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Das Pilgerjahr mit dem Kartäuser

22. Juni 2009 in Buchtipp, keine Lesermeinung
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Eine Annäherung an das Leben von Dom Marianus Marck - Friedrich Alfred Prinz von Sachsen-Meiningen (1921 - 1997)


Chur (kath.net)
‘Das Pilgerjahr mit dem Kartäuser’ ist ein ‘zugefallenes’ Projekt. Die bewusst im Sinne der Kartäuser anonym bleibende Autorin ist durch ihre Lebenssituation, ihre Vorbildung, ihren Horchposten für das Evangelium in einem atheistisch geprägten Landstrich Thüringens bestens vorbereitet, als sie auf eine ungewöhnliche Gestalt hingewiesen wird. Ein Jahr lang ist sie gepilgert und hat ‘mit Grubenlampe und Spitzhacke abenteuerliche Exkursionen’ (50) in die Lebensgeschichte eines Kartäusers unternommen, der für diesen Weg gar nicht prädestiniert schien: der aus dem Hochadel stammende Friedrich Alfred Prinz von Sachsen-Meiningen (1921 - 1997), der im südthüringischen Heldburg aufgewachsen ist. Er ist der Bruder Ihrer kaiserlichen Hoheit Erzherzogin von Österreich, Regina von Habsburg.

Dieser ‘Versuch einer Biographie’ (47) richtet sich aus an weitgehend nicht offen 1iegenden, sondern gesuchten, erfragten, gefundenen und erstlich und letztlich zugefallenen Materialien. Er wendet sich an die, die fragen, was Glauben und Kirche sind, auch was ein Orden ist. Auch hat er die im Blick, die in Thüringen noch Kenntnis vom dortigen Hochadel, der in der DDR-Zeit totgeschwiegen wurde, haben und sich fragen, was aus den Überlebenden geworden ist. Doch die Hintergrundfrage der Autorin selber ist: Was könnte denn in der gegenwärtigen Zeit eine geeignete Form sein, zum christlichen Glauben einzuladen?


Dazu wählt sie eben diese Gestalt des Dom Marianus Marck und erschließt sie mit seinem Lebensanliegen von den unterschiedlichen Kontexten her: Zeiten im unangefochtenen Adelsstand, Krieg und Verlust von Familienmitgliedern, von Heimat und Besitz, Entdeckungen von Lebensbrüchigkeiten mit der Hinwendung zum Glauben, zur Kirche, zum Priestertum, zum Ordensleben. Dabei geschieht das Zurücklassen des Adelsstandes in Verbindung mit dem Aufgeben des Namens. Sein Leben verläuft nicht gradlinig, vielmehr mit Auseinandersetzungen, Ringen und Neuanfängen bis hin zum Entschluss, Kartäuser zu werden. Und auch da bleibt er nicht am ersehnten Ort, sondern wird in die USA versetzt. Vom Ende her gelesen ist dieses Leben eine Bewegung, die schon früh erspürte Wahrheit zu leben, auf dem Weg in die Tiefe zu bleiben, geleitet von der immer neuen Bekehrung. Sein Lebensweg vollendet sich im Tod in der Kartause in Vermont/USA. Selbstzeugnisse der Person wie auch etliche - durch die Anfrage der Autorin entstandene - Erinnerungen anderer oder Außenblicke zeigen eine Gestalt, die zur ersehnten Einheit mit Gott unterwegs ist, die sich der radikalen Suche nach dem Grund der Existenz überlässt und so aus den scheinbaren Selbstverständlichkeiten herauswächst. So kann im Angesicht dieses freigelegten, das Geheimnis wahrenden Lebenszeugnisses die Frage nach der Wahrheit der eigenen Biographie unausweichlich werden.

Die Autorin sucht in ihrem Buch, das den Kartäuser immer deutlicher realistisch hervortreten lässt, einen verstehenden Zugang. Ihr eigener Standort ist ‘im Dazwischen’, wo die Aufmerksamkeit am wachsten und genauesten ist. In großer Transparenz markiert sie die Herkunft der gewonnenen Auskünfte. Plastische Erzählungen mit detailgenauen Beobachtungen, metaphernreiche Bezüge zwischen unterschiedlichen Lebensfeldern, weitreichende Sinnbilder, kenntnisreiche und geradezu spannende Darstellungen wie z.B. der Liturgie der Priesterweihe und der Gestalt des heiligen Bruno, des Gründers der Kartäuser, ergeben ein Werk, bei dem die einzelnen Fäden sich am Ende zusammenfinden und nach den eigenen Lebenssträngen fragen lassen. Das Schlusswort bildet eine Ansprache Papst Benedikts XVI. zum Thema, ‘Schweigen und Kontemplation’.

Diskret ist auch die Autorin präsent. Ihr Pilgerjahr ist ein Sinnbild für den Suchweg im eigenen Leben. Ausgehend von der doppelten konfessionellen Prägung des Kartäusers von der Mutter katholisch getauft, protestantisch erzogen, später wieder katholisch geprägt - klingt nachhaltig immer wieder ein Thema bzw. Anliegen an: die Sehnsucht nach der Einheit der Christen im gemeinsamen Hören auf den Gott des Lebens. Sie ist verbunden mit dem Gespür für den Unterschied von zeitlichen und ewigen Gütern. Nur so lässt sich auch der Weg des Kartäusers verstehen. Diese Sehnsucht bewahrheitet sich in einem Lebensstil, der friedfertig ist, der sich von der Hoffnung erfrischen lässt, der sich in Kommunikation mit den Menschen vollzieht. Nicht die Lebensform des Kartäusers ist der Ansatzpunkt dieses Buches, sondern die unnachgiebige Suche nach dem Grund der Existenz und wo sie überzeugend erlebbar wird. Gewiss ist dieses Buch selbst mit seiner Atmosphäre und seinem Resonanzraum ein gelungenes Beispiel, zum christlichen Glauben einzuladen. Paul Deselaers

PEREGRINA: Das Pilgerjahr mit dem Kartäuser. Dom Marianus Marck. Friedrich Alfred Prinz von Sachsen-Meiningen 1921 - 1997, Heiligenstadt: Cordier, 2. korrigierte und ergänzte Auflage 2008, 220 S., Abb., ISBN 978-3-939848-10-3, Broschur, € 14,90


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