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„Es gibt nur für den keinen Gott, der ihn nicht sucht“ (Leo Tolstoi)

16. März 2022 in Kultur, 20 Lesermeinungen
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Warum ich weiterhin Dostojewski, Tolstoi, Solschenizyn lese und Rachmaninow und Tschaikowski hören werde und man eine generelle Russenphobie ablehnen sollte – kath.net-Kommentar von Roland Noé


Linz (kath.net)

Der derzeitige Krieg verursacht leider derzeit einige geschmacklose Kollateralschäden, die aus christlicher Sicht klar abzulehnen sind. So werden unter anderem in Deutschland laut Medienberichten Auslands-Russen beschimpft. Das ist klar abzulehnen und da sollten wir nicht mitmachen. Manche Musikhäuser entfernen derzeit Sänger aus Russland, manche Unis möchten sogar russische Literatur streichen. Wie absurd! Das geht klar zu weit und das wäre auch völlig kontraproduktiv, da russische Literatur und auch Musik eine wirkliche Bereicherung sind.

Denn gerade in der russischen Literatur gibt es auch klare Antworten zur Einschätzung eines Diktators, wie Vladimir Putin es ist.  Der russische Literaturnobelpreisträger Alexander Solschenizyn, der in seinem berühmten Rom „Der Archipel Gulag“ in unglaublichen Details die Verbrechen des stalinistischen Regimes der Sowjetunion und die Ermordung von Millionen Menschen im Gulag, schrieb einmal: „Jeder, der Gewalt zu seiner Methode gemacht hat, muss zwangsläufig die Lüge zu seinem Prinzip erwählen.“

Solschenizyn saß selber jahrelang im Gefängnis und wurde später auch noch verbannt. Später wurde er in den 70er Jahren durch den KGB, bei dem Putin jahrelang auch tätig war, sogar noch einmal vergiftet. Solschenizyn entdeckte aber im Laufe der Zeit immer mehr Gott und wandte sich von seiner ursprünglichen atheistischen Einstellung radikal ab. „Atheismus ist das Grundübel unserer Zeit. Die Menschen haben Gott vergessen, und das ist der Grund für die Probleme des zwanzigsten Jahrhunderts.“


Auch Leo Tolstoi beschäftigt sich in seinen Werken („Krieg und Frieden“ „Anna Karenina“ „Auferstehung“ oder „Die Kreutzersonate“) mit dem christlichen Glauben, auch wenn er mit der russisch-orthodoxen Kirche nichts zu tun haben wollte. Nach der Veröffentlichung von „Auferstehung“ wurde er von der russischen-orthodoxen Kirche sogar exkommuniziert. Tolstoi lernte Hebräisch und Griechisch und übersetzte die Evangelien ins Russische. Immer wieder meditierte er seine Lieblingsstelle in der Heiligen Schrift, die Bergpredigt. „Falls der Mensch Gott nicht erkennt und nicht begreift, so hat er noch kein Recht daraus zu schließen, es gäbe keinen Gott. Die gesetzmäßige Folgerung daraus ist nur die, dass er noch nicht fähig ist, Gott zu erkennen und zu begreifen. Es gibt nur für den keinen Gott, der ihn nicht sucht. Suche Ihn, und er wird sich Dir offenbaren.“  

Auch Fjodor Dostojewski, der Autor von „Schuld und Sühne“ und „Die Dämonen“ oder „Die Brüder Karamasow“, beschäftigte sich in seinen Werken intensiv  mit dem Christentum. „Gott ist für mich schon deshalb unentbehrlich, weil er das einzige Wesen ist, das man ewig lieben kann“, schreibt er in seinem Buch „Der Jüngling“. „Wie die Mutter sich freut, wenn sie das erste Lächeln ihres Kindes bemerkt, so freut sich Gott jedesmal, wenn er vom Himmel sieht, daß ein Sünder sich vor ihm aus vollem Herzen zum Gebet beugt.“

 

Einige persönliche Literatur/Musik-Tipps zum Anhören + Ergänzt mit Tipps von kath.net-Leser - DANKE!

LITERATUR:

Der ARCHIEPEL GULAG von Alexander Solschenizyn TEIL 1    TEIL 2   TEIL 3

Die Dämonen von Dostojewski: TEIL 1  TEIL 2

Krieg und Frieden von Tolstoi: Teil 1  Teil 2

Schuld und Sühne von Dostojewski: Teil 1  Teil 2   Teil 3  Teil 4

Glück der Ehe - von Tolstoi

Weiße Nächte von Dostojewski

Der Schneesturm - Alexander Puschkin

 

MUSIK:

Oper Eugen Onegin von Tchaikovsky

Best of Rachmaninoff

Schostakowitsch: 7. Sinfonie - Leningrader

Strawinsky: Der Feuervogel - Suite (1919)

 

Foto: (c) youtube

 

 

 


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Lesermeinungen

 Gandalf 18. März 2022 

An 2 User hier !

Sorry, einiges ist wirklich so dumm, dass es hier nicht freigeschaltet werden:
1.) Wer den ukrainischen Präsidenten (einen Juden) ernsthaft unter Verweis auf linksextreme Website, der hat nichts Verstanden. Bei der letzten Wahl bekam in der Ukraine die einzige rechtsextreme Partei weniger als 2 % der Stimmen. Als hört mal auf mit diesen LÜGEN aus Putins Höllenkiste!
2.) Wenn es "Mainstream" ist, dass man gegen den Krieg ist und für seriöse Fakten, dann sind wir Mainstream. Face it! Wir sind nicht bereit, KGB-LÜGEN zu verbreiten, nur weil manche Christen hier in die Irre gelaufen sind und es nicht schaffen, sich von irren Websites loszulassen!
3.) Keiner von uns ist gegen RUSSLAND, alle von uns sind gegen den ANGRIFFSKRIEG von RUSSLAND! Siehe auch Artikel!
4.) Manche Christen haben eine Empathie wie ein Eiskasten, wenn es um das Leid der Ukraine geht. Zum Schämen! Redet mal mit Flüchtlingen oder nehmt ein paar auf, das erweitert wirklich den Horizont!

www.kath.net/news/77876


1
 
 SCHLEGL 17. März 2022 
 

@Paddel

Warum sollten gläubige Christen nicht den Weg der Anzeige beschreiten? Damit schützt man künftige Patienten vor einem Therapeuten, der ein Ideologe ist!
Ich hätte als Priester keine Probleme jemand anzuzeigen, der sich nachweislich schwer alkoholisiert in sein Auto setzt und losfährt! Es geht immer auch um den Schutz anderer Personen.


1
 
 Dirk 17. März 2022 
 

Weltliteratur

Nicolai Gogol: Die toten Seelen.

Ich bin ein großer Fan russischer Literatur. Krieg und Frieden ist einer meiner Lieblingsromane. Anna Karenina finde ich allerdings nicht christlich.


1
 
 Paddel 16. März 2022 

@SCHLEGL

Sie haben von einer Anzeige abgesehen und einen verständnisvollen und sogar kompetenteren Therapeuten gefunden. Sie sind gläubige Christen, warum sie von einer Anzeige abgesehen haben, weiß ich nicht.


1
 
 stephanus2 16. März 2022 
 

@Karlmaria

Sie sprechen es an, dass Gott wirklich alle Menschen liebt! Gott will die Seelen aller Menschen retten,besonders alle Sünder, bis zur allerletzten Möglichkeit ,dem Weltende und dem Jüngsten Gericht ! Nicht dass ich da so versiert wäre, aber so verstehe ich es !Anbei: ich glaube der Schächer am Kreuz hat schon noch ein Drittes gemacht : hat er nicht dem anderen Schächer eine Lästerungen gegen Jesus verwiesen ? Und er hat den Messias bekannt, ungeachtet des armen,zutiefst gedemütigten verunstalteten Folteropfers, das er sah !


4
 
 jabberwocky 16. März 2022 

Sehr bekannt ist auch

Der Hummelflug von Rimsky-Korsakow


1
 
 SalvatoreMio 16. März 2022 
 

Ohne russische Kultur wären wir viel ärmer!

Man denke an viele weitere Schriftsteller, wie z. B. Anton Tschechow. Wie schön ist z. B. die Erzählung: "In der Osternacht". - Oder die märchenhafte Ballettmusik von Tschaikowsky, wie "Der Nussknacker" oder "Schwanensee".


5
 
 SCHLEGL 16. März 2022 
 

@ Paddel

Der Physiotherapeut hat sich strafbar gemacht, wegen unterlassener Hilfeleistung bei der schwer kranken Person! Die Angehörigen sollten diesen Therapeuten unbedingt bei seiner vorgesetzten Stelle anzeigen! So etwas geht gar nicht, eine Schande!


4
 
 St. Hildegard 16. März 2022 
 

Ergänzung

Die siebte Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch ist unter dem Eindruck der Leningrader Blockade entstanden und thematisiert allgemein den Widerstand gegen Schreckensherrschaft und Unterdrückung.


4
 
 St. Hildegard 16. März 2022 
 

Darf' s auch noch etwas Musik sein?

Alexander Skrjabin: Préludes für Klavier
Nikolai Rimski Korsakow: Scheherazade
Nikolai Medtner: Märchen, Vergessene Weisen
Peter Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5
Igor Strawinsky: Der Feuervogel


4
 
 SalvatoreMio 16. März 2022 
 

Jedweder Völkerhass ist Sünde ...

@gáidaros: Wir können doch Gott nicht lieben, wenn wir andere Völker verachten. Das ist Irrsinn pur! Jeder Mensch hat seine eigene Seele. - Mir persönlich hat es schon gerecht, dass meine Schwägerin mit meinen Eltern nicht klarkam und sie mich Jahrzehnte in "Sippenhaft" nahm und aufs Gemeinste behandelte. (Es ist nun wundersamerweise überwunden. Dank sei Gott!)


2
 
 St. Hildegard 16. März 2022 
 

Darf' s auch etwas Musik sein?


3
 
 Benno Faessler-Good 16. März 2022 
 

Alexander Solschenizyn ist nun in meiner Digital Bibliothek vertreten

Drei Werke, entweder als PDF oder Ebook, kostenlos runtergeladen.

Waren bereits in Buchform vorhanden.


3
 
 Paddel 16. März 2022 

Rausgeschmissen

wurde die 13-jährige Freundin unserer Tochter von ihrem Physiotherapeuten, weil ihre Mutter Russin ist. Das Mädchen hat einen Hirntumor...

Wir holen mit der Sippenhaft den Krieg ins Land und anstatt den Haß zu mindern vermehren wir ihn damit. So wenig, wie ein Deutscher Hitler ist, so wenig ist ein Russe Putin.


5
 
 Karlmaria 16. März 2022 

Es gibt nur für den keinen Gott, der ihn nicht sucht

Es ist ganz wichtig ist dass wir auch wollen. Denn den Freien Willen respektiert Gott immer. Bald am 26. März ist das Fest des Heiligen Schächers am Kreuz. Seine Worte sind ja überliefert. Arg viel hat der auch nicht gemacht. Außer seine Sünden bekannt und Herr gedenke meiner. Das ist mir oft ein Trost wenn ich sehe wie es bei mir drunter und drüber geht. Ein einziger Barmherzigkeitsrosenkranz bei einem Sterbenden gebetet hat auch so eine große Verheißung. Irgendwie muss der Sterbende das dann auch wollen. So ganz automatisch geht es dann auch nicht. Insofern ist es völlig falsch jemanden zu verdammen weil er ein Verbrecher ist. Im Augenblick ist ja die Stimmung so. Das wäre aber völlig falsch und auch eine Verführung des Bösen. Gott liebt alle Menschen. Daran sollte man immer denken. Auch im Westen gibt es Literatur wo das herausgearbeitet wird. An die Miserablen die Elenden von Victor Hugo denke ich da!


3
 
 SCHLEGL 16. März 2022 
 

russische Literatur

Alexander Puschkin:"Metjel"= Der Schneesturm
Alexander Puschkin: "Stanzionnyj smotritjel"= der Postmeister.
Nicolai Gogol:" Schinelj" = der Mantel
Anton Tschechow: Lustige Geschichten
Diese Bücher gibt es alle auch auf Deutsch!


5
 
 Gandalf 16. März 2022 

Eine Idee

Bitte postet hier noch 1,2,3 weitere Literaturvorschläge, dann arbeiten wir diese noch bei den Tipps ein... DANKE p.s. bin leider auch nur Russland-Literatur-Anfänger. Die 1000-Seiten-Werke brauchen halt Zeit :-)


5
 
 Cejazar 16. März 2022 
 

Insbesondere die Werke Dostojewskis

sind so ziemlich das Tiefgründigste im Hinblick auf die menschliche Psyche, was die Weltliteratur zu bieten hat. Gerade in den Brüdern Karamasow setzt er sich mit den großen Fragen von Christentum vs. Atheismus auseinander. M. E. Ist dies eines der lesenswertesten - wenn nicht sogar das lesenswerteste Werk der Weltliteratur.

Wer Tolstoi oder Dostojewski liest, kann gar nicht abschätzig über die russische Kultur urteilen. Es bewahrheitet sich wieder - lesen erweitert den Horizont.


6
 
 gáidaros 16. März 2022 
 

Danke für diesen Artikel !

Das Bad darf nicht mit dem Kind ausgeschüttet werden. Russenhaß wird keine Probleme lösen. Auch viele
Juden haben den Deutschen und Österreichern (und polnischen und ukrainischen Kollaborateuren) nach dem Großen Vaterländischen Krieg vergeben.


6
 
 SCHLEGL 16. März 2022 
 

russisches Weltliteraturerbe

Prestuplenije i nakazanije= Schuld und Sühne musste ich im Russischunterricht in der 7. Klasse als Literaturthema für die Matura in Russisch (1969) ausarbeiten. Die russische Geschichte ist ohne die Mystik der Starzen und des russisch-orthodoxen Mönchtums nicht zu verstehen.
Dostojewskis Werke sind unüberbietbar, den Satz des Starzen (Geistlichen Vaters) Ssossima in den Brüder Karamasow, habe ich oft in der Predigt und in der Schule zitiert: "Wenn es Gott nicht gibt, dann ist alles erlaubt." Genau das erleben wir seit Jahrzehnten in Westeuropa und natürlich auch in Russland, sofern dort Menschen im Herzen noch "Sowjetmenschen" sind. Und das sind leider sehr viele Russen noch heute, besonders jene, die die Macht im Staat und leider auch oft in der Kirche haben.
Empfehlenswert ist auch das Buch: "Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers" von Emmanuel Jungclaussen.


7
 

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