Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Trumps Aschermittwochsbotschaft: „Heute tragen die Anhänger Christi Aschekreuze auf der Stirn“
  2. Vatikan bekräftigt zum Ramadan Gemeinsamkeiten mit Muslimen
  3. Dikasterium für die Glaubenslehre bekräftigt: Schriften von Maria Valtorta sind nicht übernatürlich
  4. Bätzing: „Denkmuster zu durchbrechen, die uns weismachen wollen: Du kannst eh nichts ändern“
  5. Erstmals in Berlin: Bezirksrathaus erhält Ramadan-Beleuchtung
  6. Das 11. Gebot einer politisch-korrekten Kirche: Du sollst nicht Trump loben!
  7. Kirche wird in Europa nur in missionarischen Gemeinschaften überleben
  8. Konflikt um Gemeinde-Mittagessen in Dortmunder evangelischer Pfarrei
  9. Deutsche Polizeigewerkschaft fordert sofortigen Stopp des Aufnahmeprogramms der Bundesregierung
  10. Marienfest statt Frauentag
  11. Papst Franziskus nimmt das Rücktrittsgesuch von Bischof Genn an
  12. Dieses Jahr keine LGBT-‚Pride‘ Parade in Budapest
  13. Massaker in Syrien: Dramatischer Appell der Kirchenführer
  14. ‚Unsere edlen Verbündeten in einer Welt voller Falschheit und Selbstbetrug‘
  15. Bischof González: Politiker, die Abtreibung legalisiert haben, sind exkommuniziert

Eine Entführung mit Rätseln

13. Jänner 2010 in Chronik, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der Jemen: Ein Land am Rande des Zusammenbruchs. Von Christine Schirrmacher.


Sanaa (kath.net/idea) Sechs Menschen im Jemen - über ein halbes Jahr vermisst. Von Anfang an gab ihre Entführung Rätsel auf: Jemenitische Stämme stellten bei Geiselnahmen sonst Forderungen an die eigene Regierung: den Bau einer Straße oder Schule. Die Stämme behandelten ihre "Gäste" stets gut, Opfer waren selten zu beklagen. Hier aber bekannte sich niemand, auch keine jihadistische Gruppe wie al-Qaida, die vermutlich im Internet mit ihrer Tat geprahlt hätte.

Der Jemen ist berühmt für seine schroffen Berge, seine reich verzierten Lehmhochhäuser, einsamen Trutzburgen und herzerwärmend freundlichen Menschen. In den großen Städten ist vieles im Aufbruch, gebildete Frauen haben dort manche Chancen.

Wasser - Armut - Qat

Aber es gibt auch Schattenseiten: Eines der größten Probleme ist der extreme Wassermangel. Aus den fast 5.000 privaten Tiefbrunnen wird zuviel Grundwasser abgepumpt, vor allem für die wasserbedürftigen Orangen sowie Qat, die Volksdroge des Jemen. 45 Prozent der Menschen leben unter der Armutsgrenze. Eine medizinische Versorgung ist für viele Menschen unerreichbar, die Mütter- und Kindersterblichkeit hoch. 70-80 Prozent der Frauen sind Analphabetinnen, die Geburtenrate liegt bei 6-7 Kindern pro Frau. Nur eine Frau ist Ministerin, einige wenige sind Anwältinnen und Richterinnen.


Auf jeden Bürger kommen drei Waffen

Der Jemen hat heute 23 Mio. Einwohner - die 60 Mio. Waffen besitzen - der Islam ist Staatsreligion und die Scharia Grundlage der Rechtsprechung. 1990 fand die Wiedervereinigung des sozialistischen Südens und des islamisch-konservativen Nordens statt. Die drei Hauptprobleme heute sind:

1. Der Kampf der 30 Prozent schiitischen Zaiditen im Norden für die Errichtung eines Gottesstaates. Der Norden wird durch den Iran, die Schiiten im Irak sowie die Hisbollah unterstützt.

2. Das Streben der Sunniten im erdölreichen Süden nach Abspaltung.

3. Die Jihadisten stehen im Kampf gegen Präsident Ali Abdullah Saleh und seine westlichen Verbündeten. In den 80er Jahren strömten 50.000 Afghanistanveteranen in den Jemen. Darüberhinaus wurde das Land Sammelbecken für Jihadisten aus dem benachbarten Somalia, dem Sudan, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie Pakistan, wo der Verfolgungsdruck derzeit hoch ist.

Anfang 2009 schlossen sich der jemenitische und der saudische Zweig von al-Qaida zusammen. Durch die schwache Zentralregierung und die schwer zugänglichen Bergregionen wurde der Jemen Operations-, Rückzugs- und Rekrutierungsraum für Jihadisten aus zahlreichen Ländern. Staatliche Umerziehungsprogramme erwiesen sich bisher als wenig erfolgreich.

Präsident Saleh erhält durch saudische Gelehrte und Militärhilfe Unterstützung im Kampf gegen den schiitischen Norden und im Kampf gegen den Terror Militär- und Wirtschaftshilfe aus den USA. Die rund 100.000 Flüchtlinge aus Somalia und Eritrea überfordern zusätzlich das bitterarme Land.

Zukunftsaussichten

Armut, Analphabetismus, die schwache Zentralgewalt, die Stammesloyalität, die über dem Gesetz steht, die Konflikte zwischen Nord und Süd und der Kampf der Jihadisten führten den Jemen an den Rand des Zusammenbruchs. Die düstere Lehre des Jihad bringt viele Menschen gegen den Westen, gegen die USA, gegen Ausländer, gegen die winzige jüdische Minderheit, aber auch gegen die eigene Regierung massiv auf.

Wer als Einheimischer den Islam verlässt, dem droht mindestens die gesellschaftliche Ächtung oder sogar der Tod. Der Jemen - sowie auch alle anderen islamischen Staaten und ihre Menschen dort - brauchen dringend Unterstützung im Gebet - gerade jetzt!

Die Autorin, Prof. Dr. Christine Schirrmacher (siehe Foto), ist Islamwissenschaftlerin in Bonn.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Islam

  1. Vatikan bekräftigt zum Ramadan Gemeinsamkeiten mit Muslimen
  2. Erstmals in Berlin: Bezirksrathaus erhält Ramadan-Beleuchtung
  3. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  4. Progressive Imamin Ateş: Österreich ist ein ‚Hotspot für Islamisten‘ geworden
  5. Muhammad erstmals beliebtester Vorname in England und Wales
  6. ‚Mädelsabend in der Moschee‘: Seminarreihe für Mädchen und Frauen ab 13 zur Vorbereitung auf die Ehe
  7. Ideologie des politischen Islam ist zum Mainstream des Islam geworden
  8. Wiener Schuldirektor: ‚Mädchen tragen aus Angst Kopftuch’
  9. Deutsche Lehrer: Kopftuch bei Mädchen beeinträchtigt persönliche Entwicklung
  10. Zahl der Mädchen mit Kopftuch nimmt an Berlins Schulen zu






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Trumps Aschermittwochsbotschaft: „Heute tragen die Anhänger Christi Aschekreuze auf der Stirn“
  3. Dikasterium für die Glaubenslehre bekräftigt: Schriften von Maria Valtorta sind nicht übernatürlich
  4. Das 11. Gebot einer politisch-korrekten Kirche: Du sollst nicht Trump loben!
  5. Der Papst ist im Krankenhaus und im Vatikan wird nachgedacht
  6. In eigener Sache: Newsletter auf X, Telegram & WhatsApp
  7. Der heilige Josef, Vater der Christen
  8. Wie aus einem ehemaligen Satanisten ein Apostel des Rosenkranzes wurde
  9. Keine Massengräber gefunden – kanadische Regierung stellt Suche bei katholischen Schulen ein
  10. Konflikt um Gemeinde-Mittagessen in Dortmunder evangelischer Pfarrei
  11. Massaker in Syrien: Dramatischer Appell der Kirchenführer
  12. Kirche wird in Europa nur in missionarischen Gemeinschaften überleben
  13. Marienfest statt Frauentag
  14. Vatikan bekräftigt zum Ramadan Gemeinsamkeiten mit Muslimen
  15. Bätzing: „Denkmuster zu durchbrechen, die uns weismachen wollen: Du kannst eh nichts ändern“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz