
Evangelische Kirche: Austritte wegen 'Homo-Segnung' gehen weiter17. Dezember 2002 in Deutschland, keine Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Ex-Synodaler: Kirchensteuerentzug die einzige Sprache, die die Kirchenleitung versteht
Herborn / Dillenburg (kath.net/idea) Die Proteste gegen den jüngsten Beschluß der hessen-nassauischen Synode, die Segnung homosexueller Partnerschaften zu ermöglichen, halten unvermindert an. Der ehemalige Synodale Rektor a.D. Helmut Arhelger (Herborn) verließ “aus Gewissensgründen und großer Enttäuschung” die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Er könne sich nicht mehr zu einer Kirche bekennen, deren Synode in der Beschlußfassung “Gottes Wort derart mißachtet”. Der Kirchenaustritt bzw. der Entzug der Kirchensteuer sei “wohl – wenn überhaupt – die einzige Sprache, die bei Kirchenleitungen verstanden wird”. Arhelger war mehr als 20 Jahre berufenes Mitglied einer Dekanatssynode. Sechs Jahre gehörte er der Landessynode an. Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach (Frankfurt am Main), hatte am 12. Dezember aus Protest gegen den Segnungsbeschluß ihren Kirchenaustritt erklärt. Die CDU-Bundestagsabgeordnete will sich der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche anschließen. Zuvor hatte bereits der Vorsitzende der Evangelischen Allianz Frankfurt, Prediger Norbert Welski, der EKHN den Rücken gekehrt. Er arbeitet künftig als Baptistenpastor. Schulleiter: Kein “Reli” mehr im Auftrag der Kirche Der hessische Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlich-Demokratischer Lehrer, Karlheinz Welsch (Dillenburg), hat als Reaktion auf den Segnungsbeschluß nach 27 Jahren seine Bevollmächtigung für den Religionsunterricht zurückgegeben. Es sei ihm unmöglich, die Synodenentscheidung seinen Schülern gegenüber zu vertreten. Welsch ist Leiter der Westerwaldschule in Driedorf. Er will weiter Religionsunterricht erteilen, “aber nicht im Auftrag der Kirche”. Eine Konfrontation mit der Kirche halte er gerne aus: “Wenn sie wollen, dann sollen sie es mir verbieten.” 
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