskaus oder bemühen sich um Neutralität.


Schon bei der Sitzung des Moskauer Synods am 23./24. September wurde beschlossen, die Gründung eigener afrikanischer Kirchenstrukturen zu prüfen. Offizieller Anlass dafür waren zahlreichen Appelle von Geistlichen der Orthodoxen Kirche von Alexandrien an den Moskauer Patriarchen Kyrill, sie aufzunehmen. Sie würden es "nicht ertragen, mit den Schismatikern der OKU in Gemeinschaft zu stehen". Erzbischof Leonid von Vladikavkaz und Alania wurde vom Moskauer Synod beauftragt, dem Gremium nach sorgfältiger Prüfung der eingegangenen Appelle Vorschläge für die weitere Vorgangsweise zu unterbreiten.

 

Moskau legt Zurückhaltung ab

Erste Appelle von Geistlichen aus Afrika an Moskau gab es schon 2020. Zunächst reagierte die Russische Orthodoxe Kirche zurückhaltend auf die Bitten, in der Hoffnung, dass Patriarch Theodoros seine Entscheidung ändern würde und die Bischöfe der Kirche von Alexandria die Legalisierung des ukrainischen Schismas nicht unterstützen würden.

Zuvor hatte schon im November 2019 der Patriarch von Alexandrien mit zwei Hierarchen der OKU im Phanar in Konstantinopel konzelebriert. Am 13. August 2021 konzelebrierte Theodoros schließlich mit Patriarch Bartholomaios und Metropolit Epiphanius, dem Oberhaupt der OKU, auf der türkischen Insel Imbros und sicherte der neuen Autokephalkirche seine volle Unterstützung zu. Die Konzelebration und Kommemorierung des Namen des Kirchenoberhaupts im Gottesdienst sind in der Orthodoxie die öffentlichen Zeichen für die Anerkennung einer anderen selbstständigen (autokephalen) Kirche.

Moskau kritisierte infolge nicht nur die Konzelebration, sondern auch, dass kein einziger Hierarch des Patriarchats von Alexandrien seine Ablehnung der Entscheidung des Patriarchen zum Ausdruck gebracht habe, mit der OKU in Gemeinschaft zu treten. Kyrill I. hörte auf, während seiner Gottesdienste des Patriarchen Theodoros zu gedenken.

 

"Ukrainische Schismatiker"

Die Töne wurden immer schärfer: Im Oktober sagte Metropolit Hilarion Alfejew von Volokolamsk in seiner regelmäßigen Fernsehsendung "Kirche und Welt" im Sender "Russia-24", dass die  Russische Orthodoxe Kirche keinen Grund mehr habe, die Appelle der Kleriker des alexandrinischen Patriarchats abzulehnen", nachdem der alexandrinische Patriarch mit "ukrainischen Schismatikern" konzelebriere. Denn: "Wenn ein Hierarch mit einem Schismatiker konzelebriert, fällt er selbst ins Schisma. (...) Leider lassen die kirchlichen Vorschriften keine andere Auslegung zu."

Die Entscheidung der Synode kam also alles andere als unerwartet, wird aber auch von so manchen grundsätzlichen Unterstützern Moskaus kritisch gesehen. Der Schritt nach Afrika würde das wesentliche Argument gegen das Vorgehen Konstantinopels in der Ukraine untergraben. Denn letztlich stelle es auch nichts anderes als ein Eindringen in den Jurisdiktionsbereich einer anderen autokephalen Kirche dar, also genau das, was Moskau dem Ökumenischen Patriarchat vorwirft.

 

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Salpeter 12. Jänner 2022 
 

Diese Machtspielchen innerhalb der Kirche sind das größte Übel. Unser Herr Jesus hat das strengstens verboten!
Denkt denn keiner dieser Potentaten an das kommende Gericht?


0
 
 Stephaninus 2. Jänner 2022 
 

Orthodoxie als Beispiel?

Vor ein paar Tagen schreib der Schriftsteller Mosebach, er schiele zur Orthodoxie, wobei unklar blieb, was er genau damit meinte. Hier wird einmal mehr offenkundig, dass auch die Orthodoxie von grossen Problemen zerrissen ist. Das alles wirkt auf Aussenstehende, die Christus suchen, abschreckend und abstossend. Schade!


0
 
 golden 2. Jänner 2022 
 

Tja, welcher Geist ist es wohl, der da spaltet ?

Ich bete für die Einheit der Christen gemäß dem gebet Jesu in Johannes 17- orthodoxer geht nicht.


0
 
 girsberg74 2. Jänner 2022 
 

Das Moskauer Patriarchat verletzt um der Macht willen

sein eigenes Prinzip.

Anders gesagt: Wenn es um Machterhaltung beziehungsweise um Machtzuwachs geht, ist jedes Mittel recht.


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Orthodoxie

  1. Ungarns russisch-orthodoxer Bischof: Fiducia supplicans ist ‚gefährlich’
  2. Ökumenischer Patriarch Bartholomaios: ‚Stoppt diesen Horror! Stoppt diesen Krieg jetzt!’
  3. Kein Ende im orthodoxen Kirchenstreit um Afrika
  4. Franziskus lobt Reichtum und Tradition ostkirchlicher Liturgie
  5. Belarus: Orthodoxe Kirche setzt regimekritischen Erzbischof ab
  6. Athos: Umstrittener Besuch des ukrainischen Metropoliten Epifanij
  7. Medien: Moskauer Patriarchat mit neuer Informationsoffensive

Ukraine

  1. 1.000 Tage Angriffskrieg auf die Ukraine - Ein Trauertag für die Welt!
  2. Was Trump mit der Ukraine wirklich vorhat
  3. 'Auf die russischen Mörder und Angreifer wartet das gerechte Urteil Gottes'
  4. Wie tief kann Kriegstreiber Putin noch sinken?
  5. 'BSW und AfD: Putins Hufeisen des Grauens'
  6. Augsburger Bischof Bertram Meier in Kiew zum mehrtägigen Besuch in der Ukraine
  7. Neue Aufregung rund um Franziskus-Äußerung zur Ukraine - Mut zur 'weißen Fahne'?







Top-15

meist-gelesen

  1. Heiliges Jahr - Große ROMREISE zu OSTERN 2025 - 9 Tage - Mit Assisi, Loretto, Manoppello und Padua
  2. JETZT ANMELDEN - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Der alte und künftige römische Ritus
  5. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  6. „Das Wunder der Welle“
  7. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  8. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  9. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  10. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  11. Kardinal Eijk: „Wir müssen die katholische Sexualethik an die junge Generation weitergeben“
  12. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung
  13. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  14. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  15. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz