Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. DUBIA - Keine (klaren) Antworten von Papst Franziskus
  2. Vatikan veröffentlicht doch "Papst-Zweifel-Antworten"
  3. Bischof Bonnemain: Sexualmoral ‚kann und muss ... vertieft und weiterentwickelt werden’
  4. Katholischer Bischof von Erfurt: Reli-Lehrer dürfen keine AfD-Mandatsträger sein
  5. Erzbischof Koch bei DBK: „Geben wir Gott bewusst in allem, was wir tun, die Ehre?“
  6. Keinen Euro mehr für Zeitgeist-Bischöfe, die Unmoral als Moral verkaufen
  7. Ich habe in den letzten 10 Jahren die katholische Lehre gegen den Pseudomodernismus verteidigt!
  8. Beten für die Synode - Offizielle Texte liegen auf Deutsch vor
  9. Eine Geschichte in der Geschichte. Abwarten, wissend um das Unkraut, hoffend und wartend in Geduld
  10. Wer schenkt dem Generalvikar von Essen ein Lächeln und ein Kollarhemd?
  11. Bei der "Alten Messe" endet der 'synodale Stil' des Papstes
  12. Euer Ja sei ein Ja, Euer Nein ein Nein!
  13. Werden Sie Schutzengerl für kath.net!
  14. Raubmörder Jacques Fesch (+27) auf dem Weg zur Seligsprechung. Vor 66 Jahren wurde er hingerichtet
  15. Eröffnung der XVI. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode

Das Märchen vom armgebliebenen Königsohn

15. September 2023 in Kommentar, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Mir scheint, dass wir als Christen in einer ganz ähnlichen Situation sind wie der Adoptivsohn des verreisten Königs. Wir wissen um die Reichtümer in den Schatzkammern des Schlosses ... - BeneDicta am Freitag von Linda Noé


Linz (kath.net)

„Das Lied des Glücklichen“. Mit einem Seufzer der Erleichterung legte ich meine Füllfeder beiseite, nachdem ich diesen Titel über meine Deutsch-Matura geschrieben hatte. Viele Jahre ist das her, aber ich habe mich später noch einige Male darüber geärgert, dass ich mir diese Arbeit niemals abgeholt habe, denn sie hat mir richtig gut gefallen. Ein Märchen- was für eine Freude, dass ich so etwas schreiben durfte. Märchen und Phantasiegeschichten, später auch Gleichnisse, haben mich immer fasziniert. Starke Bilder, die für Kinder eine spannende Erzählung sind, wobei die Größeren eine tiefere Botschaft dahinter entdecken können, die zeitlos ist und jeden Menschen ansprechen möchte.

Gestern, als ich auf der Couch eine kleine Mittagspause gehalten habe, habe ich mich wieder an das Geschichtenschreiben von Früher erinnert, als ich mittendrin in der Überlegung war, welches Thema ich für die heutige Kolumne wählen soll. Und so ist mir zum heutigen Thema ein ganz kleiner Ausflug in die Märchenwelt meiner Vergangenheit eingefallen.

Es war einmal ein unglaublich mächtiger König. Sein Reich erstreckte sich über die ganze Welt und darüber hinaus, die Grenzen Seines Königreichs konnte kein Bote jemals erreichen, wie weit er auch in den Sonnenuntergang reiten mochte. Der König war ein guter Herrscher, er liebte sein Volk über alles, war gerecht und weise. In seiner großen Liebe wollte er nicht für immer alleine über das Reich herrschen, und so wählte er sich eines Tages einen Adoptivsohn aus dem Volk, mit dem er alles teilen wollte, was er besaß. Sein Sohn war die ersten Jahre seines Lebens ärmlicher aufgewachsen, und so war er überwältigt von der Größe und Schönheit des Palastes, des Schlossgartens, des köstlichen Essens und vor allem von der Liebe des Vaters. Er war glücklich, ja, oft konnte er sein Glück kaum fassen, dass er, der kleine Junge von der Straße, es verdient haben sollte, Königssohn zu werden. So wuchs der Adoptivsohn heran, wurde größer und stärker und lernte seinen Vater besser kennen. Der Vater ließ ihm gute Lehrer zukommen und war auch selbst immer für ihn da. Als der Junge heranwuchs, merkte er jedoch immer stärker, dass es einen Unterschied zwischen ihm und dem Vater gab. Der Vater war immer gütig und weise, und wusste auf alles eine Antwort und schien alle Menschen zu lieben und ihnen Gutes zu geben. Der Adoptivsohn aber wurde oft zornig und dann auch unfreundlich zu seinen Mitmenschen, oder er wurde eifersüchtig auf jemand anderen, der eine bessere Note bekam, und konnte sich nicht mitfreuen. Anstatt darüber mit seinem Vater im Gespräch zu bleiben und ihn um Rat zu fragen, entfremdete er sich über die Jahre innerlich ein wenig von ihm. Nicht äußerlich, denn er saß immer noch mit seinem Vater zu Tisch. Innerlich zweifelte der Adoptivsohn aber immer stärker seine Berufung an. Sein Vater war wohl einfach eine Nummer zu groß für ihn, es war doch völlig unmöglich, dass er selbst einmal ganz in dessen Fußstapfen treten sollte, obwohl ihm das der Vater immer wieder auch deutlich in vielen Briefen schrieb, die er sich aufbewahren sollte. So wusste der Adoptivsohn zwar von den großen Schatzkammern im Schloss, aus denen sein Vater dem Volk Gutes zuteilwerden ließ, aber es reichte ihm, zu wissen, dass es andere im Hofstaat gab, die seinem Vater halfen, die Schätze zu verteilen, andere, die würdiger waren als er selbst, und er weigerte sich, selbst die Schatzkammern zu betreten. Er wusste ja um sein eigenes, oft so zweifelndes und manchmal auch schlechtes Herz.


Eines Tages jedoch musste der Vater für eine Weile verreisen, und rief seinen Sohn zu sich. Er trug ihm auf, während seiner Abwesenheit seine Geschäfte zu übernehmen, die Menschen mit Gaben aus der Schatzkammer zu beschenken, die Kranken zu heilen, wie er es ihn gelehrt hatte, und niemand hungern zu lassen. Er sollte das tun, als sein von ihm eingesetzter Stellvertreter, als Königssohn, der von niemand anderem ersetzt werden konnte.

Was würde nun geschehen, wenn in den nächsten Tagen Menschen in Not zu ihm um Hilfe kommen würden? Würde der Adoptivsohn an sich selbst zweifeln, an seiner eigenen Realität zerbrechen, oder würde er darauf vertrauen, dass die Zusagen und das Erbe des Vaters größer sind als er selbst?

Mir scheint, dass wir als Christen, als Diejenigen, die in die Nachfolge Jesu gerufen sind, in einer ganz ähnlichen Situation sind wie der Adoptivsohn des verreisten Königs. Wir wissen um die Reichtümer in den Schatzkammern des Schlosses, und wir lesen von den Heiligen, die hinein gegangen sind, aus vollen Händen geschöpft und verteilt haben, so dass wir auch selbst noch so viele Jahre danach noch aus den sprudelnden Quellen trinken können, die aus ihrer persönlichen Nachfolge des Königs entstanden sind. Die Heiligen, die von sich selbst bekannt haben, Sünder zu sein, und die trotzdem diesen Weg gegangen sind. Wir glauben oft lieber an eine übertriebene Bescheidenheit dieser Heiligen, als dass wir uns diesem Anspruch aussetzen, selbst die Werke zu tun, die Jesus uns aufgetragen hat.

Mk 16,17 -20: „Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden. Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.         

Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ.“

Im Auftrag des Königs als sein eingesetzter Stellvertreter unterwegs zu sein ist unmöglich, wenn man, wie der Adoptivsohn in meiner kurzen Geschichte, zuerst auf die eigene Leistung, Fehler und die ursprüngliche Herkunft sieht. Auf diesem Kampfplatz werden wir immer angreif- und sogar zerstörbar bleiben, denn: „Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, führen wir uns selbst in die Irre und die Wahrheit ist nicht in uns.“ (1 Joh 1,8)

Wir müssen uns nicht einreden, fehlerlos zu sein, sondern dürfen immer wieder neu Gottes Vergebung empfangen.

Unseren aufgetragenen Dienst tun wir aber nicht, weil wir selbst so gut wären, sondern weil wir durch Jesus Adoptivkinder des Königs sind und tatsächlich Zugang zu dessen Schatzkammern haben, die uns aber nichts nützen, wenn wir nicht wagen, das Wort Gottes ernst zu nehmen und nach mehr zu fragen, wo wir nicht heute und hier sehen und erleben, was uns das Evangelium verheißt. Auch geht es bei all den Reichtümern, die wir verteilen sollen, überhaupt nicht um uns selbst und damit anzugeben wie toll wir sind, sondern darum, anderen Menschen damit zu dienen und den Leib aufzubauen.

Eph 1,18-19: „Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt  und wie überragend groß seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist durch das Wirken seiner Kraft und Stärke.“

 

VIDEO - Predigt Pfr. Roger Ibounigg - Das Hl. Kreuz und die Hl. Helena - Fest der Kreuzerhöhung 2023

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 gebsy 15. September 2023 

Freunde, nicht Knechte sind wir!

Die Freundschaft und Liebe Jesu sind so überwältigend, dass wir immer wieder daran zweifeln, es wert zu sein, als Kinder Gottes leben zu dürfen.
WAS IST DIE FREIHEIT DER KINDER GOTTES?
Sich für oder gegen Gott entscheiden zu können ...
Wer sich aber NUR EINMAL in einer Versuchung FÜR Gottes helfende Liebe entschieden hat, wird immer wieder diese Glückseligkeit suchen und UMKEHR leben.


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

BeneDicta

  1. Allezeit beten und darin nicht nachlassen!
  2. Reisen nach dem Vorbild von Heiligen
  3. Über das Herz des älteren Bruders
  4. Kirche im Sumpf des Nihilismus
  5. Die Schöpfung – ein Gottesbeweis
  6. Jesus ist heute lebendig in Seiner Kirche!
  7. Werden Frauen in der katholischen Kirche wirklich benachteiligt?
  8. Wir müssen back to the roots, zu JESUS! Täglich!
  9. "Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat" (1 Joh 4,19)
  10. Wir müssen wieder lernen, auf Christus zu blicken






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net!
  2. Ostern 2024 im HEILIGEN LAND - Kommen Sie mit! - Eine EINMALIGE CHANCE!
  3. Vatikan veröffentlicht doch "Papst-Zweifel-Antworten"
  4. DUBIA - Keine (klaren) Antworten von Papst Franziskus
  5. Keinen Euro mehr für Zeitgeist-Bischöfe, die Unmoral als Moral verkaufen
  6. Wer schenkt dem Generalvikar von Essen ein Lächeln und ein Kollarhemd?
  7. Kardinal Tucho ? Das macht jetzt auch nichts mehr
  8. Missbrauchsopfer: Papst soll Glaubenspräfekt Fernandez absetzen
  9. Bei der "Alten Messe" endet der 'synodale Stil' des Papstes
  10. Ich habe in den letzten 10 Jahren die katholische Lehre gegen den Pseudomodernismus verteidigt!
  11. Eine Geschichte in der Geschichte. Abwarten, wissend um das Unkraut, hoffend und wartend in Geduld
  12. „Christen verschanzen sich nicht hinter glaubensfeindlichen Ideologien“
  13. Euer Ja sei ein Ja, Euer Nein ein Nein!
  14. Raubmörder Jacques Fesch (+27) auf dem Weg zur Seligsprechung. Vor 66 Jahren wurde er hingerichtet
  15. Rennfahrer Habsburg: Habe in Medjugorje großen Frieden verspürt

© 2023 kath.net | Impressum | Datenschutz