Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  3. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  6. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  7. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  8. Republik der Dünnhäutigen
  9. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  10. Die Achillesferse des Teufels
  11. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  12. Manuel Ostermann, Vize-Vorsitzender der Polizeigewerkschaft: „Die Kriminalität explodiert“
  13. US-Bischof Daniel Thomas/Ohio: „Gott hat Transsexualität nicht vorgesehen“
  14. Thomas von Aquin über Migration
  15. "Wir glauben nicht an eine Ökumene der Vermischung, sondern der versöhnten Verschiedenheit"

Von Domspatzen und Donaubrücken

16. November 2022 in Kommentar, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Otti's Optik: Deutschland, Deine Diözesen. Teil 4: Regensburg + Co. - Ein Kommentar von Von F.N. Otterbeck


Köln (kath.net)

Wer von Wien aus mit viel Geduld flussaufwärts paddelt, der erreicht auf der schönen blauen Donau irgendwann eine Steinerne Brücke, in Regensburg. Die alte Freie Reichsstadt stand durchaus unter Habsburger Einfluss, allein schon wegen des Immerwährenden Reichstags, der dort im Rathaus seit dem 17. Jh. tagte. Regensburg ist also mitnichten bayerische Oberpfalz, wenn auch der Bezirk von dort aus regiert wird. Den kleineren "Kölner Dom" (eine gotische Kathedrale mit zwei Spitztürmen) dort erblickte ich erstmals während einer Bahnreise nach Wien 1988 und habe mich seither jedes Mal über ein Wiedersehen gefreut.

Die gute Nachricht: Es gibt sie noch, katholische Diözesen in Deutschland. Das gilt nicht allein für Regensburg, aber dort kennt sich der Kommentator am besten aus. Außer einigen Reisen verbinden mich mit der romantischen Stadt an der Donau zwei Semester im Jurastudium. Ich wohnte in der Nähe des Fernsehsenders Ziegetsdorf, lernte also auch den kleinen Friedhof kennen, auf dem die Familie Ratzinger in Frieden ruht, unweit des Papsthauses in Pentling. Von meinem Fenster aus konnte ich bis zur Walhalla blicken. Heute ist der damalige Blick, hinweg über die moderne Campus-Uni, durch hochgewachsene Bäume verstellt. Ich kenne das Auditorium also aus eigenem Erleben, in dem Papst Benedikt XVI. eine seiner besten Reden auf Reisen hielt, im September 2006. Damals war ich allerdings nicht in Regensburg dabei, sondern bei der Papstmesse in München, als Gast der "Ciellini" aus Köln.


Regensburg hatte oft Glück mit seinen Bischöfen. Unvergessen ist auch Rudolf Graber, der den Mut zu einer vorsichtigeren, also nachhaltigeren "Umsetzung des Konzils" fand. Als einer der wenigen diagnostizierte er richtig, dass die Antrittsenzyklika des Konzilspapstes von 1964 ("Ecclesiam Suam") den Kampf der Kirche wider den Modernismus keineswegs preisgeben wollte, sondern im Dialog eine andere Methode mit mehr Überzeugungskraft aufrufen wollte. So auch das ganze Zweite Vatikanum. Stattdessen orderten hochmütige Bischöfe vielerorts die Abrissbirnen, propagierten den Bruch mit der Tradition als "Erneuerung". 

Für lange Zeit war der Domkapellmeister Georg Ratzinger der berühmtere der beiden Brüder, weil die Domspatzen als Knabenchor unter seiner Leitung weltweite Geltung erlangten. Unübertroffen. Seinetwegen wurde Regensburg auch zur Wahlheimat des Professors Ratzinger, der aber schon bald 1977 in bischöfliche und dann weltkirchliche Dienste gerufen wurde. Zu seiner Zeit war auch das Erzbistum München und Freising noch katholisch, wiewohl Joseph Ratzinger in seiner kurzen Amtszeit zu wenig Gelegenheit hatte, Fehler aus der stürmischen Ära Döpfner abzustellen. So ergibt sich aber folgerichtig, dass in Regensburg das geistliche Erbe des gar nicht so "deutschen" Papstes Benedikt XVI. besonders sorgsam gepflegt wird. Ein  Anstoß dazu, von vielen, war die Herausgabe der 'Gesammelten Schriften' durch den späteren Kardinal Gerhard Ludwig Müller (von Papst Franziskus ernannt!), um die sich auch Ratzinger-Preisträger Christian Schaller bleibende Verdienste erworben hat. Manche Wünsche blieben offen. Ich hätte gern einmal an einer katholischen Veranstaltung der Fürstin Gloria teilgenommen. Aber Ehre wem Ehre gebührt: Da lasse ich gern größeren Geistern den Vortritt.

Auch wenn in jüngster Zeit viel Irrsinn aus den deutschen Diözesen zu verarbeiten  war, so soll "Otti's Optik" nicht nur eine Mecker-Ecke auf kath.net werden. Wir werden uns also zukünftig auch immer mal wieder guten Nachrichten bewusst zuwenden, nicht nur aus Bayern. Zu den anderen bayerischen und fränkischen Bistümern kann ich allerdings nur wenig vermelden, mangels eines persönlichen Bezugs. Man hört aber auch von woanders her noch oft Erfreuliches, aus Augsburg, aus Passau, manchmal noch aus Eichstätt mit seiner KU. Einer echt katholischen Universität - oder zumindest Theologenfakultät - wäre allerdings auch außerhalb des erst gut hundertjährigen Freistaats eine gute Zukunft zu erhoffen.

Regensburg ist wahrscheinlich die älteste durchgehend besiedelte deutsche Stadt. Die alte Donaubrücke dort ist daher nicht nur für mich immer noch ein schönes Sinnbild dafür, was der Dienst eines Pontifex, eines Brückenbauers ist: 'aus dieser Welt zur anderen ...' Aus der Zeit in die Ewigkeit! Das zeigt sie schöner als selbst die viel modernere Hohenzollernbrücke in Köln am Rhein. Man könnte erstere also dereinst "Papst-Benedikt-Brücke" nennen.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Otti's Optik

  1. Salzburg '23: Die "letzte" Hochschulwoche?
  2. Kein Himmel mehr voller Geigen
  3. Anmache oder Mache oder beides - kreuz und queer?
  4. "Veni Sancte Spiritus"
  5. "Die nächste Messe? Am Sonntag!"
  6. "Wo bleibt das Fleisch?"
  7. "Der Lauf der Welt"
  8. Hirtensorge und Selbstmästung
  9. 'Klappe zu, Affe tot!'
  10. Ein gutes Zeugnis für Papst Benedikt






Top-15

meist-gelesen

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  3. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  6. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  7. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  8. Die Achillesferse des Teufels
  9. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  10. Republik der Dünnhäutigen
  11. Die Kirche in Deutschland und in der Schweiz hat kapituliert
  12. Thomas von Aquin über Migration
  13. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  14. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  15. Legenden vom Heiligen Nikolaus

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz