Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  2. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  3. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  4. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  5. Der deutsche „Synodale Ausschuss“ kämpft mit neuen Schwierigkeiten
  6. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  7. Baden-Württemberg: Polizei schützt evangelischen Pfarrer, seine Familie und die Gottesdienstgemeinde
  8. Papst beim Rückflug von Korsika: „Haben Sie gesehen, wie viele Kinder da waren?“
  9. Nick Vujicic: Manche Kirchen sind wie ein Country Club
  10. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  11. Nach Beschädigung der Schwarzen Madonna/Einsiedeln: Strafverfahren wurde eröffnet
  12. Geschenk zum 88er: Autobiografie des Papstes soll verfilmt werden
  13. Der Schatten der verlorenen Autorität der Kirche
  14. Papst Franziskus: "Möge 2025 ein Jahr sein, in dem der Frieden wächst!"
  15. "Und das wäre natürlich furchtbar tragisch, lieber in Deutschland behalten, sicher ist sicher"

Pfarre und sonntägliche Eucharistie

11. Februar 2006 in Spirituelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Priester und sonntägliche Eucharistiefeier bleiben unverzichtbar zentral für eine Neuordnung der Seelsorge - Ein aktueller Kommentar von Josef Spindelböck.


Kleinhain (www.kath.net) Im „Verordnungsblatt der Erzdiözese Salzburg“ vom Januar 2006 findet sich eine „Rahmenordnung für Priester und Pfarrassistenten/Pfarrassistentinnen in Gemeinden ohne Pfarrer vor Ort“, die womöglich auch für die zukünftige Neustrukturierung der Seelsorge in anderen Diözesen Beachtung finden wird.
Siehe http://www.kirchen.net/upload/14077_VOBL_01-2006.pdf

Vor allem folgendes fällt dabei auf:
Die Erst- und Letztverantwortung des Pfarrers als leitender Priester wird in Übereinstimmung mit dem Kirchenrecht klar ausgesprochen und festgehalten. Bestimmte Aufgabenbereiche für Pfarrassistenten werden klar umschrieben. Dies ist wichtig, damit Kompetenzen klar abgegrenzt sind und ein gedeihliches Miteinander von Priestern und hauptamtlichen Laien zum Wohl der Gläubigen möglich ist.

Begrüßenswert erscheint insbesondere, dass der Vorsitz des Priesters im Pfarrgemeinderat (PGR) festgehalten ist, ebenso sein Vetorecht für Beschlüsse des PGR. Im Hinblick auf den Pfarrkirchenrat heißt es:
„Der Priester ist Vorsitzender des Pfarrkirchenrates, kann sich aber durch den Pfarrassistenten, wenn dieser geschäftsführender Vorsitzender des PKR ist, bei den Sitzungen vertreten lassen. Die laufenden Geschäfte des Pfarrkirchenrates kann im Rahmen der diözesanen Pfarrkirchenratsordnung der Pfarrassistent als geschäftsführender Vorsitzender des PKR führen. Der Priester muss jedoch Schriftstücke rechtsverbindlicher Art mit dem Pfarrassistenten und dem PKR-Obmann als Erstzeichnungsberechtigter unterfertigen.“

Was die Spendung der Kommunion durch einen Pfarrassistenten im Rahmen der Messfeier betrifft, wird in weitgehender Übereinstimmung mit der sogenannten „Laieninstruktion“ („Instruktion zu einigen Fragen über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester“) und mit der Instruktion „Redemptionis Sacramentum“ festgehalten:
„Der außerordentliche Spender der heiligen Kommunion darf die Kommunion nur dann austeilen, wenn Priester oder Diakon fehlen, wenn der Priester durch Krankheit, wegen fortgeschrittenen Alters oder aus einem anderen ernsten Grund verhindert ist, oder wenn die Gläubigen, die zur Kommunion hinzutreten, so zahlreich sind, dass sich die Messfeier allzu sehr in die Länge ziehen würde.“

Außerdem ist der Pfarrassistent berechtigt, „Wort-Gottes-Feiern“ zu leiten, und zwar „an Sonn- und Feiertagen, wenn keine Eucharistie gefeiert werden kann“. Hier beginnt nun aber die Problematik, welche im Hinblick auf die konkrete Durchführung schwerwiegende Bedenken hervorruft:
Es scheint, dass eine Eigendynamik entsteht beziehungsweise verstärkt wird, wonach die sonntägliche gottesdienstliche Feier nicht mehr notwendigerweise die Eucharistie sein muss, welche doch vom 2. Vatikanischen Konzil in Lumen Gentium Nr. 11 als „Quelle und Höhepunkt des ganzen kirchlichen Lebens“ beschrieben worden ist, sondern ebenso gut in einer Wort-Gottes-Feier bestehen könnte.

Faktisch wird es in priesterlosen Gemeinden, die mit einem Pfarrassistenten besetzt werden, dann so sein, dass dieser fraglos eine Wort-Gottes-Feier anbietet, ohne dass die Notwendigkeit der sonntäglichen Eucharistiefeier ausreichend erkannt und die Möglichkeit zur Teilnahme daran gesichert wird.

Freilich wird es hier Unterschiede geben zwischen jenen Pfarrassistenten, die es begrüßen, wenn sie endlich „selbständig“ ohne Priester vor Ort die Gottesdienstfeier „leiten“ können, und anderen, die es schmerzlich bedauern, dass für diesen Sonntag kein Priester zur Verfügung steht und sie daher „einspringen“ müssen, um wenigstens einen Wortgottesdienst anbieten zu können.

Aber wird nicht selbst im letzten, gut gemeinten Fall ein falsches Signal gesetzt - weg von der sakramentalen Grundstruktur der Kirche hin zu einer priesterlosen und eucharistielosen Gemeinschaft? Sollte man diesen Entwicklungen daher nicht von bischöflicher Seite aus in den Diözesen in Zukunft noch wirksamer entgegensteuern, als dies bereits geschieht - oder eben noch nicht oder zuwenig geschieht?

Eine grundsätzlich als notwendig erkannte und intendierte Neuordnung der Pfarren und Pfarrverbände muss jedenfalls „eucharistiezentriert“ erfolgen, das heisst Wort-Gottes-Feiern an Sonntagen sollten grundsätzlich nicht erlaubt sein.

Diese Weichenstellung scheint wichtig, damit auch in Zukunft die sakramentale Grundstruktur der Kirche erhalten bleibt und die Einzigartigkeit des eucharistischen Opfers und Mahles im Bewusstsein der Gläubigen präsent ist. Nur von daher sind auch Wert und Notwendigkeit des beharrlichen Gebets um Priester- und Ordensberufe einsehbar!

Kreative Lösungen anderer Art im Sinn der (im weltlichen Bereich ohnehin meist gegebenen) Mobilität der Pfarrangehörigen sind gefragt, das heisst man sollte sich als einzelne oder als Familien und Gruppen im Rahmen eines größeren Pfarr(verbands)gebiets jeweils dorthin „bewegen“, wo die heilige Messe gefeiert wird. Bei entsprechend gutem Willen, der Bereitstellung praktischer Angebote (zum Beispiel Mitfahrmöglichkeiten, Bustransfer, …) und einer fortdauernden Bewusstseinsbildung der Pfarrangehörigen ist dies möglich.

Obwohl die durch die Bischöfe und ihre Mitarbeiter zu regelnden Angelegenheiten viel komplexer sind, hängt vieles davon ab, ob die Grundlinien einer pastoralen Neuordnung richtig gesehen werden oder nicht. Der Priester in seiner Verantwortung als Hirte sowie die sonntägliche Eucharistiefeier bleiben jedenfalls unverzichtbare Eckpfeiler für die Neuordnung der Seelsorge.

Dr. theol. habil. Josef Spindelböck ist Moraltheologe am ITI in Gaming sowie Dozent für Ethik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Diözese St. Pölten.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Liturgie

  1. Das Schweigen der Synode zum Alten Ritus
  2. Frankreich: Priester schlägt Personalordinariat für den Alten Ritus vor
  3. Kardinal Sandoval bittet Papst Franziskus um Erhalt der Messe im Alten Ritus
  4. Wachsendes Interesse unter jungen Katholiken an der Alten Messe
  5. Vatikan verbietet Messe im Alten Ritus für spanische Wallfahrer
  6. Ein Ordinariat für den Alten Ritus?
  7. ‚Bätzing-Liturgie’ auf dem Katholikentag in Erfurt
  8. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’
  9. Kardinal Nichols verbietet Ostertriduum im Alten Ritus für Erzdiözese Westminster
  10. Weitere Einschränkungen für die Alte Messe geplant?







Top-15

meist-gelesen

  1. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  2. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  3. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  4. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  5. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  6. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  7. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  8. Paris: Die Dornenkrone ist zurück in Notre-Dame
  9. O Adonai, et Dux domus Israel
  10. Der deutsche „Synodale Ausschuss“ kämpft mit neuen Schwierigkeiten
  11. Als ein antiklerikaler Aktivist einen Bombenanschlag auf das Bild von Guadalupe verüben wollte...
  12. Heiliges Jahr - Mehrere heilige Pforten werden geöffnet
  13. "Wir wurden 24 Stunden von verschiedenen Geheimdiensten überwacht und ausspioniert"
  14. Der Schatten der verlorenen Autorität der Kirche
  15. "Und das wäre natürlich furchtbar tragisch, lieber in Deutschland behalten, sicher ist sicher"

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz