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Direktor der Vatikanischen Museen kritisiert modernen Kirchenbau22. Mai 2013 in Chronik, 19 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Antonio Paolucci, der Direktor der Vatikanischen Museen, hat in einem Artikel im Osservatore Romano die Architektur zeitgenössischer Kirchen kritisiert. Diesen fehle die kirchliche Gestalt.
Rom (kath.net/jg) Antonio Paolucci, Direktor der Vatikanischen Museen, hat zeitgenössische Kirchengebäude kritisiert. Diesen fehle die richtige Gestalt, schrieb er und verwies auf den Barockstil, in dem die Architektur der Kirchen den Glauben zum Ausdruck brächten. Paolucci veröffentlichte seine Kritik in der Vatikanzeitung Osservatore Romano.
Die preisgekrönte Kirche Gott der barmherzige Vater von Architekt Richard Meier (Foto) könnte genau so gut ein Museum in Texas oder ein Auditorium in Melbourne sein, schrieb Paolucci. Was den modernen Kirchengebäuden fehle, sei die kirchliche Gestalt. Das schöne, funktionelle, symbolisch wirkungsvolle Gebäude, das als Modell dienen könnte, existiert noch nicht, oder ich habe es noch nicht gefunden, schreibt er wörtlich. In Russland habe der Glaube dank der vielen erhaltenen Kirchen 70 Jahre Kommunismus überleben können, fuhr er fort. Paolucci ist nicht die erste Stimme aus dem Vatikan, die sich kritisch mit der zeitgenössischen Kirchenarchitektur auseinander setzt. Kardinal Gianfranco Ravasi, der Präsident des Päpstlichen Kulturrates, hat viele moderne Kirchen als unwirtlich bezeichnet und sie mit pompösen und abgeschmackten Häusern verglichen, die wie ein Konzertsaal wirkten, berichtet AFP.
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Lesermeinungen | Thomas71 23. Mai 2013 | | | Vielen Dank @AngererDerAeltere Wow; bin total begeistert vom Christus-Dom! Sind Sie der Archtitekt; und wenn ja, wird der Dom gebaut, wo und wann?
Habe noch nie so schöne und tiefgründige Sakral-Bauten in der heutigen Zeit gesehen; ich wünsche er kann verwirklicht werden.
Vielen Dank und Gottes Segen Ihnen! | 0
| | | Adson_von_Melk 23. Mai 2013 | | | Solche und solche Ich würde, wie in so Vielem, @Marienzweig bezüglich Kälte und eventuell Eitelkeit solcher Bauten recht geben. Zumindest scheinen sie oft nicht, wie @Schlegl so gut gesagt hat "von innen nach außen gebaut" zu sein.
Möglich ist das aber auch heute!
Ich weiß das mindestens seit einem Besuch der (neuen) Basilika von Guadalupe/MX, die Mitte der 1970er von Pedro Ramírez Vázquez (1919-2013) entworfen wurde.
Auch dem ebenfalls viel in Mexiko tätigen Felix Candela (1910-1997) sind einge ganz demonstrativ "neue" Kirchenbauten gelungen (google ...) in denen ich mich durchaus behaust und wohl bedacht fühlen würde.
Hier liegt es wohl wirklich sehr am Künstler und daran, ob er gläubig ist oder den Glauben wenigstens versteht. | 0
| | | AngererDerAeltere 23. Mai 2013 | | | Moderner Kirchenbau „Wenn das Christentum in einer Zeit völliger Auflösung und Relativierung aller Werte und der zur Mode gewordenen Verhöhnung des Göttlichen keine sichtbaren Zeichen des lebendigen Glaubens setzen kann, wird es immer mehr Einfluß im geistigen Hintergrund des täglichen Lebens verlieren.“ (Angerer d.Ä.)
Die leibhaftige Menschwerdung Christi, die Botschaft „sein Leib sei unser Tempel“: dieser Gedanke läßt Angerer der Ältere nicht los und so nahm die Idee, diesen Leib Christi als Kirchenraum, als Dom zu sehen, Gestalt an.
Das Besondere an diesem Christus Dom ist, dass tatsächlich erstmalig die Worte der Heiligen Messe "mit Ihm, durch Ihn, in Ihm" wahrhaftig bauliche Wirklichkeit werden. Das Ergebnis kann nun in einem Videofilm angesehen werden.
Mehr dazu auf YouTube unter: http://www.youtube.com/AngererDerAeltere | 6
| | | Chris2 23. Mai 2013 | | | St. Betonasius und St. Zementz... | 2
| | | paxetbonum2 23. Mai 2013 | | | Anders nutzen Moderne Kirchen sollten vermehrt als Kirchenkonzertlokation genutzt werden, aber das geht meistens gar nicht weil die Akustik nicht ausreicht. Heutzutage sollte man sowieso keine neuen Kirchen mehr bauen in unseren Breiten, das Geld gehört in den Erhalt der bestehenden Bauten investiert und nicht irgendwelchen Architekten nachgeschmissen werden nur weil die mit einem Kleriker befreundet sind. | 0
| | | goegy 23. Mai 2013 | | |
In unserer Zeit können wir nicht romanische, gothische oder barocke Kirchen Bauen. Solches müsste so unecht wirken wie die historisierenden Sakralbauten der Romantik und Gründerzeit. Es wären Kopien oder Kulissen, die nicht zu den Menschen von heute passen wollen
Dass es möglich ist, auch heute visuell erstklassige Kirchen zu bauen, die auch die Heiligkeit dieser ganz besonderen Orte ausstrahlen, zeigen beispielsweise Le Corbusiers Kirche in Ronchamps oder Oskar Niemeiers Kathedrale in Brasilia.
Guter Geschmack und Sinn für das Sakrale ist leider nicht jedem Architekten gegeben. Manchmal fehlt es auch an Geld.
Industriell wirkende Kirchen vertreiben oftmals die Gläubigen durch ihre Kälte und emotionale Lieblosigkeit. | 4
| | | Marienzweig 22. Mai 2013 | | | manchmal so kalt! Wo nicht zur Ehre Gottes gebaut wird, die neue Kirche lediglich als Visitenkarte des möglichst renommierten Architekten zu dienen hat, kann fast zwangsläufig nur Eitles herauskommen.
Warum ist in solchen Kirchenräumen ein inneres Frieren spürbar?
Zugegeben, nicht immer, aber sehr häufg! | 2
| | | Fink 22. Mai 2013 | | | In Leipzig kommt jetzt die nächste Monster-Kirche In zentraler Lage wird demnächst mit dem Neubau einer solchen "katholischen Mehrzweckhalle" begonnen (die Architektur wird gelobt...).
Ich meine,die moderne (abstrakte)sakrale Kunst relativiert und zersetzt den Glauben ! | 6
| | | Triceratops 22. Mai 2013 | | | Sg. Msgr. Schlegl Kann sein, dass ich Sie jetzt falsch interpretiere, wenn ich den Eindruck habe, dass Sie mein Posting kritisieren. Ich habe Ihnen ja Recht gegeben! Da steht zum Beispiel deutlich, "ob sie [=die Wotrubakirche] für Gottesdienste geeignet ist, steht auf einem anderen Blatt". Damit mit meinte ich: NEIN, ist sie nicht! (Na gut, vielleicht war ich diejenige, die sich missverständlich ausgedrückt hat.)
Mir ist in der Zwischenzeit übrigens eine Kirche eingefallen, die von ihrem Äußeren her passt, die ich jetzt aber von innen absolut grauslich finde (Sessel für Gottesdienstbesucher fast rund um den Alter herum etc.). Ich bin noch vor der "Renovierung" übersiedelt und gehöre jetzt zum Glück in eine andere Pfarre. Sie kennen diese Kirche übrigens auch: St.Gertrud in Währing. | 1
| | | SCHLEGL 22. Mai 2013 | | | @ Triceratops Über Skulpturen kann man diskutieren, aber ein Kirchenraum ist keine Skulptur! Wenn der für den Gottesdienst ungeeignet ist, dann hat der Künstler das Thema verfehlt. Ich habe zweimal in dieser Kirche eine Taufe gefeiert, die Akustik war entsetzlich, ebenso hat der Innenraum nicht das "bergende Dach", das Dach über der Seele, dargestellt. Auch die Gläubigen, die mitgefeiert haben, bemerkten dies . Wenn eine Kirche aussieht, wie ein Fernheizwerk, dann richtet sich die ganze Architektur von selbst. Solche Bauten zeigen die Misere der Unfähigkeit vieler moderner Menschen zur Liturgie, zur Erfahrung des Mysteriums der Gegenwart Gottes im sakramentalen Zeichen. Msgr. Franz Schlegl | 3
| | | Dagmar-Elisabeth 22. Mai 2013 | | | Endlich sagt es mal jemand und hoffentlich hören es Viele | 1
| | | Dottrina 22. Mai 2013 | | | Man gehe einmal in die wunderschönen, uralten, oft auch sehr kleinen Kirchlein in Oberbayern. Oder auch St. Peter in München. Das sind Gotteshäuser, die einen ansprechen. In den potthäßlichen modernen Kirchen fehlt oft wirklich das Sakrale; sie sind bzw. wirken irgendwie leer. | 1
| | | Troppau 22. Mai 2013 | | | Zur Ehre Gottes.. ...wurde früher gebaut und da sind die Erbauer unserer mittelalterlichen Gotteshäuser auch dem Zeitgeist gefolgt und haben mal romanisch, mal gotisch, mal barock und mal rokokoartig gebaut. Am Zeitgeist kann es also nicht liegen.
Was ich aber in kargen,modernen Kirchen vermisse, ist die christliche Botschaft der Inneneinrichtung, die früher aus reicher Symbolik bestand, die uns zum Heiligen hinführen konnte. Auch die äußere Form der Kirchen führt nicht mehr zur Ehre Gottes, zum Heiligen hin, sondern mehr zum Profanen. Sie führt nicht mehr zum Himmel, sondern ist dem Irdischen verhaftet, ist rational.
Offenbar ist uns das Gefühl für das Heilige in einer materiell geprägten Welt abhanden gekommen und das zeigt sich auch in unseren Kirchenbauten! | 1
| | | st.michael 22. Mai 2013 | | | Kirchen, Kunst, Kultur................... Kirchen wurden in der Vergangenheit allein der Verehrung Gottes wegen gebaut.
Der Mensch ordnete sich ihm demütig unter, die allerheiligste Liturgie sollte dort stattfinden mit höchster Unterwerfung vor dem Allerheiligsten.
Es gab strenge Vorschriften über den Bau die Innenaustattung etc., alles war dem göttlichen Prinzip unterworfen.
Aus diesem Grunde haben Kirchen aus dieser Zeit etwas von Ewigkeit an sich, das Göttliche ist immer präsent.
Seit der Aufklärung hat sich der Mensch in grenzenloser Selbstüberschätzung von Gott emanzipert, man hat ihn zum Bedarfsfall reduziert.
Die modernen Sakralbauten stellen hauptsächlich den Erbauer dar und sein Zeitgeistgefühl, daher wirken sie schon ein paar Jahre später nur noch altmodisch und langweilig.
Als Gläubiger fühlt man sich nicht mehr wohl, eventuell noch als Museumsbesucher.
Vielleicht bleiben deshalb soviele Menschen der Kirche fern. | 4
| | | johnboy 22. Mai 2013 | | |
"Schuld" sind nicht die Architekten sondern die vom kirchliche Seite genehmigt und finanziert haben! | 3
| | | Wolff 22. Mai 2013 | | | Lieber Mitbruder, Ihre Ausführungen treffen zum größten Teil ins Schwarze!
Ein Gedanke geht mir dabei allerdings immer wieder durch den Kopf, nämlich: wie haben frühere Generationen ihre Kirchen geplant?
Ich meine, man hätte damals einer "Selbstdarstellung" eines Architekten nicht in der Weise, wie heute einfach zugestimmt. Abgesehen davon, dass jene Architekten viel mehr waren, nämlich "Baumeister" (Fischer von Erlach, Balthasar Neumann etc.)Einem Kirchenbau gingen mitunter lange Gespräche voraus. Die Bauherren, zumeist Klosterobere oder doch kunstverständige Pfarrer wußten lange im Voraus, um was es ging. So hat man z.B. fast immer ein theologisches Programm zugrunde gelegt und das mußte dann im Kirchenbau zum Ausdruck kommen. Also nicht nur der Planungsauftrag an einen Architekten, der gar nichts von Kirche und Glauben verstehen muss, wie oft heute! Das Ergebnis sind heute zumeist "Mehrzweckhallen", in denen dann eben auch Messfeiern "stattfinden" können.
Wolff | 2
| | | maltem 22. Mai 2013 | | | Da wird doch nur ausgesprochen, was so viele über die moderne Architektur denken: „Das soll eine Kirche sein? Boah, ist die häßlich.“ – Falls solche Bauten eine verborgene Schönheit haben, die mir bisher entgeht, würde ich aber gerne davon hören! | 2
| | | Wolff 22. Mai 2013 | | | Nach der Durchführung und Betreuung der Renovation von zwei Pfarrkirchen, in die ich früher | 0
| | | SCHLEGL 22. Mai 2013 | | | Kirchenbau Die Ursache für verunglückte Kirchenbauten liegt unter anderem in der "Selbstdarstellung" der Architekten! Sie wollen eben nicht dem Glauben und der Liturgie dienen (Papst Benedikt XVI. hat dies in seinem lesenswerten Buch "Vom Geist der Liturgie" zum Ausdruck gebracht.
Eine Kirche baut man NICHT von AUSSEN nach INNEN, sondern genau umgekehrt, vom Inneren sakralen Raum nach außen. (Die Leser sollen sich einmal Neubauten von Kirchen eines orientalischen Ritus anschauen, da werden Sie das sofort bemerken!).
In Wien steht die so genannte " Wotruba - Kirche" , sie besteht aus QUADERN (Beton), die wie Schuhschachteln asymmetrisch aufeinander gesetzt wurden. Das Ergebnis; eine katastrophale Akustik, auch mit Mikrofon äußerst unbefriedigend und ständiges Eindringen von Regenwasser, wie bei vielen modernen Kirchenbauten! Hier ist dringend ein Umdenken erforderlich !Msgr. Franz Schlegl | 5
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