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Der neue Bildersturm in der Kirchenarchitektur

21. Dezember 2010 in Buchtipp, 27 Lesermeinungen
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Neues Buch beleuchtet innerkatholischen Ikonoklasmus in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das früheste und radikalste österreichische Zerstörungsbeispiel: die Pfarrkirche Wien-Hetzendorf – Eine Rezension von Gebhard Klötzl


Wien (kath.net) „Hetzendorf und der Ikonoklasmus in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ heißt ein Sammelband, den die Wiener Universitätslektorin Heidemarie Seblatnig soeben herausgegeben hat. Er schließt inhaltlich an ihre 2006 erschienene „Profane Sakralarchitektur in Wien“ an (kath.net hatte berichtet) und setzt die Analyse über den Zusammenhang zwischen nachkonziliarer „Liturgie-Ideologie“ und der äußerlichen, baulichen Zerstörung von Kirchen fort.

Unter Ikonoklasmus versteht man die Zerstörung heiliger Bilder und religiöser Denkmäler, etwas im Byzanz des 8. Jahrhunderts oder in der Reformation des 16. Jahrhunderts. Mehrere bekannte Autoren aus den Fachgebieten Kirchengeschichte, Liturgie, Kunstgeschichte und Architektur gehen der Frage nach, inwiefern man auch von der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts als einem „Zeitalter des Ikonoklasmus“ sprechen kann.


Von der Herausgeberin selbst stammt der titelgebende Beitrag über das Fallbeispiel Hetzendorf, einer 1909 erbauten neuromanischen Pfarrkirche eines Wiener Außenbezirks, deren Inneres und Äußeres gesamtkunstwerkhaften Charakter hatte. Nach mehrjähriger, lobbyingmäßiger Vorbereitung ließ im Jahre 1958 der damalige Pfarrer Josef Ernst Mayer die Kirche „ ausräumen und entkernen“ – bis heute ist sie innen kahl wie ein calvinistisches Gotteshaus. Der Widerstand der Gemeinde war groß und musste gebrochen werden. Die Innenausstattung wurde nicht etwa in ein Depot geborgen, sondern auch physisch vernichtet – es hätte sie ja sonst vielleicht später wieder jemand zurückholen können. Rücksicht genommen wurde auf rein gar nichts: Sogar die damals noch lebende Witwe des Architekten von 1909, der den Bau aus Kirchenliebe honorarfrei errichtet hatte, musste sich die Zerstörung des Werkes ihres Mannes noch mit ansehen. Hetzendorf war in Österreich der erste, und wohl auch ärgste derartige Fall, dem noch viele ähnliche folgen sollten. Heidemarie Seblatnig legt dazu die erste tiefgreifend recherchierte und ohne Tabus geschriebene Fallstudie vor, erschienen in einem Verlag an dem die Erdiözese Wien beteiligt ist; eine wohltuende Meinungsbefreiung, wenn man denkt, dass jahrzehntelang offiziell nur über die „mutige Umgestaltung“ gejubelt werden durfte.

Sehr erhellend ist auch der Beitrag von Ciro Lomonte über die weltanschaulichen Triebfedern der Akteure: Er kommt zum Ergebnis, dass eine (unaufgedeckte) Portion Gnosis in ihnen drinnensteckt: Sie halten sich für Erleuchtete, die über den anderen stehen. In der Zerstörung des Materiellen dienen sie einer Art Neo-Manichäismus, der die Welt für Böse und nur das rein Geistige für gut hält. Bei den „gutwilligen“ Klerikern und Ordensleuten vermutet Lomonte zwei mögliche Motivationen für die Unterstützung des ikonoklastischen Treibens: naiven Enthusiasmus oder Resignation vor dem jämmerlichen Zustand der modernen Kunst.

Das Buch bleibt aber nicht im Negativen stehen: Der Beitrag von Uwe Michael Lang über die Krise der Sakralkunst befasst sich auch ausführlich mit den Quellen für deren Erneuerung. Die Beiträge sind insgesamt kompakt und in den Sprachen deutsch, englisch und italienisch geschrieben, ergänzt durch anschauliches Bildmaterial. Insgesamt ist das Buch ein wertvoller kulturgeschichtlicher Beitrag zur Abarbeitung überholter, innerkirchlicher Zeitströmungen.

Heidemarie Seblatnig (Hg.), Hetzendorf und der Ikonoklasmus in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Wien 2010),
Facultas Universitätsverlag, kartoniert, 390 Seiten
€ 35,90




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Lesermeinungen

 NoJansen 27. Dezember 2010 

Bildersturm hält bis heute an

Genau das, was das Buch beschreibt, geschieht auch am heutigen Tage noch:
in unserer Pfarrgemeinde - einem Eifeldorf - wurde die weitbekannte neuromanische Pfarrkirche erst vor 2 Jahren radikal modernisiert- gegen den erbitterten Widerstand eines großen Teils der Pfarrangehörigen. Die Umsetzung des 2. Vatikanischen Konzils mache einen solchen Umbau zwingend notwendig, so der verantwortliche Pfarrer in seiner Begründung.
Mir persönlich - der als Jugendlicher und junger Erwachsener die Ergebnise des 2. Vatikanums mit großer Zustimmung begrüßt hatte - wurden dadurch die Augen geöffnet: was uns damals als Aufbruch der Kirche in eine neue Zeit erschien, hat sich in vielen Fällen als Abbruch erwiesen!


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 Hadrianus Antonius 24. Dezember 2010 
 

Una sancta catholica et apostolica ecclesia

@ Bonifaz2010: Es gibt keine \"vorkonziliäre\" und \"nachkonziliäre\" Kirche; das Credo spricht von: \"Una sancta catholica et apostolica ecclesia\"- \"Die Eine Heilige Katholische und Apostische Kirche\".Punkt.
Die große Theologen die das 2. Vatikanische Konzil am Anfang inspirierten waren fast alle große Patristiker, fest verwurzelt in der Einen Heiligen Katholischen und Apostolischen Kirche, mit offenem Blick für Identitas und Continuitas der Kirche, für das reiche Erbe der Kirche in der Antike (z.B. die Sources Chrétiennes mit P. de Lubac S.I., H.U. von Balthasar) und im Mittelalter(z.B. M. Chenu O.P.), und mit tiefem Respekt für den Geist der Liturgie (z.B. R. Guardini), stark beeinflußt von der gregorianischen Wiederbelebung von Solesmes und von den in schwierigsten Zeiten entstandenen Kirchenliedern von Jochen Klepper. Diese Fundamente des Konzils, genauso wie die Konzilstexte werden von den \"Modernisten\" und Änhängern des sog. \"Geistes des Konsils\" überhaupt nicht mehr wahrgenommen.

Es gibt ein Gott in drei Göttlichen Personen; der Heilige Geist weht in der Kirche früher, jetzt und inder Zukunft, und in allen ökumenischen Konsilen. Es ist deshalb undeutlich vom \"Geist des Konsils\" zu sprechen, handelt es sich doch um den Heiligen Geist selbst- und bei klaren Fehlentwicklungen in späteren Veränderungsschreiben eben nicht um den Heiligen Geist;
wenn hier dann fälschlicherweise ein sog.\" Geist des Konzils\" bemüht wird, wird vieles durcheinandergewirbelt( Griechisch: diaballo) - da bekommt der Seufzer von Papst Paul VI , der Rauch Satans sei Anfang der 70-iger Jahren in die Kirche eingedrungen, eine spezielle Bedeutung.(Die Aussage wurde soweit ich weiß übrigens gegenüber Kardinal Suenens getan) .
Es ist sehr interessant daß Bonifaz 2010 Kardinal Suenens zitiert: modern nach aussen, war er nach innen in der belgischen Kirche sehr autoritär, respektlos gegenüber die Flamen, politisch ungeschickt, uninteressiert an die Basis und später fast nur an die Charismatische Bewegung interessiert(interessanterweise spricht Bonifaz 2010 vom \" neuen Pfingsten\"). Die Entfremdung eines großen Teils der früher fast komplett katholischen Bevölkerung in Belgien geht auf die Ära Kard. Suenens zurück.Kardinal Danneels war übrigens als junger Theologe intensiv beteiligt an die postkonziliären Reformen der Liturgie. Die verheerende Folgen lassen sich in Belgien jeden Tag studieren: desorientierte Gläubigen, Ikonoklasmus, \"moderne Gottesfeiern\" , eine \"katholische\" Universität ohne römisch-katholische Überzeugung(die Fakultät Gottesgelehrtheit sollte dringlichst auf Häresie untersucht werden), eine Kirchenwochenzeitschrift \"Kerk en Wereld\" die den eigenen Erzbischof angreift, Wisiki-ähnliche Aufruhr und Rebellion( wobei geflissentlich übersehen wird daß die Pädofilie- und Sexskandale in Belgien sich in der damaligen modernen libertären Athmosphäre entwickeln konnten).
Johnboy hat recht: die Geschichte des Konzils und vielleicht noch viel mehr der Fehlern der Reformen hinterher sollte geschrieben werden nach dem Motto: die Studie der Geschichte ist ein Spiegel des Heute und eine Lektion für die Zukunft. Folgende Generationenwerden sich daan erinnern, daß man das Tafelsiber der Kirche nicht in Nachttöpfen entsorgen sollte(Zitat vom Neutestamentler Prof.Dr. Klaus Berger).


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 Gipsy 23. Dezember 2010 

@ Bonifaz2010

Es ist daher völlig sinnlos, an der alten Kirche festzuhalten. Weder der Klerus noch das Kirchenvolk wollen dahin zurück. Natürlich gibt es manche, die aufgrund ihres Alters noch die Zeit von Pius XII. erlebt haben und die triumphalistische Kirche dieser Tage gerne wieder zurückhaben möchten, aber das wird sich mit den Jahren auswachsen.

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Wenn wir eine \"alte\" Kirche hatten und Sie nun eine \"neue \"Kirche anstreben, wie wird dann irgendwann in vielen Jahren eine noch \"neuere\" Kirche aussehen. Wenn Kirche beliebig verändert werden kann, dann \"ist\" sie nicht mehr Kirche.
Darauf zu warten, dass sich treuer Glaube und eine Beständigkeit auswachsen, wird ein endloses Warten bleiben, denn Glaube und Beständigkeit ist ein Teil des festen Fundamentes unserer Kirche.

Wenn Zeitzeugen in Form von Bildern ,Skulpturen etc. zerstört werden, dann ist das in meinen Augen dumm und verantwortungslos.
Wenn ein schöner gesunder Wald abgeholzt wird ohne ihn entsprechend wieder aufzuforsten damit er wieder genau so prächtigt grünt wird zu Recht scharf kritisiert ,wenn nicht sogar bestraft, um wieviel schlimmer ist es, wenn jahrhundertalte gewachsene nicht mehr wiederherzustellende Kunstwerke einfach
zerstört werden um eine \"neue\" nichtssagende ,gesichtslose Alternative den Gläubigen vor die Nase zu setzen.


1
 
  23. Dezember 2010 
 

@ Bonifaz2010

Zitat
Das Konzil hat in gewisser Weise einen Wendepunkt in der Kirchengeschichte gebracht, in der mit der vorkonziliaren Zeit gebrochen wurde. Es handelt sich zwar nicht rechtlich, aber doch in praktischer Hinsicht um eine Art \"Neugründung\" der Kirche. Nicht umsonst spricht man vom Konzil als einem NEUEN Pfingsten der Kirche.
Zitat Ende

Auf die Konzilsdokumente gehen Sie neuerlich nicht ein, wahrscheinlich weil Sie die wirklichen Texte nicht kennen. Und genau diese Dokumente sind maßgeblich, nicht was ein ehemaliger Konzilsmoderator 3 Jahre nach dem Ende des Konzils von sich gibt.

Und das die belgischen bzw. holländischen Kardinäle, sagen wir es so, eine eigenwillige Interpretation des Konzils in dieser Zeit von sich gegeben haben, die nicht der Lehre der Kirche entsprach, ist ja nichts Neues. Selbst Kard. Danneels sagte gegen Ende der 90er-Jahre sinngemäß, dass von dieser Region die Probleme der Kirche in Westeuropa ausgegangen sind und bei der Bischofssynode 1999 in Rom sagte er wörtlich: „Niemand zieht die Legitimität der liturgischen Reformen des Konzils in Zweifel. Aber wir können uns fragen, ob ihre Umsetzung nicht strukturelle Fehler zeigt. Auf solche Weise hat die Vereinfachung der Riten ein wenig den Verlust des Sinns für das Mysterium mit sich gebracht.“ Wer die Kirchensprache nur etwas kennt, weiß was damit gesagt wird.

Zitat
Es ist daher völlig sinnlos, an der alten Kirche festzuhalten. Weder der Klerus noch das Kirchenvolk wollen dahin zurück. Natürlich gibt es manche, die aufgrund ihres Alters noch die Zeit von Pius XII. erlebt haben und die triumphalistische Kirche dieser Tage gerne wieder zurückhaben möchten, aber das wird sich mit den Jahren auswachsen.
Zitat Ende

Nachdem ich seit 20 Jahren Seelsorger bin und damit das Ohr am Kirchenvolk habe und auch viele der Mitbrüder kenne, kann ich eher das Gegenteil feststellen, dass nämlich jene Priester, die die Ansichten von Ihnen vertreten eher die Aussterbenden sind, also Richtung Pension marschieren, und genauso jene Laien, die Ihre Meinung vertreten bereits ein Pensionsalter erreicht haben wie die Repräsentanten von WisiKi, Kvu, Laieninitiative usw. zeigen.

Außerdem zeigt der Hinweis auf die triumphalistische Kirche, dass Sie neuerlich nur Platitüden von sich geben und das Konzil als solches überhaupt nicht begriffen haben. Wie wäre es wenn Sie die Worte Karl Rahners, die er kurz vor seinem Tod schrieb, vollziehen würden: „Wer mit dem was alles zur katholischen Kirche dazugehört nicht einverstanden ist, sollte den redlichen Charakter haben, diese Kirche, die nicht mehr die seine ist, zu verlassen und diese nicht unterwandern.“

Und zur katholischen Kirche gehören Offenbarung, Lehre der Kirche, Tradition und Gehorsam, auch zu den Dokumenten des Lehramtes. Auf meine Hinweise auf KKK und LG 25 gehen Sie ja bewusst nicht ein entweder weil’s Sie diese Texte nicht kennen, was viel über Ihr Diskussionswissen aussagen würde, oder weil diese Texte Ihnen nicht passen, was wieder der Beweis wäre, dass Sie nicht in der Lehre der Kirche stehen.


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 Bonifaz2010 23. Dezember 2010 
 

@ johnboy

Das Konzil hat in gewisser Weise einen Wendepunkt in der Kirchengeschichte gebracht, in der mit der vorkonziliaren Zeit gebrochen wurde. Es handelt sich zwar nicht rechtlich, aber doch in praktischer Hinsicht um eine Art \"Neugründung\" der Kirche. Nicht umsonst spricht man vom Konzil als einem NEUEN Pfingsten der Kirche (die Kirche wurde bekanntlich an Pfingsten begründet).

Kardinal Suenens, einer der vier Konzilsmoderatoren, sagte in diesem Zusammenhang sehr treffend: \"The Second Vatican Council marked the end of an epoch. It brought to a close the era of the Counter-Reformation and Vatican I. In reference to that past, it markes a turning point in the history of the Church.\" (Leo-Joseph Suenens, \"Co-Responsability: Dominating Idea of the Council and its Pastoral Consequences,\" in Theology of Renewal, Montreal: Palm Publishers, 1968, vol. 2, Seite 7).

Es ist daher völlig sinnlos, an der alten Kirche festzuhalten. Weder der Klerus noch das Kirchenvolk wollen dahin zurück. Natürlich gibt es manche, die aufgrund ihres Alters noch die Zeit von Pius XII. erlebt haben und die triumphalistische Kirche dieser Tage gerne wieder zurückhaben möchten, aber das wird sich mit den Jahren auswachsen.


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 johnboy 22. Dezember 2010 
 

Frage an Alle

Nach der II Vat.Konzil ist vieles geschehen, Änderungen ohne ende, wie dieser Thema Kirchebauten, Heiligemesse (u.a Kreativemesse, Liturgie missbrauch), Handkommunion (Eukaristi missbrauch) usw usw. Mehr als 40 Jahre sind nun vergangen. Wie konnte das so geschehen? Wie sieht Rome das eigentlich? Hätte man eigentlich von Anfang an \"bremsen\" sollen? Jedes Land hat doch eine Nuntius, das bekommt er doch bestimmt mit was so auf diesem Land so läuft. Hat er eigentlich reagiert und keine folgt ihn? Heute, meine ich, ist das schon so verfahren das es nicht mehr einfach ist in der \"richtige\" bahn zu lenken, jeder fühlt sich im recht. Traurig ist das schon oder?


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 Bastet 22. Dezember 2010 

Bonifaz2010@
Ich habe engliche Feunde, die zu Feiertagen extra von England nach Süddeutschland fliegen um in einer schönen Barock - od. Rokkokirche die heil. Messe mitzufeiern.
Für sie ist es immer wieder ein überwätigendes Erlebnis.Uns ist es scheinbar nicht bewusst, was wir an Schönem haben gerade was unsere Kirchen anbelangt.


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 Siebtel 22. Dezember 2010 
 

Sr. Restituta-Skulptur von Hrdlicka im Stephansdom

Frau Seblatnig leistet, allen Widerständen zum Trotz, sehr gute, katholische Arbeit.

Die Sr. Restituta-Skulptur im Stephansdom, die angeblich die Sr. Restituta darstellen soll, ist ein weiteres Fallbeispiel für die Verhöhnung des katholischen Glaubens durch Kirche und Kunst.

Frage: Kann man eine Seliggesprochene noch verächtlicher in einem Dom zur Darstellung bringen?

Die Hartmannschwestern, die diese Verhöhnung einer Seligen sicher nicht mit Begeisterung aufgenommen hatten, tun mir sehr leid.

Diese weltweit hässlichste Darstellung einer Seligen hat 80.000 Euro gekostet. Macht nichts, denn dafür werden auf der anderen Seite Kapellen niedergerissen und Kirchen verschenkt.

Die ED Wien ist zu einer religiösen Geisterbahn verkommen, in die immer weniger einsteigen wollen.


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 Dismas 22. Dezember 2010 

Danke kathnet für diesen Beitrag, auch an Martin Mosebach

Kardinal Döpfner soll auf dem Totenbett viele seiner Aussagen und Taten bitter bereut haben. Ich kann in einer barocken Kirche wundervoll beten, sie ist dem Menschsein am nächsten. Allein schon durch ansprechen der Sinne.
Ein anderer Aspekt: alle Welt heult über die von den Taliban gesprengten Buddhastatuen und die selben berfürworten die Zerstörung und Verwüstung unserer Kirchen. Das ist Perversion, ja Hass auf die Hl.Kirche Christi.
an Binifaz: Oh, sie irren so sehr, ich bete, dass auch Sie zur Einsicht kommen! Das Konzil ist doch KEIN Trennstrich zur alten Kirche! Dann wäre die Nachkonuiliare Kirche ja häretisch und das wollen wir doch nicht sagen!

@ Peregrino: sie sprechen mir bezüglich der falschen Zelebrationsrichtung aus tiefster Seele.

An alle, ich habe in meiner jungen Erwachsenenzeit diese Neuerungen begrüßt und verteidigt. Heute schäme ich mich für meinen damaligen HOCHMUT und bereue ihn sehr!!


1
 
  21. Dezember 2010 
 

Vom \"Greuel der Verwüstung an heiliger Stätte\"

spricht bereits Hans Baum in seinem Buch \"Die apokalyptische Frau aller Völker\" über die Hetzendorfer Bilder, als Gotteslästerung, Aufstellung des Greuelgötzen, ergo als \"letztzeitlichen Katastrophenanzeichen\" nach Mt. 24.

Auch das Leiden des stigmatisierten Heiligen Pater Pio geht weiter, wie die Erläuterungen in der Broschüre aufzeigen.

Totus tuus

www.ourladyofgoodsuccess.com/frames-3-4-2005/padre-pio/satanischer-tempel-fur-padre-pio-german.pdf


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 Fink 21. Dezember 2010 
 

Die \"moderne Kunst\" ist ein fauler Zauber -

und die moderne sakrale Kunst ist noch mehr als das, sie ist eine Art Trojanisches Pferd für den Unglauben. Die letzten 40 Jahre waren eine Zeit der Verwüstung.


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 Waldi 21. Dezember 2010 
 

Danke an alle,

einschließlich kath.net, dass Sie so tapfer für die wahren Werte der Kirche kämpfen, ohne den Zeitgeist zu fürchten, der wie ein gieriger Aasgeier über dem Papst Benedikt XVI., über der katholischen Kirche und über Rom kreist.
Besonders tragisch - und erschreckend - ist, dass sein Gefieder so auffällig Schwarz- Rot- Gold eingefärbt ist


1
 
 coccus 21. Dezember 2010 
 


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 peregrino 21. Dezember 2010 
 

Priesterzentriertheit und Baustile

@Bonifaz2010
ich hab mich immer gewundert, wie ein Priester, der wie ein Showmaster vornsteht und mich anschaut (Zelebration zum Volk) die Priesterzentriertheit in Richtung Communio überwinden soll. Hab ich noch nie kapiert. Alle schauen auf das Priestergesicht statt mit ihm zum Herrn.
Veränderungen im Baustil gab es immer. das ist richtig. nur seit dem Barock ist leider nichts mehr vernünftiges gefunden worden (mein Geschmack, richtig, muss man nicht teilen)
die Ausräumer aber gabs übrigens auch im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Also \"finster vorkonziliare Zeiten\", wenn ich Ihnen das als Sichtweise unterstellen darf. Loreto oder auch der Bamberger Dom sind Opfer dieser Zeit. aber Rhenania hat ganz recht. soviel Geld wie in den 1960er und 1980er Jahren fürs Kirchenbauen und -zerstören hatte man selten. wir werden es nicht mehr erleben, was die Generationen nach uns damit machen und wie sie sich mit deren Lebensgefühl vertragen. meine Wette läuft auf den Barock. außer wir verkaufen das leere Zeug an unsere Muslime, die können gerade die Vorstadthallen ganz gut brauchen.


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 peregrino 21. Dezember 2010 
 

Ohrfeige

@Bonifaz2010
zu Kardinal Döpfnergibt es auch die recht schöne Legende, dass er wegen seines Ikonoklasmus von einer älteren Dame geohrfeigt wurde. die hatte wohl noch sehr gut in ihrer alten Kirche beten gekonnt. wer da wessen Kunstverstand und Lebensgefühl gegen welches gesetzt hat, bedarf der Aufarbeitung. Danke für diesen Band!!


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  21. Dezember 2010 
 

Danke für diesen Beitrag! Es ist sehr verdienstvoll, daß die unglaublichen

Kirchenschändungen des 20. Jahrhunderts entsprechend thematisiert und verurteilt werden.

Im Kommunismus und im Rot-Spanien der 30er Jahre wurden die Kirchen von bewaffneten Banditen verwüstet, in Österreich von \"mutigen Reformern\". Das Resultat ist dasselbe.

Leider geht die Zerstörung immer noch weiter. Es gibt sogar eigene Beauftragte in manchen Diözesen dafür.


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 Waldi 21. Dezember 2010 
 

@tokyo,

genau darum geht es mir, dass man die Schönheit nicht mit Hässlichkeit vertauschen soll.
\"In der nachkonziliaren Zeit werden eben barocke Kirchen modernisiert und an die heute praktizierte Liturgie angepasst\", schreibt Bonifaz2010. Ja heiliges Donnerwetter, da darf man sich nicht wundern, dass unsere Kirchen durch diese Anpassung so schändlich verunstaltet werden.
Übrigens, Bonifaz2010, habe ich Selbstvertrauen genug, auch ohne Ihren Maßstab für Kunstgeschmack zwischen Schönheit und Hässlichkeit entscheiden zu können!


2
 
 coccus 21. Dezember 2010 
 

@ Bonifaz2010

Weder hat sich die Kirche auf dem 2. Vaticanum neu erfunden, noch gibt es eine \"Liturgie, die nicht mehr die unsere ist\". Für junge Katholiken ist es zunehmend schwierig zu verstehen, wieso ältere Generationen einen geradezu paranoiden Umgang mit der Kirche vor dem Konzil pflegen. Es gibt unwahrscheinlich viel Zerstörung: Zerstörung der Liturgie, insbesondere durch die Installation von Zerrbildern der eigentlichen neuen Form des römischen Ritus, die Zerstörung einer aufrichtigen Ökumene zugunsten einer Anbiederungsökumene (die der Liebe nicht entspricht), die \"Basozentrik\" (es geht nur um die Basis) und die Zerstörung der Christo-/Theozentrik, Zerstörung der klaren Lehre, die durch eine traurige Verwässerung basaler Wahrheiten des Glaubens gefördert wird. Das Profane wird heiliggesprochen und das sacrale in die Verbannung geschickt. Und wofür? Das zweite Vaticanum ist daran jedenfalls nicht schuld. Ob nun barock, gotisch, romanisch, ja sogar klassizistisch - immer hat die Kirche ihre Botschaft auch in die Architektur einfließen lassen. Aber durch die nach wie vor brennende Paranoia wird das heute weitgehend verhindert. Und was sagen einem Suchenden Kirchen mit dem Charme einer Garage, die weder durchbetet noch durchdacht sind, oder Kirchen deren architektonisches Konzept völlig ruiniert ist durch absurde \"Anpassungen\"? Ich verstehe es nicht, kann mir das jemand erklären?


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 tokyo 21. Dezember 2010 
 


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 tokyo 21. Dezember 2010 
 

Was ist mit Schoenheit?

Mir gefaellt eine mit traditionelle katholische Kirche mit schoenen Ikonen und Mosaiken viel besser als die weissgestrichenen kaltwirkenden Kirchen. Zum Beispiel sehr schoen die Liebfrauenkirche in Zuerich!
Warum muss man selbst die Schoenheit, die doch von Gott kommt, immer ideologisieren, Bonifaz?


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 Bonifaz2010 21. Dezember 2010 
 

@ Waldi

Machen Sie jetzt nicht Ihren eigenen Kunstgeschmack zum Maßstab? Die frühere Art des Kirchenbaus war an eine religiöse Welt und an eine Liturgie gebunden, die nicht mehr die unsere ist. So sagt man ja auch Kardinal Döpfner nach, er habe geäußert, in einer barocken Kirche nicht beten zu können.


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 Waldi 21. Dezember 2010 
 

Häresie der Formlosigkeit, (Martin Mosebach),

das ist wohl ein treffendes Wort für die Zerstörungswut und die Bilderstürme, die unzählige Kirchen nach der Liturgiereform so schmachvoll leergefegt haben, architektonisch - und geistig. Kunstvolle Heiligenbilder und Statuen wurden entweder ersatzlos entfernt oder durch dämonenhafte Zerrbilder entarteter \"Kunst\" ersetzt. Aus vielen Kirchen kann man heute nichts mehr entfernen, was sie noch ärmer machen könnte. Sogar der in künstlerisch hochwertigen Altären integrierte Tabernakel wurde in eine unscheinbare Seitennische ausgelagert - und die Altäre entfernt, um den Blick der Kirchengemeinde auf den primitiven und profanen \"Volksaltar\" zu zwingen. Eine Kreuzszene in der unterirdischen Basilika Pius X. in Lourdes, sieht aus, wie aus lauter Konservendosen aus Weißblech vom Schrottplatz zusammengelötet, ohne Gesichter, ohne jede Menschenähnlichkeit. Die Wallfahrtskirche Maria Eich in Planegg bei München wurde so brutal renoviert, dass sie jede Ähnlichkeit mit einem Gotteshaus verloren hat. In solchen Kirchen, wo jede Schönheit dem Profanen weichen musste, kann man nicht mehr in Ehrfurcht verweilen. Für die Verantwortlichen dieser Zerstörung trifft aber das Jesuswort zu: \"Vater verzeih ihnen - denn sie wissen nicht was sie tun!\"
Parallel zu dieser destruktiven Kirchengestaltung ging auch der Glauben bei vielen Menschen verloren, die sich in solch geistigen Ruinen nicht mehr zuhause und geborgen fühlen. \"Ihr habt aus dem Haus meines Vaters eine Räuberhöhle gemacht\", sagte Jesus bei der Tempelreinigung voll Heiligem Zorn. Heute würde er fragen: \"Warum habt ihr das Haus meines Vaters so verunstaltet, dass sogar die Treuesten Meiner Kirche fernbleiben?\"


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  21. Dezember 2010 
 

Communio kommt in den Heiligenbildern zum Ausdruck

Ein Beispiel der ikonoklastischen Theologie in Bau ist die Herz-Jesu-Kirche in München. Im Inneren gleicht sie eher einer riesigen leeren Lagerhalle, nur im Vorraum gibt es eine kleine Ikone. Ich frage mich aber auch, ob diese ikonoklastische Tradition ihre Wurzeln nicht bereits in der zisterziensischen Kirchenausstattung hat ? Das ist ein typisches Beispiel vom innerkirchlichen Sektierertum. Während die Kirche in Ost und West die Bilderverehrung gutheißt, bilden sich einige Leute bzw. sogar ganze Orden ein, sie seien kluger und frommer als das 7. Ökumenische Konzil und kochen ihr eigenes spirituelles Süppchen.
@ Bonifaz2010
Die Kirche der Gegenreformation ist dieselbe Kirche wie die Kirche der Ikonodulen (Bilderverehrer) des 8. Jahrhunderts, und die selbe Kirche wie die heutige eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. Was Sie behaupten, ist ein typisches Beispiel einer \"Theologie der Diskontinuität\". Ihre Ekklesiologie mit der \"alten\" und \"neuen\" Kirche ist falsch - es handelt sich um ein und dieselbe Kirche.
Gerade die Bilder der Heiligen bringen die Communio der Kirche deutlich zum Ausdruck: die Kirche ist eine raum- und zeitübergreifende Gemeinschaft. Besonders schön stellen diesen theologischen Sachverhalt die Ikonostasen byzantinischer Kirchen dar: dort findet man unseren Herrn und Gott Jesus Christus, die Gottesmutter, heilige Engel, Johannes den Täufer, die Apostel, die Propheten des AT, den hl. Nikolaus usw. Die Gestalten der Heilsgeschichte und die Heiligen, die Schrift und die Tradition bilden gleichsam eine Einheit. Das Heil wird gegenwärtig in der Liturgie der Kirche, an der auch die himmlische Kirche teilnimmt. Auch die Gläubigen haben eine Funktion lebendiger Ikonen: sie stellen die um den Thron Gottes versammelten Cherubim dar.


3
 
  21. Dezember 2010 
 

Bonifaz2010, und der missbrauchte Heilige Geist des Konzils

\"Das Konzil und die nachkonziliaren Änderungen haben einen klaren Trennstrich zur alten Kirche gezogen.\" Sie haben genau das beschrieben was allegemein nur als die negativen Früchte des \"PASTORLAKONZILS\" bezeichnet werden kann und welches niemals die Absicht des \"II Vatikanischen Konzils\" war. Denn so wie sie es geschrieben haben, ist es ja leider geschehen das nach den \"Pastoralkonzil\" eine neue Kirche entstanden ist, die mit der alten, der einen, heiligen, katholischen und appostolischen Kirche die auf den Fundament der Heiligen Tradition und auf den Heiligen Willen Gottes unseres Herrn aufgbaut war, nichts mehr gemein hat oder gemein haben will. Denn es scheint so das sich diese von ihnen erwähnte Kirche geistig verkauft hat, und nicht mehr Gott dem Herrn sondern nur mehr der WELT dient.


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 Conde_Barroco 21. Dezember 2010 

Ich finde es nicht übertrieben

...sondern genau richtig!
Auch darauf muss aufmerksam gemacht werden. Auch die nachkonziliare Kirche ist in der Auflösung begriffen. Neue spirituelle Tendenzen werden innerhalb der katholischen Kreise sichtbar. Die \"nachkonziliare\" Kirche gerät immer mehr in die Kritik. Nicht umsonst wenden sich die meisten Kirchenbesucher von einem kahlen. ausgeräumten Kirchenraum wie in Hetzendorf ab. Dort wo Menschenhand zerstört hat, ist die Suche nach Gott kaum möglich.
Die Priesterzentriertheit wird wieder erstarken, da sich die \"Communio\" langsam selbst der Lächerlichkeit preisgibt.
Von Ikonoklasmus kann man berechtigterweise sprechen, da Bilder systematisch und aus einer Ideologie heraus zerstört werden. Welchen Terminus sollte man sonst wählen um diese vandalischen Akte zu beschreiben?
Ich finde Hetzendorf ist ein wichtiger Beitrag, der vielen Gläubigen aus tiefster Seele spricht.
Gotteskirche und nicht Menschenkirche. Das Konzil neigt sich langsam dem Ende zu. Gott sei Dank.


2
 
 Bonifaz2010 21. Dezember 2010 
 

Stark übertrieben

Das Konzil und die nachkonziliaren Änderungen haben einen klaren Trennstrich zur alten Kirche gezogen. Die Kirche der Gegenreformation gibt es nicht mehr, auch wenn es manchen schwer fällt, das einzusehen. Die Liturgie der neuen Kirche erfordert auch neue Kirchenräume (Stichwort: Communio statt Priesterzentriertheit).

Die barocke Ausstattung der Kirchen hatte ihre Berechtigung in der vorkonziliaren Zeit, als die Kirche noch ganz unter dem Signum der Gegenreformation stand. Das ist seit dem Konzil vorbei. Man hat ja im 17./18. Jahrhundert auch gotische Kirchen barockisiert. In der nachkonziliaren Zeit werden eben barocke Kirchen modernisiert und an die heute praktizierte Liturgie angepasst. In diesem Zusammenhang von \"Ikonoklasmus\" zu sprechen, ist daher völlig verfehlt.


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 Rhenania 21. Dezember 2010 
 

Ein Beispiel für viele

Die Anzahl der verwüsteten Kirchen ist ungleich höher, als die derjenigen, die diesem modernen Bildersturm entkommen sind. In \"Häresie der Formlosigkeit\" dokumentiert Martin Mosebach auch ausführlich die Zerstörung von St. Raphael in Heidelberg. Ein Beispiel unter tausenden. Wie es im Kath.net -Text so schön heißt, \"bisher durfte über die mutige Umgestaltung nur gejubelt werden\", hoffentlich setzt langsam wieder ein Umdenken und eine Wiederherstellung ein. Nur ist das Geld der 60er bis 80er Jahre nicht mehr da.


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