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| Pfarre und sonntägliche Eucharistie11. Februar 2006 in Spirituelles, keine Lesermeinung Priester und sonntägliche Eucharistiefeier bleiben unverzichtbar zentral für eine Neuordnung der Seelsorge - Ein aktueller Kommentar von Josef Spindelböck. Kleinhain (www.kath.net) Im Verordnungsblatt der Erzdiözese Salzburg vom Januar 2006 findet sich eine Rahmenordnung für Priester und Pfarrassistenten/Pfarrassistentinnen in Gemeinden ohne Pfarrer vor Ort, die womöglich auch für die zukünftige Neustrukturierung der Seelsorge in anderen Diözesen Beachtung finden wird. Vor allem folgendes fällt dabei auf: Begrüßenswert erscheint insbesondere, dass der Vorsitz des Priesters im Pfarrgemeinderat (PGR) festgehalten ist, ebenso sein Vetorecht für Beschlüsse des PGR. Im Hinblick auf den Pfarrkirchenrat heißt es: Was die Spendung der Kommunion durch einen Pfarrassistenten im Rahmen der Messfeier betrifft, wird in weitgehender Übereinstimmung mit der sogenannten Laieninstruktion (Instruktion zu einigen Fragen über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester) und mit der Instruktion Redemptionis Sacramentum festgehalten: Außerdem ist der Pfarrassistent berechtigt, Wort-Gottes-Feiern zu leiten, und zwar an Sonn- und Feiertagen, wenn keine Eucharistie gefeiert werden kann. Hier beginnt nun aber die Problematik, welche im Hinblick auf die konkrete Durchführung schwerwiegende Bedenken hervorruft: Faktisch wird es in priesterlosen Gemeinden, die mit einem Pfarrassistenten besetzt werden, dann so sein, dass dieser fraglos eine Wort-Gottes-Feier anbietet, ohne dass die Notwendigkeit der sonntäglichen Eucharistiefeier ausreichend erkannt und die Möglichkeit zur Teilnahme daran gesichert wird. Freilich wird es hier Unterschiede geben zwischen jenen Pfarrassistenten, die es begrüßen, wenn sie endlich selbständig ohne Priester vor Ort die Gottesdienstfeier leiten können, und anderen, die es schmerzlich bedauern, dass für diesen Sonntag kein Priester zur Verfügung steht und sie daher einspringen müssen, um wenigstens einen Wortgottesdienst anbieten zu können. Aber wird nicht selbst im letzten, gut gemeinten Fall ein falsches Signal gesetzt - weg von der sakramentalen Grundstruktur der Kirche hin zu einer priesterlosen und eucharistielosen Gemeinschaft? Sollte man diesen Entwicklungen daher nicht von bischöflicher Seite aus in den Diözesen in Zukunft noch wirksamer entgegensteuern, als dies bereits geschieht - oder eben noch nicht oder zuwenig geschieht? Eine grundsätzlich als notwendig erkannte und intendierte Neuordnung der Pfarren und Pfarrverbände muss jedenfalls eucharistiezentriert erfolgen, das heisst Wort-Gottes-Feiern an Sonntagen sollten grundsätzlich nicht erlaubt sein. Diese Weichenstellung scheint wichtig, damit auch in Zukunft die sakramentale Grundstruktur der Kirche erhalten bleibt und die Einzigartigkeit des eucharistischen Opfers und Mahles im Bewusstsein der Gläubigen präsent ist. Nur von daher sind auch Wert und Notwendigkeit des beharrlichen Gebets um Priester- und Ordensberufe einsehbar! Kreative Lösungen anderer Art im Sinn der (im weltlichen Bereich ohnehin meist gegebenen) Mobilität der Pfarrangehörigen sind gefragt, das heisst man sollte sich als einzelne oder als Familien und Gruppen im Rahmen eines größeren Pfarr(verbands)gebiets jeweils dorthin bewegen, wo die heilige Messe gefeiert wird. Bei entsprechend gutem Willen, der Bereitstellung praktischer Angebote (zum Beispiel Mitfahrmöglichkeiten, Bustransfer, ) und einer fortdauernden Bewusstseinsbildung der Pfarrangehörigen ist dies möglich. Obwohl die durch die Bischöfe und ihre Mitarbeiter zu regelnden Angelegenheiten viel komplexer sind, hängt vieles davon ab, ob die Grundlinien einer pastoralen Neuordnung richtig gesehen werden oder nicht. Der Priester in seiner Verantwortung als Hirte sowie die sonntägliche Eucharistiefeier bleiben jedenfalls unverzichtbare Eckpfeiler für die Neuordnung der Seelsorge. Dr. theol. habil. Josef Spindelböck ist Moraltheologe am ITI in Gaming sowie Dozent für Ethik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Diözese St. Pölten. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuLiturgie
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