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| ![]() Ein Zombie spaltet die amerikanische Rechtevor 3 Stunden in Kommentar, 1 Lesermeinung Die alte antisemitische Verschwörungstheorie der "zionistischen Weltverschwörung" hat sich wie ein Zombie aus seinem Grab erhoben und treibt erneut ihr Unwesen - Gedanken aus dem Auenland - Kommentar von Nikolaus Lobkowicz Prag-Washington D.C. (kath.net) Die Juden sind, wie Rod Dreher in einem unlängst auf Substack erschienen Artikel treffend beschreibt, gewissermassen der Minen-Kanarienvogel des Zeitgeistes: Genau so wie der gelbe Vogel im Käfig tot umkippte, wenn sich giftiges Gas in dier Mine verbreitete, und somit die Arbeiter warnte, so erkennt man daran, wenn es den Juden wieder an den Kragen geht, dass sich irgend etwas unsichtbares, tödliches in der Gesellschaft ausgebreitet hat. Gesellschaften, in denen der Antisemitismus ausartete, standen im Laufe der Menschheit Geschichte immer vor grossen, meistens ziemlich blutigen Umbrüchen - daher der Kanarienvogel Vergleich. Ist das nicht etwas übertrieben, könnte man jetzt fragen... das muss natürlich jeder für sich beantworten. Tatsache ist, dass man in Berlin mittlerweile nicht mehr in Öffentlichkeit eine Kippa tragen kann, ohne in Gefahr zu geraten, deswegen im besten Fall "nur" angepöbelt zu werden, sei es von muslimischen Migranten oder von politisch korrekten Gutmenschen, die wohl denken, auf diese Weise ihren Beitrag zur Verbesserung der Situation im nahen Osten beitragen zu können. Angesichts der Tatsache, dass linke Medienschaffende ja weiterhin mantra-artig auf die "Gefahr von Rechts" hinweisen und ihren politischen Gegner ständig auf eine Stufe mit dem bestialischen Juden-Hass der Nazis stellen, ist es schon ziemlich merkwürdig, mit welcher Konsequenz sie die vor mörderischem Antisemitismus nur so strotzenden Pro-Palästina Demos als demokratische Errungenschaft präsentieren. Kleine Einordnung: Die Beschreibung der politischen Seiten als "links" und "rechts" geht ja bekanntermaßen auf die französische Revolution zurück, konkret auf die damalige Versammlung der gewählten Volksvertreter. Die Monarchisten (und somit diejenigen welche das Christentum, sowie die daraus hervorgegangen Werte guthießen) saßen damals rechts und die Gott hassenden Revolutionäre links. Heute ist es bei uns in Europa geradezu ehrenrührig, jemanden als "rechts" zu bezeichnen - weil es sich aufgrund des methodischen (und ganz im Sinne des klassischen Klassenkampfes eingesetzten) Sprachgebrauchs gesellschaftlich etabliert hat, die Bezeichnungen "Rechts" und "Nazi" gewissermassen als Synonyme zu verstehen. Was insofern ziemlich absurd ist, als dass die Nazis, die den Gott Abrahams, Jakobs und Isaacs ebenfalls ablehnten, ganz sicher links gesessen hätten, wenn es sie zu Zeiten der französischen Revolution schon gegeben hätte. In den USA verhält es sich mit rechts und links etwas anders als bei uns. Dort bezeichnen sich sehr viele Menschen selber nach wie vor selber voller Stolz als rechts, und meinen damit nicht anderes, als dass sie christliche Werte vertreten, die freie Marktwirtschaft und den Kapitalismus gut finden und staatliche Intervention so schmal wie irgendwie möglich halten wollen. Das sind sozusagen die gemeinsamen Nenner der "Rechten" in den USA. Damit hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon wieder auf - und es gibt natürlich durchaus auch einige Extremisten, die sich zwar selbst auch als rechts bezeichnen, mit denen andere traditionelle Rechte aber nichts zu tun haben wollen. Das sind die sogenannten weißen Nationalisten, von denen es in den USA tatsächlich einige gibt - wir kennen sie als Neonazis, Ku Klux Klan und so weiter. Das sind echte Rassisten, die Schwarze und Juden als Untermenschen betrachten und finden, die USA müssten ein von weißen Menschen regiertes Land für weiße Menschen sein. Laut Chat GPT sind etwa 100.000 US Amerikaner aktive Teilnehmer in derartigen Vereinigungen, also etwa 0,03% der Bevölkerung. Wenn man bedenkt, dass etwa 80 Millionen der erwachsenen US Amerikaner sich als rechts bezeichnen, kann man sehen, dass es sich bei den Extremisten tatsächlich nur um eine verhältnismäßig kleine Fraktion handelt. Der bei uns von linken Medienschaffenden leidenschaftlich gehasste Präsident Trump hat es geschafft, "die Rechten" in den USA zu vereinen - darunter vermutlich auch einige der besagten Extremisten. Das ist ihm nicht zuletzt dank der Unterstützung einiger sehr bekannte medialer Persönlichkeiten gelungen, von denen einer der jüngst ermordete Charlie Kirk war. Ein anderer Trump-Verbündeter ist der in der US-Medienwelt wohl bekannteste und einflussreichste politische Kommentator der sogenannten Rechten, Tucker Carlson. Seine Video Podcasts werden regelmässig millionenfach gesehen, und tragen massgeblich zur öffentlichen Debatte bei. Ein weitaus weniger bekannter "Influenzer" ist ein junger Mann namens Nick Fuentes - zwar ein Star unter den vorhin aufgeführten extremistischen 0,03% der US Bevölkerung. Unverhohlene Hitler-Verehrung, plärrender Rassismus, frauenfeindliche Niederträchtigkeiten und natürlich die Überzeugung, dass "die Juden" an allem schuld seien - solcherlei ist bei diesem Mann kein "Ausrutscher", sondern sozusagen das Hauptprogramm. Dazu kommt, dass Fuentes zwar weder besonders originell noch geistreich ist, dafür aber eine ausserordentliche demagogische Begabung hat. Bis vor kurzem war es daher völlig undenkbar, dass sich irgendein konservativer Journalist mit diesem Kerl gemein gemacht hätte. Dann passierte der 7. Oktober 2023, und auf einmal konnte man auch von Leuten wie Tucker Carlson regelmäßig hören, dass es seiner Meinung nach durchaus möglich wäre, dass "die Juden" dieses schlimmste Massaker an Juden seit dem Holocaust wohlmöglich bewusst selbst hervorgerufen hätten - um sich somit selber einen Grund zu liefern, ihrerseits einen "Genozid an den Palästinensern" zu rechtfertigen. Auf einmal schien es Leuten wie Tucker Carlson, Candace Owens sowie einigen anderen sehr einflussreichen Influencern „vollkommen klar“ zu sein, dass der Einfluss "der Juden" sowieso weltweit viel stärker (und natürlich auch viel böser) sei, als es den allermeisten Menschen bewusst sei. Sogar die Ermordung von Charlie Kirk wird von diesen Leuten nun dem Mossad in die Schuhe geschoben. Die alte antisemitische Verschwörungstheorie der "zionistischen Weltverschwörung" hat sich wie ein Zombie aus seinem Grab erhoben und treibt erneut ihr Unwesen, diesmal vor allem in den sozialen Netzwerken - ein gefundenes Fressen für viel zu viele geschichtlich ahnungsloser, aber dafür umso entrüstetere Gutmenschen, die sich für das Wohl der "armen, unterdrückten Palästinenser" einsetzen. Der Zombie gewinnt, dank der ihm gewährten Aufmerksamkeit, ständig an Macht. Vergangene Woche war es dann soweit - der bereits erwähnte Nick Fuentes wurde von Tucker Carlson zu einem langen Podcast eingeladen. Ein kleiner Schritt für Tucker, aber ein gewaltiger Schritt für Fuentes, und damit der damit einhergehenden Normalisierung im Sinne des Zombies. Man könnte sagen, damit ist der Antisemitismus in den USA auf einen Schlag gewissermassen wieder salonfähig geworden. Das gilt zwar natürlich überhaupt nicht für alle US-Rechten, aber, der Schaden ist trotzdem geschehen, auch wenn der ebenfalls sehr bekannte Ben Shapiro vom Daily Wire sowie sogar der Sprecher des US Repräsentantenhauses Johnson diese Entwicklung scharf und in klaren Worten verurteilen. Die "Judenfrage" spaltet nun Trump's Maga-Bewegung und die gesamte US-Rechte. Wie und ob überhaupt Trump und Vance auf diese antisemitische Entwicklung innerhalb ihrer eigenen Basis reagieren werden, bleibt abzuwarten - spätestens bei den nächsten Wahlen könnte dieses Thema allerdings ein echtes Problem für Trump‘s designierten Nachfolger im Präsidentenamt werden. Und da in unseren virtuell globalisierten Zeiten US-Trends nur allzu leicht auf digitalen Wellen nach Europa herüber schwappen, muss damit gerechnet wird, dass besagter stark nach Schwefel riechender Zombie auch unser europäisches konservatives Lager noch weiter spalten wird. Es bleibt nur zu hoffen, dass es genug couragierte Leader innerhalb der konservativen Bewegung gibt, sowie auch unter den ja durchaus auch existierenden anständigen Linken, die sich diesem Trend nicht nur entschieden entgegensetzen werden, sondern vielleicht sogar nutzen, um das längst fällige große Umdenken anzustossen, das wir in Europa in so vielen Bereichen so dringend brauchen. VIDEO: VP JD Vance says that Nick Fuentes doesn’t “have any room in the MAGA movement,” calling him “a total loser.”
Nikolaus Lobkowicz lebt mit seiner Familie in Tschechien. Seit Oktober 2025 erscheint seine neue Kolumne "Gedanken aus dem Auenland" regelmäßig auf kath.net. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() Lesermeinungen
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