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| ![]() Gänswein skizziert in Heiligenkreuz theologisches Erbe Benedikts25. März 2023 in Weltkirche, 6 Lesermeinungen Langjähriger Privatsekretär und jetziger "Testamentsvollstrecker" spricht bei Tagung an Hochschule Heiligenkreuz über "Das Pontifikat Papst Benedikts aus der Sicht eines Zeitzeugen" und leitet Gottesdienst in der Stiftskirche am 25. März Wien (kath.net/KAP) Im Stift Heiligenkreuz als einem Ort, wo sich Papst Benedikt XVI. wohlgefühlt habe, ja, der ihm auch in schwierigen Zeiten als "Lichtblick" und "Ankerpunkt" erschienen sei, hat dessen langjähriger Privatsekretär Erzbischof Georg Gänswein als "Zeitzeuge" das theologische Erbe Joseph Ratzingers skizziert. Er sprach am Freitagabend im Rahmen einer Fachtagung über einen "Dreiklang", der im Denken und Wirken des deutschen Papstes immer wieder durchgekommen sei: Es sei Benedikt um die Wahrheit gegangen, um die Freundschaft mit Christus und um die Freude aus dem Glauben. Diese "Melodie" habe das ganze Leben Ratzingers durchtönt. Und schon der junge Joseph Ratzinger habe die wissenschaftlich betriebene Theologie als seine spezielle Berufung empfunden, so Gänswein. Die Grundlage dafür sei die Überzeugung des späteren Erzbischofs und Papstes: "Der Glaube selbst ist vernünftig. Denn die Offenbarung Gottes wendet sich an das Verstehen des Menschen, vor allem an seine Freiheit." Deshalb sei im Glaubensvollzug das Nachdenken und Nachfragen vorgesehen, ja "eingestiftet", wie Gänswein sagte. Es sei zwar ist es nicht allen Menschen gegeben, theologische Wissenschaft zu treiben. Aber der Zugang zu den großen Grunderkenntnissen des Glaubens stehe jedem offen. In diesem Sinn habe das kirchliche Lehramt "so etwas wie einen demokratischen Charakter", so der Erzbischof. Es werde Teil des gemeinsamen Glaubens, indem es keinen Rangunterschied gibt zwischen Gelehrten und Einfachen in der Kirche. Ratzinger habe sich selbst die Frage gestellt, "ob es nicht eigentlich Anmaßung ist, zu sagen: Wir können die Wahrheit erkennen angesichts all unserer menschlichen Begrenzungen." Dabei sei er zur Erkenntnis gelangt, "dass der Verzicht auf Wahrheit überhaupt nichts löst. Im Gegenteil, er wird zur Diktatur der Beliebigkeit", wie Gänswein darlegte. Alles, was dann bleiben könne, sei "eigentlich nur von uns entschieden und letztlich auch austauschbar". Nicht die Fragen der Vernunft, sondern die sich verschließende Vernunft sei nach Überzeugung des großen Theologen auf dem Stuhl Petri ein großes Hindernis für den Glauben. Auch der spätere Papst Benedikt habe unerschütterlich daran festgehalten: "Die Vernunft des Menschen trägt selbst das Bedürfnis nach dem immer Gültigen und Bleibenden in sich." Ein Glaube, der tief in der Freundschaft mit Christus verwurzelt sei, gebe das Kriterium in die Hand, zwischen wahr und falsch, zwischen Trug und Wahrheit zu unterscheiden, erklärte Gänswein: "Liebe öffnet die Augen, macht nicht blind." Erst die Beziehung zu Jesus Christus lasse die Zeichen Gottes in der heutigen Zeit erkennen, mache den Menschen geistig frei von allen Denkmodellen oder auch von allen Zwängen. Und die Kirche sei nur dann das, was sie sein soll, wenn sie von ihrer Herkunft lebt; Christus und seine Ziele im Blick zu haben bedeute, "sich nicht allzu häuslich in dieser Welt einrichten" zu wollen. Auch Gerl-Falkovitz und Tück referieren Im Rahmen der Fachtagung am 24. und 25. März über "Das Prophetische in der Theologie von Papst Benedikt XVI." leitete Erzbischof Gänswein auch einen Gottesdienst am Samstag in der Stiftskirche von Heiligenkreuz. Redebeiträge bei der Tagung kamen u.a. auch von der Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz ("Vernunft und Glaube. Zum Denkansatz Joseph Ratzingers") um vom Wiener Dogmatikprofessor Jan-Heiner Tück ("Das Gericht als Ort der Hoffnung. Anmerkungen zur Eschatologie von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI"). Beide hatten den deutschen Papst bereits in nach dessen Tod am Silvestertag 2022 gewürdigt. Gerl-Falkovitz beklagte sich damals über "dümmste Zuschreibungen" wie "Panzerkardinal" oder "Rottweiler Gottes" für Benedikt und verwies auf die Früchte, die dem "unaufhörlichen geistigen Kampf" des Verstorbenen entstammen: "Wann zuletzt ist so unerbittlich und doch werbend der Anspruch der Vernunft von einem Papst verteidigt worden?" Das päpstliche "Hohelied des Logos" habe ein Gespräch angeregt, das aus der postmodernen Sinnleere herausführe und die Gegenwart "rettet aus ihrem selbstwidersprüchlichen Schulterzucken über Wahrheit", wie Gerl-Falkovitz formulierte. Laut Tück hat Benedikt XVI. das Papstamt ganz anders ausgefüllt als sein Vorgänger Johannes Paul II. "Er hat weniger spektakuläre Gesten gesetzt als vielmehr versucht, durch seine Enzykliken die Grundbegriffe des Christentums in einer ansprechenden Diktion zu erläutern." Was von Benedikt bleibe, sei seine ansprechende Art und Weise, Grundgedanken des Christentums in Erinnerung zu rufen. Im Blick auf die Situation in Europa, habe er immer wieder gefragt: "Was geschieht, wenn Gott fehlt? Brechen dann nicht gewissermaßen auch Grundlagen des Gemeinwesens weg, die uns in eine Schieflage bringen könnten?". Das seien die Impulse, die bleibend für Nachdenken sorgen werden, so Tück.
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