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| Freispruch durch den Obersten Gerichtshof – Das Gefängnistagebuch - Leseprobe 225. November 2023 in Buchtipp, keine Lesermeinung Über die Bedeutung des Leidens im Leben eines Christen. Ein neues Buch von George Kardinal Pell. Leseprobe 2 Linz (kath.net) Leseprobe 2 Samstag, 28. Dezember 2019 Heute ist das Fest der Unschuldigen Kinder, die der Tyrann Herodes abschlachten ließ, weil ihm die Gerüchte von einem neugeborenen König in Bethlehem Angst eingejagt hatten. Die Mächte der Finsternis waren von Anfang an gegen Jesus aktiv und diese unschuldigen Kleinen waren die ersten Opfer und Zeugen seiner einzigartigen Rolle. Josef, Maria und das Jesuskind mussten nach Ägypten fliehen, und als ich in Kairo war, habe ich die koptische christliche Kirche gesehen, die der Überlieferung zufolge an dem Platz erbaut worden ist, an dem die Heilige Familie eine Zeit lang gelebt hat. Die Kopten stellen zehn bis zwölf Prozent der ägyptischen Bevölkerung, und in diesen Zeiten des militanten Islams sind sie selbst unter der amtierenden Militärregierung eine ständige Zielscheibe von Anfeindungen und es erfolgen immer wieder Anschläge auf ihre Kirchen. Die Kopten und die Maroniten im Libanon sind die größten christlichen Minderheiten im Nahen Osten – groß genug, um eine Überlebenschance zu haben –, doch andernorts werden die Christen vertrieben. Im Allgemeinen sieht es der katholische Klerus vor Ort lieber, wenn sie bleiben, und ich verstehe das auch, aber wer könnte es den Eltern verdenken, wenn sie es vorziehen, ihre Kinder in Frieden und Wohlstand in Ländern wie Australien oder Kanada oder Trumps Amerika aufwachsen zu sehen? Trump ist kein Gentleman und kein überzeugender Verfechter des Christentums, doch er ist dem Christentum nicht feindlich gestimmt und, anders als so mancher Präsident vor ihm wie (natürlich) Obama und George W. Bush, sogar bereit, den Menschen „Frohe Weihnachten“ zu wünschen. In Sydney haben wir an diesem Festtag in der St Mary’s Cathedral immer eine Messe mit den Lebensschützern und Abtreibungsgegnern gefeiert und mit vielen, vielen brennenden Kerzen im Altarraum an die Tausenden von Schwangerschaftsabbrüchen im Bundesstaat erinnert, die uns bekannt sind. Ich hatte die Idee aus Los Angeles mitgebracht, wo ich einmal an einer sehr wirkungsvollen, von beeindruckendem Glauben getragenen Messe und Feier für den Schutz des menschlichen Lebens habe teilnehmen dürfen. Los Angeles ist das größte Bistum in den Vereinigten Staaten und der dortige Erzbischof, der Latino José Gómez,[1] ist trotz seiner erfolgreichen Arbeit in einer theologisch gespaltenen und oft verwirrten Gemeinschaft noch nicht zum Kardinal kreiert worden. Die Größe der Gemeinde und der Eifer, mit der die Messe für den Lebensschutz mitgefeiert wurde, hat mich in mancher Hinsicht überrascht und auf jeden Fall ermutigt. Heute und gestern sind wieder Hunderte von Briefen angekommen, damit hat sich der Rückstand trotz meiner Bemühungen noch vergrößert. Ein paar Hundert geöffnete und gelesene Briefe habe ich an die Abteilung, die für das Eigentum der Häftlinge zuständig ist, gesandt, damit meine Anwältin Kartya Gracer sie abholen kann. Einer dieser Stapel enthielt die Liedblätter der 15 bis 20 jüngeren Leute, die an Heiligabend vor dem Gefängnis Weihnachtslieder für mich gesungen haben. Ich habe an jenem Abend für einen kurzen Moment Stimmen gehört, die Weihnachtslieder sangen. Vielleicht waren es einige der Häftlinge, die diese Gesänge aufgriffen und weitertrugen. Sie haben mir auch Grüße und ein Foto geschickt, das während der Darbietung gemacht worden ist. Während meiner Stunde in der Turnhalle waren meine Reflexe gut, und danach erwartete mich mein Lieblingsessen: eine Pastete, die ich mir in der Mikrowelle aufwärmte. Tim O’Leary hat morgen ein Gespräch, bei dem er hoffentlich seine neue Stelle unter Dach und Fach bringen kann. Wie in meinem Fall habe ich ihm zu „vorsichtigem Optimismus“ geraten. Das Schicksal der Unschuldigen Kinder ist schrecklich. Hoffentlich sind sie schnell gestorben. Das Versprechen ihres Lebens blieb unerfüllt, doch das Schicksal ihrer Eltern war (vermutlich) noch schlimmer: lebenslängliche quälende Erinnerungen und ein dauerhafter Verlust, bis auch sie im Himmel eines gerechten Gottes Heilung fanden. Genau wie Jesus kann auch die Kirche dem Zusammenstoß von Gut und Böse, Liebe und Hass, Glauben und Finsternis nicht ausweichen. Der hl. Ignatius von Loyola beschreibt dies als den Kampf der zwei Welten, und die ahnungslosen kleinen Jungen in Bethlehem und Umgebung sind zwischen die Fronten geraten und gestorben. Kein guter Anfang für den Lebenskampf Jesu. Lasst uns also an diesem Festtag, vom Frieden und von der Hoffnung der Weihnacht umgeben, zu unserem Herrn Jesus beten, dass wir an seiner Geburt Freude, durch seinen Tod Vergebung und durch seine Auferstehung das ewige Heil und die Glückseligkeit erlangen. kath.net Buchtipp [1] Erzbischof Gómez wurde 2019 zum Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten gewählt. Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:
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