Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Schweiz: Grüne Skandal-Politikerin und Muslimin schießt auf Jesus
  2. Irischer Lehrer verhaftet – Auseinandersetzung um Transgender-Schüler
  3. Drei Queerseelsorger für Hildesheim
  4. Tötung bis zur Geburt? - Diese Frage möchte Kamala Harris nicht beantworten
  5. 'Und bin so klug als wie zuvor!' - Der 'Sachverhalt' der Erzdiözese Salzburg
  6. „In ganz Frankreich nehmen bestätigte Brandstiftungen an Kirchen aus antichristlichen Motiven zu“
  7. Behindertenfeindliche Aussagen: TV-Sender Sat1 nimmt Sendung des Komikers Mockridge aus dem Programm
  8. Stift Lilienfeld distanziert sich von wahlwerbendem Pater
  9. Kardinal Schönborn: „Wir dürfen nicht vergessen, dass der Herr in seiner Kirche am Werk ist!“
  10. Pater Wallner: "Unsere Freiheitskultur gibt es im Islam nicht"
  11. Gänswein als Vatikan-Botschafter in Litauen eingeführt
  12. 'Glaub doch, was Du willst' - Altkatholische Provokation gegen Katholiken in Bonn
  13. Atheistischer Filmemacher bekehrt sich bei Recherchen zum Grabtuch von Turin
  14. Schönborn: Bruckners Musik lässt Gottes Größe erahnen
  15. 'Das Volk Gottes will Hirten und nicht Funktionäre oder Staatskleriker'

Wir haben doch schon verloren

29. Juli 2024 in Kommentar, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


So eine blasphemische Show wie die Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris zeigte es doch nur zu deutlich. Während das Christentum die Frau ehrt, verspotten woke Ideologen die Frau - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)

Lebten wir Christen als Menschen nicht nur in der Welt sondern wären auch von der Welt, dann hätten wir tatsächlich schon verloren. So eine blasphemische Show wie die Eröffnung der Olympischen Spiele (ein Sportfest zu Ehren heidnischer Götter) in Paris zeigte es doch nur zu deutlich. Während das Christentum die Frau ehrt, verspotten woke Ideologen die Frau, indem sie sich Frauenkostüme anlegen und sich so weibisch bewegen, wie es keine Frau je täte. Während das Christentum um die Göttlichkeit Jesu weiß, spotten die Heiden schon immer über Christus. Während christliche Künstler das Geschehen im Abendmahlssaal mit Respekt und großer Würde darstellen, machen sich naive postmodernistische Hanswurste darüber lustig. Auch das ist nichts neues unter der Sonne. Dass man eine katholische Königin enthauptet darstellt und damit die diabolische französische Revolution glorifiziert ist da fast nur noch eine Randbemerkung.

Man könne nur dann gut in eine Zukunft kommen, so sagte der Erzbischof von Paderborn, Udo Markus Bentz, bei der Eröffnung des Liborifestes, wenn man seine Tradition, seine Herkunft kenne. Bringt man diesen Satz in Korrelation mit dem Geschehen in Paris, dann wirft das ein ganz besonderes Licht auf das Geschehen. Frankreich wird schon mal gerne als die älteste Tochter der Kirche bezeichnet. Der Heilige Liborius, der Patron des Bistums Paderborn und als solcher Grund eines der schönsten und beeindruckendsten Volksfeste in Deutschland, ist Franzose. Als Bischof von LeMans war er Missionar im besten Sinne, er verkündete das Evangelium in einer noch heidnischen Umwelt, er baute Kirchen und war ein Mann der Caritas. Liborius war zudem ein Freund des Heiligen Martin von Tours. Wenn ich auf christlichen Festen meine Freunde treffe, dann denke ich oft an Martin und Liborius. Die waren garantiert nicht weniger cool als wir heute. Und was ist von einem Heiligen zu halten, dessen Fest mit „Bratwurstdurft und Weihrauch“ beschrieben wird.

Zu Recht empören sich Bischöfe weltweit über die Blasphemie von Paris. Europa und die europäische Kultur sind ohne das Christentum nicht denkbar. Erst der Dreiklang von römischem Recht, griechischer Philosophie und dem Evangelium Jesu Christi machen Europa aus. Den Kern des Evangeliums, die Erlösungstat Christi und die Einsetzung der Eucharistie zu verspotten, zieht der europäischen Kultur den Boden unter den Füßen weg. Entsprechend abstoßend ist die vollkommen misslungene Ästhetik der Spottveranstaltung, die jedem kultivierten Menschen nur Übelkeit verursachen kann. Wer so mit seiner Tradition umgeht, wird sich auf dem Weg in seine Zukunft nicht nur verlaufen, er stürmt geradezu in den Abgrund des Untergangs und landet am Ende, das hat der Schriftsteller Michel Houellebecq in seinem Roman „Unterwerfung“ für Frankreich eindrucksvoll aufgezeigt. Das nämlich, die feindliche Übernahme durch eine fremde Kultur ist die einzige Folge, gibt man seine eigene Kultur auf. Der Islam steht in den Startlöchern Europa zu übernehmen und mit Peter Scholl-Latour muss man feststellen, nicht die Stärke des Islam sollte uns ängstigen, sondern die Schwäche des Christentums.


Französische Bischöfe zeigen sich verstimmt. Zu Recht! Klare Botschaften kommen von amerikanischen Bischöfen. Auch aus Deutschland kommt gerade mal eine kritische Stimme von Bischof Stefan Oster. Nein, wir Christen, wir Katholiken sind weder spaßbefreit noch sind wir Feiermuffel. Gegen ein gutes Fest hat niemand etwas einzuwenden. Gerade ist Libori in Paderborn. Wer erleben will, wie katholisches Feiern geht, sollte die ostwestfälische Stadt in diesen Tagen besuchen. Der Altar im Dom wird nicht kalt und die Ströme von Bier versiegen nicht. Die Liborivesper, so sagt man, ist erst nach dem ersten Liboribier wirklich gültig. Hoffentlich rümpft der vermutlich rotweinverwöhnte Heilige nicht die Nase über unser westfälisches Bier, aber nach 1225 Jahren sollte sich an diese Unsitte gewöhnt haben. Der Heilige hat in dieser Hinsicht aktuell einen Genossen im aktuellen Bischof von Paderborn, der bei seiner Einführung sagte, auch in Mainz trinke man Bier, man nenne das Getränk dort allerdings Wein. Der Westfale, der zum Lachen in den Keller geht, konnte sich an dieser Stelle ein Lächeln nicht verkneifen.

Zwei Tage nach der umstrittenen Olympiaeröffnung ist X (einst Twitter) immer noch voll von empörten Postings über die Blasphemie von Paris. Man solle allerdings, so twitterte der Medienwissenschaftler Norbert Bolz, den Machern nicht den Gefallen tun, sich darüber zu empören. In der Tat, darauf zielt eine Provokation ab, der provozierte empört sich und kann dann erneut als Mimose verspottet werden. Wie aus einem woken Paralleluniversum lobt die europäische Presse die Eröffnung der Spiele und tut so, als gäbe es gar keine Kritik von Christen. Werden die Stimmen zu laut, zuckt man kurz und schaut sich irritiert um. Achja, die Christen mal wieder.

An dieser Stelle sei an das französische Magazin Charlie Hebdo erinnert, die sich satirisch mit dem Islam auseinandergesetzt hatten. In der hehren Absicht Frankreich kulturell zu bereichern, haben eine gruppe freundlicher Muslime die Redaktion kurzerhand massakriert. Sowas macht ein Christ nicht, schon klar. Man erkennt den Unterschied und versteht jetzt, warum die Macher der Olympiaeröffnung die Muslime weltweit diskriminiert haben, indem sie nicht verspottet wurden. Die Empörung der Muslime kommt nicht in gedruckten Buchstaben daher, sie hat vielmehr die Maße 7,65 mal 32 mm. (Das ist das Kaliber der Munition einer Kalaschnikow AK47.) Klar also, die Anschlagsgefahr in Paris ist auch so hoch genug, dann verspottet man doch lieber die Christen und den christlichen Hochadel. Diese – zumindest in ihrer linkskatholischen Variante – bedanken sich ja sogar dafür, dass sie verspottet werden. So sprach ein im Auftrag der deutschen Bischöfe von der Fa. APG betriebenes Nachrichtenportal von einer „spektakuläre(n) Party entlang der Seine“, um dann die Kritik zahlreicher Bischöfe als eine Art Randnotiz erscheinen zu lassen.

Fakt ist: Paris hat es vergeigt. Europa hat sich als peinlich erwiesen. Mögen die Spiele beginnen. Noch nie fanden die angeblich friedlichen Spiele unter solchen angstbesetzten Sicherheitsmaßnahmen statt. Paris gleicht einer Festung, ganze Stadtbezirke waren abgesperrt. Und dennoch kommt es immer wieder zu Anschlägen. Die Bahn war betroffen. Es gab einen Stromausfall in Paris, der auf Hacker zurückzuführen war. Man wird sehen, was im Laufe der Spiele noch passieren wird. In dieser – letztendlich durch die Schwäche der europäischen Gesellschaften – aufgeheizten Situation wird es nur noch eine Frage der Zeit sein, wie lange solche Veranstaltungen überhaupt noch stattfinden können. Das gilt im Großen für Olympia, das gilt aber auch im Kleinen. Selbst das nun wirklich friedliche und fröhliche Liborifest findet nach den schlimmen Straftaten in Paderborn in diesem Jahr unter erheblichen Sicherheitsmaßnahmen statt. Neben der Polizei und den Ordnungsdiensten vertraut man auf den Schutz des Heiligen. Heiliger Liborius, bitte für uns, aber auch für Deine Heimat Frankreich.

Ganz gleich, was geschehen mag, das Band der Freundschaft zwischen LeMans in Frankreich und Paderborn in Westfalen, die von einem so großen Heiligen gestiftet wurde, wird uns erhalten bleiben. Man weiß hier um die Tradition und so besteht Hoffnung für die Zukunft. Natürlich ist auch Paderborn von der Säkularisierung unserer Gesellschaft gebeutelt. Aber in der Tat geht es an keinem so leicht so spurlos vorbei, eine Woche lang täglich mehrfach die Glocken zu hören und an jeder Ecke auf eine offene Kirche zu treffen, in der gebetet wird. Olympia oder Libori? Die Entscheidung fällt leicht. Sportlich ist Libori nämlich auch. Allein am Samstag im Laufe des Nachmittags waren es nach der Vesper über 13.000 Schritte, die ich zurückgelegt hatte.

Am Ende haben wir nämlich gar nicht verloren. Auch wenn man uns in dieser Zeit verspotten mag, immer vom Ende her denken. Große Heilige, wie Liborius lehren es uns: Christus vincit, Christus regnat, Christus imperat.

 

 

 

Bild oben: Der Schrein mit den Reliquien des Heiligen Liborius wird zu Beginn der Festwoche vor der Vesper feierlich erhoben. Dreimal ertönt der berühmte Tusch, der uns verkündet: Der Heilige ist unter uns. Foto: Peter Winnemöller  


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 remigius66 30. Juli 2024 
 

Zustimmunng

Ich habe diesen Beitrag mit großer innerer Zustimmung gelesen und danke dem Autor für seine kenntnisreiche und engagierte Darstellung und Deutung der beklagenswerten Ereignisse zur Eröffnung der Olympischen Spiele in der Hauptstadt des ehemals katholischen Frankreich


2
 
 Eden1952 30. Juli 2024 
 

Das Ergebnis jahrelanger deutscher Synodalität

Die Saat von Bätzing und Marx geht auf!


1
 
 Jothekieker 29. Juli 2024 
 

Dekadenz oder Kultur?

Olympia oder Libori? Diese Entscheidung fällt leicht. Vielleicht ergibt sich ja auf Libori auch eine Gelegenheit, eine Kerze für die Bekehrung der armen pariser Geisterchen anzuzünden.


4
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. Drei Queerseelsorger für Hildesheim
  2. Wir gucken aus dem Sommerloch in einen heißen Herbst
  3. Ablösung der Staatsleistungen? Von einem weiteren krachenden Scheitern der Ampel ist auszugehen
  4. Für einen Aufbruch aus der Eucharistie
  5. Die Eucharistie führt zusammen
  6. Ab jetzt werden die Einnahmen aus der Kirchensteuer sinken
  7. Ist das Kunst, oder kann der Kopf ab?
  8. Ein Neustart der Synodalität wäre die beste Option
  9. Rückt etwas zusammen - es wird kälter in Deutschland
  10. Taylor sei mit Euch






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  2. Malta - Fronleichnam 2025 - Auf den Spuren des Hl. Paulus - Mit Michael Hesemann und P. Leo Maasburg
  3. Schweiz: Grüne Skandal-Politikerin und Muslimin schießt auf Jesus
  4. Atheistischer Filmemacher bekehrt sich bei Recherchen zum Grabtuch von Turin
  5. Drei Queerseelsorger für Hildesheim
  6. „Trick: man stellt die heterodoxe Position als pastoral sensibel der orthodoxen Position gegenüber“
  7. 'Und bin so klug als wie zuvor!' - Der 'Sachverhalt' der Erzdiözese Salzburg
  8. Sylvester Stallone: Ich lebe nur weil die Abtreibungsversuche nicht funktioniert haben
  9. Tötung bis zur Geburt? - Diese Frage möchte Kamala Harris nicht beantworten
  10. Irischer Lehrer verhaftet – Auseinandersetzung um Transgender-Schüler
  11. 'Das Volk Gottes will Hirten und nicht Funktionäre oder Staatskleriker'
  12. Schweiz: Bischöfe verurteilen „inakzeptables Verhalten“ von Ameti - Im religiösen Empfinden verletzt
  13. Gänswein als Vatikan-Botschafter in Litauen eingeführt
  14. 'Happy Birthday Mary' - Trump überrascht Katholiken mit der Muttergottes von Guadalupe
  15. Pater Wallner: "Unsere Freiheitskultur gibt es im Islam nicht"

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz