
Aus für 'Fliege'12. Juli 2005 in Deutschland, keine Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
ARD-Sendung von Jürgen Fliege wird spätestens per Jahresende eingestellt - Der umstrittene Fernsehpfarrer hatte den Sühnetod von Jesu als "Horror-Angebot" bezeichnet
München (kath.net/idea) Aus für die ARD-Talkshow des Fernsehpfarrers Jürgen Fliege: Die Sendung wird zum Jahresende eingestellt. Die ARD gibt als Grund für die Entscheidung sinkende Zuschauerzahlen an. Der Produktionsvertrag werde nicht verlängert, heißt es in einer ARD-Pressemitteilung. Noch vor zwei Jahren habe der rheinische Pfarrer mit seiner Sendung 1,45 Millionen Zuschauer oder einen Marktanteil von 11,8 Prozent erreicht, jetzt seien es nur noch 960.000 Zuschauer oder 8,1 Prozent. Im April war die Talkshow wegen sinkender Zuschauerzahlen von 16 Uhr auf 15 Uhr verlegt worden. ARD-Programmdirektor Günter Struve zeigte sich dennoch von der großartigen Leistung Flieges und seines Teams beeindruckt. In 1.800 Sendungen habe man Themen ins Programm verholfen, die nirgendwo sonst ihren Platz finden. In einer ersten Reaktion bedauerte Fliege das Ende für seine Sendung nach zwölf Jahren: Wir haben in dieser Zeit unzähligen Menschen mit Rat und Tat zur Seite stehen können. Das hat nun ein Ende. Eine Pressemitteilung überschreibt Fliege mit einem Bibelvers, ohne allerdings die Quelle das Buch Prediger im Alten Testament anzugeben: Alles hat seine Zeit. Nach zwölf Jahren als Gemeindepfarrer und nun zwölf Jahren Fernsehen ahne er eine gewisse innere Ordnung, die alles regiert: Alles hat seine Zeit. Er habe immer gesagt, so der 58jährige, daß ich die Sendung so lange weitermache, wie die Zuschauer, der Programmdirektor und der Himmel es wollen. Nach der Entscheidung des Programmdirektors sei er nun neugierig darauf, was der Himmel mit mir vor hat. Statt Fliege eine Seifenoper In Medienkreisen wird indes darüber spekuliert, ob für die Sendung nicht schon früher das Ende oder eine weitere Verlegung kommt. Angeblich soll ab dem 26. September auf dem Fliege-Sendeplatz eine Telenovela (Seifenoper) ausgestrahlt werden, die unter dem Arbeitstitel Aschenputtel gedreht wird. Anderseits seien gerade in den letzten Wochen die Zuschauerzahlen bei Fliege wieder angestiegen, so ein Mitarbeiter. Innerkirchlich ist der Fernsehpfarrer seit Jahren umstritten, weil er in Interviews und Büchern zentrale Aussagen des christlichen Glaubens wie den Sühnetod Jesu am Kreuz als Horror-Angebot bezeichnete. In diesem Jahr war er einer der Hauptredner auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover. 
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net) kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen. |