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Papst Benedikt und eine neue 'Berührungsreliquie' in Venedig

10. Mai 2011 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Zu Luft, zu Wasser und zu Land bewegte sich Benedikt XVI. am Wochenende auf seiner Reise nach Venedig - Von Paul Badde / Die Welt


Rom (kath.net/DieWelt)
Zu Luft, zu Wasser und zu Land bewegte sich Benedikt XVI. am Wochenende auf seiner Reise nach Venedig. Er kam mit dem Flugzeug, dem Hubschrauber, dem Auto, dem Motorboot und zu Fuß. Da durfte bei seinem ersten Besuch in der Lagune natürlich auch keine Gondel fehlen. Das aber warf, bei einer Konkurrenz von 425 Gondolieri in der „Serenissima“, schon vorab die Frage auf, wer von ihnen denn schließlich mit dem Pontifex vom Markusplatz über den Canale Grande zur Basilika Santa Maria della Salute gleiten durfte. Welcher Gondel-Kapitän sein schlankes Ruderboot also, für spätere Generationen, quasi jetzt schon in eine so genannte „Berührungsreliquie“ verwandeln durfte, sollte die Lichtgestalt aus Deutschland nach seinem irdischen Dasein vielleicht auch noch einmal unter die Zahl der Seligen eingereiht werden müssen.


An dieser geheimnisvollen Schnittstelle von Wundern mit nüchternen Geschäftsinteressen half auch die Behauptung eines Gondoliere nicht weiter, Italiens Nationalheiliger Pater Pio persönlich habe ihm in einem Traumgesicht den Zuschlag für den Ehrendienst erteilt. Die Sache blieb ein Traum. Entschieden wurde die Frage stattdessen in der debattenfreudigen Streitkultur der alten Stadtrepublik schließlich durch einen Rückgriff auf die Tradition: mit der Wahl der Brüder Bruno und Francesco die Rossi.

Ihr Vater Albino hatte schon den seligen Johannes Paul II. 1985 durch die grünen Fluten gerudert, die den Markusplatz jährlich ein wenig mehr überfluten. Jetzt war die Piazza von Pilgern überflutet, um dessen Nachfolger zu erblicken. Am Sonntag waren sogar 350.000 Gläubige zu einer Messe mit dem Papst nach Mestre geströmt, dem Vorort Venedigs auf dem Festland, um seiner Predigt zu lauschen. Vielleicht war das ja schon ein kleines Wunder. Denn Venedig ist doch nicht nur die schönste Stadt Italiens und keine antike, sondern eine ganz und gar christliche Gründung. Venedig liegt auch in Padanien, dem unabhängigen Po-Land der Phantasie der fremdenfreundlichen Lega Nord, wo die Wähler des Nordens nun angesichts desFlüchtlingsdramas in Lampedusa gespannt dem Appell des päpstlichen Fischers und Bootsfahrers lauschten, unbedingt „von der Verzweiflung zur Hoffnung“ umzukehren, „von der Trauer zur Freude - und zum Gemeinschaftsleben“, gerade auch mit den neuen Fremden.

kathTube: Ein Foto von der Fahrt



kathTube: Die Gondelfahrt von Benedikt als Video




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