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„Ich schweige nicht“ – Gegen Maulkörbe für Priester und gegen bischöflichen Machtmissbrauch

16. Februar 2023 in Kommentar, 30 Lesermeinungen
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„Während man sich den Kampf gegen Machtmissbrauch und Klerikalismus scheinheilig auf die synodalen Fahnen schreibt, greifen Bischöfe zu denselben Mitteln, um den eigenen Klerus auf Linie zu bringen.“ Von Joachim Heimerl


Linz (kath.net/joh) Über die „katholische“ Kirche in Deutschland kann man sich allenfalls noch wundern; man fragt sich, wo die wahren Katholiken sind?

Bei der Weltsynode in Prag waren sie jedenfalls nicht; da tauchten nur die üblichen Gesichter der deutschen „Synodalkirche“ auf: DBK-Vorsitzender Bischof Georg Bätzing und jene, die sich mit ihm von der römischen Kirche entfremdet haben und die dennoch behaupten „katholisch“ zu sein.

Am meisten erstaunt es, dass es so wenige Priester sind, die noch den katholischen Glauben verkünden; medial scheint jedenfalls nur noch ein gleichgeschalteter „Synodalklerus“ auf, der ebenso gut protestantisch sein könnte.

Tatsächlich ist die katholische Kirche in Bedrängnis und ihre Priester sind es zuallererst. Allerdings kommt diese Bedrängnis nicht von außen, sondern aus dem Inneren der Kirche; von den Bischöfen abwärts lastet sie auf all ihren Gliedern, man darf es ruhig sagen: Die deutschen Bischöfe sind nicht nur zum Problem der Kirche geworden, sondern zu ihren Feinden.

Besonders Priester sind hier in einer prekären Situation: Sie haben so gut wie keine Möglichkeit, sich gegen die deutsche Synodalkirche zu positionieren, zumindest dann nicht, wenn sie einer „synodalen“ Diözese angehören; das sind in Deutschland praktisch alle.

Zugleich wird an den Priestern die Verlogenheit des „synodalen“ Systems deutlich: Während sich die Bischöfe in den Medien als liberale Verfechter einer „synodalen“ Gesprächskultur verkaufen, hängen sie jenen Priestern Maulkörbe um, die ihre häretischen Ansichten nicht teilen und sich zum katholischen Glauben bekennen. Wer gegen den „Synodalen Weg“ aufmuckt, dem drohen empfindliche Restriktionen; der rechtgläubige Klerus wird von den Bischöfen gezielt mundtot gemacht und von synodalen Denunzianten in den Pfarren nur zu gern in den Ordinariaten angezeigt. Ein Priester schrieb mir: „Ich predige nur noch am Katechismus vorbei, nur dann kann keiner was sagen, auch der Bischof nicht.“  


Dagegen reüssieren dank eines neuen Arbeitsrechts all jene „Lai*innen“ im kirchlichen Dienst, deren Lebensform im Widerspruch zum katholischen Glauben steht – wer dies fassen kann, der fasse es! Alle anderen sehen sich regelrecht bedroht: Priester werden bevorzugt unter den Generalverdacht der Päderastie gestellt; das schüchtert ein und hat sich bereits in totalitären Systemen bewährt. Wenn das nicht reicht, werden sie an den „heiligen Gehorsam“ erinnert, den sie ihren Bischöfen bei der Weihe versprochen haben – das schüchtert erst recht ein und das soll es auch, denn das suggeriert etwas von fehlender Loyalität und dem Bruch eines heiligen Eids. Nichts könnte schlimmer sein, so scheint es wenigstens.

In der Tat ist der Gehorsam eine heilige Sache, er ist aber kein Kadavergehorsam und schon gar kein katholischer Fetisch; er gilt Christus, dem Haupt der Kirche, verpflichtet aber keinen Priester und keinen Diakon zum Gehorsam in der Häresie.

Im Gegenteil: Es ist die Pflicht eines jeden Priesters im Gehorsam gegenüber Christus und der Kirche, die Irrtümer zu benennen, die die deutsche Synodalkirche durch ihre Bischöfe verkündet, selbst wenn er dafür persönliche Nachteile erduldet. Nichts isoliert einen Priester heute mehr als sein Bekenntnis zu den Wahrheiten der katholischen Religion.
 
Gegenüber einem faschistischen und teuflischen System hat der Selige Pater Rupert Mayer tapfer bekundet: „Ich schweige nicht“ – und nur diese Haltung kann heute die Haltung der Priester sein, die dem Irrweg der deutschnationalen Synodalkirche widerstehen!

Deren Widersprüchlichkeit wird nicht zuletzt darin offenbar, dass sie zwar jedwede Freiheit proklamiert, jenen aber das staatlich verbriefte Recht auf Meinungsfreiheit verwehrt, die aus den eigenen Reihen Ihren abwegigen Vorstellungen entgegentreten.

Dass dies eine höchst perfide Form des Machtmissbrauchs ist, ist klar, und zugleich ist es das, was man gemeinhin so gern „geistlichen Missbrauch“ nennt. Kaum etwas könnte doppelbödiger sein: Während man sich den Kampf gegen Machtmissbrauch und Klerikalismus scheinheilig auf die synodalen Fahnen schreibt, greifen Bischöfe zu denselben Mitteln, um den eigenen Klerus auf Linie zu bringen.

Damit das gelingt, hat man in den Ordinariaten und teilweise auch in den Pfarren „Lai*innen“ das Ruder übergeben: Wo früher angeblicher „Klerikalismus“ herrschte schwingt nun der „Laizismus“ seine Knute; aus Bistümern wie Limburg, München-Freising und anderen werden Priester regelrecht vertrieben. Wer bleibt, geht häufig innerlich zugrunde. – Die Leidensgeschichten dieser Priester füllen inzwischen mein E-Mail-Postfach. Ein anderer Priester schrieb mir: „Wir sind in der Kirche Freiwild geworden“ – das spricht Bände.

Symptomatisch für diese Misere ist ein Fall, der Anfang des Jahres durch die Presse ging: In seiner Weihnachtspredigt vertrat Pater Joachim Wernersbach (Abtei Tholey) das christliche Menschenbild und stellte sich zurecht gegen den Wahnsinn der Gender- und LGBTQ-Ideologie.

Dass dies nicht ohne Widerspruch blieb, ist klar, traurigerweise nicht ohne Widerspruch aus der Kirche: Abt und Konvent verleugneten den Pater, der zuständige Bischof ließ ihn peinlichst im Stich. Außerhalb des Klosters darf Pater Joachim seitdem nicht mehr Seelsorger sein. Sein Schicksal ist das Schicksal eines modernen Bekenners, eines aufrechten Priesters, der nicht vor den synodalen Götzen sein Knie gebeugt hat – so wenig wie Pater Rupert Mayer.
 
Nach alten römischen Rechtsprinzip gilt: Wer schweigt stimmt zu! Zur Synodalkirche kann ich als Priester nicht zustimmen. Deshalb halte ich es mit Pater Joachim: Ich schweige nicht! All meine Mitbrüder im priesterlichen Dienst möchte ich daran erinnern: Wenn wir die wahre, eine, heilige katholische und apostolische Kirche nicht bezeugen, dann wird es niemand anderer tun. Lassen Sie sich deshalb nicht mundtot machen - von niemanden! Mut braucht Vorbilder: Pater Rupert Mayer und Pater Joachim Wernersbach sind welche. Seien Sie es auch!

Dr. Joachim Heimerl ist Priester und Oberstudienrat.


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Lesermeinungen

 Alecos 20. Februar 2023 
 

Es ist immer dasselbe, Bischöfe stehen fast nie für Priester und Katholiken auf, die wegen ihrer Treue zum katholischen Glauben von den
widerchristlichen Medien gemobbt werden.

Im Gegenteil. Diese sogenannten Hirten stellen sich gegen kath. Priester und Gläubige, schließen sich dem Mob an und machen bei den Ausgrenzungen und Diskriminierungen gegen Glaubenstreue mit. Gleichzeitig spielen sich katholische Bischöfe u. der Vatikan gerne als Fürsprecher u. Beschützer von Muslimen, Homosexuellen und Immigranten auf und verurteilen jegliche Kritik an jene. Traurig, dass die Verkündigung und Verteidigung der kirchlichen Lehre von Bischöfen gecancelt und kaltgestellt werden. Die eigenen Gläubigen liefern sie ins Messer und werfen diese den Wölfen zum Fraß. Was sind das bloß für Hirten?

Warum greift der Vatikan wegen Amtsmissbrauchs durch diese feindseligen Mietlinge nicht ein? Diese flächendeckende Feigheit und Rückgratlosigkeit von vielen Bischöfen erschüttert einen nur noch.


0
 
 modernchrist 18. Februar 2023 
 

es heißt "angstfreie" Kirche

aber nur für die verrücktesten Buntstreifen-Meinungen und die irregulärsten Lebensformen bei Kirchenangestellten, Pastis und Pastillen, Reli-lehrern und bald Klerikern.
Dass anderswo die Angst bereits beim Ausarbeiten einer Predigt kommt und der Pfarrer sich sehr überlegt, wie er formuliert, um nicht anzuecken; dass die Reli-lehrerin die Arche-Noa-Geschichte nicht mehr so ohne Weiteres für die Kinder darlegen kann, ohne sich genau für Fragen von Eltern zu wappnen; dass Eltern aufpassen müssen ab jetzt, wer da in den PGR gewählt wird und Schwupps ist der Quotenschwule oder die Quotenlesbe dabei mit allen Folgen für die Pfarreijugend, für Lektorendienst und Kommunionhelfer - diese Angst interessiert niemanden.
Ich habe den Eindruck, dass Machtmissbrauch wirklich als Problem vieler unserer Hirten und Oberhirten feststellbar ist. Ich empfinde auch das Gebrüll:_"Frauen ins Amt" als Macht- und Kanzelmissbrauch. Die Lehre der Kirche ist zu verkünden und nicht eigene Steckenpferde.


1
 
 golden 17. Februar 2023 
 

lassen wir uns nach jeder schreckensnachricht

neuen Mut von Gott geben, der aus die richtigen Antwort denjenigen Christen geben will, die gerade angeklagt werden (Lukas 12,11 und 12)
Herr, bewahre uns im Hl. Geiste !


4
 
 Everard 17. Februar 2023 
 

Entsetzlich, daß die Amtskirche

einen Begriff wie "Klerikalismus" in ihren aktuellen Diskursjargon überhaupt aufgenommen hat.
Die vorgetragenen Gravamina des Artikels teile ich, obwohl ich die tatsächlichee Lage noch schlimmer empfinde.
"Gehorsam", "Kirchenrecht", die ja in der sog. "Kirche der Liebe", welche die "juridische Vereengung" und die "römisch hellenistische Hypothek" "überwunden" werden sollen setzt selbige in einer Perversion des Gehorsamsgebots diese gezielt gegen altgläubige Pfarrer ein und verleidet ihnen jegliche Existenz innerhalb der sichtbaren Strukturen der Kirche.


4
 
 SalvatoreMio 17. Februar 2023 
 

Meinen Sie das Paderborner Netzwerk?

@Dottrina: jene Gemeinschaft im Bistum Paderborn: ob sie noch existiert und nach außen wirkt?


1
 
 Dottrina 17. Februar 2023 
 

Extrem traurig, das Ganze!

Hier hat Pfr. Heimerl eine traurige Wahrheit ausgesprochen. Da ich z.B. innerlich schon rot sehe, wenn ich "unseren" Erzbischof nur sehe (Kardinal Marx), gehe ich schon seit Jahren in keine Messe mehr mit diesem Mann. Da dürfen häretische Pfarrer wirken, wie sie wollen (dieser unsägliche Wolfang Rothe, der öffentlich für die Homos eintritt) oder auch ein publikumswirksamer Pfarrer Schießler, der alles Mögliche segnet - und glaubenstreue Priester haben es schwer. Ich wünschte mir für unsere schöne Erzdiözese einen guten Hirten wie Bischof Voderholzer oder einen der wenigen glaubenstreuen Bischöfe, die es natürlich auch noch gibt. Die guten Münchener Prieser könnten sich doch im Priesternetzwerk mit einbinden. Da gibt es doch so ein gutes Netzwerk in Norddeutschland.


3
 
 PXX 17. Februar 2023 
 

Häretisch

Häretische Bischöfe, die mit altbekannten Mitteln ihre z.T. Doch noch gläubigen Priester unterdrücken und sie zum Schweigen verpflichten. Eigentlich hasse ich es, die immer gleichen Stereotypen zu benutzen aber das hatten wir doch schon einmal. Katholische Kirche quo vadis. Gibt es wirklich heute keine Kardinal Graf von Galen oder auch Ruppert Mayer mehr?


5
 
 SalvatoreMio 17. Februar 2023 
 

Ausländische Priester ...

@Joachim Heimerl: Danke! In Italien läuft es wohl oft in die gleiche Richtung. Ich kenne einen Afrikaner, perfekt integriert, beste Sprachkenntnisse: er sollte ausreisen, "Zeit abgelaufen". Sein italienischer Pfarrer fuhr selbst zum Bischof, bat händeringend um Verbleib des Mitbruders: "Ohne ihn komme ich nicht klar!" Der Bischof wurde wütend - das war's.


4
 
 Freude an der Kirche 17. Februar 2023 
 

Elemosinarius

Sorry für den Schreibfehler in Ihrem Pseudonym! ?


0
 
 SalvatoreMio 17. Februar 2023 
 

Warum stehen nur so wenige auf?

@Freude an der Kirche: mir wird es immer bewusster: die giftige Saat, die vor 50 Jahren ausgesät wurde, ist gekeimt und jetzt voll aufgegangen: viele jetzige Großeltern/Urgroßeltern, haben sich beim Thema "Liebe" der Tatsache ergeben, dass Kinder andere Wege gehen: voreheliches geschlechtliches Miteinander, Scheidung, neuer Partner, freie Liebe. Sie sind froh, wenn Kampf und Streit in den Familien verhindert werden. Die Jungen wiederum ersehnen Partnerschaft und Liebe, sind aber übermächtig beeinflusst durch TV, Internet und praktisches Leben. Die Stimme der Kirche kommt nicht mehr zum Zuge und wird nicht mehr gelehrt. - Was die kirchliche Praxis angeht, so läuft es ebenso. Und die, die jetzt Bischöfe sind, wuchsen überwiegend in jener Zeit heran, wo diese Saat ausgesät wurde. Überdies wird in den noch funktionierenden Gremien wie BDKJ und Frauengemeinschaften) alles getan, um auf neue Wege einzuschwören.


4
 
 Freude an der Kirche 17. Februar 2023 
 

@ Elemisionarius

Mit ganzem Herzen stimme ich Ihren Kommentaren zu, besonders „Auslaufmodell II“. Priester Mitte/Ende 30-50 sind, sofern sie treu römisch-katholisch denken und handeln, oft kaltgestellt und suchen sich „Ersatzbefriedigungen“. Das werden nicht selten Süchte. Wer es gut kanalisieren kann, zelebriert am freien Tag „heimlich“ guten Gläubigen, … Manch gute Priester sind in einer Priestergruppe beheimatet. Diese gibt Halt und stärkt die Mitglieder in ihrer priesterlichen Identität. Aber: nicht wenige, die „kaltgestellt“ sind, nutzen freie Zeit zu oft im Internet, … oder werden von Bistumsleitungen immer wieder versetzt, um ja nirgends Wurzeln schlagen und etwas Katholisches aufbauen zu können.


3
 
 Joachim Heimerl 17. Februar 2023 
 

Salvatore mio/ Indische und afrikanische Priester werden in vielen dt. Diözesen

nicht mehr geduldet, d.h. ihre Verträge werden nicht verlängert, neue werden nicht gemacht. Man will einen künstlichen Priestermangel erzeugen (um viri probati und Priesterinnen durchzusetzen) und ausländische Priester strikt vermeiden, auch da sie nicht ins hiesige (häretische) System passen. Es geht dabei (latent) auch um Rassismus und Diskriminierung: Priester, die z.B. nicht einwandfrei Deutsch sprechen oder dunkler sind, sind nicht "zumutbar", gern spricht man da von "kulturellen Barrieren". Diejenigen ausländischen Priester, die hier Stellen haben, müssen sich gnadenlos anpassen, sonst sitzen sie im nächsten Flugzeug nach Indien oder Afrika. Wie sie z.T. behandelt werden, kann man sich vorstellen. Dies ist die traurige Wahrheit, über die es übrigens auch eine (abgeschwächte) TV-Doku gibt. Die reiche dt. Kirche argumentiert gern auch damit, man könne sich ausländische Priester nicht mehr leisten - allen Ernstes!!


8
 
 Hängematte 17. Februar 2023 
 

@Joachim Heimerl

Das ist schrecklich, was da ans Licht kommt!
Auch für Priester gilt: Es gibt keinen Kadavergehorsam.
Man hat das Recht auf Freimut.
Aber so wie die Laien mit der Gründung des Zentralkomitees der Katholiken im preußischen Kulturkampf die Kirche verteidigt hat, so werden wieder wir Laien der Kirche aufhelfen. Wie? Das wird die Stunde zeigen.


4
 
 SalvatoreMio 17. Februar 2023 
 

Der eigene Klerus ist das erste Opfer!

@Joachim Heimerl! Ich glaube Ihrer Offenbarung. Als Laie kann man die Situation nur schleierhaft erkennen, aber man spürt, dass wir schon in einer Spaltung leben. Man simuliert: "Welcher Priester steht wo und was geht in ihm vor?" Hier sind allerlei indische Priester - wohl bestens geeignet zum Sklaventum: einerseits gewiss aufrichtige Missionare, andererseits mehr Gehorsam gewohnt; außerdem "Geldgeber" für heimatl. Diözese sowie wertvolle, caritative Projekte. Nun müssen sie taktieren zwischen dekadenter deutscher Kirche, zunehmendem Laienkommando und eigenem Gewissen. Das ist gewiss spezielles Martyrium, obendrein zeitverschwendend, denn "Missionierung Westeuropas" wäre das Gebot der Stunde. Dafür aber fehlt bei den Bischöfen offenbar die Erkenntnis. Für sie haben die Abbrucharbeiten der hl. kath. Kirche Vorrang.


6
 
 Joachim Heimerl 16. Februar 2023 
 

Elemosinarius/ Was Sie schreiben, deckt sich exakt mit dem,

was mir viele (!!) Priester berichten. Die Briefwechsel, die ich gesehen habe, waren haarsträubend, sogar menschenverachtend. Grundsätzlich gilt: Wo gedroht wird oder wo es zu verbalen Übergriffen, Mobbing, Willkür etc kommt: Führen Sie Protokolle, sichern Sie Beweise. Nehmen Sie anwaltliche Hilfe in Anspruch und erstatten Sie ggf. Strafanzeige. Die Kirche hat als Arbeitergeber keine Sonderrechte, auch nicht gegenüber Priestern - Priester sind kein (!!!) Freiwild! Hier darf man nichts spiritualisieren!! Das Gehorsamsversprechen begründet kein Sklaventum, man wird nicht zum "Menschenmaterial", wie Sie schreiben. Leider trauen sich Priester nicht, sich zu wehren. Das ist ganz falsch und wird ausgenutzt. Darüber hinaus müsste die Solidarität untereinander gestärkt werden; Einzelkämpfer kommen nicht weit. - Es tut mir leid, dass Sie offensichtlich schlechte Erfahrungen gemacht haben. - Genau solche Falle waren der Grund für diese Kolumne.


10
 
 Elemosinarius 16. Februar 2023 
 

@Psalm1

Es gibt eine Berufung zum Priestertum und eine Berufung zum Martyrium. Beides gehört sicherlich nicht zwingend zusammen. Ich halte es einfach nicht für fair, jungen Männern jahrelang vorzugaukeln, sie würden sich auf einen Dienst vorbereiten, in dem sie Gott und den Menschen dienen um dann festzustellen, dass sie weder von ihren Vorgesetzten, die sie nur benutzen (ich könnte auch "mißbrauchen" schreiben) noch von den Gemeinden , in die sie geschickt werden, wirklich erwünscht sind. Im deutschen Sprachraum bleibt wohl nur eine geistliche Gemeinschaft als Alternative.


10
 
 Psalm1 16. Februar 2023 
 

@Elemosinarius

"Immer mehr Mitbrüder sind mit Mitte/Ende vierzig am Ende ihrer Kräfte; frustriert, vereinsamt, ausgebrannt. Psychisch krank, depressiv, alkohol- oder internetabhängig.
Man wirklich keinem jungen Mann mehr raten, unter diesen Umständen einem Ruf zum Priestertum noch Folge zu leisten."

Sind Sie Priester? Auch wenn Ihre Darstellung die katastrophale Lage in den Gemeinden richtig wiedergibt, so kann ich diesem Rat doch nicht zustimmen. Auch heute ruft der Herr noch Arbeiter in seinen Weinberg. Zu einer Arbeit, die freilich ein Martyrium ist.


6
 
 proelio 16. Februar 2023 
 

Großartiger Beitrag!

Hochwürdiger Herr Pfarrer Dr. Heimerl, besser kann man die Situation in der derzeitigen Kirche nicht schildern. Einzig sollte man noch hinzufügen, dass kein Geringerer als Papst Franziskus selbst durch seine Häresien eine ganz entscheidende Mitschuld an diesem Zustand trägt. Rom erstickt derzeit in seinem eigenen Sumpf!


8
 
 Elemosinarius 16. Februar 2023 
 

Auslaufmodel II

Der Pfarrer scheint einverstanden zu sein, andere Priester die in den Gemeinden arbeiten müssen sich fügen. Und sich im Zweifel rechtfertigen, warum sie es wagen in der Messe noch "katholisch" zu beten.
Immer mehr Mitbrüder sind mit Mitte/Ende vierzig am Ende ihrer Kräfte; frustriert, vereinsamt, ausgebrannt. Psychisch krank, depressiv, alkohol- oder internetabhängig.
Man wirklich keinem jungen Mann mehr raten, unter diesen Umständen einem Ruf zum Priestertum noch Folge zu leisten.


8
 
 Elemosinarius 16. Februar 2023 
 

Auslaufmodell

In München ist man als Priester schon lange nur noch das fünfte Rad am Wagen. Man bekommt deutlich gezeigt, dass man nicht mehr gebraucht wird. Durch ständige willkürliche Versetzungen verliert man jegliche soziale Struktur. Der Kardinal interessiert sich nicht für seine Priester, ist für sie auch nicht erreichbar. Für den Generalvikar sind sie nur "Menschenmaterial" über das er verfügen kann. Bei Widerspruch kommen sofort Drohungen bis hin zu Suspendierungen und Rauswurf unter Androhung von Polizeigewalt. Immer mit dem Hinweis, dass er als Ordinarius schließlich das freie Verfügungsrecht über seine Untertanen hat.
In den Gemeinden haben längst die Gremien und Verwaltungsleiter"innen" das Ruder übernommen. Der Priester ist im Pfarrverband nur noch geduldet.
Eine Gemeinde im Bistum (sicher nicht die einzige) hat per PGR-Beschluss das "katholisch" im Credo durch "christlich" ersetzt und sich damit außerhalb der Kirche gestellt. Dem Bischof ist das egal.


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 Freude an der Kirche 16. Februar 2023 
 

Danke für diese 1000%ig wahren Worte

Priester werden mundtot gemacht. Richtig. Die immer größer werdenden Pfarreien dienen nicht der Wahrheit. Zwanzig Teammitglieder drücken die ein oder zwei wahrheitsliebenden Priester, stellen sie kalt usw. Ebenso Diözesen usw. Verkündet ein Priester mutig auf Dauer, muss er irgendwann vorreiten. So darf dies nicht mehr weitergehen. Gläubige müssen endlich mutig zu den treuen Priestern stehen, laut werden, die Diözesen angehen und sofort offen das Ende des Synodalen Weges fordern: nicht nur 30 Beter vor Beginn der nächsten Vollversammlung. 100de müssen kommen. Ist den Gläubigen egal, wie Kirche und Priestertum synodal vernichtet werden? So wie ich das beobachte schon! Ist es treuen Gläubigen egal. Warum stehen nur so wenige auf, denen ich hiermit ganz herzlich danke! Warum so wenige? Ist der Glaubensabfall auch bei „guten“ Gläubigen schon so weit vorangeschritten, dass sie nur daheim sitzen bleiben und nichts tun: keine Zeit, zu weit, traue mich nicht, andere sollen was machen?!?


6
 
 Passero 16. Februar 2023 
 

Wenn Ungehorsame Gehorsam einfordern

So mancher Bischof, der dem Lehramt nicht gehorsam ist, fordert fordert oft rigoros Gehorsam von seinen Priestern...


6
 
 Waldi 16. Februar 2023 
 

Es ist zutiefst erschreckend und traurig,

wie weit es mit unseren deutschen Bischöfen gekommen ist! Dieser vortreffliche Satz ist die wahre Bezeichnung für den ganzen jämmerlichen Zustand der katholischen Kirche in Deutschland, ich zitiere: "Die deutschen Bischöfe sind nicht nur zum Problem der Kirche geworden, sondern zu ihren Feinden." Wer hätte je gedacht, dass Bischöfe, die bei ihrer Weihe den Treueeid zur Glaubenslehre der katholischen Kirche abgelegt habe, zerstörerischer auf die katholische Kirche Einfluss nehmen, als alle atheistischen Diktaturen!!!


4
 
 lesa 16. Februar 2023 

Starke Ellbogen, wenig Geist

"Mut braucht Vorbilder". Der Selige Rupert Mayer soll Ihren Mut bewahren und viele Hirten damit anstecken! Danke für diesen erschütternden Lagebericht! Er spiegelt haargenau die "Mentalität", in der viele leben. Siehe P. Joachim - siehe zwei Beispiele innerhalb eines halben Jahres hierzulande. Nicht entsprochen. Will heißen: nicht alles durchgehen lassen, was Laien durchdrücken wollen. "Der muss weg" sagte entschlossen eine "Frau in der Kirche". Gesagt getan. WEg ist er. Nach Jahrzehnten íntensiven Einsatzes mit der Köchin auf Herbergsuche. Andernorts ganz anders: Da liest eine Pastoralreferentin das Evangeium und predigt. Pfarrer sitzt daneben und hält ein Schäferstündchen. Nema Problema. Einer hatte das Glück, zurück nach Afrika geschickt zu werden. Lieber die Zustände dort als der bösartige spirituelle Terror, der im Falle von Gender vom Verlust der Denkkraft und entsprechendem Ersatz derselben durch Ellbogen begleitet ist.
@Leopold Trzl: Interessanter Kommentar!


7
 
 Leopold Trzil 16. Februar 2023 

1968 schrieb der Grand Orient de France …

… in der damals wichtigsten Freimaurerzeitschrift, „L‘Humanisme“:
„Es ist nicht das Schafott, das den Papst erwartet, es ist das Emporkommen der örtlichen Kirchen, die sich demokratisch organisieren, die Schranken zwischen Klerikern und Laien ablehnen, die sich ihr eigenes Dogma schaffen und die in einer völligen Unabhängigkeit in Bezug auf Rom leben.“
Zitiert nach der unglaublich aktuellen, geradezu prophetischen Schrift des Regensburger Bischofs Dr. Rudolf Graber: „Athanasius und die Kirche unserer Zeit“, 87 Seiten, Abensberg 1973.
Darin vergleicht Bischof Graber die zeitgenössische Situation sowohl mit der arianischen Krise als auch mit jener von 1838, als u. a. Görres der Idee eines „deutschen Conciliums“ entgegentrat.


7
 
 Chris2 16. Februar 2023 
 

@TreuImGlauben

Das Problem ist doch, dass aus einer sich selbst verstärkenden Blase heraus seit Jahrzehnten fast immer nur in eine Richtung Kritik geübt und die Kirche geschubst wird - völlig unabhängig davon, was überhaupt möglich ist, und was nicht. "Dauerbrenner" ist natürlich das "Frauenpriestertum" - ein Thema, dass sich eigentlich schon mit der Auswahl der Apostel durch den Sohn Gottes höchstpersönlich erledigt haben müsste...


10
 
 Hängematte 16. Februar 2023 
 

Das ZdK wurde im preußischen Kulturkampf des

Reichskanzlers Bismarck gegen die kath. Kirche von Laien zur Verteidigung der Kirche gegründet.
Bei einer Autoimmunerkrankung schädigen bestimmte Zellen den eigenen Körper (z. B. bei multipler Sklerose).
So ähnlich kommt mir jetzt das Wirken des Zentralkomitee der Katholiken g e g e n die Kirche vor - also als Zerstörung von innen her.


10
 
 bibelfreund 16. Februar 2023 
 

Heuchelei und Pharisäertum

Das ist doch wie in der Politik oder bei diesem ganzen Corona-Zirkus; eine beispiellose „Toleranz“ der Intoleranten.Mit den Maßstäben, die man bei anderen kritisiert, die eigenen Leute drangsalieren. Dieser Klerus gebärdet sich nicht nur auf der Kanzel wie billige Parteisoldaten. Sie handeln auch so.


7
 
 Chris2 16. Februar 2023 
 

Ich fürchte, exakt so ergeht es vielen Priestern in Deutschland

Wie tief ist die Kirche auf deutschem Boden* nur gesunken! Beten wir für die bedrängten Hirten, die verängstigten oder irregeleiteten Mietlinge, aber ganz besonders auch für die Wölfe im Schafspelz. Und natürlich für all die irregeleiteten und verunsicherten Gläubigen.
* nicht "die deutsche Kirche", denn solch eine Sekte gibt es nicht. Zumindest offiziell noch nicht.


12
 
 TreuImGlauben 16. Februar 2023 
 

Maulkörbe

Bei uns hier und in den Gemeinden umher, die Schon einem Anderen Bistum angehören, darf jeder, Priester oder Laie, sich offen mit Kritik äußern! Meine Nichten und Neffen haben das mal im sozialen Netzwerk mit verfolgt. Da hat ein Bischof in seinem Bistum extra eine Seite erstellt wo Kritik, Fragen oder Bedenken offen geteilt werden können. Kürzlich gab es eine Videokonferenz mit dem Bischof und da kamen schon heftige Fragen auf ihn zu. Beileibe nicht alles brave „Kopf-Nicker“. Bei uns hier ist es schwer, vernünftig mit unserem Pfarrer zu diskutieren. Wenn er sagt, Beerdigungen nur noch Mittwoch und Freitag um 14 Uhr dann kann der Pfarrgemeinderat noch so meckern, da ist er dann nicht synodal veranlagt. Offen geäußerte Kritik nimmt er an, aber entscheidet dann selber ob er etwas ändert. Synodaler Weg kommt ihm nicht über die Schwelle.


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